Hosaka Akane

Seltsamerweise sind Bilder die Quelle Akane Hosakas musikalischer Inspiration. Landschaften, Ausstellungen und Kinderbücher, Bilder die sich in Emotionen verwandeln, die sie dann in Musik transkribiert. Besonders anfällig ist sie für die grafischen Formen und architektonischen Fantasien von Künstlern wie Keiji Ito und Bruno Munari. Und versucht nur, sie zu den französischen Stop-Motion Filmen der 60er und 70er zu befragen! Es braucht schon einen Experten, um sie abseits vom fiktionalen Teddy Colargol (auch bekannt als Barnaby oder Jeremy the Bear) und den Kinderserien Das Zauberkarussel und Chapi Chapo zu erwischen.

Das klingt nun doch zu nostalgisch? Akane Hosaka wurde einfach in einem anderen Raum- und Zeit-Kontinuum geboren und hat eine Schwäche für die glorreichen Jahre, in denen Künstler mit uneingeschränkter Vorstellungskraft wahre Weiten kreativen Bodens erschlossen. Dasselbe gilt für ihre musikalischen Einflüsse: Raymond Scott, Perrey & Kingsley und Dick Hyman liegen hoch im Kurs, aber so ziemlich alles, was mit dem goldenen Zeitalter der analogen Synthesizer in Verbindung steht, hat den Schlüssel zu ihrem Herzen. Akane Hosaka hat dieses Material genommen, weiterverarbeitet und macht es nun zur Interpretation ihrer gegenwärtigen Kosmologie.

Akane Hosaka ist eine auf natürliche Weise zurückhaltende Performerin und ihre Konzerte sind rar, kostbar und manchmal destabilisierend, was am Kontrast zwischen der spielerischen Musik und dem Ernst ihrer Bühnenpräsenz liegt. Aber hier handelt es sich um eine Perfektionistin, wie ein Schmied in seiner Schmiede feilt sie gelassen an ihren elektrischen Kompositionen im Studio. Sie sagt selbst: "Sound zu erzeugen war schon seit meiner Kindheit meine alles einnehmende Leidenschaft und ich mache mir nur über wenig anderes Gedanken. Die Komposition ist meine zweite Natur geworden." Sie meidet eine strenge Einordnung ihrer Musik, lehnt die Kategorisierung als "Electro Pop" ab und lässt ihrer Vorstellungskraft freien Lauf.