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Staff Picks Vol. 3

31/05/2017 2017-05-31 04:00:00 JaME Autor: KayJay, Rico, VisualNoise

Staff Picks Vol. 3

In der dritten Ausgabe stellen euch die JaME-Redakteure die Bands BULL ZEICHEN 88, the peggies und VERBAL vor.


© BullZeichen 88 - the peggies - VERBAL - JaME
In der Reihe "Staff Picks" stellen die JaME-Redakteure in regelmäßigen Abständen Bands vor, die großes Potential haben, doch der breiten Masse bisher unbekannt sind. Das wollen wir ändern! Deswegen picken wir in jeder Ausgabe von "Staff Picks" zwei bis vier Bands heraus, die wir euch näherbringen wollen.

Ihr kennt eine japanische Band oder japanische Künstler, die alle anderen auch unbedingt kennenlernen sollten? Wir sind offen für eure Vorschläge! Kommentiert dazu einfach hier oder auf Facebook.

Nun aber zu unseren "Staff Picks" Vol. 3 mit den nächsten interessanten Bands!

BULL ZEICHEN 88




Name: BULL ZEICHEN 88
Website: http://bullzeichen88.jp/
Kaufen: CDJapan

BULL ZEICHEN 88 sind eine vierköpfige, seit 2006 aktive (Nu-)Metal/Screamo-Band, deren Mitglieder aus unterschiedlichen japanischen Städten stammen.

Der Name der Band sticht jedem der deutschen Sprache mächtigen Menschen wohl zuerst ins Auge. Mit Pit Bulls oder Naziverherrlichung in jedweder Form hat diese Gruppe jedoch offensichtlich nichts zu tun, wie sich bei Anhören und Ansehen ihrer musikalischen Werke umgehend herausstellt. Vermutlich haben sie den Namen einfach gewählt, weil er ein wenig cool, vermeintlich exotisch und provokant klingt. Als provokant könnte man auch ihre Musik und manche ihrer Videos bezeichnen, die stets mit einer Portion (Selbst-)Ironie gewürzt sind, allerdings ohne sich selbst lächerlich zu machen. Die Songs zeichnen sich durch kraftvolle, brachiale Gitarren, untermalende Synths, geradezu tosende Drums, sowie Eijiros zum Teil durch den Verzerrer gezogene Stimme aus, werden aber durch eingängige Melodien und zwischendurch mit Parts, welche eher an EDM oder Pop erinnern, aufgelockert. Bei aller Eingängigkeit hört sich BULL ZEICHEN 88 niemals gefällig an und bleibt sich konsequent selbst treu.

Man merkt der Band einfach Ihren Spaß, Ihre Leidenschaft und ihre wir-lassen-uns-nichts-vorschreiben-Mentalität an – egal, ob man sie hört oder sieht.

Ihre Qualitäten stellen sie zudem in ihren zahlreichen Lives zur Schau - leider bisher "nur" in Japan.

Songtipps:

"WENDY"


"Lovely"




the peggies




Name: the peggies
Webseite: http://thepeggies.jp/
Kaufen: iTunes / CDJapan


Rockig, ungewohnt, aber doch ganz vertraut, so lässt sich der Sound von the peggies am besten beschreiben.

Zugegeben, das Konzept der all-female Rockband, deren Member sich ihre Instrumente schnappen und einfach losrocken, ist nichts Neues und es gibt mehr als genug Bands, die sich in diesem Genre bereits etabliert haben. Doch trotz der großen Konkurrenz scheint das Trio genau zu wissen, was es will: Nicht umsonst haben die drei mit jungen 19 Jahren bereits ihr eigenes Plattenlabel gegründet, unter welchem sie seit ihrem Debütalbum "goodmorning in TOKYO" all ihre Musik veröffentlichen. Aber wie genau schaffen drei so junge Frauen den großen Unterschied in diesem Genre? Musikalische Finesse trägt sicherlich dazu bei: Normalen "Standard-Rock" haben the peggies natürlich auch im Gepäck, das allerdings neben vielen Tracks, die teilweise sogar in Shoegaze, Stoner Rock oder ähnlich experimentelle Gefilde abdriften. Eine gelungene Abwechslung zu vielen all-female Bands, die sich nur schwer von ihren musikalischen Konzepten lösen können. Balladen dürfen natürlich auch nicht fehlen, um das Genre-Karussell komplett zu drehen. Vielmehr ist es allerdings die unglaubliche Authentizität die the peggies an den Tag legen, die ihre Musik so unter die Haut gehen lässt. Obwohl alle Mitglieder noch so jung sind –oder gerade weil alle Mitglieder noch so jung sind–, können sie so ehrlich und mit einer gewissen Prise jugendlichem Leichtsinn von ihren Gedanken und Ängsten erzählen. Und das auf einer Ebene, mit der jeder räsonieren kann, der schon einmal Liebeskummer, Fernweh oder ähnliche Emotionen empfunden hat (Hand auf's Herz: Wer hat sich schon in seiner Teenie-Zeit nicht mit solchen Gefühlen rumschlagen müssen?). Man kauft the peggies ihre Musik einfach ab. Nichts klingt erfunden, oder gar glattgebügelt und massentauglich gemacht. Stattdessen gibt es ehrliche Emotionen zu ehrlicher Musik, die total vertraut klingt, aber irgendwie auch ganz anders ist und einen zum Nachdenken über die eigene Jugend anregt.


Songtipps:

"Glider"


"Sputnik"



VERBAL




Name: VERBAL
Ameblo: http://ameblo.jp/m-flo-verbal/
Kaufen: iTunes / CDJapan

VERBAL ist dem ein oder anderen sicher durch seine Aktivitäten mit Taku Takahashi unter m-flo bekannt. Dass er Zwischendurch auch mal BoA, Namie Amuro oder auch Koda Kumi produziert hat, sei an dieser Stelle nur kurz erwähnt. Denn die Bandbreite an verschiedenen Künstlern, mit der sich gerade m-flo beschäftigt, scheint unerschöpflich.

Umso interessanter ist das eigenständige Werk von VERBAL. Bei dem bereits 2011 erschienen, aber zeitlosen Album VISIONAIR wird natürlich wieder tief in die Bekanntheitskiste gegriffen. Diesmal sogar über Japan hinaus. So sind der Kanadier Drake und der amerikanische Rapper Lil Wayne nur einige Künstler in der weitreichenden Liste, die dieses 15 Song starke Album begleiten.

Die Beats sind so unheimlich gut tanzbar, dass schnell die Grenze von HipHop, House und R’n’B verschwindet. Ein Sammelsurium von VERBALs Kreativität. Nur leider scheint er keine Zeit für ein weiteres Soloprojekt zu haben. Denn seit "VISIONAIR" hat sich VERBAL zwar noch über seine anderen Projekte zu Wort gemeldet, ein weiteres Soloalbum scheint aber vorerst nicht in Sicht. Und so bleiben ein grandioses Album und die Hoffnung das sich auch mal ein weiteres dazu gesellt. Genügend Energie hat VERBAL definitiv. Er muss uns nur endlich auch mal wieder daran teilhaben lassen. Ein großartiger Künstler, dessen gesamte Arbeiten man nicht verpasst haben sollte.

Songtipp:

"BLACKOUT (feat. Namie Amuro & Lil Wayne)" (Trailer)
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