Interview

Interview mit Yousei Teikoku beim Lantis Festival Las Vegas

06/08/2015 2015-08-06 09:54:00 JaME Autor: Victor Übersetzer: Jasy

Interview mit Yousei Teikoku beim Lantis Festival Las Vegas

Das Königreich der Feen beehrt zum dritten Mal den amerikanischen Boden und JaME war dort um herauszufinden, was ihren aktuellen Einfall verursachte.


© Yousei Teikoku
Im Rahmen von Lantis' zweitägigem Lantis Festival Las Vegas-Event brachte das geschätzte "Anisong"-Label die Gothic-Metal-Meister Yousei Teikoku gemeinsam mit etlichen anderen Künstlern zur Otakon Vegas. JaME setzte sich mit Empress Yui und ihrem Gefolge von Bandmitgliedern zusammen, um in Erfahrung zu bringen, warum das Königreich der Feen den Blick gen Westen gerichtet hat.


Bitte erklärt Yousei Teikoku zuallererst allen Lesern, die die Gruppe noch nicht kennen sollten.

Empress Yui: Eine schwierige Frage. Wo soll ich da beginnen? Ich würde sagen, dass wir in erster Linie eine Metalband mit einer Sängerin, zwei Gitarristen, einem Bassisten und einem Schlagzeuger sind.

Mit dem Lantis Festival Las Vegas spielt ihr nun schon zum dritten Mal in den USA. Gab es da je etwas, dass euch während eures Auftrittes in Amerika überrascht hat?

Empress Yui: Etwas Überraschendes? Ah, unsere erste amerikanische Zeremonie auf dem PMX in Kalifornien… Die Bühne war eine Art Podest, das aber nur zwölf Zentimeter hoch war. Zu jener Zeit bestand die Gruppe nur aus Tachibana und mir und wir hatten noch nicht einmal eine Gitarre.

Tachibana: Wir hatten nur das Keyboard mit.

Empress Yui: Nur das Keyboard, ja. Es gab also nur uns beide, einen Keyboarder und eine Sängerin, und das Publikum bestand aus… zehn Leuten.

Manager: Es waren mehr als nur zehn Leute da.

Empress Yui: Ist dem so?

Manager: Es waren an die 100 Leute.

Empress Yui: Ah ja, es waren ca. 100 Menschen da. Egal, unsere Tontechnik, von der unsere Hintergrundmusik abgespielt wurde war… ein CD-Player.

Tachibana: Ein tragbarer CD-Player.

Empress Yui: Ein tragbarer CD-Player. Darin befand sich eine CD, von der unsere Hintergrundmusik kam. Wann immer die Musik endete, drang ein Piepton aus den Lautsprechern. Ich fragte daher: "Können wir diesen Sound nicht irgendwie abstellen?", und sie antworteten: "Wenn der Ton wiederkommt, werden wir ihn einfach stumm schalten." Ich sagte ihnen dann, dass ich während des Beginns unserer Zeremonie keinerlei Störungen wünsche. Und dass wir gerne ein eigenes Gerät kaufen möchten. Daraufhin sagten sie uns: "Nein, nein, das wird schon schief gehen!" Nach dieser vehementen Rückversicherung, entschlossen wir uns ihnen zu glauben… aber als die Zeremonie begann, wurden wir erneut von diesem ständigen Piepen verfolgt!

Tachibana: Es war immer noch da. Das war das wirkliche Problem.

Empress Yui: Sogar als wir spielten, wurden wir von diesem Ton geplagt.
Obwohl dies unser erster Auftritt in Amerika gewesen ist, ist es eine ziemlich furchtbare Erinnerung.

Tachibana: Aber die Fans waren großartig.

Empress Yui: Das waren sie, nicht wahr?

Euer neues Album "Hades: The other world" wird als "Full Volume Album" beschrieben. Könnt ihr uns bitte erklären, welche Art Lieder darauf zu hören sind?

Empress Yui: Nun, es ist unser erstes Best-of-Album seit vier Jahren. In dieser Zeit haben wir ein Studioalbum, aber kein einziges Best-of-Album herausgebracht. Die ältesten Lieder sind also… von vor vier Jahren bis heute. Das allererste Lied ist zudem brandneu. Die meisten Lieder sind Songs, die für diverse Anime und Spiele entstanden sind.

Yousei Teikoku ist bekannt dafür Musik aus unterschiedlichen Genres zu kreieren. Was glaubt ihr, was sind die Stärken dieser Herangehensweise?

Tachibana: Die größte Stärke ist womöglich die Fähigkeit, die Musik zu machen, die die Leute hören wollen. Doch mehr noch ist es doch recht klug, seine Gedanken mit allen erdenklichen Möglichkeiten ausdrücken zu können.

Mit dem Release eures neuen Liedes "Hades: The end" habt ihr jetzt drei unterschiedliche Lieder mit dem Wort "Hades" im Titel. Welche Bedeutung birgt das Wort "Hades" für euch?

Empress Yui: "Hades" ist… lasst mich überlegen… Dinge, wie der innere Zorn und Hass, die unansehnlichen Emotionen, die man für gewöhnlich nicht gerne offen zeigt. Dennoch kann auch diese Empfindung zu einer Art Kraft werden.

"Hades: The end" wurde schon vor einiger Zeit geschrieben und aufgeführt. Was hat euch dazu bewogen, das Lied jetzt zu veröffentlichen?

Empress Yui: Warum, frage ich mich?

Tachibana: Die Zeit war gekommen.

Empress Yui: Ja, die Zeit war gekommen. So scheint es.

Unter dem "Anisong"-Label werden Künstler aus den unterschiedlichsten Genres zusammengefasst. Was glaubt ihr, was haben die Anime-Lieder an sich, dass sie von den Fans so geliebt werden?

Empress Yui: Nun, ich habe mir diese Frage selbst schon oft gestellt. Wenn man beispielsweise Anisong als Genre ansehen würde, würde es alle Arten von Stilen - von Rock zu Metal bis hin zu Pop - umfassen. "Anisong" bezieht sich auf das Zusammenkommen aller dieser Stile, um Anime und Spiele durch die Musik zu promoten. Würde Anisong aufgrund dessen nicht auch all jene anziehen, die einer Vielzahl von Genres ihre Aufmerksamkeit schenken? So sieht meine Vermutung aus.

Zusätzlich zu den Anime hat eure Band, insbesondere Tachibana und Nanami, auch schon Soundtracks zu Spielen geschrieben. Welche Unterschiede bestehen beispielsweise zwischen dem Komponieren eines Soundtracks im Vergleich mit einem Eröffnungsthema?

Tachibana: Wenn es für ein Spiel ist, ist das Wichtigste das Image des Spieles. Wenn du es schaffst, dieses einzufangen wird es dem Spieler leichter fallen Zugang dazu zu finden. Es ist auch toll für einen Job ausgewählt zu werden, wo ich Lieder schreiben kann, für die ich soviel empfinde.

Nanami: Es gibt schon ein paar Unterschiede zwischen einem Lied für einen Soundtrack und einem regulären Lied. Wenn ich also an einem Soundtrack arbeite, versuche ich trotz allem das Lied so "Yousei Teikoku-mäßig" zu machen, wie es geht.

In 2014 konntet ihr zahlreiche Veröffentlichungen und Auftritte verzeichnen. Was habt ihr für 2015 geplant?

Empress Yui: Es soll ein wundervolles Jahr werden (alle lachen). Unser aktuelles Album, "Hades: The other world", erschien im zwölften Monat des vergangenen Jahres und im März wird eine zweimonatige, zugehörige Tour stattfinden.

Eure Hoheit, die Mode ist für Euch ein sehr wichtiger Teil. Woher bezieht Ihr eure Inspiration?

Empress Yui: Hm, Ideen… Für mich ist Mode meine Lebensart. Natürlich mache ich mir auch Gedanken darüber möglichst gut auszusehen, aber… wenn ich an das Wort "Hades" denke, ist mein Hauptanliegen durch die Mode die Myriaden an widerlichen Emotionen, die in uns versteckt sind, auszudrücken.

Da Lantis Festival ein Anime-Song-Event ist, würdet ihr unseren Lesern bitte einige Anime-Empfehlungen nennen?

Tachibana: Love Live (alle lachen).

Empress Yui: Ist dem so?

Nanami: Dragon Ball.

Empress Yui: Utena.

Gight: Angel Beasts.

Shiren: Stein's Gate.

Manager: Gight?

Empress Yui: Er nannte Angel Beats. (auf Englisch). Schönes Boot… Oh, das war etwas anderes.

Ihr zählt zu einer der wenigen japanischen Bands mit einer komplett englischsprachigen Facebook-Seite. Was hat euch dazu bewogen, eure internationalen Fans so anzusprechen?

Empress Yui: Hm.. Nun, Metal ist etwas, das man eher im Ausland antrifft und daher hatte ich das Gefühl, dass wir als Metalband unsere Aufmerksamkeit auch gleich mit aufs Ausland richten sollten.

Wenn ihr irgendwo auf der Welt einen Auftritt haben könntet, wo wäre dieser?

Empress Yui: Nun, es gibt da so viele Orte, aber mir kommt spontan Europa in den Sinn. Natürlich würden wir auch gerne weitere Teile von Amerika besichtigen, in denen wir bislang noch nicht gewesen sind und zahlreiche andere Orte rund um den Globus.

Was mögt ihr an Amerika am meisten?

Empress Yui: Alle sind sehr vergnügt.

Tachibana: Es ist ein freundlicher Ort.

Nanami: Nun, das wird jetzt nur ein vager Versuch, aber Amerika hat so ein "raues" Gefühl, das ich sehr mag.

Gight: Es scheint hier sehr viele freundliche Leute zu geben. Wir haben bislang alle dasselbe gesagt, huh… (alle lachen).

Shiren: Abseits von der Musik sind alle sehr gelassen. Es scheint ein sorgenfreier Ort zum leben zu sein.

Bitte hinterlasst unseren Lesern zu guter letzt noch eine Botschaft?

Empress Yui: Auch wenn wir überwiegend in Japan aktiv sind, möchten wir gerne des Öfteren ins Ausland eingeladen werden. Wir freuen uns schon sehr auf den Tag unseres Aufeinandertreffens.


JaME möchte sich bei Lantis, Otakon Vegas, RESONANCE Media, Amuse USA, Lynks International, Include Inc und Yousei Teikoku für die Ermöglichung dieses Interviews bedanken.
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