Interview

Electric eel shock Interview

15/07/2005 2005-07-15 12:00:00 JaME Autor: Curi

Electric eel shock Interview

Ein Interview mit Aki und Kazuto von Eelctric eel shock vor ihrem Live @ PJ's


© Electric Eel Shock
Etwa anderthalb Stunden vor dem eigentlichen Beginn des kleinen Events bin ich auch schon bei „PJ’s“ Rockkneipe, stelle mich vor und werde nach innen geschickt, wo Electric eel shock schon beim Soundcheck waren. Ich warte noch ein bisschen und schließlich kommt Kazuto (Bass) zusammen mit Aki (Gt.+Voc.) und wir gehen wieder hinaus in den kleinen, zur Kneipe gehörenden Biergarten.
Dort stellen wir uns erst einmal vor und ich erkläre, dass ich für JmusicEuropa arbeite, wobei die beiden auch gleich wissen wollen, was wir dort machen und über welche Bands wir schreiben.

So ziemlich alles aus verschiedenen Bereichen.
Kazuto: Ah, welche Band genau?
Dir en grey zum Beispiel?

Beide nicken und grinsen.

Kazuto: Ich seh’ schon. Es gibt viele Dir en grey Sachen in Deutschland im Moment.
Ja, sie sind ziemlich ‚berühmt’ hier. Es gibt viele Visual Kei Fans. (schiefes Lächeln)
Beide: Ah ja, Visual Kei (grinsen wieder)
(lacht) Was ist mit VK?
Kazuto: Nichts, nichts!

Okay. Kommen wir zum Interview... erst einmal danke, dass ihr euch Zeit genommen habt. Schön euch zu sehen.
Kazuto: Ah, danke.
Aki: Ja, schön dich zu sehen. Wir sind Electric eel shock und wir sind Visual Kei… (beide lachen)
Kazuto: Nicht wirklich!

In älteren Interviews habt ihr gesagt, dass ihr nicht sonderlich berühmt in Japan seid und ihr spielt oft in Europa und Amerika. Was vermisst ihr und wollt ihr lieber weiterhin hier bleiben oder mehr nach Japan gehen?
Aki: Ich würde gerne hier bleiben.
Kazuto: Europa, ja. (lacht) Ich vermisse nur Sachen wie meine Familie oder Freunde.
Aki: Wir vermissen sicherlich unsere japanischen Freunde und unsere Familie, aber wir haben auch Bekannte hier.
Kazuto: Ja, wir haben richtig gute Freunde in Europa.

Um ein bisschen auf eure Musik zurückzukommen. Wie würdet ihr eure Musik in euren eigenen Worten darstellen? Wie würdet ihr sie einem Fremden beschreiben?
Aki: Japanischer... einzigartiger... Oldschool Rock’n’Roll
Kazuto: (lacht)
Aki: So etwas wie... Rock’n’Roll aus der Zukunft.
Kazuto: Nein, nein (lacht)
Aki: Es ist ein Mix.

Also keine festgelegte Stilrichtung sondern einfach nur euer eigener Style.
Kazuto: Ja!
Aki: Ich achte immer darauf etwas einzigartiges zu machen. Es wäre langweilig, nur Oldschool zu spielen.
Kazuto: Oder nur einen Punksong... oder nur Visual Kei (lacht wieder)

Heh, was denkt ihr über Visual Kei?
Kazuto: Ohhh, manche Bands sind gut, manche Bands sind schlecht. es gibt da viele verschiedene Musikrichtungen und viele gute Bands, manchmal aber auch ziemlich gewöhnliche.
Aki: Das Aussehen... ist schön!
Kazuto: Ja (lacht)
Ja, einige sind hübsch.
Kazuto: Dir en grey (lacht)

Aki: Manche Bands machen wirklich gute Musik, aber ich mag eher die lustigen VK Bands.
Kazuto: Ich kann unsere Musik manchmal nicht ernst ansehen.
Also würdet ihr euch nicht verkleiden.
(beide lachen)
Aki: Na, ich weiß nicht...
Kazuto: Ich hasse...
Aki: Nein, nein, nein! (unterbricht ihn) Irgendwann später... will ich das mal machen.

Ihr sagt oft, dass ihr Künstler wie Black Sabbath, Iron Maiden oder Van Halen hört. Welche anderen japanischen und westlichen Bands haben euch inspiriert, welche Bands mögt ihr?
Aki: Mein Musikerleben basiert auf dem Heavy Metal der 80er. Wie Accept.
Kazuto: Deutscher Heavy Metal!
Aki: In den 90ern hab ich alle möglichen Arten von Musik gehört. Zum Beispiel liebe ich Fishbone. Aber auch die Red Hot Chilli Peppers.
Kazuto: Ja, ein ziemlicher Mix an Bands.
Aki: Auch viele Garagebands wie Blues Explosion. Ich mag einfach gute Musik.
Kazuto: Genau.

Ihr legt euch also nicht auf Genres fest sondern hört euch einfach alles mögliche an.
Kazuto: Japp.
Aki: Ich versuche immer... hm..
Kazuto: ... aufgeschlossen zu sein.

Stellt euch vor ihr trefft ein paar Rockfans, die euch nicht kennen und ihr wollt sie dazu überreden auf eines eurer Lives zu gehen. Was sagt ihr?
Kazuto: Also, wie wir unsere Liveshow beschreiben würden?
Genau.
Kazuto: Hai. ... Ich mag es eigentlich nicht mit Fremden über so was zu reden... Schnell. Wir spielen immer schnell.
Sehr kraftvoll.
Kazuto: Ja, natürlich. Mit viel Energie... Ich genieße es immer Musik zu machen. Also denke ich, dass unsere Show so was zeigt.
Aki: Wir spielen sehr „heavy“ und schnell. Eigentlich auch Songs für jedermann. Selbst wenn dieser jemand nur Visual Kei hört, denke ich, dass er unsere Show mag, weil wir einfach alles haben.
Kazuto: Eine Art Unterhaltungsshow, denke ich (lacht)
Ich habe euch noch nicht live gesehen, aber ich habe von Freunden gehört, dass alles sehr interessant sein soll.
Kazuto: Ah ja, das denke ich auch. Sehr interessant (lacht)
Aber alle mochten es!
Kazuto: Ach wirklich? (lacht) Ich weiß nicht, warum. Ich mein das ernst, wirklich (lacht wieder)

Wie schreibt ihr eure Songs und Texte? Sagt ihr „Hey, das hört sich gut an. Nehmen wir das in ein Lied auf“ oder habt ihr feste Pläne?
Aki: Das kommt ganz auf den Song an.
Kazuto: Manchmal ist das sehr... individuell (lacht).
Aki: Von manchen Liedern mache ich 90% alleine. Aber manche mache ich nur als Gitarrist allein und den Rest machen wir zusammen...
Kazuto: Ist wie bei einer Jamsession. Manchmal haben wir viel Inspiration und können sagen „Hey, das ist ein guter Song“. Oder es ist einfach nur eine normale 15minütige Jam Session. Ab und zu machen wir schon ganze Lieder fertig, aber ohne Akis Lyrics sind wir uns nicht ganz sicher. Sobald Aki seine Texte hinzugefügt hat, können wir sagen „Ja, das ist ein guter Song.“ So was passiert immer individuell und ist von Fall zu Fall anders.

So etwas wie ein Strom/Fließen.
Kazuto: Ja, so etwas!
Aki: Es ist sehr natürlich. Als wenn Gott uns das eingeben würde.
Kazuto: Genau. ... Ich weiß nicht warum. (lacht)
(lacht) Ja, ich versteh schon.

Wenn ihr an die Anfangszeit von Electric eel shock zurückdenkt, was sind die wichtigsten Sachen, die ihr gelernt habt und was würdet ihr jemandem sagen, der seine eigene Band gründen will?
Aki: Mach etwas Eigenständiges...
Kazuto: Wir wollen immer uns selbst beschreiben. Es ist nicht nur Musik... es ist die Art wie wir leben. Okay, nicht wie wir leben. Eher eine Art Lifestyle.
Aki: Im Strom zu bleiben ist nicht einmal so schwer. Etwas ganz Neues zu machen ist jedoch schwierig. So gute Sachen wie die Beatles gemacht haben, Jimi Hendrix, Black Sabbath... sie sind alle drei total einzigartig. Jede neue Band sollte nach etwas einzigartigem suchen.

Wenn ihr an die Zukunft denkt, welche Pläne habt ihr? Oder seht ihr das wie bei eurer Musik und lasst es auf euch zukommen.
Kazuto: Ich weiß nicht wirklich, was für eine Art Zukunft wir haben werden, weil wir nicht Gott oder so was sind. Ich kann mir nicht vorstellen, was sein wird. Ich hoffe einfach, dass wir so viel wie möglich machen können. Das ist der einzige Weg, eine gute Lebenssituation zu haben. Wenn wir in einer schlechten Situation wären, könnten wir nicht so weitermachen wie bisher. Ich denke, dass wir einfach nur so viel wie möglich schaffen wollen. Wenn wir das tun können, haben wir eine gute Zukunft.
Aki: Ja, das denke ich auch. Ich will unsere Musik jedem auf dieser Welt zeigen. Manchmal möchte ich auch nur einen richtig großen Plattenvertrag oder weiterhin touren. Ich will unsere Show einfach nur...
Kazuto: Überall in der Welt zeigen (lacht)
Ihr seid auch schon in sehr vielen Ländern gewesen!
Kazuto: Ja!
Aki: Wir waren wirklich schon in vielen...
Kazuto: Übermorgen ist auch unsere Show...
Aki: In Slovenien.
Kazuto: Ja, Slovenien. Da sind wir zum ersten mal, also ist das ziemlich aufregend.

Gibt es noch etwas, was ihr euren europäischen Fans sagen wollt?
Aki: Ah, ja. Wir haben vor Kurzem erst unser neues Album herausgebracht. Es heißt “Beat Me“. Es ist eine größere Aufnahme, mit einem tollen Produzenten. Er heißt Attie Bauw und hat schon mit den Scorpions gearbeitet.
Kazuto: Oder Judas Priest.
Aki: Also ein ziemlich großer Name und wir haben mit ihm einen unglaublichen Sound kreiert.
Kazuto: Kauft unsere CD! (lacht)

(lacht) Okay, danke für das Interview! Es war toll.
Beide: Danke!
Und habt Spaß bei eurer Show!
Kazuto: Klar, werden wir haben. Du siehst es dir auch an, oder?
Natürlich!


Dann ging es zurück zu ihrem Soundcheck und dem anschließenden Konzert. Ein Review dieses „Ereignisses“ gibt’s natürlich auch bei unseren Konzertberichten zu sehen.
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