Konzertbericht

the GazettEs fantastisches Tourfinale ihrer –DIVISION- GROAN OF DIPLOSOMIA Tour in der Saitama Super Arena

02/12/2013 2013-12-02 04:00:00 JaME Autor: Maya Übersetzer: Denise Roma

the GazettEs fantastisches Tourfinale ihrer –DIVISION- GROAN OF DIPLOSOMIA Tour in der Saitama Super Arena

Obwohl the GazettE bereits über ein halbes Jahr mit dieser Tour in ganz Japan unterwegs waren, wussten sie dem Tourfinale trotz allem den krönenden Abschluss zu bereiten: mit noch nie gesehenen Specialeffects und einer schier endlosen Energie, heizten sie den Fans gehörig ein.


© PS COMPANY - The GazettE
Als sich die Türen der Saitama Super Arena endlich öffneten, stürmten Tausende von Fans in die wahnsinnig große Halle und zu ihren Plätzen, in gespannter Vorfreude auf the GazettEs Tourfinale. Je länger das Warten dauerte, desto greifbarer wurde allerdings die Ungeduld und steigerte sich noch, als es in der Halle endlich dunkel wurde. Zum Takt der leisen Musik und den anmutigen Bildern des Intros klatschten die Fans. Mit dem Andauern des Intros war es mit der Ruhe allerdings schnell vorbei: Sowohl die gezeigten Bilder als auch die Musik wurden unruhig, wilder, die Rufe der gespannten Fans füllten mit einem Mal die Halle. Und als dann auch noch ein Musiker nach dem anderen auf die Bühne trat, übertönte die schiere Stimmgewalt und Vorfreude der Fans für einen kurzen Augenblick sogar fast die Musik.

Keine Sekunde, nachdem das Intro geendet hatte, ertönten schon die ersten Klänge von "DERANGEMENT" und Rukis: "Lasst uns ausrasten, Saitama!", markierte den Startschuss für die Menge sich in ein Meer aus wirbelnden Köpfen zu verwandeln. Fast gleichzeitig gingen zu beiden Seiten der Bühne die kleineren Bildschirme an und zeigten erst einmal jedes einzelne Bandmitglied von Nahem. Obwohl das grelle, intensive Licht die Sicht auf die Bühne erschwerte und fast alles in der Halle verschluckte, wusste Gitarrist Uruha sich trotzdem gekonnt in Szene zu setzten und die gesamte Aufmerksamkeit der Halle auf sich zu ziehen. Angesichts der energiegeladenen Stimmung, die dabei hervorgerufen wurde, verwandelte sich das Meer aus Haaren in eine ausgelassene, springende Fanmeute, die ihre Hände den Musikern entgegen streckte. Fließend, nahezu ohne Unterbrechung ging es danach mit "GABRIEL ON THE GALLOWS" weiter, den Ruki mit einem markerschütternden Growl eröffnete und bei dem vor allem Reita mit seinem Bass und Kai mit einem donnernden Schlagzeugeinsatz hervorstachen. Die Lichtshow und Laserstrahlen tanzten passend zur Musik durch die Halle und tauchten die Bühne in ein warmes, helles Licht, kaum dass der Refrain einsetzte. Noch lauter und noch wilder wurde es in der Arena bei dem nächsten Titel "VENOMOUS SPIDER’S WEB". Zu dem unablässigen, treibenden Schlagzeug gesellte sich der harte Klang der Gitarren, bei denen man einfach nicht anders konnte, als zu Headbangen. Rukis Anfeuerungsschreie und seine hypnotisierende Stimme, die perfekt zu den unruhigen, schnell wechselnden Bildern passte, taten ihr übriges.

"Endlich sind wir hier! Unser Tourfinale!" Feierlicher Applaus erfüllte die Halle, als der Sänger sich die Zeit für ein kurzes MC nahm. "Das ist unser elftes Jahr und ich bin wirklich glücklich mit jedem von euch hier sein zu können! Lasst uns heute richtig abrocken! Seid ihr bereit? Gebt alles!"

Nach der kleinen Verschnaufpause ging es mit "VORTEX" erbarmungslos weiter, auf den die Fans wieder einmal mit völlig enthemmten Headbangen antworteten, während Ruki auf der ausladenden Bühne auf und ab marschierte, den Raum gänzlich ausnutzte und die Fans zusätzlich noch anheizte, indem er mit ihnen spielte. Bei "CLEVER MONKEY" übernahm Kai die Führung. Gleichzeitig wurde die Bühne von einem Farbspektakel nach dem anderen beleuchtet und der Song ging von rauen Raps über zu melodischem Gesang und einem emotionalen Gitarrensolo Uruhas. Abwechselnd verwandelte sich die Halle in ein Meer aus Händen oder Haaren, während in grellen Lettern immer wieder der Titel des Songs über den Bildschirm flirrte.

Danach wurde es dunkel in der Halle, lediglich der große Bildschirm hinter der Bühne spendete noch ein wenig, blaues Licht und schuf eine dämmrige Atmosphäre. Das unheimliche Ticktack einer unsichtbaren Uhr hallte durch die Halle und mischte sich mit sanften, traurigen Klängen, sodass eine Gänsehaut die nächste jagte. Danach war "THE SUICIDE CIRCUS" an der Reihe. Doch so ruhig das Intro des Songs auch war, kaum begann Ruki zu rappen, ging es auf der Bühne und im Zuschauerraum, wo sich die Körper im Einklang zur Musik bewegten, wieder wilder zu. Mit "DRIPPING INSANITY" machte man sich zu immer düsteren Gefilden auf. Wie Regen prasselte das Licht auf die Bühne und tauchte die Musiker in Halbschatten. Hunderte Emotionen schwangen in der temporeichen Ballade mit, nicht zuletzt durch des Sängers erstickten Schrei oder seinem verzerrten Growl. Andächtiger Applaus folgte, als es erneut dunkel in der Halle wurde und jeder Ton verklungen war, doch die Band verschwendete keine Zeit damit, diesen zu genießen. Nacheinander erschienen die Wörter "Quiet", "Catastrophe", "Confusion", "Fear", "Grief", "Hope" und "Pray" flackernd auf dem Bildschirm und sorgten regelrecht für Schauer. Das trostlose Gefühl verstärkte sich noch, als "Yoin" begann und der Sänger scheinbar verzweifelt die Verse des Songs sang. Auch das düstere Licht und Aois wehklagendes Gitarrensolo trugen maßgeblich dazu bei. In diesem Sinne ging es mit "Kagefumi" weiter. Blaues Licht, als befände man sich tief im Ozean unter Wasser, wanderte durch die Halle und wurde schließlich von sanftem, gelben Licht abgelöst, das die Stimmung immerhin etwas hob und dem Song mehr Hoffnung, als Traurigkeit verlieh. Ganz gefangen genossen die Fans diesen Song, bevor "Kage no sanagi" wieder etwas mehr Tempo verlangte. Vor allem die beiden Gitarristen, Aoi mit seinem Akustikspiel und Uruha seinerseits mit seinem Solo, untermalten perfekt Rukis Gesang und die Stimmung des Songs. Die Atmosphäre in der Halle, der wunderschöne Anblick von Tausenden, fallenden Rosenblättern auf der riesigen Leinwand, die emotional-aufgeladene Musik - in diesem Moment war alles geradezu perfekt!

Wie auch schon im Musikvideo zeigte das Intro zu "Ibitsu" verwelkende Blumen. Ab jetzt sollte es eindeutig wieder wilder werden, denn noch bevor das Lied richtig begonnen hatte, feuerte Ruki die Fans schon wieder an: "Saitama! Könnt ihr noch?" Ein weiteres Indiz dafür war "HEDORO", bei dem der Sänger sich immer wieder mitten im Song den Fans widmete, die sowieso schon zu den grellen Lichtern und der schnellen Musik headbangten, sprangen und klatschten. Und obwohl es kaum vorstellbar erscheint, setzte "VERMIN" dem Ganzen noch eins oben drauf: Wie wild geworden reagierten die Fans auf den Refrain und die Backvocals und sprangen und tanzten dazu völlig ausgelassen.

Obwohl das Konzert schon über eine Stunde dauerte, sollte es hier noch lange nicht zu Ende sein. Von vorne bis nach hinten in die allerletzte Reihe und bis zum letzten Fan bereitete Ruki die Masse auf eine weitere Reihe von schnelleren Songs vor. "Gebt alles!", waren seine letzten Worten bevor es mit "SLUDGY CULT" losging. Kai und Uruha machten den Anfang und legten vor, bevor der Rest der Band gleichzog und die Boxen zum Dröhnen und die Fans zum Toben brachten. Man wusste einfach nicht wohin man zuerst sehen oder was man zuerst machen sollte: Headbangen oder im Takt zur Musik springen und die Fäuste in die Luft stoßen, auf die Band achten, die munter über die Bühne sprang oder auf Reitas klasse, aber viel zu kurzes Basssolo. Einfacher war es bei "HEADACHE MAN", bei dem sich die Frage nicht stellte. Denn als der Song erst mal so richtig losging und der Sänger provozierend "Headbangt!" brüllte und growlte, da verwandelte sich die Arena regelrecht in ein "Mosh-Fest". Wo man auch hinsah, konnte man nur noch eine einheitliche, zappelnde Masse und fliegende Haare erkennen. Ein bösartiges Lachen beendete das Lied und eröffnete zugleich "ATTITUDE". Zusammen brüllten Fans und Sänger immer wieder das Wort "BREAK", das gleichzeitig auch auf dem riesigen Bildschirm erschien. Bei den elektronischen Beats, dem harten Sound und den ungnädigen Schreien blieb keine Zeit, um einmal kurz zu verschnaufen. Schon ging es mit "REQUIRED MALFUNCTION" weiter, das den grandiosen Abschluss für diese grandiose, energiegeladene Setlist bildete. Noch einmal gaben die Fans alles, angespornt durch die perfekte Mischung aus melodischen Gesangparts und inbrünstigen Growls, zu denen man erst tanzen und dann wieder headbangen konnte, musste und wollte.

Nachdem die Band die Bühne verlassen hatte, wartete auf die Fans noch eine Überraschung: Noch während dem SE "[MELT]", konnte man plötzlich eine Explosion hören, woraufhin sich erschrockenes Schweigen in der Halle ausbreitete und alle erstaunt das Geschehen auf der Bühne verfolgten. Begleitet von lodernden Feuereffekten ertönte eine zweite Explosion, plötzlich kamen die Beleuchtungskörper von der Decke herunter. Weitere kleine Spezialeffekte und Explosionen, gleich einem Feuerwerk konnte man auf der Bühne beobachten, die den Bühnenbereich in ein vermeintliches, totales Chaos stürzten. Obwohl dies für die Fans anfangs etwas überraschend kam, brachen sie keine Minute später in tosenden Beifall aus. Nur eine Band wie the GazettE kann auf die Idee einer so ausgefallenen und ungewöhnlichen Überraschung kommen.

Die erste Zugabe begann mit einem düsteren, industriallastigen Intro, das Kai und Reita zu ihrer allseits beliebten Schlagzeug- und Basssession "Ride with the ROCKERS" auf die Bühne begleitete. Der gute, vibrierende Groove und die Anfeuerungsrufe des Bassisten und die gute Laune und Energie, mit der Kai auf sein Schlagzeug eindrosch, bereiteten die Fans bereits bestens auf die folgenden, älteren Songs vor. Kurz darauf kehrten auch schon die beiden Gitarristen auf die Bühne zurück und drehten zusammen mit den beiden anderen Musikern ordentlich an der Lautstärke, was nicht auf taube Ohren, stumme Münder oder müde Köpfe traf.
Schließlich stieß der Sänger hinzu und schrie: "SAITAMA! Gebt ALLES!", reckte seine Faust in die Luft und heizte den Fans für "Akai One Piece" mächtig ein. Vor und zurück bewegte sich die Halle und tanzte zu der ausgelassenen Musik, während die Band über die Bühne rannte und alle Fans noch einmal willkommen hießen. Uruha und Aoi trafen sich an der vorderen Plattform, grinsten sich an und spielten, was das Zeug hielt, als ginge es darum, sich zu übertreffen. Noch mehr getanzt und gefeiert wurde zu "Psychedelic Heroine", bei dem selbst das bunte Licht zu Tanzen und zu Hüpfen schien, geschweige denn erst die Fans, die zudem auch noch die Hände passend zur Musik bewegten.

"SAITAMA! Ich möchte euch danken, jedem von euch. Wir sind dankbar, dass wir das Glück hatten, euch alle zu treffen! Habt ihr Spaß?" Als Antwort darauf ertönten Tausende von Stimmen in frenetischer Zustimmung. "Dies ist unser Tourfinale und außerdem the GazettEs elftes Jahr. Ich möchte euch dafür danken, dass ihr uns diese elf Jahre begleitet habt. Ich bin dankbar für jede Unterstützung. Wisst ihr, manchmal ist es schwierig und anstrengend, wenn fünf, individuelle Erwachsene jahrelang zusammenarbeiten, manchmal gerät man über viele Dinge aneinander, aber heute sind wir eins geworden. Durch diese Tour habe ich wieder viel gelernt und ich bin traurig, dass es schon vorüber sein soll. Könnt ihr uns noch etwas mehr von euren Stimmen leihen?" Die Fans antworteten ohne zu zögern mit lauten Zurufen und Applaus, sodass sie die Halle schier erbeben ließen. Die Band antwortete ihrerseits mit Rufen und eröffnete "FILTH IN THE BEAUTY", ihrem ersten großen Erfolg. Gleich von Anfang an headbangten die Fans zu den deftigen Beats und sprangen und sangen abwechselnd mit der Band. Unermüdlich schrien Fans damit es endlich mit "COCKROACH" weiterging. Diesmal war es vor allem Reitas charakteristische Bassline, die hervorstach und die jedem sofort im Kopf hängen blieb und in die Beine wanderte, sodass wirklich niemand mehr still stehen bleiben konnte. Den perfekten Abschluss nach den ganzen Klassikern bildete "LINDA~candydive pinky heaven~", zu dem alle noch einmal übermütig und unbändig sprangen, tanzten, den Körper völlig losgelöst und frei zur Musik bewegten und am Ende dankbar und glücklich klatschten.

Für eine weitere Zugabe kamen the GazettE noch einmal auf die Bühne zurück. Ohne große Reden begrüßte Ruki die Fans mit einem "Willkommen in der Hölle", und schon ging es los mit dem wohl härtesten Song der Band, "Kanto dogeza kumiai", der die Halle tatsächlich in eine wüste Hölle verwandelte. Viele der Fans ließen sich augenblicklich auf die Knie fallen und headbangten wie von Sinnen zu der harten Musik. Wieder einmal nutze die Band den zur Verfügung stehenden Raum und spazierte über die Bühne, gleichzeitig verließ der Sänger eben diese, um wie immer durch die engen Gänge der Halle mitten durch die leidenschaftlichen Fans zu laufen, die sich ihm entgegen streckten. Rücken an Rücken gelehnt, spielten die beiden Gitarristen und genossen dabei den Anblick auf die völlig chaotische, wild gewordene Fanmeute. Ganz anders, aber mit nicht weniger begeisterten und engagierten Fans, beendete "☆BEST FRIENDS☆" mit einer Explosion aus silbernen Konfettistreifen dieses umwerfende Konzert. Freudestrahlend wiegten sich die Fans zur Musik und sangen mit der Band zusammen die letzten, aufmunternden Zeilen. Wo man in diesem Moment auch hinsah, konnte man nur endlos glückliche, strahlende Gesichter sehen.

Bevor the GazettE allerdings endgültig die Bühne verließen, richtete jeder der Musiker noch einmal das Wort an ihre Fans.

Uruha: "Hattet ihr heute Spaß? Wir hatten diesmal, bei dieser Tour, viele gute Gelegenheiten und Möglichkeiten neue Dinge zu probieren und dadurch wurde sie zu einer wirklich guten Tour."
Kai: "Ich bin wirklich stolz solche Bandkollegen, aber auch solche Fans zu haben, mit denen ich diese Musik teilen kann. Keiner weiß, was die Zukunft bringen wird, aber ich bin mir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind! Danke."
Reita: "Wow, es sind tatsächlich schon elf Jahre. Und wir sind noch lange nicht fertig, also unterstützt uns bitte auch weiterhin!"
Aoi: "Hi, dieses Konzert war wirklich großartig. Ich hab mich so gefreut, all eure lächelnden Gesichter zu sehen und ich bin glücklich meine Bandkollegen und jeden von euch zu haben und diese Zeit mit euch zu teilen. Vielen Dank."
Als Letztes griff Ruki noch einmal zum Mikro: "Wir hatten gehofft und uns gewünscht, euch etwas Neues mit dieser Tour zu bieten. Hattet ihr denn Spaß? Es ist traurig, dass die Tour schon vorbei ist, aber ich hatte wirklich Spaß. Lasst uns bitte zusammen der Zukunft und unseren Träumen entgegen gehen! Ich liebe euch! Reicht euch die Hände und springt mit uns!"

Das Konzert und die Tour endeten damit, dass Band und Fans zusammen in die Luft sprangen. Die aufbauenden, hoffnungsvollen Worte der Band über die Zukunft, sind etwas, das jeder einmal erleben sollte. Und so endete auch diese Tour. Aber dank der neuen Single, des neuen Albums und der unbändigen Tatkraft der Band, erschien die Zeit, bis zur nächsten Tour, gar nicht mal so lang.


Setlist

1. DERANGEMENT
2. GABRIEL ON THE GALLOWS
3. VENOMOUS SPIDER’S WEB
4. VORTEX
5. CLEVER MONKEY
6. THE SUICIDE CIRCUS
7. DRIPPING INSANITY
8. Yoin
9. Kagefumi
10. Kage no sanagi
11. Ibitsu
12. HEDORO
13. Vermin
14. SLUDGY CULT
15. HEADACHE MAN
16. ATTITUDE
17. REQUIRED MALFUNCTION
SE
18. [MELT]

Encore 1
1. Ride with the ROCKERS
2. Akai One Piece
3. Psychedelic Heroine
4. FILTH IN THE BEAUTY
5. COCKROACH
6. LINDA~candydive pinky heaven~

Encore 2
1. Kantou dogeza kumiai
2. ☆BEST FRIENDS☆
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