Biografie

Sakamoto Ryuichi

15/12/2010 2010-12-15 15:07:47 JaME Autor: Yoosh & Jasy

Sakamoto Ryuichi

Sakamoto Ryuichi


© Sakamoto Ryuichi - Universal Music Classics
Mit großem Interesse an der Musik, irgendwo zwischen den Beatles und Beethoven angesiedelt, begann Ryuichi Sakamoto 1963 im Alter von nur 11 Jahren an der Tokyo National University of Fine Arts and Music Musikkomposition zu studieren. Einige Jahre später bekam er den Bachelor of Arts in diesem Studiengang, gefolgt von einem Master mit Schwerpunkt auf elektronischer und ethnischer Musik.

1977 begann er als Komponist, Arrangeur und Studiomusiker für Japans damalige Größen des Rock, Jazz und der klassischen Musik zu arbeiten. Mit dieser Arbeit machte er sich einen Namen als Produzent, Arrangeur und Keyboarder.

Ein Jahr später veröffentlichte er sein erstes Soloalbum und gründete seine erste Band YMO (Yellow Magic Orchestra). Mit dabei waren Hosono Haruomi und Takahashi Yukihiro. Das zweite Album verkaufte sich auch international extrem gut und führte schließlich zu einer Welttour, die YMO neben Kraftwerk als eine der führenden Gruppen im Technopop etablieren sollte. In den kommenden fünf Jahren folgten 11 weitere Alben, die der Band bis zum heutigen Tage eine feste Anhängerschaft sicherten und viele Künstler aus der Welt des Techno, Rave und Ambient maßgeblich beeinflussten.

Seine Leidenschaft für Musik - ganz egal aus welcher Stilrichtung - war in seiner Arbeit bei YMO, seinen eigenen Solowerken und seit dem Film Merry Christmas, Mr. Lawrence (1983) sehr offensichtlich. 1983 war auch das Jahr, in dem Sakamoto seine Band verließ und sich komplett auf seine Solokarriere konzentrierte. Diese brachte ihn mit verschiedenen, internationalen Superstars wie David Bowie, Iggy Pop, David Sylvian und Youssou N'dour zusammen.

Seine heute wohl bekanntesten Werke sind überwiegend Filmsoundtracks. Darunter befinden sich Meilensteine wie der OST zu dem bereits erwähnten Merry Christmas, Mr. Lawrence, für den er den Anthony Asquith Award for Film Music von der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA, dem britischen Oscar) verliehen bekam. Der Soundtrack zu Bernardo Bertoluccis 1987er Meisterwerk The Last Emperor brachte ihm sogar den Oscar, einen Grammy, den Golden Globe und den Los Angeles Critics Association Award. Seitdem arbeitete er mit vielen Regisseuren (unter anderem Oliver Stone) zusammen.

1992 ein weiterer Erfolg für Sakamoto: Das episch anmutende "El Mar Mediterrani" wurde für die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Barcelona verwendet. Seine Präsenz in den Medien nahm nun stetig zu, er versuchte sich als Schauspieler, hatte Gastauftritte in Musikvideos (z. B.: in Madonnas "Rain"), modelte für Modedesigner Antonio Miro und tauchte so in den wichtigsten Modemagazinen der Welt auf.

1997 begann er eine Karriere als DJ. Während einer Modenschau von Stephen Sprouse, der in die Welt der Fashion zurückkehrte, stand er hinter den Turntables. Zwei Jahre später versuchte sich Sakamoto an einer Oper mit dem Titel "Life". An ihr nahmen unter anderem der Dalai Lama, José Carreras, Salif Keita und Mitglieder des Frankfurter Balletts teil.

Im neuen Jahrtausend konzentrierte er sich aber wieder auf Soundtracks für diverse Filme und kassierte dafür erneut zahlreiche Preise. Bis 2008 veröffentlichte er etliche Alben, Singles und DVDs. Zu seinen aktuellen Werken zählt sein Album "Ryuichi Sakamoto: Playing the Piano 2009", welches Ende September 2009 herausgekommen war. Die gleichnamige Tournee führte ihn im Oktober und November durch Europa. Dabei gab er allein in Deutschland vier Konzerte.

2010 entzückte er seine japanischen Fans mit der DVD-Veröffentlichung zu einem seiner Konzerte aus dem Vorjahr. Ferner gab es wieder das eine oder andere neue Album und im Herbst beehrte er seine Fans in den USA und Kanada mit einer Tour.
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