Während ich im Cafè Aoyama mit Ra:INs Manager wartete, kamen der Kameramann und dessen Assistent vorbei. Der Manager meinte, dass Pata und michiaki aufgrund eines Staus spät dran seien. Unglücklicherweise musste Tetsu, der Drummer von Ra:IN arbeiten und konnte nicht zum Interview kommen. Wir unterhielten uns, solange wir auf sie warteten
Könntet ihr euch bitte euren nicht-japanischen Fans vorstellen?
Pata: Ich bin Pata, Ra:INs Gitarrist.
michiaki: Ich bin michiaki, Bassist. Erfreut euch kennen zu lernen!
Gut gemacht, die Summer of Love Tour 2005, die im Juli begann! Ihr hattet am letzten Tag ein Live im hide museum. Wie war es?
Pata: Wir mochten es sehr!
War der Auftritt sehr aufregend?
Pata: Viele Leute kamen um uns zu sehen und es war ein wirklich gutes Live.
michiaki, was meinst du dazu?
michiaki: Nachdem wir von Paris zurückgekommen waren, lösten wir die komplizierten Managementprobleme, was es uns erlaubte, nach einem Zeitraum von zwei Jahren eine neue Tour zu starten die Summer of Love Tour 2005. Wir hatten nicht viele Lives gegeben, da wir unserer Arbeit im Ausland mehr Aufmerksamkeit widmeten. Bei der Tour erinnerten wir uns an unser eigentliches Vorhaben, die Livehouses wieder zu besuchen, in denen wir schon bei unserer ersten Tour, kurz nachdem Ra:IN gegründet worden war, gespielt hatten. Wir bekamen wirklich sehr gute Reaktionen und das motivierte uns total. Das letzte Konzert wurde im hide Museum gegeben.
Wie dramatisch!
michiaki: Wir bauten unsere Spannung und unser Selbstvertrauen während der Tour auf und das war beim letzten Live am Höhepunkt angelangt.
Hat es euch sehr berührt, das letzte Konzert der Tour im hide Museum zu spielen?
michiaki: Ja! Beim letzten Encore spielten wir hides Lied Flame zusammen mit dem Gastsänger Herr Uesugi und dem Keyboarder D.I.E.. In diesem Moment waren die Zuschauer zu Tränen gerührt und wir wurden auch emotional und nervös, dachten uns Wir können hier nicht mehr spielen!. Aber wir rissen uns zusammen und spielten dann noch ein Encore. Ich denke der Gedanke, hides Erinnerung am Leben zu erhalten, aber doch weiterzumachen, erreichte das Publikum.
Ich habe gehört, dass viele Fans aus dem Ausland kamen um euer Live zu sehen. Waren das Fans, die schon euer Konzert in Paris besucht hatten und euch nun noch einmal in Japan erleben wollten?
Pata Ja! Da waren ein paar Fans, die schon das Live in Paris gesehen hatten. Auch Fans aus Hong Kong und Taiwan. Es hat mich sehr glücklich gemacht, dass sie einen solchen Weg nach Japan auf sich genommen haben.
Es war ein beeindruckendes Konzert! Bei den europäischen Fans gab es viele Nachrichten im BBS, die die Schließung des hide Museums verhindern wollten. Dann richteten die Leute ihre Aufmerksamkeit eher auf das Live.
Pata: Ich denke die Fans sind sehr schnell darin, an Informationen zu kommen. Es wurde schon eine Zeit lang über die Schließung des hide Museums geredet.
Könnt ihr mir etwas über euren Bandnamen sagen? Ra:IN wurde von Kabe Masayoshi benannt und im Jahr 2002 gegründet, richtig?
michiaki: Herr Kabe kommt aus Yokohame, genau wie ich, und wir spielten zusammen in einer Band namens ZZK. Er ist halb Franzose, halb Japaner und auch unter Louise Louis Kabe (ex. Jhoney, Louis & Char) bekannt, was wahrscheinlich der berühmtere Name ist. Als wir unsere Band gründeten, fragten wir ihn nach einem Namen.
Pata, wie habt ihr euch getroffen? Habt ihr euch schon vorher in eurer Musikkarriere gekannt?
Pata: Wir kannten uns bevor wir Ra:IN gründeten.
michiaki: Die japanische Rockszene ist eine kleine Welt. In unserer langen Musikkarriere trafen wir uns oft an verschiedenen Orten.
Habt ihr bei Aufnahmen oder Livesessions miteinander gespielt?
Pata: Nun ja, wir haben zusammen getrunken! (lacht) Wir trafen uns ab und zu in Livehouses, manchmal bei Parties nach der Arbeit oder in Bars von Freunden. Meistens tranken wir zusammen.
Wer schlug als erstes vor diese Rockband, Ra:IN, zu gründen?
michiaki: Das war ich. Nun, zu dieser Zeit arbeitete ich meistens in Studios oder bei Livesessions. Natürlich liebe ich diese Art Arbeit, aber ich wollte eine drei Mann Rockband schaffen, die das Herz meiner Musikkarriere darstellen sollte. Wir trafen uns zufällig und zogen es durch, zusammen zu spielen!
Pata: Das geschah wirklich zufällig! (lacht) Zur selben Zeit und am selben Ort hatten wir die Chance beisammen zu sein, Ra:IN zu gründen, jeder von uns spielte ein anderes Instrument. Ich habe nicht gedacht, dass wir schon so früh spielen würden.
Es ist ungewöhnlich keinen Sänger zu haben, oder?
michiaki: Wir wollten seit der Gründung der Band als Trio spielen. Nun, ich dachte, dass einer von uns singen könnte, zum Beispiel Pata (lacht)
Pata: Das glaube ich nicht! (lacht)
Wird darüber geredet, einen Sänger in die Gruppe aufzunehmen?
Pata: Ja, um uns herum. (lacht)
Pata, was hältst du von dieser Idee?
Pata: Ich hab nichts dagegen. Wenn es eine sehr nette Person gibt, würde sie vielleicht willkommen sein, vielleicht aber auch nicht. Es scheint schwierig zu sein. Es ist gemütlich, so als Trio, und ich brauche im Moment nicht wirklich einen Sänger.
michiaki: Ich habe nicht davor gezögert, Instrumentalmusik zu machen. Während des ersten Jahres nach unserem Debüt spielten wir 100 Lives mit einer wahnsinnigen Energie! Zu dieser Zeit probierten und experimentierten wir mit verschiedenen Dingen, was den Grundstil des jetzigen Ra:IN ausmacht. Unser Stil ist nicht alltäglich und einige Leute sagen, dass wir mit einem Sänger populärer wären. Aber ich denke es ist gefährlich einen Sänger zu haben, denn die meisten unserer Fans aus Shanghai, Taiwan, Paris und in Japan akzeptieren unsere jetzige Stilrichtung. Ich denke wir sollten unseren Stil nicht ändern, während wir uns immer noch weiterentwickeln.
Könnt ihr den Fans die Musik Ra:INs beschreiben, die diese noch nicht angehört haben?
Pata: Wir sind ein lautes und hartes Hard Rock Trio und unser Genre gehört zur Instrumentalmusik, die nicht überall üblich ist. Wir richten unsere Aufmerksamkeit meistens auf unsere Konzerte, sind also glücklich wenn Leute dorthin kommen.
Ich habe mir das Album The Line angehört. Habt ihr es nach dem Bandnamen Ra:IN benannt?
michiaki: Herr Kabe nannte unsere Band zuerst Line (dt: Linie). Die Aussprache ist auch Line und nicht Rain. Deswegen sind drei Linien über dem Ra:IN Logo auf dem Albumcover. Es gibt viele Linien, die auf der ganzen Welt verlaufen, wie das Internet, MIDI, Codes, Kabel und Landesgrenzen, Abgrenzungen, der Horizont, Handlinien, etc., die wir verbinden können, selbst wenn wir weit voneinander entfernt sind. Ich empfinde die Bedeutung von Line so.
Pata: Wir drehten Line mit unserem dazugehörigen Designer (Ken Sakaguchi) zur Bedeutung Ra:IN, das Kürzel für Rock and Inspiration! Wir wollen unseren Hörern Inspiration vermitteln. Wir benutzten das von Herrn Kabe genannte Line als Titel für unser erstes Album und Ra:IN und Line gehören zusammen.
Dieses Album erweckt verschiedene Darstellungen. Habt ihr es kreiert, indem ihr euch Lied für Lied vorstellt? Wie habt ihr zum Beispiel den Song Kai gemacht?
michiaki: Kai ist der erste Song, den wir für das hauptsächliche Image von Ra:IN machten. Ich gab dessen Sound an Pata weiter und er schuf seine Melodie.
Wann und wo kommen euch die Lieder in den Sinn?
Pata: Nun, ich komme meistens darauf, wenn ich mich daheim entspanne.
Könntet ihr mir von euren Eindrucken bei dem Konzert in Paris erzählen?
michiaki: Als wir zuerst das Angebot bekamen ein Konzert in Paris zu geben war ich überrascht. Warum? und fragte mich Was für Leute werden kommen?. Als wir in Paris waren und viele Fans am Tag vor dem Konzert zur Autogrammstunde im Hard Rock Café kamen, bekamen wir eine erste Antwort. Später fand ich heraus, dass X Japan, die Band in der Pata einst spielte, berühmt in Europa ist und dass Visual Rockbands in Frankreich populär sind. Nun, wir sind keine Visual Rockband. (lacht)
Wirklich? X Japan ist sehr berühmt was japanische Bands angeht!
Pata: Das wusste ich bis dahin nicht. (lacht)
Nicht-japanische Fans der Musik dieses Landes kennen sie sehr gut, da sie oft die Webseiten der Musiker besuchen. Sie kennen manchmal die Namen von Musikern, die auch in Japan nicht sehr bekannt sind. Das Internet ist toll! Meistens kennen Musiker nicht viele Informationen. Welche Unterschiede der Reaktionen des Publikums gab es im Vergleich zu Japan?
michiaki: In dem Moment in dem wir auf der Bühne standen, gab es großartige Reaktionen, was es einfacher machte zu spielen.
Pata: Ich empfand keinen großen Unterschied zu Japan. Ich war vor allem sehr glücklich, ein so enthusiastisches Willkommen zu erfahren.
Ich sah die Setlist eures Konzerts in Paris. Habt ihr die Lieder von The Line mit alten oder neuen Songs gemischt?
michiaki: Die Hälfte waren neue Lieder, die auf dem zweiten Album sein sollten, und die andere Hälfte vom ersten Album.
Habt ihr diese Songs bei eurer nationalen Livetournee gespielt?
michiaki: Ja, haben wir. Wir haben immer schon neue Lieder bei Lives gespielt um die Reaktionen des Publikums zu sehen und das Arrangement zu ändern.
War die Setlist des Lives sofort festgesetzt?
michiaki: Bevor wir nach Paris gingen, hatten wir fast ein halbes Jahr lang keine Konzerte mehr gegeben.
Pata: Also hatten wir ein Last Minute Live bevor wir Japan verließen.
michiaki: Es wäre nicht gut geworden, wenn wir unser Gefühl für Lives vor Paris nicht zurückbekommen hätten! (lacht) Wir sahen uns ein Konzert an und machten eine Grund Setlist. Dann arrangierten wir sie für Paris.
Wie lange habt ihr gebraucht, euch für dieses Konzert vorzubereiten?
michiaki: Wir haben nichts weiter gemacht als ein Live in Japan zu geben und mehrere Tage lang im Studio zu spielen.
Für mehrere Wochen?
Pata Mehrere Tage (lacht). Ich denke etwa eine Woche. Überraschenderweise erhielten wir den Ablaufplan für Paris erst zwei oder drei Tage bevor wir dort ankamen.
Wirklich?!
michiaki, Pata: Wir kannten keine Details.
Pata: Wir wurden hinweg gefegt (lacht).
Gab es irgendwelche technische Schwierigkeiten oder Kommunikationsprobleme?
michiaki: Nun, es gibt überall kleine Probleme, auch in Japan und ich weiß, dass nichts perfekt ist. Ich versuche immer nicht nervös zu sein. Es gab keine herausragenden Schwierigkeiten, das Leihen der Instrumente mit inbegriffen. Der Organisator Paris Visual Prod war sehr nett zu uns. Was die Kommunikationsschwierigkeiten angeht, haben wir aufgrund der japanischen Seite so spät unseren Ablaufplan erhalten. Es passiert manchmal, dass wir nicht gut miteinander kommunizieren, obwohl wir alle Japanisch sprechen (lacht).
Pata: In Taiwan hatten wir einige Schwierigkeiten. (lacht) Das war schon interessant. Aber ich will wieder nach Taiwan gehen. Es gab keine Probleme in Paris.
michiaki: Bei beidem, in Taiwan und Shanghai, waren wir manchmal verwirrt, aber das wurde nun zu guten Erinnerungen. Sobald das Konzert anfing und uns viele Leute uns herzlich willkommen hießen, waren wir okay! Ich würde sagen, ein paar Schwierigkeiten machen es lustig. Wir können das nun bei unserem exzellenten Personal so sagen.
Was war euer Eindruck von Paris? Wart ihr auf Sightseeingtour?
Pata: michiaki und ich gingen herum und sahen uns mit einem französischen Mann, den wir in Paris trafen, Musikläden an. Er führte uns herum und abends lud er uns zu seinem Haus ein und bot uns Wein an. Das schmeckte sehr gut! Am letzten Tag gingen wir kurz zum Eiffelturm... wir schienen wie Bauernlümmel zu sein! (lacht)
michiaki: Ich habe französische und japanische Freunde, die in Paris leben. Sie luden mich jeden Tag ein und es gefiel mir wirklich sehr.
Werdet ihr eine DVD von eurem Live in Paris veröffentlichen?
michiaki: Wir versuchen im Moment die Probleme zwischen den verschiedenen technischen Systemen in Japan und Europa zu lösen. Wir werden die DVD herausbringen, nachdem diese Schwierigkeiten geklärt sind. Ich bin darüber sehr froh.
Pata: Wir haben die DVD noch nicht angesehen und ich kann noch nichts dazu sagen, aber wenn wir alle damit zufrieden sind, wollen wir sie veröffentlichen.
Soll diese DVD nur in Japan veröffentlicht werden? Oder auch außerhalb?
michiaki: Natürlich werden wir sie auch außerhalb Japans veröffentlichen, wenn das möglich ist.
Denkt ihr an japanische Künstler?
Pata: Die Musiker, die in diesem Business meine Rivalen sind, behalte ich immer im Auge. (lacht)
Gibt es irgendwelche Musiker, mit denen ihr zusammen spielen wollt?
michiaki: Ich werde dadurch inspiriert, wenn ich die Musik eines anderen Künstlers anhöre und empfinde diese nach. Wir können durch solche Beziehungen im positiven Sinne wachsen, miteinander spielen und uns gegenseitig inspirieren. Es ist mir egal, mit wem ich spiele, also ist jeder zu neuen Begegnungen und Entdeckungen eingeladen.
Pata, du fingst als Gitarrist der berühmten japanischen Rockband X Japan im Jahr 1989 an. Wir waren deine Lives zu der Zeit?
Pata: Es war hektisch, aber ziemlich normal. Ich wachte morgens auf, trank Alkohol und trank abends noch mal. (lacht)
Du warst mit deinen Soloaktivitäten zur selben Zeit beschäftigt, wie mit X Japan, veröffentlichtest zwei Alben und hattest eine japanweite Tournee. Hast du einen anderen Musikstil dargestellt als bei X Japan?
Pata: Ja. Es wäre sinnlos gewesen, wenn ich den selben Stil wie X Japan gespielt hätte! Ich genoss es, mit meinen Lieblingsmusikern wie Tim Bogert zu spielen, der schon mit Jeff Beck, Ozzy Osbourne zusammenarbeitete, und Tommy Aldridge einem Mitglied von White Snake.
Also war deine Musik eigentlich ganz anders?
Pata: Es war Hard Rock, aber ich würde sagen, dass diese Musik näher am jetzigen Ra:IN liegt als bei X Japan.
Gab es irgendwelche beeindruckenden Momente mit hide bei dessen Solotournee?
Pata: Ich kann mich nicht gut daran erinnern... D.I.E. wurde ausgeschimpft, aber das ist es nicht wert gesagt zu werden (lacht). Ich genoss es und habe viele Erinnerungen daran.
Du hast das P.A.F. Projekt angefangen, nachdem X Japan sich aufgelöst hatten. Kannst du uns etwas über P.A.F.s Aktivitäten sagen?
Pata: P.A.F. waren eine Hard Rock Band mit einem Sänger und veröffentlichten zwei Alben. Ich traf Tetsu, der nun ein Mitglied von Ra:IN ist, beim zweiten Album von P.A.F. und dachte mir Oh! Er ist total gut am Schlagzeug!
Also war es Schicksal? (lacht)
Pata: Nun, ich bin mir nicht sicher, ob es Schicksal war oder nicht (lacht), aber er war ein sehr guter Drummer, wisst ihr. Zu der Zeit gehörten michiaki und Tetsu dem selben Firmensitz an und ich kannte sie, also fing ich an, sie während der Zeit von P.A.F. öfter zu treffen.
Du hast Dope HEADz im Jahr 2000 gegründet, zwei Maxisingles und zwei Alben veröffentlicht und ihr gabt eine Livetournee. Dope HEADz spielten beim Global Rock Festival 2002 in Korea und zeigten ihre Show vor 20.000 Leuten als ein Vertreter japanischer Rockbands. Wie war das?
Pata: Es war sehr interessant, da ich lange nicht mehr auf einer so großen Bühne gespielt hatte.
War ihr sehr begeistert darüber, als japanischer Vertreter zu spielen?
Pata: Nun, es gab da noch andere Gruppen, hides (genauer gesagt war hide zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr am Leben und die anderen Mitglieder spielten mit ihm auf der Videoleinwand) und meine. Rize waren auch bei dem Musikfestival. Es war sehr lustig, aber auch sehr kalt zu der Zeit.
Es war im Winter?
Pata: Etwa im Oktober, aber sehr, sehr kalt! Ich hab mir dabei eine schwere Erkältung eingefangen!
Wie haben die koreanischen Fan reagiert?
Pata: Sehr begeistert.
Japanischer Hard Rock wurde akzeptiert?
Pata: Ja, ich denke schon.
Habt ihr eure alten Träume wahr gemacht? Gibt es irgendetwas, was du dir noch nicht erfüllt hast?
Pata: Wenn ich nichts hätte, was ich noch nicht gemacht habe, würde ich jetzt sterben. (lacht) Etwa wie Ich bin jetzt mit allem zufrieden! Ich fall tot um (lacht) Ich habe immer noch viele Dinge zu tun, also bin ich am Leben.
Hast du viele Sachen im Sinn, die du noch machen willst?
Pata: Ja, aber nichts genaues. Ich bin mit nichts zufrieden.
michiaki, du hast schon mit vielen Künstlern als Sessionmusiker gespielt. Wer hat dich am meisten beeindruckt?
michiaki: Johnny Thunders (es. New York Dolls) ist für mich der beeindruckendste Künstler. Wir haben mit einander getrunken und zusammen Sessions gespielt. Es tat mir leid, dass ich nicht daheim war, als er mich einige Monate vor seinem Tod anrief.
Pata: Johnny schien schlecht und betrunken zu sein (lacht) Jetzt erinnere ich mich daran, dass ich in einem kleinen Livehouse ein Live von Sylvain Sylvain (ein weiterer Gitarrist der New York Dolls) gesehen habe, als ich in New York herumgelaufen bin. Das war sehr cool!
Wo hast du zusammen mit Johnny Sanders gespielt?
michiaki: In einem Club in Tokyo. Renny K von Patty Smith war auch beeindruckend. Ich habe mich in den Song Gloria mit seiner Improvisation verliebt.
michiaki, du machst verschiedene Sachen wie Produzieren und Arrangieren. Was hinterlässt am ehesten einen Eindruck?
michiaki: Ich arbeitete an Nino Rotas Tribute Album mit, einem Meisterstück italienischer Filmmusik, wieder vorgeführt von Frederico Fellini. Es ist ein sehr gutes Album, mit einem Song pro Künstler, zu denen Coba (Akkordionspieler). Yasuaki Shimizu, , etc gehörten. Ich verdanke den Produzenten sehr viel, die mich ausgewählt haben und mir eine Chance gaben, eine andere Seite von mir zu zeigen. Ich war sehr zufrieden damit, in einer anderen Atmosphäre als der Band arbeiten zu können.
Gab es Verwirrung?
michiaki: Nein, ganz und gar nicht. Ich mag diese Art von Arbeit wirklich sehr.
Eure Musik kann man schwer einem Genre zuordnen. Es ist nicht nur Rock, sondern erinnert auch an Soundtracks und enthält elektronische Elemente. Ich denke ihr seht Musik als eine Art, eure künstlerischen Fähigkeiten zu zeigen. Was denkst du dazu? Bist du eher daran interessiert, Musik zu arrangieren und zu produzieren als Bass zu spielen?
michiaki: Es ist mir egal mit welchen Mitteln es ist, wie zum Beispiel einer Gitarre, einem Bass, einem Keyboard, usw., solange ich mich selbst zeigen kann. Ich spiele Bass, da ich schon seit ihr jung war Bass gespielt habe und kann damit schneller umgehen als mit anderen Instrumenten. Meist arrangiere ich den Sound bei Aufnahmen und bei den Lives. Ich sehe mich selbst eher als Produzent. Aber sobald ich auf der Bühne stehe, versuche ich das Bassspielen zu genießen.
Bringst du mehr und mehr neue Sounds in eure Musik?
michiaki: Ja, das tue ich.
Du spielst seit jungen Jahren Bass?
michiaki: Ich war von Kindheit an in einer musikalischen Umgebung.
Pata, wie alt warst du, als du angefangen hast Gitarre zu spielen?
Pata: Zu der Zeit als ich ein Schüler war, glaube ich... oder seit der Junior High School.
Hast du dich von Anfang an dem Gitarrespielen hingegeben?
Pata: Ich würde das nicht mit solch starken Worten ausdrücken. (lacht) In der High School, kurz bevor ich richtig angefangen hatte Gitarre zu spielen, wollte ich eher mit Reparaturen und Produktionen von Gitarren arbeiten. Dann kam ich dazu, irgendwie zu spielen. (lacht)
Also kannst du deine Gitarre gut reparieren?
Pata: Als ich jung war, reparierte ich sie immer. Seit ich das Spielen angefangen habe, mach ich so was nicht mehr. (lacht) Jetzt weiß ich nichts mehr über die Gitarre an sich, also überlasse ich es anderen. (lacht)
Habt ihr irgendwelche Nachrichten in Ra:INs Musik?
Pata: Ich hoffe, die Hörer fühlen sich entspannt und spüren, was sie elbst wollen.
michiaki: Wir sind hauptsächlich eine Liveband, also hoffe ich, dass das Publikum etwas fühlt. Wir bekommen unsere Energie genauso von ihnen, wie sie von uns. Wir sind das Blut des Lebens füreinander.
Ich würde gerne ein richtiges Live von euch sehen
michiaki: Gerne, komm und sieh uns zu!
Pata: Natürlich! Warum nicht?
Habt ihr nun irgendwelche Pläne?
Pata: Zuerst beenden wir die Aufnahmen für unser zweites Album, das wir im März 2006 veröffentlichen werden. Wir wollen auch eine DVD oder Live CD von unseren Auftritten Live in Paris, AT LAST hide Museum herausbringen! Wir haben es noch nicht gesehen, also bin ich mir noch nicht sicher, ob wir es gebrauchen können. Und wir starten eine Livetournee im März.
Habt ihr schon alle Songs fertig und fangt nun mit den Aufnahmen an?
michiaki: Ja! Wir haben seit dem Herbst 2004 aufgenommen. Es gab eine lange Unterbrechung, also nahmen wir wieder etwas auf und machten bei einem Live ein neues Lied!
Wird sich das zweite Album vom derzeitigen Ra:IN unterscheiden, das wir kennen?
michiaki: Nicht total, aber es gibt einige neue Eigenheiten dabei.
Pata: Nun, vielleicht wird es anders. Wenn es keine Veränderungen gibt, heißt das, dass wir uns gar nicht entwickelt haben. (lacht)
Ich hoffe, dass eure Erfahrungen vom Konzert in Paris eure Songs weiterentwickeln. Bitte hinterlasst noch eine Message an eure nicht-japanischen Fans.
Pata: Ich hoffe wirklich, euch wieder zu sehen! Wir sehen uns!
michiaki: Ich hoffe wir können uns durch die Musik verstehen, aneinander glauben und lieben, egal aus welchen Ländern und Umgebungen man kommt und welche Sprache man spricht. Das ist unsere Message. Wir sind bereit, überall in der Welt hinzugehen. Also, man sieht sich!
Besonderen Dank an Planet Love für das Arrangieren des Interviews und an Hideo Canno für das Bereitstellen von Ra:INs Foto.