DIR EN GREY kehrten für ein Konzert nach Deutschland zurück - dieses hatte es aber in sich
Nach zwei Jahren kamen die fünf Männer endlich wieder zurück nach Deutschland und mit Köln war dies das einzige Konzert für Deutschland. Dementsprechend hoch war der Andrang und das Konzert schon nach wenigen Stunden ausverkauft.
Einige der Fans belagerten die Halle schon seit 12 Uhr Mittags und warteten gespannt. Von überall her waren sie angereist um die Band live erleben zu können. So vergingen die Stunden bis zum ersehnten Einlass auch relativ schnell, und auch die Halle war nach wenigen Minuten schon gut gefüllt.
Wie üblich erklangen verschiedene Lieder verschiedener Bands um die Fans einzustimmen, gleichwohl sich der Großteil dieser lieber auf den Staff konzentrierte, der über die Bühne huschte, um noch die letzten Einstellungen zu tätigen. Wasserflaschen wurden für die Jungs bereit gestellt, ebenso wurden Handtücher hingelegt.
Unüblicherweise stand noch ein zweites Mischpult mit auf der Bühne, welches während des gesamten Konzertes von einem Tontechniker betreut wurde. Im Verlauf konnte man sehen, dass immer mal wieder Blickkontakt mit dem Sänger gesucht wurde, oder mit anderen Mitgliedern der Band. Er war für Veränderungswünsche zuständig, wenn es zum Beispiel in höhere Gesangstonlagen ging.
Als endlich das ersehnte Intro kam, welches dieses Mal "Kyoukotsu no Nari" war, schrie die Menge laut auf. Zuerst erschien Shinya auf der Bühne, welcher rasch hinter seinem Drumset verschwand. Gefolgt von Die, Kaoru, Toshiya und wie immer zum Schluss Kyo. Es sei erwähnt das die Bühnenaufmachung der Jungs doch sehr an ältere Zeit erinnerte, waren einige von ihnen doch sehr auffällig geschminkt. Kyo trug schwarzen Lidschatten und dazu eisblaue Kontaktlinsen, während Toshiya mit seiner sehr neuen, extravaganten Frisur auf die Bühne kam. Auch er hatte schwarz geschminkte Augen, ebenso wie Die. Jedoch war die Kleidung bei allen weniger auffällig, wenn man von ihrem Bassisten absah, der einen Rock, eine Leggings aus Leder und dazu ein hautenges Muscle-Shirt trug.
Die Band startete auch sofort mit "The Blossoming Beelzebub". Sofort wurde die Halle von der Stimmgewalt des Sängers erfasst. Wohl überraschte es viele, war Kyo bis vor kurzem doch erst noch im Krankenhaus gewesen. Die Fans ließen sich von der Welle mitreißen und begannen sofort mit ihrem Headbang und auch die Arme schossen in die Luft. Viel Animation von Seiten der Band war nicht nötig, denn die Fans waren von Sekunde Eins an Feuer und Flamme. Schnell erklang "Different Sense", und löste den vorherigen Song ab. Hierbei sangen auch Toshiya und Die mit, wobei man zeitweise glaubte, die beiden würden ebenso sehr singen wie spielen wollen. Nun gingen auch die Bandmitglieder näher an den Bühnenrand heran, um die Menge weiter anzuheizen. Natürlich reckten sich ihnen sofort die Hände entgegen und ihren Bitten wurde nach gegeben.
"Lotus" erlaubte den Fans eine kleine Verschnaufpause, doch schien der Sänger ein wenig genervt von seinem Mantel, denn dieser war schnell offen. Es war, selbst mit laufender Lüftung, schon nach den ersten beiden Liedern sehr warm in der Halle geworden. Viele Fans schwitzten schon und wedelten sich in kurzen Pausen Luft zu.
Kurze Pausen gab es nach fast jedem Song, die Jungs tranken etwas oder tupften sich den Schweiß von der Stirn. Diese Pausen waren wohl auch Kyos Wohle zu Gute, damit die Stimme sich kurz entspannen konnte. Für die Fans dürfte es auf jeden Fall eine Wohltat gewesen sein.
Während "Lotus", kam es dass Toshiya sich seitlich zu den Fans stellte, die Hand zu einer Faust ballte und diese küsste ehe er sie gen Himmel streckte, was sich sehr gut mit den letzten Zeilen des Liedes verband. Kaoru und Die hingegen schienen gänzlich in ihrem Spiel zu versinken, während Kyo mit aller Hingabe die letzten Zeilen sang. Anschließend folgte "Obscure", welches den Fans erneut jegliche Kraft abverlangte. Der Sänger entlud eine gewaltige Stimmpräsenz während dieses Liedes, was deutlich spürbar war, da eine heiße Welle durch die Konzerthalle fegte. Dies war deutlich daran zu spüren, dass die Meute anfing zu springen und die Köpfe noch mehr hüpften. Mit "Rinkaku" folgte das zweite, längere Lied des Abends. Eingeleitet von einem zutiefst bewegenden Gesang Kyos, zog es einen mit in eine ganz eigene Gedankenwelt und bis auf einige wenige Ausnahmen war es doch relativ ruhig in der Halle. Das Gefühl dieses Songs schien einen förmlich zu umschlingen.
"Conceived Sorrow" folgte und war das nächste langsame Lied, welches daher perfekt zur aktuellen Stimmung passte. Hier und da sangen einige Fans mit, doch waren es eher die Arme welche sich im Takt zur Musik bewegten. Erneut folgte eine kleine Pause, ehe "Inward Scream" folgte, welches dann allerdings unterbrochen wurde. Das eigentliche zweite "Inward Scream", welches für später angesetzt war, wurde gar nicht erst gegeben.
So folgte der Übergang zu "Diabolos". Natürlich wurde das Lied lauthals schreiend empfangen! Es begab sich gegen Ende dieses Stücks, dass der Bass für wenige Momente aussetzte und Toshiya andächtig da stand, den Arm über die Augen gelegt. Es folgten Remakes von älteren Songs welche aber sehr positiv aufgenommen wurden. Zum einen "Tsumi to Batsu", welches von "Kasumi" abgelöst wurde. Bei diesen Remakes sangen die Fans auch mit, überstimmten dabei aber keinesfalls den Sänger. Es wirkte hingegen eher so als wollten sie ihn so eine Unterstützung bieten.
Mit "Karma" erklang ein Lied, welches für so manchen Fan doch sehr unerwartet durch die Halle gejagt wurde. Nicht nur, dass es doch ein recht alter Song war, nein die Intensität die hinter diesem stand, war ebenso atemberaubend wie der Fakt, dass es überhaupt gespielt wurde! Die Übergänge zu den nächsten Liedern verzogen sich nahtlos, witziger Weise herrschte bei "Saku" für eine Weile Verwirrung unter einigen Fans, die das Lied erst für "Machiavellism" oder sogar "ZAN" hielten. Rasch aber erkannten sie welches Lied es eigentlich war und freuten sich umso mehr.
Es folgte eine Pause, und durch die Boxen erklang der Ruf: Zugabe, allerdings auf japanisch gesprochen in welchen die Fans natürlich einfielen. Viele waren geschafft und bequemten sich während der Atempause von den ersten Reihen ein wenig weiter nach hinten oder holten sich rasch Getränke. Als die Band wieder auf der Bühne erschien, waren die Kleider gewechselt wobei ihr Bassist eine kurzärmelige Version des Hoddies trug den die Fans auch auf dem Merchandise-Stand ergattern konnten.
"The Final" sollte in seiner neuen Ausgabe den Auftakt zu den letzten Liedern geben, was tadellos gelang. Bei dem Refrain "So i can't live." hielt Kyo sein Mikrofon in die Menge welche diesen dann zum Besten gab.
"Rasetsukoku" und "Hageshisa To kono Mune no naka de karamitsuita skaunetsu no yami" bildeten den Abschluss, wobei der Sänger vor dem letzten Titel sagte "Last Song", wie er es generell in Deutschland immer handhabt. Natürlich bebte die Halle bei "Hageshisa To kono Mune no naka de karamitsuita skaunetsu no yami" nocheinmal ordentlich, es wurde gesprungen und geklatscht, fliegende Köpfe wie die Wellen des Meeres prägten das Bild dieses letzten Titels.
Die letzten Noten verklangen und die Band verabschiedete sich, indem kleine Goodies wie Plektren oder Drumsticks in die Menge geworfen wurden. Toshiya selbst gab seine leergetrunkene Becks-Bierflasche in die erste Reihe und zur Freunde der Fans fand auch sein Oberteil den Weg in die Menge.
Es war ein sehr gelungenes Konzert, sieht man von einigen unnötigen Zwischenrufen ab.
Setlist:
Intro: Kyoukotsu no Nari
01. The blossoming Beelzebub
02. Different Sense
03. Lotus
04. Obscure
05. Rinkaku
06. Conceived Sorrow
Inward Scream
07. Diabolos
08. Tsumi no Batsu (New. Vers.)
09. Kasumi (New Ners.)
10. Karma (New Ver.)
11. Unraveling
12. Reiketsu Nariseba
13. Saku
Encore
15. The Final (New Ver.)
16. Rasetsukoku
17. Hageshisa To kono Mune no naka de karamitsuita skaunetsu no yami
Outro: The Final (Symphonic Ver.)