In der elften Ausgabe der "Globalisiertes Visual Kei" Webreihe interviewte JaME Kiwamu, Eigentümer von Starwave Records und Gitarrist von BLOOD, um mit ihm über seine Gedanken zur Visual Kei Szene in der Vergangenheit bis zum heutigen Tag zu sprechen.
JaME hat ein Interview mit Kiwamu, Besitzer von Starwave Records und Gitarrist von BLOOD geführt, und dabei seine Sicht auf den Visual Kei, von der Vergangenheit bis zum heutigen Tage, beleuchtet.
BLOODwar der Vorläufer des Visual Kei in der westlichen Hemisphere, doch über die Jahre sank die Anzahl der Touren immer mehr. Was hat sich in Europa und den USA verändert,dasein solches Resultat hervorruft?
Kiwamu: Dank den Touren von BLOOD haben viele Bands damals erst verstanden das es nicht nur ein Traum sein muss im Ausland aufzutreten. Von 1 auf 100 gibt es keine große Entfernung, doch von 0 auf 1 ist die Distanz vorhanden. BLOOD war so etwas wie der Columbus in der Visual Kei Szene. In den USA half uns Tainted Reality, in Mexiko was es Fuukaze, in Australien BLOODSUPPLIES und in Europa kam die Hilfestellung vorallem von JaME. Nur durch die Hilfe dieser Organisationen war es BLOOD möglich in die Rolle eines Columbus zu schlüpfen. Wenn jeder bereits gewusst hätte: "Das ist Amerika, dort liegt es" und jeder dazu fähig gewesen wäre es zu finden, doch nicht jeder kannte es. BLOOD hat viele Dinge in vielen verschiedenen Ländern entdeckt und auch einiges ermöglicht. Mein Label kann heute vielen Künstlern dabei helfen Konzerte außerhalb von Japan zu buchen, und das ist darauf zurückzuführen das wir soviele Partner in der Welt haben die mit uns kooperieren.
Glaubst du es gibt etwas das die japanischen Record Labels und Organisatoren haben, von dem die Westlichen noch lernen können?
Kiwamu: Ich glaube mit Japanern zu arbeiten ist sehr kompliziert, weil der durschnittliche Japaner extrem schnell und vorallem seriös und ernst arbeitet. Wenn ich mit unseren Promotern zusammenarbeite finde ich oft einige die extrem langsam und träge sind. Wenn eine wichtige Mail bezüglich einer Tour bei mir eintrifft, beantworte ich diese noch am gleichen Tag. Bei den Promotern ist es so das ich ihre Antworten erst nach einer Woche erhalte. Das ist ganz schlecht für das Arbeitsklima und die Beziehungen. Wie dem auch sei, die meisten seriösen Partner die wir haben antworten immer recht schnell. Ich würde sagen die seriösen und hartarbeitenden Promoter werden in der Szene überleben, und im nachhinein auch die sein bei denen die Bands verpflichtet sein wollen. Wenn irgendein Promoter das jetzt liest, bitte antwortet schnell! (lacht)
Glaubst du es ist einfacher Visual Kei Bands zu managen als es mit anderen Bands möglich ist? Wenn ja, warum?
Kiwamu: Meine Erfahrung mit den Künstlern meines Labels bietet mir verschiedene Sichtweisen. Visual Kei Bands können einfach ihre CDs und ihre Konzerttickets verkaufen. Doch wenn eine kleine Band kein Make-up und all das was dazugehört nutzt, ist der Schritt in in die Musikszene hinein ein sehr schwerer. Meiner Ansicht nach ist die Visual Kei Szene sehr fleißig und ruhelos. Nehmen wir mal als Beispiel die Band LIX. aus meinem Label, sie haben ihre Aktivitäten in 2010 begonnen, und ihr Anführer Yuu war vorher bei SUICIDE ALI. Er hat dadurch schon viel Erfahrung sammeln können innerhalb der Musikszene, doch die anderen waren vollkommen neu dazugestoßen, und gaben ihre Akitiväten weil es zu schwer über sie hereinbrach auf. Visual Kei Bands benötigen Zeit, Talent und Leidenschaft. Doch für die neuen Mitglieder in der Band war die Situation sehr schwer. Yuu ging den normalen Weg in der Visual Kei Szene, während die anderen Mitglieder diesen nicht verstanden haben, und bereits nach 6 Monaten die Band verließen. Diese drei Mitglieder sagten dann im nachhinein das ihr Austritt durch "musikalische Differenzen und verschiedene Ansichten" bedingt sei. Doch in wirklichkeit hatten sie einfach keinen mumm. (lacht) LIX. war eine der ersten Bands die bei Starwave Records unterzeichneten, und die Beendigung der Aktivitäten kam für mich sehr unerwartet und enttäuschte mich sehr. Heute sehe ich das ganze nur noch halb so tragisch, vorallem da Yuu einen Neustart mit LIX. unter den Namen lix. gewagt hat. Einer anderen Band, Luzmelt, ist das selbe passiert. Innerhalb eines halben Jahres haben sie drei Mitglieder aus den selben Gründen ausgewechselt. Wie ihr sehen könnt ist es also sehr kompliziert in der Visual Kei Szene zu arbeiten. Es gibt gute Dinge und auch Schlechte bzw komplizierte.
Ist es für einen Label Besitzer von Visual Kei Bands manchmal schwierig, oder bestehen sogar Probleme bei der Arbeit mit anderen Labels und Personen in der Musikszene?
Kiwamu: Starwave Records ist ein neues Label in der Visual Kei Szene. Ich habe letztes Jahr das Label für Luzmelt und LIX. gegründet. Nach bereits einem Jahr beheimatete mein Label bis zu zehn verschiedene Künstler/Bands. Es wuchs sehr stark da ich hart dran arbeitete. Ein anderes Label das sich zur selben Zeit gegründet hatte begann seine Führung mit einer Ausrichtung auf die Anhäufung von Geld. Die Bands wurden wie Sklaven gehalten und dann achtlos weggeworfen. Ich wurde oft gefragt ihren Events beizuwohnen, doch das geschah nie; das Label hielt viele Veranstaltungen um leichtes Geld zu gewinnen, billige Clubs, kurze Auftritte und überteuerte Konzertkarten. Sie baten um Hilfe, halfen aber nie anderen. In meiner Arbeitssicht ist dies keine faire Art; anderen zu helfen ist das wichtigste in der Branche. Und während dieses Label innerhalb von einem Jahr fast alle Bands verlor, hat meins zehn neue bekommen.
Viele Visual Kei Bands legen das typische Image ab wenn sie bei größeren Labels eintreten. Sie tragen plötzlich keine Visual Kei typischen Kostüme mehr und auch kein Make-up. Warum glaubst du passiert das?
Kiwamu: In Japan, mögen die meisten normalen Musik Fans kein Visual Kei. Für normale Japaner ist das Make-up zu übertrieben und die Kostüme zu reißerisch, zu seltsam aussehend. Um diesen Leuten gerecht zu werden legen viele Bands ihr vorheriges Image ab. Das hat bereits vor vielen Jahren angefangen, und ist heute immer noch gleich geblieben. Viele Visual Kei Bands wollten zu den großen bekannten Labels und legten extra dafür ihren Style ab. Dies führte dann jedoch dazu das die Fans reihenweise absprangen und nur schwer welche in der Mainstream Szene dazu gewonnen wurden.
Wenn eine Visual Kei Band einem großen Label beitritt, wer ist dann der jenige der sich dafür entscheidet das die Band ihren Style verändert gar ablegt? Die Band selbst oder das Label?
Kiwamu: Vor einigen Jahren waren es noch die Label. Doch heutzutage sind es beide Parteien. Für Visual Kei Members besteht die Sichtweise, dass falls sie einem größeren Label beitreten, sie ihr Make-up dezent auftragen müssen. Ich finde jedoch das Bands die ihren eigenen Style mögen, diesen auch behalten sollten. Der Sänger von der unter meinem Label verpflichteten Band THE SOUND BEE HD war vorher bei einem großen Label. Seine alte Band war media youth und als sie mit den Aktivitäten begannen, waren sie stark geprägt von typischen Visual Bands. Über die Jahre hinweg veränderten sie ihren Style dann zu einem mehr "natürlich" angelegten. Vor kurzem hat er jedoch wieder angefangen sich seinen alten Style anzueignen und wieder Szenentypische Kostüme zu tragen. Er genießt das wirklich sehr, genauso wie die Fans es tun. Und wenn die Fans es mögen, sollten sie es auch beibehalten.
Für Visual Kei Bands ist es sicherlich sehr teuer Werbung, Merchandise Produkte und Live Konzerte zu buchen. Ist das beschaffen von Geld für Visual Kei Bands besonders schwer, oder ist es für sie genauso wie alle mit dem Geld machen?
Kiwamu: Die meisten Visual Kei Bandmitglieder arbeiten hart in ihren normalen Berufen (Teilzeitjobs). Viele Bands verdienen nicht viel Geld mit ihrer Musik, und sind dann gezwungen Teilzeitjobs anzunehmen. Das Geld das sie dadurch verdienen nutzen sie dann für ihre Bands. Es gibt jedoch auch einige Bandmitglieder die furchtbare Menschen sind; sie arbeiten nicht in ihrem normalen Beruf und berauben ihre weiblichen Fans dann auch noch um Geld von ihnen zu erhalten, oder sie fragen kontinuierlich ihre eigenen Familien nach Geld. Das ist ein scheiß Weg um Geld zu machen. Wenn eine Band ihr Geld nicht dazu nutzt um ihre Musik Aktivitäten zu verbessern, so wird das ganze nie Teil ihres Fleisch und Blutes. Wenn sie ständig nur das Geld von anderen für ihre Band benutzen, so arbeiten sie einfach nicht hart. Meine Band BLOOD verkaufte auf einer Tour beispielsweise 23,000 CDs, doch das Geld nutzen wir dann vollkommen für die Promotion. Ich habe das alles von meinem eigenen Geld bezahtl; wenn ich das Geld von anderen für die CDs, die Promotion, die Touren etc. genutzt hätte, so würde ich nicht die Fähigkeit besitzen die ich mir über 8 Jahre angeeignet habe. Nur deswegen war es mir möglich mein Label Starwave Records und Darkest Labyrinth zu gründen.
Wie entscheidest du wo welche Band auftritt?
Kiwamu: Vor Acht oder Sieben Jahren war es noch nicht üblich das Visual Kei Bands in andere Länder gingen. Einige bekanntere Bands bekamen verschiedene Angebote aus dem Ausland, doch diese Bands waren immer sehr vorsichtig und dachten erst nach bevor sie irgendetwas entschieden. BLOOD bereiste viele Länder als wir die Angebote bekamen. Es war gute Fußarbeit. Immer wenn wir ein Angebot bekamen, probierten wir dieses auch umsetzen zu können und das Land zu bereisen.
Warum glaubst du entscheiden sich Musiker dafür in einer Visual Kei Band zu sein, und nicht in einer normalen Rock Band?
Kiwamu: Es gibt viele unterschiedliche Gründe. Erstens: viele Mitglieder waren von Visual Bands in ihrer Jugend stark beeinflusst. Zweitens: sie möchten sich selbst darstellen und verwirklichen in der Welt durch ihre Kostüme und der Musik. Drittens: sie wollen die Weiber aufreißen. Der dritte ist ein schrecklicher Grund. Doch genau solche Menschen existieren nunmal in der Musikszene. Wenn sie Talent haben, nutzen sie es oft dazu Weiber aufzureißen und sich vollkommen darauf zu konzentrieren. Doch wenn sie wahre Künstler sind, dann sollten sie schon ihre Prioritäten auf die Musik setzen.
Wenn eine Band als Visual Kei Band anfängt und dann ihre ganzen Band Aktivitäten stoppt, glaubst du die Fans sind dann sehr negativ eingenommen davon?
Kiwamu: Fans haben immer zwei Meinungen. Erstens, sie wollen keine Veränderung, was bedeutet das sie nicht wollen das die Bands ihren Style, ihre Musik oder ihre Mitglieder verändern. Wenn eine Band sich zu sehr verändert, werden die Fans enttäuscht sein. Wenn eine Band jedoch immer nur das selbe macht, wird es den Fans auch irgendwann langweilig. Es ist sehr schwierig zu sagen. Eine Band sollte sich nicht zu viel Verändern, doch eine Veränderung generell ist wichtig.
Obwohl es viele Veranstaltungen im Ausland in jüngster Vergangenheit gab, gibt es den Eindruck das die Besucherzahlen sinken. Wie siehst du das? Sind die Besucherzahlen niedriger als sie es früher waren? Und wie sieht es aus wenn ein Künstler zu dem selben Ort zurückkehrt oder mehr als eine Show in dem selben Ort gibt?
Kiwamu: Sie sind nicht gesunken, es ist normal. An einem Punkt ist immer irgendetwas komplett neu für die Fans und sie sind zuuuu aufgeregt. Doch das reguliert sich dann mit der Zeit und es wird "normal" statt "neu". Einige Bands besuchten die selben Orte mehrfach; einige der groß-Label Bands besuchen den selben Ort sogar bis zu viermal im selben Jahr. Bei der vierten Show waren dann nur noch sehr wenige Fans anwesend. Wenn eine Band clever ist, so wartet sie längere Zeit bevor sie zur selben Stadt zurückkehrt. Natürlich werden Fans immer sagen "Bitte kommt wieder bald hier her!" doch wenn die Band zu oft wiederkommt innerhalb einer kurzen Periode, so werden die Fans gelangweilt sein. Es ist kompliziert.
Was glaubst du ist die Ansicht eines Durchschnitt Japaners gegenüber dem Visual Kei?
Kiwamu: Vor zehn Jahren gab es eine große Aufbruchstimmung in der japanischen Musikszene, vorallem im Visual Kei. Doch danach verflog das ganze schnell wieder. Heute wird Visual Kei nicht mehr als etwas dem "Mainstream" angehörigem betrachtet. Doch Visual Kei ist immer noch ein bekannter Begriff in der Mainstream Bewegung.
Warum glaubst du hat die Popularität von Visual Kei so stark abgenommen in Japan?
Kiwamu: Visual Kei ist kein Mainstream Style, es ist faktisch ein Untergrundstyle, und darum ist die Mainstream Situation sehr rar. Viele Visual Kei Bands bekommen Mainstream Bands, schaffen es aber nicht neue Fans in der Mainstream Szene zu gewinnen. X JAPAN und LUNA SEA stachen besonders hervor in der Visual Kei Szene. Sie schafften es. Die existierende Visual Kei Szene wurde also zu etwas normalen.
Viele Personen die kein Teil der Visual Kei Szene sind haben ein schlechtes Bild über Visual Kei. Warum glaubst du ist das so?
Kiwamu: Ich glaube es liegt an der Qualität. Es gab einige seltsame Bands unter den berühmten Visual Kei Bands. Studio Musiker spielten die Songs ein statt das die Bands selber ihre Musik aufnahm. Diese Künstler, falls man sie überhaupt so nennen kann, waren nicht dazu behäfigt ihre eigenen Songs zu schreiben, und sie waren auf die Hilfe von Songwritern angewiesen. Ihre Konzerte waren nur visuelle Bildnisse. Aufgrund dieser Ereignisse denken heute viele Leute das Visual Kei "qualitativ schlechte Musik" ist. Durch die normalen Musikfans verstärkte sich diese Auffälligkeit. Es gibt natürlich viele gute Bands die ihre Songs selbst schreiben und die auch selbst spielen. Doch aufgrund von einigen schlechten, wird die gesamte Szene von vielen Leuten schlecht geredet.
Glaubst du viele Fans mögen die Bands nur aufgrund des Sex Appeals der Bandmitglieder? Warum?
Kiwamu: Ja, das ist durch Pseudo-Liebe bedingt. Junge Mädchen mögen Visual Kei Bandmitglieder, vorallem in der kleinen Indie Szene. Diese Fangirls missverstehen die Mitglieder als ihre Virtuellen Freunde. Aufgrund dessen ist es leicht für kleinere Visual Kei Bands viele Fans zu erreichen, wenn sie besonders hübsche Kostüme tragen die ihr "Sex Appeal" unterlegen. Doch nur weil du ein wunderschönes Gesicht hast, bedeutet das ja nicht das du eine gute Person bist. Wenn du wirklich Visual Kei magst, dann hör auch bitte die Musik. Ich hoffe viele Menschen mögen das Gesamtpaket das Visual Kei Künstler zu bieten haben. Und nicht nur einzelne Teile davon.
Viele Fans aus dem Westen sind sehr überrascht wenn sie einen Japaner treffen der nicht weiß was Visual Kei ist. Ist Visual Kei geläufig in Japan?
Kiwamu: Ursprünglich war Visual Kei eine kleine Randszene die von den normalen Musikfans in Japan nicht beachtet wurde. Viele große Labels nutzen die Technik ein und die selbe CD mehrfach, mit unterschiedlichen Materialienen, zu veröffentlichen. In den Ranglisten der Musik werden alle Alben und CDs unter einem angezeigt, solange sie den gleichen Namen tragen. Dadurch kann es eine Band die 1,000 Fans hat und vier verschiedene Versionen von ein und der selben Single veröffentlicht hat, über 4000 Kopien verkaufen. Visual Kei schafft es vorallem durch solche Aktionen in den wöchtenlichen Musik Ranglisten aufzutreten. Wobei das nur mit Visual Kei Fans funktioniert. Wenn man größere Künstler in den wöchentlichen Ranglisten sieht, steigt ihre Fanbasis nicht unbedingt dadurch.
Warum glaubst du sind Visual Kei Bands so populär bei Westlichen Fans?
Kiwamu: Ich glaube es war etwas frisches und neues für die Westlichen Fans. 2003 begann meine Band BLOOD in verschiedenen Ländern aufzutreten. Japanische Bands und Japanische Musik war sehr neu für jeden. Japaner hören normalerweise Japanische Musik in Japan, und für sie ist dann Westliche Musik etwas neues und frisches. Es läuft nach dem selben Prinzip ab. Vor kurzem haben viele Bands angefangen das Ausland für sich zu entdecken. Die Westlichen Fans haben schnell gemerkt wie man die "schlechten von guten" unterscheidet. In den meisten Musikrichtungen gibt es großartige Bands und welche die nicht so gut sind. (lacht) Das ist doch genauso in der Westlichen Musikszene oder?
Wie denkst du über die steigende Popularität vom Visual Kei im Ausland?
Kiwamu: Um 2006 bis 2007, hatte der Zulauf seinen Höhepunkt erreicht, doch jetzt ist das ganze viel durchkomponierter. Die Visual Kei Szene wird nicht aussterben. Wenn die Szene kleiner wird, so bedeutet das nur das sie zur "ursprünglichen Größe der Szene" zurückkehrt. Ich habe das vorhergesagt und bereits kommen sehen, ich war also auch nicht überrascht als die Westlichen Fans nicht mehr so viele CDs und Merchandise Produkte kauften wie vor 5 Jahren. Selbst wenn die Visual Kei Szene klein sein wird, so wird sie weiterhin existieren. In Japan ist es bereits das selbe seit 2000. Ich möchte nun folgendes zu den Promotern sagen: "Der Höhepunkt der Popularität ist vorbei, jetzt kehrt wieder der normale Betrieb ein."
Warum glaubst du hat die Popularität abgenommen?
Kiwamu: Ich ging in viele Länder um dort Konzerte zu geben. Ich hatte 150 Konzerte in 20 verschiedenen Ländern. Während dieser Zeit fühlte ich die Szene in mir. Vor fünf Jahren war die Szene noch etwas neues für ausländische Fans, doch die Fans sind nun dran gewöhnt und die Popularität verliert sich langsam. Es ist halt ganz normal wieder, so wie vorher. Fans können viele verschiedene Styles in der Visual Kei Musik im Internet finden und sie können sich soviele verschiedene Bands anhören. Wenn du dir 100 Bands aus der Visual Kei Szene anhörst wirst du denken "Ich verstehe Visual Kei!"
Gibt es noch etwas das du gerne (Erfahrungen, Meinungen etc.) mitteilen willst?
Kiwamu: Vor vier Jahren war ich sehr enttäuscht von der Visual Kei Szene und beantwortete viele Interviews mit dieser Einstellung. Es gab viele stereotypische Bands. Es war schwierig eine Leidenschaft fürs Visual Kei aufzubauen und so verließ ich sie und ging zur Industrial Szene über. Ich habe mit vielen verschiedenen Künstlern aus der Industrial Szene für drei Jahre zusammengearbeitet und auch einige Künstler gefunden mit denen ich zusammenarbeiten wollte. Die Industrial Szene ist jedoch sehr sehr klein in Japan und nicht sehr belebend. Es gibt einige sehr gute Künstler, doch es fehlt ihnen an Ehrgeiz. Die meisten spielen nur in kleinen Clubs wo das Publikum meistens nur aus Freunden besteht. Sie spielen nur in der kleinen Welt.
Diese Erfahrungen halfen mir dabei die guten Dinge am Visual Kei zu erkennen, und so startete ich Starwave Records für Visual Kei Künstler. Natürlich gibt es viele gute Künstler denen ich helfen will. Beim Darkest Labyrinth Label ist es meine Zielsetzung das Bands einen "guten Sound haben und gute Visuals" haben. Ich habe die selbe Zielsetzung für Starwave Records. Es gibt seltsame Musik in der Visual Kei Szene, doch ich möchte nicht Künstlern dieser Art helfen, und auch nicht denen die eine Schlechte Gesinnung haben. Um als Visual Kei Band zu bestehen muss man einen starken Willen haben und solchen Menschen möchte und werde ich helfen, solche kann ich auch respektieren.
Ich hoffe die Leser haben Interesse an meinem Label bekommen und werden unsere Künstler unterstützen!!
JaMe möchte sich bei Kiwamu und Starwave Records dafür bedanken, das sie dieses Interview möglich gemacht haben.