Review

Haruna Luna - Candy Lips

08/12/2015 2015-12-08 04:00:00 JaME Autor: Tobias

Haruna Luna - Candy Lips

Bereits das grell-bunte Cover lässt einen Imagewandel, der sonst recht schüchternen Sängerin, vermuten und eines strahlt dieses Album bereits beim Betrachten des Booklets ganz besonders aus - es wird süß!


© Haruna Luna All Rights Reserved
Album CD + DVD

Candy Lips (Limited Edition A Blu-ray)

Haruna Luna

Künstler: Haruna Luna
Titel: Candy Lips
Typ: Album
Stil: Anime (Poprock/ Pop)
Veröffentlichung: 25.03.2015

CD Tracklist
01. Prologue ~Candy Lips~
02. Kimiiro Signal
03. Minna Zettai Kimi ga Suki
04. Startear
05. DESSERT
06. Koi no Kigen wa 3nen, Ai no Kigen wa Nan Nen?
07. Otome no Negaigoto
08. Sayonara Moratorium
09. SU・KI・DA・YO
10. Lunatic Word
11. snowdrop
12. Yoru no Niji wo Koete
13. Beautiful World

DVD / Blu-ray Tracklist
01. "Kimiiro Signal" Music Video
02. "Startear" Music Video
03. "snowdrop" Music Video
04. "Minna Zettai Kimi ga Suki" Music Video
05. "Haruna Luna LIVE 2014-WINTER- @ Shibuya


Den Sprung vom selbst ernannten Otaku zur gefragten Anison Sängerin hat Haruna Luna mit Bravour gemeistert, im März 2015 veröffentlichte sie ihr zweites Studioalbum "Candy Lips". Bereits das grell-bunte Cover lässt einen Imagewandel, der sonst recht schüchternen Sängerin, vermuten und eines strahlt dieses Album bereits beim Betrachten des Booklets ganz besonders aus- es wird süß!

Mit einem kleinen Intro, "Prologue~Candy Lips~", beginnt das Album. Das einminütige Intro baut sich vom seichten Beginn zum süßen, poppigen Elektro-Finale auf, ehe es dann ganz plötzlich verpufft und Platz für die vollen Songs freigibt. "Kimiiro Signal", Opening des Anime Saenai Heroine no Sodatekata, eröffnet also die gesungenen Werke. Das Lied beginnt laut, fröhlich und poppig. Es verbindet eine nette Drumline mit Glöckchen- und Trompetenuntermalung. Haruna besitzt eine eher tiefe Stimme, kann jedoch auch in niedliche Höhen abdriften und benutzt beide Attribute gekonnt. Kein besonders herausragendes Lied, aber durchaus hörbar.

In "Minna Zettai Kimi ga Suki" zeigt uns Haruna dann, dass es noch süßer geht. Dieses Lied kann man ganz klar als Girly-Rock bezeichnen. Jede Menge musikalisches Glitter, bestehend aus fröhlichen Synthies, gemischt mit verhaltenen Drums und Gitarren, wird vergossen, doch irgendwie wirkt diese Kombination viel zu brav und langweilig. Weiter geht es mit "Startear", erstes Ending des Anime Sword Art Online II. Obwohl dieses Lied für einen der wohl populärsten Anime der letzten Jahre genutzt wurde, hätte man das Arrangement nicht einfallsloser gestalten können. Für das Genre typische Geigeneinlagen, gepaart mit einem leichten Drumbeat und schüchternen Gitarren plätschern daher und erinnern zugleich an hundert Lieder derselben Machart. Einziger Pluspunkt: Harunas stimmliche Leistung. Nach dem eher enttäuschenden Start des Albums folgt ein Lied, welches positiv überrascht und aufweckt. Beim Titel "DESSERT" denkt man sofort an einen niedlichen Song, doch stattdessen ertönt eine sehr energetische Synthie-Rock Nummer. Ein wenig mysteriös klingen die tief gesungenen Strophen, ehe der Refrain dann richtig aufblüht und mit seiner wilden Melodie überzeugt.

Das Lied mit dem langen Titel, "Koi no Kigen wa 3nen, Ai no Kigen wa Nan Nen?", überrascht ein weiteres Mal. Zu hören gibt es eine coole Mischung aus relaxten Synthiebeats und temporeichen Rockelementen. Haruna singt die Strophen schnell, aber dennoch entspannt und fast im Flüsterton, was sich gut mit der hektischen Grundatmosphäre ergänzt. Der zumeist in Kopfstimme gesungene Refrain klingt dann wilder und mitreißender, ohne jedoch die gewisse Entspanntheit des Liedes zu zerstören. Definitiv ein Highlight. Das Album scheint richtig an Fahrt zu gewinnen, "Otome no Negaigoto", führt zurück zum süßen Sound, behält aber weiterhin den Coolness-Faktor. Schnelle, dröhnende Elektrobeats und Bässe erwarten den Hörer hier. Für die nötige Süße sorgen Glöckchenpassagen und die Vocals.

Haruna bleibt bei ihrem niedlichen Gesang, "Sayonara Moratorium" besticht jedoch erneut mit einem sehr elektronisch kräftigen Rockarrangement. Der komplette Song zeigt sich von einer sehr verspielten, leicht punkigen Seite und schafft es lange im Gehörgang hängen zu bleiben. Ähnlich schnell, aber weit weniger wild ist der Beat von "SU・KI・DA・YO". Das Arrangement bleibt rockig, fügt jedoch auch Klavierelemente hinzu, die, gepaart mit melancholischen Gitarren, einen verträumten Charakter entstehen lassen. Leider klingt der Gesang im Refrain sehr gepresst und auch das ständige Wiederholen des Titelnamen beginnt schnell zu nerven. "Lunatic Word", Theme Song für Harunas Handy-Spiel Lunatic Planet, mischt seinem poppigen Rockarrangement eine große Portion Wunderland-Feeling bei. Harfen, Geigen sowie angenehme Hintergrundchöre erzeugen dieses Gefühl und auch Harunas anschmiegsame Stimme passen perfekt in diese Atmosphäre hinein. Das Lied klingt fröhlich, die Strophen sind ruhig gehalten und der Refrain legt im Tempo ein wenig zu.

Mit der Popballade, "snowdrop", zweites Ending für den Anime Monogatari Series: Second Season 'Koimonogatari', wird das Tempo ein wenig heruntergeschraubt. Leider klingt der komplette Song sehr uninspiriert und öde. Weder die Melodie noch die akustische Instrumentierung schaffen es, dieses Lied herausstechen zu lassen. Dramatische Streicher, dunkle Hintergrundchöre, eine Orgel sowie Haruna in ihrem tiefsten Register eröffnen den nächsten Song, "Yoru no Niji wo Koete". Doch schon bald klart die dunkle Atmosphäre auf und es entsteht ein leicht rockiger Midtempo-Track mit voller Orchesteruntermalung. Trommeln, Posaunen, Flöten und viele andere Instrumente kommen hinzu und lassen eine fröhliche Dramaturgie entstehen. Den Abschluss des Albums macht Harunas erste Eigenkomposition, "Beautiful World". Das Lied klingt ganz typisch nach Anime, vereint einen simplen Drumbeat mit E-Gitarren und fügt Glöckchen hinzu. Der Gesang, an vielen Stellen in Kopfstimme, klingt sehr emotional und angenehm. Zwar hätte man einen besseren Song zum Abschluss finden können, aber für die erste Eigenkomposition ist "Beautiful World" okay.


Fazit: Allgemein gesehen ist Haruna Lunas zweites Album zwar wilder und experimentierfreudiger als ihr Erstlingswerk "OVERSKY", dennoch klingen einige der Songs schwächer als auf ihrem Debut. "Candy Lips" Anfang ist die größte Schwachstelle des Albums, werden hier doch gleich drei nichtssagende Songs hintereinander gereiht. Der Mittelteil jedoch birgt mit "DESSERT", "Koi no Kigen wa 3nen, Ai no Kigen wa Nan Nen?", "Otome no Negaigoto" und "Sayonara Moratorium" vier ganz große Überraschungen in sich. Diese Lieder sind allesamt sehr stark und schon alleine für sie würde sich der Kauf lohnen. Leider baut nach ihnen das Album langsam wieder ab und endet schließlich mit einem schwächeren Lied. Gesanglich gesehen hat Haruna viel zu bieten. Ihre Stimme ist wandlungsfähig und angenehm, selbst wenn sie versucht niedlich zu klingen. Ebenso versprüht sie viel Charme und bringt einen hohen Widererkennungswert mit sich. "Candy Lips" sticht als Gesamtwerk nicht aus der Masse der Anime Alben heraus, jedoch befinden sich einige Goldstücke in der Mitte versteckt, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Wer generell gerne Girly-Rock hört, sollte ebenfalls einmal Probehören!
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Zugehörige Veröffentlichungen

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