Am 28. Februar kehrten ADAMS im Rahmen ihrer SEXPLOSION Tour endlich nach Deutschland zurück. Neben ihren brandneuen Songs hatten ADAM und Shota eine gewohnt heiße Show für ihre Fans im Gepäck.
München, früher Abend. Es ist kalt – Ende Februar –, während die Fans in kleinen Gruppen vor der Garage Deluxe warten und sich angeregt unterhalten. Verglichen mit dem Konzert im Vorjahr haben sich noch mehr Fans auf den Weg in die bayerische Hauptstadt gemacht, um ADAMS live zu sehen – diesmal sind sogar Eves aus der Schweiz und Österreich dabei. Eves – so nennen ADAMS ihre Fans, für die sie nun schon das dritte Mal nach Europa gereist sind. Als sich endlich die Türen des Clubs für die VIPs öffnen, stehen die beiden jungen Männer schon vor der Bühne bereit, um Fotos mit ihnen zu machen, ein bisschen zu scherzen und zu plaudern. Doch schon kurze Zeit später verschwinden ADAM und Shota wieder im Backstage und die besten Plätze vor der Bühne werden belegt.
Der Club füllt sich schnell und nachdem sich die ersten Fans mit Merchandise eingedeckt und einen guten Standpunkt gesucht haben, erlischt das Licht und Managerin Aurélie steht auf der Bühne. Wie üblich begrüßt sie herzlich die anwesenden Fans, gibt letzte Hinweise zum Auftritt und zum Merchandise, dann ist es endlich so weit: Die ersten Töne des neuen Intros fluten die Garage Deluxe und unter lautem Jubel betreten zuerst Sänger ADAM und dann Gitarrist Shota die Bühne. Kurz blicken sie ins Publikum, doch schon nehmen sie ihre Pose für den ersten Song ein – während ADAM sich auf den Boden kniet und in Richtung der Fans wendet, positioniert Shota sich dicht hinter ihm und blickt hinter seiner Sonnenbrille in die Ferne.
Kaum sind die beiden in Pose, pumpen die ersten kraftvollen Beats von "LOVE ME" aus den Boxen, ein energiegeladener Song, der sich wie kaum ein anderer als Auftakt für das Konzert eignet. So wie sich anfangs das Lied stückweise aufbaut, erheben sich ADAM und Shota gleichzeitig, während Shota seinen Sänger zeilenweise unterstützt. Während des Refrains fordern die beiden immer wieder "LOVE ME!" und springen im Takt des Liedes, die Fans vor der Bühne lassen sich nicht lange bitten und tun es ihnen gleich. Innerhalb kürzester Zeit zeichnet sich ab, dass dies ein heißer Abend wird, denn die beiden Japaner heizen den Fans nicht nur durch Springen und Headbangen ein, sondern zeigen auch, was sie unter ihrem Motto "Universal Love" verstehen, indem sie sich auf der Bühne immer wieder näher kommen.
Der Auftakt ist gelungen und ohne Pause kommen die Fans in den Genuss von gleich zwei weiteren neuen Liedern des aktuellen Albums "SEXPLOSION". Während "Baddest Crown" ein starker, dunkler Song ist, der von seiner eigenen Präsenz lebt und eher zum Augen schließen und genießen einlädt, verwandeln sich die Fans in der Garage Deluxe bei "HERO -Dear Eves my precious broken piece-" in eine einzige fröhliche, springende Masse. Kein Wunder, denn "HERO" ist eine Hommage an ADAMS' Fans, die Eves, und neben "Fly through the sky" die fröhlichste Nummer auf "SEXPLOSION". Und die Eves haben zusehends Spaß, zusammen mit den beiden Musikern zu springen und im Refrain lauthals mitzusingen.
Nach diesem mitreißenden ersten Teil, der das Eis beim sonst eher ruhigen Münchener Publikum direkt gebrochen hat, richten ADAM und Shota ein paar begrüßende Worte an die Fans und kündigen einen weiteren Song vom neuen Album an. "blind" gehört zu meinen persönlichen Favoriten, denn er besitzt eine ganz besondere Stimmung, die sich auch auf die Fans und die Band überträgt und so genießen alle gemeinsam knapp vier Minuten pure Emotion. Dann folgt das erste ältere Lied des Abends: "MARIA" vom Vorgänger-Album "SIXNINE" ist eine emotionale Rockballade, bei der die beiden Sänger vor allem während der Refrains ihre gefühlvolle Seite zeigen – Shota am Boden kniend, die Hand in Richtung ADAM erhoben, der seinerseits von fern die Hand zu ihm hinstreckt, später umarmt Shota seinen Sänger von hinten und haucht ihm einen Kuss auf die Wange, was ADAM sichtlich genießt – und so nahtlos an die Stimmung von "blind" anknüpft.
Das Licht erlischt und im Jubel der Fans richten sich die Spots wieder auf ADAM und Shota, die sich in einem erneuten MC aufgeschlossen geben. Auf Shotas Nachfrage, wie es ihm ginge, gibt ADAM ein energisches "I feel excited!" zurück und untermalt diese Aussage mit einer eindeutigen Körperbewegung und seinem gewohnt frechen Lächeln. Für allgemeine Erheiterung sorgt danach die Szene, in der Shota bereits nach seiner Gitarre greift und während er sich den Gurt umhängt, von ADAM darauf hingewiesen wird, dass es noch gar nicht Zeit für die Gitarre ist. Unter dem Gelächter von Seiten der Fans wirft Shota einen prüfenden Blick auf die Setlist und stellt fest, dass sein Bandkollege recht hat – im Handumdrehen landet die Gitarre wieder auf ihrem angestammten Platz. Dieser kleine Fauxpas ist aber schnell vergessen, denn kaum ruft Shota "I'm ready. I'm so fucking ready! Are you ready?!" fließen unter lautem Jubel die ersten Töne von "ROMEO" durch die Garage. Dies ist eines der Lieder, das seit der letzten Tour auf keinem ADAMS Live fehlen darf und auf das sich viele Fans jedes Mal besonders freuen. Im Takt springen und tanzen die Eves mit der Band, bis die beiden Japaner nach dem Refrain ihre gewohnte Pose einnehmen, indem sie Rücken an Rücken stehen und mit dem Finger zielen, als würden sie jemanden abschießen. Ein paar Fans kopieren die Pose bis die Jungs wieder auseinander gehen und ADAM mit der nächsten Strophe beginnt. Dieses Schauspiel wiederholt sich noch einmal nach dem nächsten Refrain, bevor die Fans noch einmal mit ADAMS zusammen rocken.
ADAMS gönnen der Menge keine Pause, denn schon ist es Zeit für ihre Bandhymne "Dizzy Love". Die Fans jubeln aufgeregt, denn dieser Song war nicht nur der allererste von ADAMS, sondern ist live immer ein Garant für Action auf der Bühne. ADAM und Shota enttäuschen ihre Eves auch diesmal nicht, Shota nähert sich seinem Sänger wieder, doch nur kurz, schon trennen sie sich wieder, die Fans verlangen nach mehr. Kaum später, an einer bestimmten Stelle des Songs, kommen sich die beiden Musiker wieder gefährlich nahe, ADAM sinkt schließlich vor Shota auf die Knie, drückt sich an ihn, den freien Arm um dessen Rücken geschlungen, während Shota seine Hand im Haar seines Sängers vergräbt. Jubeln und "Motto, motto, motto!" (Mehr, mehr, mehr!) Rufe begleiten sie dabei und spornen ADAM und Shota an, noch mehr zu geben, noch leidenschaftlicher zu sein. Als sie sich wieder voneinander trennen, lassen sie einige Fans atemlos zurück, doch gemeinsam rocken sie alle bis zu den letzten Tönen des Songs, die in lautem Jubel untergehen.
Mit "Like a Dance" folgt ein Song ihres ersten Albums "NEOSEXUAL", bei dem Shota endlich zur Gitarre greift – diesmal braucht er sie tatsächlich – und sein ganzes Können und seine Leidenschaft als Gitarrist zeigt. Nachfolgend finden sich zwei Songs auf der Setlist, die ADAMS eher selten auf die Bühne bringen – und ganz besonders selten auf der SEXPLOSION Tour 2015 – dabei sind "Sasayaki" und "Go", zwei wirklich eingängige Rocksongs, die die Fans auf einem Konzert zum Tanzen und Mitklatschen animieren. So werden sie aber zu etwas Besonderem und machen die aktuelle Setlist zu einer ungewöhnlichen für ADAMS. Besonders während "Go", nachdem Shota von der Menge "Everybody jump, jump, jump!" gefordert hat, entwickelt sich der Song zum Selbstläufer und die beiden Japaner geben sich ganz besonders verspielt und flirten viel.
Im nächsten MC erklärt Shota, dass es mittlerweile das dritte Mal ist, dass sie nach Europa kommen und schon das zweite Mal, dass sie in München spielen. Er freut sich sehr, dass viele Fans gekommen sind, um sie live zu sehen. Dass diese Freude auf Gegenseitigkeit beruht, daran lassen die Fans keinen Zweifel, zaubern den beiden Musikern ein Lächeln ins Gesicht.
Schon ist es Zeit für "Akisame", ADAMS' aktuelle Single und ein mitreißender Rock-Track dazu. Für viele dürfte dies das erste Mal sein, dass sie dieses Lied live hören können und so tanzen und springen die Fans im Takt mit. Shota glänzt ganz besonders an der Gitarre, während ADAM ihm am Mikro musikalisch in nichts nachsteht.
Die fröhliche Stimmung verwandelt sich beim Beginn des nächsten Songs allerdings in andächtiges Schweigen. Leises Meeresrauschen flutet aus den Lautsprechern, dann die ersten leisen Töne von ADAMS' trauriger Ballade "Boku no Sei". Wie so oft ist dies der Moment auf einem ADAMS Konzert, in dem die Fans nur still lauschen und ihre Hände, Leuchtstäbe oder manchmal sogar Rosen langsam im Takt des Liedes hin und her bewegen und diesen Song einfach nur genießen. Nicht selten fließen bei der einen oder anderen Eve dabei vor Rührung die Tränen und so auch hier in München.
Nach diesem emotionalen Song brauchen Band und Fans gleichermaßen eine kurze Pause und ADAM und Shota richten wieder das Wort ans Publikum. Es folgt ein lustiges MC, denn ADAM trägt über seinem weißen Hemd eine schwarze Weste, was ihm ein bisschen das Aussehen eines Kellners verleiht, worauf Shota es sich nicht nehmen ließ, das Publikum hinzuweisen. Als ADAM fragt, ob die Fans das Outfit mögen und ob vielleicht jemand etwas zu trinken haben möchte, gibt es vereinzelte Jubelrufe und "Milk Tea"-Forderungen aus dem Publikum – doch auch Shota hebt sofort die Hand und ruft "Coffee!!", woraufhin allgemeines Gelächter folgt, auch auf der Bühne. Am Ende stachelt ADAM die Fans an: "Are you ready?" – Jubelrufe aus dem Publikum. – "Are you ready?!" – Das Jubeln wird lauter, energischer. "Are you fucking ready??!" Die Fans geben alles und zeigen der Band, dass sie den folgenden Song kaum erwarten können, bis ADAM endlich ins Mikro ruft: "Next song: ROMANCE"!
Gemeinsam mit der Band rocken die Eves kräftig ab, ADAM und Shota geben alles, headbangen immer wieder, rufen im Refrain zusammen mit den Fans "Yamerarenai!" (Wir können nicht aufhören) und zeigen ihnen, wie ernst sie es damit meinen. Dennoch haben vorherige Lives gezeigt, dass "ROMANCE" eines der letzten Lieder des regulären Sets ist, sodass sich das Ende des Konzerts bereits langsam abzeichnet. Nichtsdestotrotz – oder gerade deswegen – mobilisieren ADAMS und ihre Eves während der Rocksongs "Bittersweet" und "Sweet Dreams" noch einmal alle Kräfte. Vor allem "Sweet Dreams" ist ebenfalls ein Garant für heiße Bühnen-Action, was spätestens klar wird, als ADAM auf Shota zugeht und ihn an sich zieht, sich eng an den Gitarristen drückt, während dieser bereits nach ADAMs Weste greift. Wieder erschallen "Motto, motto, motto!" Rufe aus dem Publikum und mit einem lasziven Blick und einem schelmischen Lächeln kommt ADAM dieser Bitte gern nach. Das Mikrofon ist das einzige, das die Lippen der beiden Männer trennt, während Shota den Sänger langsam von seinem Kellner-Outfit befreit. Wieder lassen ADAMS die Fans atemlos zurück, jeder spürt, dass dieses Live beinahe vorüber ist und will es bis zum Schluss aus vollen Zügen genießen. Der letzte Ton ist gespielt, frenetischer Jubel brandet auf, einige erwarten, dass die Band von der Bühne geht fürs Encore – bisher war "Sweet Dreams" immer der letzte Song vor der Zugabe auf der SEXPLOSION Tour – doch die Jungs bleiben. Sie haben noch einen Song mehr für ihre Eves dabei – zumindest wenn es nach Shota geht, denn der Gitarrist stellt fest: "I want to play more!". Und als er in die Saiten greift, ist auch klar, was bisher auf diesem Live mit der ungewöhnlichen Setlist gefehlt hat: "Seseragi", ein Lied, das auf der letzten Tour Popularität erlangt hat, weil Shota wie im dazugehörigen Musikvideo das Gitarrensolo gespielt hat, während er gleichzeitig mit der Gitarre seinen Sänger umarmt hat. Dieses Jahr haben ADAMS ihre Performance zwar geändert – und bleiben damit ihrem Motto, immer originell zu sein, treu – dennoch geht dieser Song unter die Haut und animiert die Fans zum Tanzen, Singen und Mitrocken.
Dass dies tatsächlich das letzte Lied des regulären Sets ist, wird deutlich, als Shota seine Gitarre ablegt und beide sich zum Gehen wenden. Doch sie sind noch nicht einmal von der Bühne, da beginnen schon die Rufe nach einer Zugabe, die stetig lauter und fordernder werden, nicht abebben und in lautes Jubeln übergehen, als die Band endlich wieder auf der Bühne – sichtlich gerührt – erscheint.
Nach einem kurzen Plausch und einer Liebeserklärung von ADAMS an die Fans sowie dem Versprechen, zurückzukommen, ist es Zeit für "ONE AND ONLY", ein fröhliches Lied, das seit der letzten Tour traditionell die Zugabe für jedes Konzert bildet und meistens das letzte Lied darstellt. Mit einem breiten Lächeln springen ADAM und Shota auf und ab, die Fans tun es ihnen gleich und alles wird zu einer großen, gut gelaunten Party. Die Eves feiern zusammen mit ADAMS dieses heiße Live, das vielen von ihnen sicherlich in guter Erinnerung bleiben wird. Verglichen mit letztem Jahr haben ADAMS sich auf alle Fälle noch einmal gesteigert und machen Lust auf das nächste Mal, wenn sie für eine Tour nach Europa zurückkehren.
Dieses Live endet jedenfalls in solch einer guten Stimmung, dass auch nachdem ADAMS sich verabschiedet haben, sofort wieder Rufe nach einer Zugabe laut werden. Trotz allem Eifer können die Jungs dieser Aufforderung leider nicht nachkommen, wie Managerin Aurélie im Anschluss zu verstehen gibt, da in der Garage im Anschluss noch eine weitere Veranstaltung stattfindet.
Die Enttäuschung währt allerdings nur kurz, denn nur wenige Minuten später erscheinen ADAM und Shota vor der Bühne. Nachdem zunächst Cheki (kleine Polaroid-Bilder) zusammen mit einzelnen Fans gemacht werden, nehmen sich die beiden wie gewohnt viel Zeit für eine Autogrammstunde, freuen sich sichtlich über Geschenke, signieren geduldig Alben-Booklets, Poster, Fotos, Cheki und vieles mehr und finden auch die Zeit, sich ein wenig mit den Fans zu unterhalten. Und genau das ist es, was viele Eves an ADAMS so schätzen: Sie nehmen sich die Zeit für ihre Fans und legen sichtlich Wert darauf, dass alle mit schönen und persönlichen Erinnerungen nach Hause gehen.
Nach dem Fanclub-Foto, einem letzten Winken in die Runde und dem erneuten Versprechen, wiederzukommen, verabschiedet sich die Band und verschwindet im Backstage, während die letzten Fans die Garage Deluxe verlassen. Auch diesmal haben ADAMS gezeigt, dass es sich lohnt, auf ein oder mehrere Konzerte von ihnen zu gehen, wenn man die Möglichkeit dazu hat – sie schaffen es, die Fans direkt mitzureißen und liefern live sogar noch bessere Qualität ab als auf ihren CDs. Und man kann sicher sein, dass sie alles daran setzen, jedem Fan eine tolle Zeit zu bereiten. In diesem Sinne: Bis zum nächsten Mal, ADAMS!
Set List
Intro
LOVE ME
Baddest Crown
HERO -Dear Eves my precious broken piece-
-MC-
blind
MARIA
-MC-
ROMEO
Dizzy Love
Like a dance
Go
Sasayaki (囁き)
-MC-
Akisame (秋雨)
Boku no Sei (ボクノセイ)
-MC-
ROMANCE
Bittersweet
Sweet Dreams
-MC-
Seseragi (せせらぎ)
Encore
ONE AND ONLY