Review

MIYAVI - THE OTHERS

22/07/2015 2015-07-22 04:00:00 JaME Autor: Visual Noise

MIYAVI - THE OTHERS

Das aktuellste Album in der Party-Kritik


© 2014 UNIVERSAL MUSIC LLC All rights reserved.
Künstler: MIYAVI
Titel: THE OTHERS
Typ: Album
Veröffentlichung: 15.04.2015


Tracklist (Wertung von 1 – 5 Sterne):
1. CRUEL *****
2. INTO THE RED ****
3. COME ALIVE *****
4. ALIEN GIRL ***
5. LET GO ****
6. ODYSSEY ****
7. ALL THE WAY ***
8. UNITE (FEAT. ROB HARVEY) *****
9. THE OTHERS ****
10. CALLING ***
11. SHANGRI-LA ****


Schafft es der mittlerweile nicht mehr ganz so junge Mann aus Japan, sich mit seinem aktuellen Album "THE OTHERS" erneut neu zu definieren? Oder ist die Luft einfach raus? Der neueste Longplayer gibt einen Einblick in die neuesten Songs von MIYAVI.

"THE OTHERS" fängt so unheimlich stark an. Ein Song der nicht erahnen lässt, was da noch kommen wird. Wie in einem Soundtrack mit Chorus lockt uns der Gitarrenvirtuose in sein neues Album. Stimmungsvoll, mit treibenden Gitarrensaiten, versucht uns MIYAVI an sein neues Werk heran zu führen. Und spätestens beim typischen Gitarrensound gelingt es ihm. Eine einfache Base, ein simpler Riff und die Snare des Schlagzeugs setzt ein - bis er uns wieder an den Anfang des Songs "CRUEL" katapultiert. Dies ist ein unheimlich guter Einstieg, doch so dynamisch will es nicht weiter gehen.

Er wechselt das Tempo, schenkt dem Hörer einen einfachen Beat, einen tanzbaren Refrain und brilliert zwischendurch mit einem Solo an seiner Gitarre. Auffällig bleibt die verzerrte Stimme, die den Fan ein wenig unzufrieden stehen lässt. So hat sich MIYAVI doch über die Jahre zuhörend gesanglich verbessert, allerdings geht das im zweiten Titel "INTO THE RED" leider vollkommen unter. Dies ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn der nachfolgende Song lädt abermals zum ausladenden Tanzen ein.

Mit einem Funky-Sound zieht mich das Album abermals in absolute Feierlaune! Manchmal ist weniger einfach mehr. Und nachdem sich MIYAVI zig mal selbst neu erfunden hat - man beachte die grandios, farbenfrohe Zeit mit den KAVKI BOYZ, oder den Zeitraum um das Album "MYV☆POPS" - feiert sich dieser Mann doch einmal mehr, als man es ihm zugetraut hätte. "COME ALIVE" soll und wird das zukünftige Livepublikum in einen Rausch versetzen. Da wird auch der kurz eingesetzte Break im Song einen großen Teil zu beitragen.

"ALIEN GIRL", das Lied über die Unerreichbare, versprüht abermals ein unaufhaltsames Tanzbeingefühl! Mit sachten Gesangspassagen gewährt uns MIYAVI einen Blick in unsere eigenen Bedürfnisse, um gleich im Anschluss die Feier wieder zu eröffnen. Schon an dieser Stelle fällt die Partystimmung merklich auf, die dieses Album beherrscht.

Der folgende Song "LET GO" sollte aus der Singleauskopplung bekannt sein und reiht sich in die folgende Partylaune ein. "ODYSSEY" hingegen scheint ein, auf dem überwiegend englischsprachigem Album, unheimlich japanischer Song zu sein. Die Synthesizer heulen einem um die Ohren und verzaubern in ordentlicher Pop-Manier. Dieser Song klingt etwas verspielter als die Anderen, ist aber, wie alles auf "THE OTHERS", unheimlich tanzbar!

Und dann kommt "ALL THE WAY", dessen Intro an ein Heavy-Metal-Festival erinnert und sogleich wieder in eine Richtung des Country abtriftet. Ebenfalls tanzbar, aber es bleibt der verwirrende Aufbau der Zusammenstellung dieses Albums. MIYAVI schreit uns abermals unter der Fuchtel einer Verzerrung entgegen und man bleibt gespannt, was da noch folgen wird.

Der Titel "UNITE" wird gesungen von Rob Harvey. Der überwiegend in Großbritannien bekannte DJ und Songwriter bringt eine unheimliche Frische in das Album. Mit "SAMURAI SESSIONS vol.1" hatte MIYAVI bereits bewiesen, dass eine Kooperation mit anderen Künstlern unheimlich gut kommt (man bedenke das brillante Lied "SILENT ANGER" mit Takeshi Hosomi)! Und auch hier macht der Neuzugang eine unheimlich gute Figur, zu den Gitarrensounds von MIYAVI - eine gute Wahl.

Mit "THE OTHERS" vom gleichnamigen Album erhält der Hörer abermals die Gewissheit - hier wird gemeinschaftlich gefeiert und getanzt! Eine Ballade oder auch einen nachdenklichen Song sucht man leider vergebens. Weder "CALLING" noch "SHANGRI-LA" lassen einen still innehalten.


FAZIT: "THE OTHERS" macht deutlich, dass emotionale Momente nicht zu erwarten sind und eine heftige Party auf jeden wartet der Lust hat. Liebhaber der vorangegangenen Alben und Experimente von MIYAVI werden bitter enttäuscht sein. Aber sollte man nach all der langen Arbeit nicht endlich auch mal feiern dürfen? Und mit wem geht das besser, als mit MIYAVI? Aber demnächst bitte mit mehr Vielfalt!
WERBUNG

Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Album CD 2015-04-15 2015-04-15
MIYAVI
WERBUNG