Interview

Yoshiki - ein Exklusivinterview

22/09/2006 2006-09-22 12:00:00 JaME Autor: Ambrosia Übersetzer: Yoosh

Yoshiki - ein Exklusivinterview

JaME traf Yoshiki auf der Otakon in Amerika


© YOSHIKI
Exklusives Interview mit Yoshiki – 6 August 2006, Baltimore, Maryland

Obwohl er nicht auftrat, wurde der Otakon (eine Anime Convention in Baltimore, Maryland) die Ehre zuteil, Yoshiki als einen ihrer Gäste willkommen heissen zu dürfen. Auf der Convention hatte er ein Diskussionsforum mit Fans und eine Autogrammstunde.
Am Sonntag, dem Tag des Interviews, stand ich wirklich unter Zeitdruck. Ich musste einen Flug bekommen und Yoshiki konnte nicht zum vereinbarten Zeitpunkt erscheinen. Obwohl das Interview eher kurz war, war ich froh über die Möglichkeit, 7 Minuten lang mit ihm sprechen zu können.



Zuerst: Vielen Dank dass du dir die Zeit nimmst. Es ist eine große Ehre für mich, dich zu treffen.
Yoshiki: (verbeugt sich) Vielen Dank.
Du hast in deinem Blog erzählt, dass du an einigen Anime / Filmprojekten wie zum Beispiel „The Rose of Versailles“ arbeitest. Kannst du uns ein bisschen mehr über diese Projekte oder dem Anime allgemein erzählen?
Yoshiki: Ja, das ist er (der Anime)...

Möchtest du vielleicht noch ein bisschen mehr dazu sagen?
Yoshiki: Ja, es ist eigentlich ziemlich interessant. Nun, es ist ein japanischer Anime und man fragte mich, ob ich die Musik dazu schreiben würde. Sie haben nichts weiteres gesagt, sie wollten nur wissen: „Kannst du das tun?“. Ich fragte sie, welche Art von Musik oder welche Richtung sie sich vorstellten und sie meinten dazu: „Was immer du willst“. Ich war überrascht. Ich hakte nach, ob es auf Japanisch oder Englisch sein sollte und sie bevorzugten letzteres. Ich wollte wissen warum und sie sagten, dass sie international denken, nicht nur an Japan. Ich fand, das wäre ziemlich interessant.
Du hast gestern erzählt, dass du darüber nachdenkst, mit Gackt eine Band zu starten. Kannst du uns irgendwelche Informationen darüber geben, irgendwelche Neuigkeiten?
Yoshiki: Nun, weißt du, wir reden schon seit einigen Jahren darüber und... ich weiß nicht, ich dachte einfach nicht, dass die Zeit schon reif und ich bereit dazu war. In den letzten Monaten sprachen wir mehr darüber und sagten „Ok, lass es uns machen“.

Wann können wir erste Aufnahmen oder Veröffentlichungen erwarten?
Yoshiki: Ich würde sagen, frühestens Anfang nächsten Jahres. Vermutlich aber in einem Jahr.

Du wurdest gestern Nacht auf den Konzerten von Nana Kitade und MUCC gesehen. Welche Erfahrung hast du dabei gemacht und hast du den Auftritt beider Bands gesehen?
Yoshiki: Nein, ich habe nur MUCC gesehen. Ich habe auch HYDE in Los Angeles angeschaut.

Wie fandest du die Konzerte von HYDE und MUCC?
Yoshiki: Sie waren sehr gut. Ich war auch überrascht, wie die US Fans reagierten. Ich weiß nicht... sie sind sehr enthusiastisch (lacht).

Hast du so eine Fanbasis für HYDE und MUCC erwartet?
Yoshiki: Ja, ich wusste was so abgeht, aber wenn man es sieht, ist es einfach „wow“.

Also mit anderen Worten: Wenn du alles von außen betrachtest, siehst, wie die Fans zur Band reagieren, hast du eine andere Perspektive der Konzerte?
Yoshiki: Richtig.

Was denkst du über den Erfolg japanischer Bands in Europa und Amerika? Denkst du, es ist heute einfacher Erfolg zu haben als noch vor, sagen wir, 10 Jahren?
Yoshiki: Ich würde sagen es dreht sich alles um die Musik. Eine Mode oder so etwas, die einfach passiert, kann schnell wieder vorbei sein. Es könnte sein, dass japanische Bands ein besseres Timing haben als vorher, aber ich weiß nicht, wie lange es so weitergeht wenn die Musik nicht gut ist.

Also denkst du, dass die Fans nun der Musik mehr Aufmerksamkeit schenken als der Sprache in der die Lyrics geschrieben sind?
Yoshiki: Siehst du, das ist es, was mich erstaunt. Viele Fans lernen Japanisch, singen auf Japanisch. Ich weiß nicht, es ist einfach überwältigend.

In deinem Blog sagtest du, dass du nicht viel Schlaf bekommst. Wie entspannst du dich und woher kommt all deine Energie?
Yoshiki: Ich habe seit meinem 10. Lebensjahr Schlafstörungen. Es ist einfach so, ich kann nicht schlafen aber bin trotzdem ziemlich „hyper“. (lacht)

Wenn du nicht schlafen kannst, denkst du, du bist nachts kreativer?
Yoshiki: Nachts ist es immer besser, ich bin sehr nachtaktiv. (lacht)

Etwa wie: tagsüber schlafen und nachts arbeiten?
Yoshiki: So in etwa, mein Zeitplan umfasst 26 oder 27 Stunden pro Tag. Ich treibe mich immer weiter voran, also sind meine Angestellten sehr müde. Ich habe zwei Schichten, eine Tages- und eine Nachtschicht. Ich habe 24 Stunden am Tag Assistenten um mich herum. Mal wache ich um 6 Uhr morgens auf, am nächsten Tag um 8 oder 9, den Tag danach um 10 oder 11 Uhr. Manchmal fange ich um 2 Uhr nachts mit dem Arbeiten an. (lacht) Es ist sehr verrückt.

Du hast viele wichtige Menschen während deiner Karriere getroffen. Wer hat dich am meisten beeindruck?
Yoshiki: Ich weiß nicht. Es ist schwer, nur eine Person zu nennen. Grundsätzlich ist es jeder und alles. Ich muss sagen, die wichtigsten Menschen sind wohl meine Fans. Ich war sehr deprimiert nach hides Tod und der Trennung X Japans und wollte nicht zurück kommen. Als Künstler wollte ich nichts tun, aber man schickte mir immer wieder Fanbriefe und so etwas. Sie brachten mich dazu, in diese Szene zurückzukehren.

Ich denke es ist das Gleiche, du hast die größten Eindrücke von deinen Fans bekommen, aber die Fans bekamen auch die besten Eindrücke von dir. Wenn man viele Künstler nach ihren musikalischen Einflüssen fragt, antworten viele mit X-Japan. Wie fühlst du dich dabei?
Yoshiki: (breites Grinsen) Ich bin so glücklich! Ich ging gestern mit MUCC trinken und einer von ihnen sagte mir das auch. (lacht) Ich weiß nicht, ich bin einfach sehr glücklich.

Ich denke es ist auch fantastisch für sie (MUCC) weil ich einmal ein Interview las, in dem Miya sagte, dass einer seiner größten Einflüsse X-Japan war. Also hoffte ich, dass ihr euch alle an diesem Wochenende treffen konntet.
Yoshiki: Ja, wir haben uns letzte Nacht betrunken! (lacht) Sie sind auch sehr nett.

Konntest du Nana Kitade treffen?
Yoshiki: Ja, sie gab mir ein paar ihrer CDs. Ich habe sie noch nicht angehört, aber ich werde das bald tun.

Ich bin froh, dass du sie treffen konntest, denn als ich mit ihnen sprach hatten sie dich noch nicht getroffen und kannten sich untereinander auch noch nicht. Es ist wundervoll, dass ihr euch alle an diesem Wochenende treffen konntet, obwohl ihr alle sehr beschäftigt gewesen seid.
Yoshiki: Yeah. (lächelt)
Nochmals, vielen Dank und ich hasse es, so kurzfristig zum Ende zu kommen, aber ich muss meinen Flug bekommen.

Yoshiki: Oh, das tut mir leid. (verbeugt sich)
Oh nein, bitte nicht! Ich danke dir für die Zeit, die du mir gegeben hast.
Yoshiki: Vielen Dank.


Vielen Dank an Yaz Noya von Tofu Records/Sony Music, die dieses Interview arrangiert haben!
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