Wir hörten in das 10. Studioalbum mit dem himmlischen Titel "TEN" hinein.
Künstler: T.M.Revolution
Titel: TEN
Typ: Album
Stil: Pop, Pop-Rock
Veröffentlichung: 22.05.2015 (im deutschsprachigen Raum)
Tracklist:
01. The ether
02. DOUBLE-DEAL
03. AMAKAZE
04. Tsukiyabureru -Time to SMASH!
05. Thread of fate
06. HEAVEN ONLY KNOWS ~Get the Power~
07. Summer Blizzard
08. Salvage
09. Dream Crusader
10. Phantom Pain
11. CRIMSON AIR
12. Count ZERO
13. FLAGS
14. The party must go on
15. The edge of Heaven & Revolution
16. Tsukiyabureru -Time to SMASH! (Re:boot)
17. Thread of fate (Re:boot)
T.M.Revolution, der als Nishikawa Takanori von abingdon boys school mindestens genauso bekannt sein dürfte, veröffentlichte am 13. Mai 2015 sein derzeit zehntes Studioalbum mit dem Titel "TEN" in Japan. Das deutsche Label Gan-Shin Records brachte nur eine Woche später auch eine CD-Version im europäischen Raum auf den Markt, nachdem sie simultan zum japanischen Release eine Digital-Version zur Verfügung gestellt hatten. Die deutsche Version entspricht in etwa der japanischen regulären Pressung und wartet daher ebenfalls mit 17 Tracks von diversen bekannten Animes auf.
Los geht's mit dem starken Intro "The ether". Anfangs sind nur der Bass und diverse Drums zu hören, danach mischt sich nach und nach eine helle, hoffnungsvolle Synthesizer-Melodie darunter und verdrängt den Bass. Danach geht es mit dem schwer zu beschreibenden, energetischen "DOUBLE-DEAL" weiter. Was man definitiv sagen kann, ist, dass er durchgehend eine große Dramatik besitzt,, was diversen Tempo-, Gesangs- und Instrumentierungswechseln geschuldet ist. "AMAKAZE" schlägt dafür versöhnlichere Töne an und wirkt um einiges leichter. Trotz allem ist der Song weder langsam noch ruhig, denn dafür ist sein Grundtempo einfach zu hoch und besonders die später stark aufspielende Gitarre äußerst rockig. Der Eröffnungstrack von Marvel Disk Wars: The Avengers, "Tsukiyabureru -Time to SMASH!", ist ähnlich gelagert: Neben seinem schnellen Tempo ist hier allerdings die etwas wirre Melodie vom Synthesizer recht dominant.
"Thread of fate" hingegen, das in derselben Serie Verwendung fand, ist vom Stil her völlig anders. Es klingt geordneter, beschwingter und neben einem Background-Chor wurden auch die elektrischen Instrumente dezenter eingesetzt und kommen nicht so mächtig daher. Das sich anschließende "HEAVEN ONLY KNOWS ~Get the Power~" wirkt da in den Hauptteilen schon eher bedrohlich: kraftvoll aufspielende Instrumente und eine teils stark verfremdete Stimme. Lediglich der Refrain bricht ein wenig aus und präsentiert sich etwas aufgelockerter. Einen erneuten Stilwechsel kann der Hörer hingegen mit dem tanzbaren "Summer Blizzard" erleben. Hier gibt es gleich von Anfang an satte Techno-Sounds auf die Ohren. Mal verträumt, mal balladesk und mal dramatisch erklingt gleich im Anschluss daran der Track "Salvage". Zwar liegt der Fokus musikalisch erneut auf dem Synthesizer, aber dafür kommt Nishikawas Stimme hier sehr zum Tragen und er kann seine gesangliche Bandbreite unter Beweis stellen.
"Dream Crusader" kann ohne Probleme als Rock-Ballade umschrieben werden, die mit viel Gefühl und einer ausgewogenen Instrumentierung punktet. Das darauffolgende "Phantom Pain" fällt durch eine Cembalo-ähnliche Melodie und Streicherbegleitung auf, lässt sich auch sonst als einfühlsame Ballade beschreiben. Mit "CRIMSON AIR" folgt eine eingängige mittelschnelle Rocknummer mit akustischem Einschlag und interessanten Gesangs- und Synthesizereinlagen. Die drei darauffolgenden Tracks "Count ZERO", "FLAGS" und "The party must go on" haben eines gemeinsam: Sie fanden allesamt im Sengoku BASARA-Franchise Verwendung. "Count ZERO" reißt hierbei den Hörer mit einer superschnellen Melodie vom Synthesizer mit, die jeweils nur kurz vorm Refrain etwas an Tempo verliert. Das flotte "FLAGS" hingegen überrascht mit den Klängen einer Shakuhachi (Bambusflöte) und einer Koto (Zither), was dem Titel von Anfang an einen traditionellen japanischen Touch verleiht. Wieder deutlich flotter, tanzbar und irgendwie auch dramatisch kommt da hingegen "The party must go on" mit seinen Anleihen aus der Dance- und Rave-Musik daher.
Mit "The edge of Heaven & Revolution" wird der letzte Original Track des Albums angestimmt. Der Titel ist, verglichen mit dem Vorgänger, deutlich entspannter und durch sein Arrangement lädt er zum Verweilen und Träumen ein. Schlussendlich enthält "TEN" noch die Reboot-Versionen von "Tsukiyabureru -Time to SMASH!" und "Thread of fate" . Zwar hat er der erst genannte der beiden Tracks nichts von seinem Tempo eingebüßt, aber durch die dezentere Synthesizerbegleitung, die sich ein wenig retro anhört, wirkt dieser nicht mehr so durcheinander wie zuvor. Auch "Thread of fate" klingt durch das neue Arrangement völlig anders und reifer.
Fazit: Man muss T.M.Revolutions "TEN" mindestens zwei Mal hören. Einmal, um sich an die beständig wechselnden Stile zu gewöhnen, und ein zweites Mal, um den Feinheiten sein Gehör zu schenken. Wer sich für elektronischen Pop-Rock begeistern kann, kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten. Immerhin vereint "TEN" treibende, energetische, verträumte und tanzbare Lieder in sich.