Konzertbericht

heidi.s phänomenales +alfa-Tourfinale im SHIBUYA-AX

11/11/2013 2013-11-11 04:00:00 JaME Autor: Diana Tome Übersetzer: Denise Pfennig

heidi.s phänomenales +alfa-Tourfinale im SHIBUYA-AX

Ein phänomenaler Abend, ein beispielloses Konzert, eine unvergleichliche Band - zusammen mit ihren Fans feierte heidi. ein Finale, das den Fans noch lange im Gedächtnis bleiben sollte.


© heidi.
Nach einer Tour mit über dreißig wilden Konzerten in ganz Japan, beehrten heidi. das SHIBUYA-AX mit ihrer Anwesenheit, um dort am 16. Februar ihre grandiose +alfa Tour mit einem gebührenden Finale zu beenden.

Schon zum Intro klatschte die Fanmeute ausgelassen im Takt mit, ungeduldig den Beginn des Konzertes herbei fiebernd. Endlich wurde es dunkel im Bühnenraum und weißer Nebel bedeckte die Bühne, als die Bandmitglieder einzeln nacheinander zu ihren angestammten Plätzen gingen und keine weitere Zeit verstreichen ließen. Mit einigen raschen Schlägen auf die Becken eröffnete Kiri den ersten Song "Shoudou" und damit auch das Konzert. Yoshihiko war gleich von Anfang an mental bei den Fans, tänzelte begeistert über die Bühne und feuerte die Fans an, die ihrerseits mit dem ersten Takt begonnen hatten die Fäuste in die Luft zu stoßen. Kohsuke tat es ihnen immer wieder zwischen den einzelnen Riffs gleich und bildete so zusammen mit den Fans eine kleine Einheit.

Weiter ging es mit "Gekkou Showtime". Zu dem recht schnellen Gesang hüpfte und wirbelte der Sänger wie wild über die Bühne, während seine Fans es ihm im Zuschauerraum gleich taten und immer wieder laut "Hey" riefen und dabei unablässig weiterhin die Fäuste in die Luft reckten. Während des kurzen instrumentalen Intermezzos verschmolz Kohsuke förmlich mit seinem Bass, die Beine hatte er weit gespreizt und seinen Oberkörper weit vornüber gebeugt und sein Kopf wirbelte in schwindelerregender Schnelligkeit im Takt zu der Musik. Bei "Little Garden" übernahm Nao die Führung und füllte die instrumentalen Pausen mit seinen unerbittlichen Gitarrenriffs, die sich während des ganzen Songs auf interessante Weise mit dem recht sanften Gesang verbanden.

"Willkommen zum Finale der +alfa-Tour! Wir hoffen, ihr werdet heute auch alle einen Mordsspaß haben!", begrüßte der Sänger alle Anwesenden fröhlich und mit einem warmherzigen Lächeln auf den Lippen, bevor er wieder in seine Rolle als Sänger schlüpfte und das dramatische Intro von "Melt" ertönte. Ganz in der Musik gefangen, sang Kohsuke leise für sich mit, nur um dann im nächsten Moment vor an den Rand der Bühne zu treten und die Fans anzufeuern. Während der Bassist ausgelassen tanzte und sich drehte und dabei auch immer wieder in die Luft trat, blieb Nao ganz cool und ganz auf seine Gitarre fokussiert.

Den nächsten Song "Another Fish" genossen alle in vollen Zügen: die Fans sprangen und klatschten im Einklang, während Yoshihiko losgelöst umher tanzte und Nao - dem Beispiel des Sängers folgend - von einem auf den anderen Fuß hüpfte. Kaum verklang die letzte Note, schoss aus allen Ecken dichter, durch das Bühnenlicht blutrot gefärbter Nebel und bedeckte die gesamte Bühne. "Sixth Sense" erklang und baute kontinuierlich an Schnelligkeit auf. Die Heftigkeit erfasste auch die Fans in der Halle und spiegelte sich in der Art, wie sie die Fäuste immer wieder mit unbändiger Kraft in die Luft stießen, wider. Yoshihiko war unaufhaltsam, schöpfte alles aus was er und seine Stimme herzugeben hatten und stellte seine schier endlos-vielseitige Stimmgewalt zur Schau, die von süßen Tönen zu harschen, tiefen Growls abrutschte, während sein Körper trotz allem immer in Bewegung war.

"Los jetzt, AX!", befahl der Sänger und augenblicklich reckten sich ihm hunderte Hände und Fäuste entgegen. Der Spaß und die ansteckende Choreographie, die "Twilight Town" mit sich brachte, vereinte alle in der Halle erneut, als zusammen und im Takt zu der flippigen Musik getanzt wurde. Noch Tage danach hatte man den Refrain im Kopf und ertappte sich immer wieder dabei, dass man leise vor sich her summte.

Die Atmosphäre änderte sich beträchtlich als "Tsuioki" an die Reihe kam. Violettes Licht fiel auf Nao und rückte ihn und seine Gitarre in den Vordergrund. Yoshihikos Stimme durchdrang die Halle, aber wirklich atemberaubend waren Naos Schreie, die der Ballade im Refrain zu einer ganz eigenen Dramatik verhalfen. Mit "Ao no sekai" folgte eine weitere Ballade, die aber weit weniger dramatisch, als viel mehr herzerwärmend romantisch war. Zusätzlich wurde noch eine Discokugel von der Decke herabgelassen, die tausende kleine Sterne an die Wände der Halle zauberte. Am Schlagzeug erzeugte Kiri einen eingängigen, gleichmäßigen Takt, gleich einem schlagenden Herzen, der sich perfekt mit der jetzt lieblichen, dann wieder willensstarken Stimme des Sängers verband. "Rem" machte mit dem ruhigeren Part des Konzertes Schluss und bereitete die Menge mit seinen etwas kniffligen Tanzeinlagen auf die folgenden, wieder lebhafteren Stücke vor.

Mit "Monochrome Gradation" kehrte das Tanzen und Springen in die Fanreihen zurück und hielt auch während "Landscape" noch weiter an. Besonders wurde das Lied, als sich ein Vorhang teilte und ein Bildschirm zum Vorschein kam, auf dem viele verschiedene Landschaften sichtbar wurden. Auch wenn der Song dadurch ein wenig mehr Leben eingehaucht bekam, erhielt er dadurch auch eine etwas düstere Note.

"AX! Habt ihr auch Spaß? Wir haben jedenfalls einen Riesenspaß!", garantierte Yoshihiko, grinste und drehte sich auf dem Absatz um, marschierte zurück zu seinem Platz und heizte der Menge gehörig ein für den nächsten Song "Aware haijin". Kiri drosch wie wild auf sein Schlagzeug ein und trieb die Menge halb in den Wahnsinn, die ihre Köpfe von links nach rechts warfen. Auch Yoshihiko wirkte wie von Sinnen, tanzte, die Arme weit von sich gestreckt, über die Bühne. Plötzlich ließ er sich auf die Knie fallen und reckte seine Hand der Menge entgegen und schrie das Lied mit allem was seine Stimme herzugeben vermochte zu Ende.

Weiter ging es mit dem nicht weniger ruhigen Titel "Yuuyake to kodomo", der die Menge weiterhin in Atem hielt, weil man sich automatisch einfach dazu bewegen musste. Ebenso bei dem nächsten Song "Utakata". Als der Song begann, traten die drei Musiker an den Rand der Bühne und feierten das Lied regelrecht mit ihren Fans, die förmlich pulsierten, unablässig zur Musik mitsprangen und all ihre Energie in die Choreographie steckten, die von herzlichem Klatschen bis zu leidenschaftlichem die Faust in die Luft stoßen reichte.

Für die letzten drei Songs hatten sich heidi. ein paar schwerere Geschütze aufgehoben, den Anfang davon machte der Klassiker "Omaesan". Ganz zur Freude der Fans, die wie auf Knopfdruck außer Rand und Band gerieten, sich wie wild drehten und im nächsten Moment die Arme nach oben rissen, um den Musikern zu zeigen, dass sie froh waren, hier zu sein. Mitten im Song stoppte die Musik plötzlich und gerührt gestand Yoshihiko: "Ich bin wirklich dankbar für all eure Unterstützung! Deswegen genießt die Musik, dies ist für euch!" Er konnte ein Grinsen nicht ganz verstecken, als er a cappella "Omaesan..." ins Mikro sang, bevor der Song in voller Lautstärke fortgesetzt wurde.

Doch etwas sanfter wurde es wieder mit dem Hoffnung verheißenden "Kumorizora ni ha koi moyou", der durch das gedämpfte, sanfte Licht wahrlich die Idee eines neuen Anfangs erweckte. "Danke, dass ihr alle hier seid! Dieser Song soll euch zeigen, was wir dabei empfinden, heute hier sein zu dürfen.", vertraute der Sänger den Fans an, bevor er den letzten, unvergleichlichen Song "Kanata" ankündigte. Yoshihikos und Naos Stimmen vermischten sich und verhalfen dem Song zu einer bisher unvermuteten Tiefe, die verzweifelten Schreie des Sängers hallten von den Wänden der Halle wider, während Kiri wie rasend auf sein Schlagzeug eindrosch und seinen Kopf leidenschaftlich zur Musik hin und her warf. Ein perfekter Abschluss für eine perfekte Setlist.

"Es sind mittlerweile schon sieben Jahre vergangen, seit wir angefangen haben und das meiste haben wir eurer Unterstützung zu verdanken! Diese Tour hat uns unheimlich viel Spaß gemacht!" - so beendete Yoshihiko seine Rede zum Beginn der ersten Zugabe und verkündete im selben Atemzug eine neue Tour, um das siebenjährige Bestehen der Band gebührend mit ihren Fans zu feiern. Und wie sollte man seine Dankbarkeit besser zum Ausdruck bringen, als mit einem brandneuen Song? Aber ob neu oder nicht, "Ryuusei dive2 konnte augenblicklich mit seinen sowohl ruhigen, als auch schnelleren Parts überzeugen und so hatten die Fans in der Halle auch keinerlei Schwierigkeiten der Handchoreographie zu folgen und schon bei der Hälfte des Songs bewegte die gesamte Halle sich völlig synchron.

"Seid ihr bereit für's Headbangen?", fragte der Sänger schreiend und schon erklang "Tsuta tsuta" und ließ die Menge wie wild mit ihren Armen fuchteln und zappeln, während die Musiker über die gesamte Bühne rannten. Auch bei "Hakuchuumu" konnten die einzelnen Mitglieder nicht ruhig stehen, rannten hin und her und interagierten unermüdlich mit der Menge.

Danach begann die zweite Zugabe, aber bevor alle zu dem allseits beliebten Song "Tsubasa" zu tanzen begannen, bedankte sich jedes einzelne Bandmitglied bei den Fans und tauschte mit ihnen noch einige Eindrücke über die vorangegangene Tour aus. Dazu passend wohnte "Tsubasa" eine gewisse Entschlossenheit inne, die zu sagen schien: Mit euch an unserer Seite, werden wir niemals aufhören Musik zu machen. Wieder etwas schneller ging es mit "Sentimental" weiter, bei dem die Fans erst dann ruhiger wurden, als Yoshihiko auf sein Mikro zeigte und es dann der Menge entgegenhielt und die ganze Halle ihre Stimmen vereinte und den Refrain mitsang. "Ich liebe euch!", schrie der Sänger, die Instrumente schrien ebenfalls ein letztes Mal auf, Kiri schien völlig unaufhaltsam auf sein Schlagzeug einzuschlagen und dann endete der Song.

"Noch ist es nicht vorbei! Für euch: "Maria"!" Yoshihiko konnte sich angesichts der Begeisterung, die auf die Ankündigung des letzten Songs hin entbrannte, ein Grinsen nicht verkneifen und behielt es durch den Song hindurch auch auf den Lippen. Sowohl die Menge, als auch die Band gaben noch einmal alles, um diesem Konzert ein unvergessliches Ende zu bereiten. Yoshihikos Growls zwangen ihn praktisch in die Knie, während der Rest der Band das AX zum beben brachte und sie schließlich eine Fanmenge zurück ließen, die sich nach noch mehr sehnten.

Nach so einem phänomenalen Konzert stellt sich einem eigentlich nur noch eine Frage: Welche Überraschungen werden heidi. wohl noch in petto haben, um ihr siebtes Jubiläum zu feiern? Wir sind jedenfalls gespannt und warten auch schon sehnsüchtig auf die nächsten musikalischen Beiträge und wünschen ihnen schon mal viel Glück für die nächsten sieben Jahre.


Set List

01. Shoudou
02. Gekkou Showtime
03. Little Garden
04. Melt
05. Another Fish
06. Sixth Sense
07. Twilight Town
08. Tsuioku
09. Ao no sekai
10. Rem
11. Monochrome Gradation
12. Landscape
13. Aware haijin
14. Yuuyake to kodomo
15. Utakata
16. Omaesan
17. Kumorizora ni ha koi moyou
18. Kanata

Encore 1
01. Ryuusei dive
02. Tsuta tsuta
03. Hakuchuumu

Encore 2
01. Tsubasa
02. Sentimental
03. Maria
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