Review

Kawada Mami - PARABLEPSIA

20/12/2015 2015-12-20 04:00:00 JaME Autor: Tobias

Kawada Mami - PARABLEPSIA

Schafft es das Album ein weiteres Mal mit einem interessanten Mix aus Rock, Elektro und Trance zu überzeugen?


© Universal Studios. All Rights Reserved.
Album CD

PARABLEPSIA (Limited Edition)

Kawada Mami

Künstler: Kawada Mami
Titel: PARABLEPSIA
Typ: Album
Stil: Anime (Elektrorock/ Elektropop/ Trance)
Veröffentlichung: 16.09.2015

CD Tracklist:
01. parablepsia
02. Borderland
03. I...civilization
04. fly blind
05. Eager Eyes
06. PIST
07. Enchantress
08. here.
09. HOWL
10. Replica_nt
11. It's no big deal
12. Break a spell
13. Dendritic Quartz


Ganze drei Jahre haben Fans auf einen neuen Longplayer von Kawada Mami warten müssen und endlich ist es soweit, die energetische Rockerin erfreut mit neuer Musik! "PARABLEPSIA" nennt sich ihr bereits fünftes Studio Album und wieder zeigt sich I've Sound, ein japanisches Produktionsteam, welchem Mami seit Beginn ihrer Karriere angehört, für die Musik verantwortlich. Schafft es das Team also auch ein weiteres Mal mit ihrem interessanten Mix aus Rock, Elektro und Trance zu überzeugen?

Das Album beginnt mit dem Titeltrack, "parablepsia", welcher sich durch eine angenehme Kombination aus rockig düsteren Synthie-Effekten und harmonischen Hintergrundchören, die Mami selbst eingesungen hat, auszeichnet. Das Lied bietet eine schön kräftige Bassline, hält sich bezogen auf das Tempo und den Gesang jedoch etwas ruhiger. Als Opener sehr gut geeignet. Weiter geht es mit "Borderland", Opening zum Anime Jormungand. Dieser Song charakterisiert Mamis Musikstil perfekt. Er begeistert mit einer durchgedrehten Mischung aus Elektrobeats und Gitarrenriffs, schafft es dabei aber trotzdem melodisch zu bleiben. Der Gesang wurde an vielen Stellen digital bearbeitet und klingt daher leicht roboterartig, was dem kompletten Ambiente jedoch entgegen kommt.

Lied Nr. 3 heißt "I...civilisation" und versucht durch eine spannende Kombi aus mechanischem Elektro und Industrial-Elementen zu überzeugen. Beginnend mit mystischen Trance-Effekten entwickelt er erst im Verlauf seinen schnellen Charakter. Leider wirkt die Melodie recht fad und ein wenig uninspiriert. Es wird rockiger und zugleich melodischer im nächsten Track, "fly blind". In den Strophen hält sich die Musik eher zurück, wird jedoch im Refrain durch schrille Gitarren und laute Drums wilder. Mami ist es letztendlich, die durch ihren zarten Gesang für einen gewissen Ruhefaktor sorgt und den Hörer, trotz lauter Instrumente, entspannen lässt. "Eager Eyes" versucht den Hörer sofort mit seiner wuchtigen Bassline in den Bann zu ziehen. Dieses Lied klingt ein wenig internationaler, orientiert sich an den westlichen Clubsounds, bewahrt sich aber weiterhin einen Rockcharakter. Mamis Stimme wird in den Strophen teilweise stark verzerrt, klingt im sehr mitreißenden Refrain aber wieder klar.

"PIST" nimmt uns mit auf eine Reise durch die Galaxie der elektronischen Effekte. Dieses experimentelle Lied gehört zu den längsten Songs des Albums und versucht so viele Synthie-Elemente in dem Track unter zu bringen wie nur möglich. "PIST" baut sich sehr lange auf, sein Ausbruch erfolgt jedoch nur kurz und weit weniger wild als der Aufbau es verspricht. Dennoch ist es ein sehr futuristisches und gut gesungenes Werk. Es folgt "Enchantress", ein Song der sich wieder viel strukturierter und eingängiger gibt. Sein brummender Elektrobeat und ein mysteriöses Flair charakterisieren ihn und obwohl er sich durch keine weiteren instrumentalen Merkmale besonders aus der Tracklist hervorhebt, hat er das Glück, mit dem wohl eingängigsten Refrain des Albums gesegnet worden zu sein. Ein Replay ist hier garantiert!

"here." und der nachfolgende Track "HOWL", beide für das Pachinko Spiel Black Lagoon2 genutzt, fallen ein wenig aus dem Rahmen des Albums und Mamis Diskographie. Bisher zeigte sich Sängerin MELL, ebenso I've Sound Mitglied, für die aggressive Musik der Black Lagoon Reihe verantwortlich, jedoch musste diese, nach langjähriger Krankheit, 2013 ihren Rücktritt vom Showbuiz bekannt geben. Nun versucht Mami in ihre Fußstapfen zu treten und probiert sich an dem Mix aus Hardrock Elementen und Trance. Während "here." eher auf Letzteres und einen eingängigen, aggressiven Beat setzt, begeistert "HOWL" mit harten Gitarrenklängen und Drums, sowie teilweise verführerischen Vocals.

Der zehnte Track des Albums, "Replica_nt", ist ein starker Trancepop-Song
mit sehr eingängiger Musik und mitreißendem Beat. Mamis Vocals sind überraschend tief und ruhig gehalten, in Verbindung mit der kräftigen Bassline funktioniert diese Mischung allerdings sehr gut. Dieses Lied macht alles richtig und bleibt noch lange Zeit über im Gehörgang hängen. "It's no big deal", eine fluffige Dancepop-Nummer, die sich wieder sehr an westlicher Musik orientiert, folgt als nächstes. Mami singt sehr angenehm und sie vermittelt überzeugend die Leichtigkeit des Liedes. Der gute Laune Faktor wird hier garantiert.

In "Break a spell", zweites Ending des Anime Tokyo Ravens, erklingen rockige Gitarren, gemischt mit einem eingängigen Synthiebeat und kräftigen Vocals. Ein leichtes Wild West Flair wird hier versprüht, das dem Lied einen speziellen Touch verleiht. Im Vergleich zu den anderen, starken Liedern auf dem Album, geht dieser Song allerdings ein wenig unter. "PARABLEPSIA" endet mit der einzigen Ballade des Longplayers, "Dendritic Quartz". Dieser Track soll ein Antwort-Song auf Mamis Lied "seed" sein, der bereits auf ihrem gleichnamigen Debutalbum enthalten war. "Dendritic Quartz" ist eine verträumte Tranceballade, welche die Geschichte einer Blume erzählt, die niemals verblühen wird. Mami singt diesen Song mit sehr viel Gefühl und sorgt somit für einen eindrucksvollen Abschluss des Albums.


Fazit: Mit ihrem fünften Werk hat sich Kawada Mami selbst übertroffen und ihr bislang stärkstes Album veröffentlicht. Auf "PARABLEPSIA" sind hauptsächlich Lieder enthalten, welche sich an bekannten Mustern der elektronischen Musik orientieren und dennoch weitestgehend einzigartig bleiben. Highlights gibt es in Fülle. Besonders erwähnenswert sind "Eager Eyes", "Replica_nt" und "Dendritic Quartz" ebenso wie die beiden Ausreißer "here." und "HOWL", die uns eine völlig neue, aggressive Seite der Sängerin zeigen. Schwache Lieder findet man erfreulicherweise nicht, allerdings fällt es "I...civilisation" und "Break a spell" am schwersten im Gedächtnis zu bleiben, wenn man das Album als Ganzes betrachtet. Beeindruckend ist allerdings auch Mamis Stimme, die sich hier wandlungsfähiger und kraftvoller zeigt als auf den vergangenen Longplayern. In diesem Jahr sind bereits viele gute Alben erschienen, "PARABLEPSIA" gehört definitiv dazu und bekommt eine ausdrückliche Hörempfehlung.
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Zugehörige Künstler

Kawada Mami © JaME
Kawada Mami

Zugehörige Veröffentlichungen

Album CD 2015-09-16 2015-09-16
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