Interview

Kitade Nanas erster US-Auftritt

29/09/2006 2006-09-29 12:00:00 JaME Autor: Ambrosia Übersetzer: Geisha

Kitade Nanas erster US-Auftritt

Exklusives Interview mit Kitade Nana am ersten Tag der OTAKON 2006 am 4. August in Baltimore, Maryland.


© Tofu records
Am ersten Tag der Anime-Con und vor dem ersten Live-Auftritt der musikalischen Gäste war es JaME möglich, Kitade Nana zu interviewen. Der aufstrebende junge Star begrüßte mich mit Freundlichkeit und einem Lächeln als sie ihren Platz einnahm und wir uns auf das Interview vorbereiteten.

Zuererst einmal vielen Dank für dieses Interview. Wir sind Dir sehr dankbar, daß Du Dir dafür Zeit genommen hast.
Nana: Vielen Dank. Ich freue mich, Dich kennenzulernen.

Was ist das für ein Gefühl, 18 Jahre alt zu sein und Fans aus allen Teilen der USA anreisen zu sehen, die Dein Konzert miterleben wollen?
Nana: Ich bin freudig überrascht, dass so viele Leute angereist sind, um mein Konzert zu sehen. Selbst wenn ich zuhause in Japan auftrete und meine japanischen Fans sehe, bin ich immer sehr dankbar, dass sie sich Zeit nehmen, meine Konzerte zu besuchen. Jetzt geschieht es zum ersten Mal in den USA und das ist wirklich cool!

Du bist noch so jung, aber schon bekannt, nicht nur innerhalb von Japan sondern auch außerhalb, wo sich das Musikgeschäft rapide entwickelt. Glaubst du, dass Deine Musik deshalb ein noch größeres Publikum erreicht?
Nana: Ich finde das toll, denn Japan ist eine Insel, also nicht Teil eines Kontinents, und wir sind geographisch weit von anderen Ländern entfernt. Wir sprechen Japanisch, eine Sprache, die nirgendwo sonst gesprochen wird, darum denke ich, dass nicht nur Musik, sondern auch alles andere schwer zu exportieren ist. Ich schätze ich mich deshalb glücklich, diese Chance zu haben, ins Ausland zu reisen, Leute zu treffen und für meine amerikanischen Fans spielen zu dürfen. Ach ja, ich bin übrigens inzwischen 19!

Oh, Du bist schon 19?! (Nana und alle anderen Anwesenden lachen) Tut mir leid. Wir haben versucht, Deinen Geburtstag in Erfahrung zu bringen, ihn aber nirgends gefunden.
Nana: (lacht) Macht nichts!

Für Dein Album "18 –Eighteen–" hast Du alle Texte geschrieben, nicht aber die Musik. Spielst Du noch immer Gitarre auf den Aufnahmen?
Nana: Du hast recht, ich habe die Texte geschrieben, aber nicht die Musik. Und ja, in einigen der Songs spiele ich Gitarre. Ich habe aber auch etwas Musik geschrieben, die hoffentlich bald veröffentlicht wird.

Das war eigentlich meine nächste Frage: ob Du vorhast, in Zukunft auch Musik zu schreiben.
Nana: Ja!

Was inspiriert Dich beim Schreiben Deiner Texte?
Nana: Es geht um Dinge, die ich jeden Tag fühle und die sehr eng mit meinem täglichen Leben verknüpft sind. Das ist eine Art Message, die ich durch meine Musik ausdrücken möchte.

Wie bestimmst Du, wie die Musik klingen soll, wenn Du sie nicht selbst schreibst?
Nana: Normalerweise schreibe ich provisorische Texte zur Musik, dann singe ich das Ganze und sehe zu, wie es sich anhört. Wenn es mir gefällt, dann stelle ich es fertig.

Ist die Musik, die Du selbst geschrieben hast, vom Stil her mit Deiner jetzigen Musik vergleichbar?
Nana: Ja, mein Stil ist ähnlich wie die Musik auf meinem Album "18 –Eighteen–". Ich dachte immer, dass professionelle Textdichter und Komponisten viel bessere Arbeit leisten würden als ich, aber sie schreiben immer das selbe. Ich fand das langweilig und wollte etwas anderes machen. Deshalb schreibe ich die Musik zu meinem neuen Album selbst.

Und was kommt zuerst bei den Songs, die Du selbst schreibst: die Musik oder die Texte?
Nana: Ich schreibe beides gleichzeitig.

In Japan bist Du ebenso für Deine Mode wie für Deine Musik bekannt. Wenn Du Dich für eins entscheiden müsstest, welches würdest Du wählen?
Nana: Das ist schwer zu sagen, denn ich liebe sowohl Mode als auch Musik und ich mache beides, weil ich es mag. Wenn also jemand zu mir kommt und mir sagt, er oder sie mag meine Mode und jemand anderes sagt mir, er oder sie mag meine Musik, dann machen sie mich beide sehr glücklich.

Was erwartest Du von der Modenschau morgen? Und wirst Du sehr kritisch sein und einen bestimmten Stil bewerten?
Nana: (lacht) Ich weiß wirklich nicht, was ich erwarte. Aber weisst Du, es gibt da den Lolita-Look und Gothic Lolita und die haben einen bestimmten Stil, der festgelegt ist. Ich dagegen mag es immer sehr, wenn verschiedene Mode-Elemente miteinander vermischt werden, also hoffe ich, morgen im Wettbewerb etwas neues zu entdecken.

Du hoffst also, dass die Leute kreativ sein werden, anstatt einer Tradition oder einem bestimmten Regelwerk zu folgen?
Nana: Ja, das stimmt. Ich halte nach neuen Entdeckungen Ausschau.

Wovon ist Deine Mode beeinflusst?
Nana: Ehrlich gesagt von niemand bestimmtem. Ich blättere verschiedene Magazine durch und wenn ich sage: "Oh, das sieht niedlich aus!" dann ist das etwas, was ich in meine Mode einfließen lasse.

Also ist es eine Art bunte Mischung? Du denkst: "Oh, das gefällt mir!", also kombinierst Du es miteinander?
Nana: Ja, genau.

Und wovon ist Deine Musik beeinflusst?
Nana: Ebenso wie meine Mode, so ist auch meine Musik von niemand bestimmtem beeinflusst, sondern ich höre viele verschiende Arten von Musik. Ich bin von dem beeinflusst, was ich gerade höre, und das ändert sich ständig.

Gibt es irgendwelche Bands oder Künstler, die Dich gerade inspirieren, die Du namentlich nennen möchtest?
Nana: Im Augenblick mag ich gerade Queen Adreena und Daisy Chainsaw. Außerdem mag ich sehr gerne Sängerinnen mit punkigen Stimmen.

Warum wolltest Du Gitarre spielen lernen?
Nana: Weil ich singen und dabei Gitarre spielen wollte.

OK. (alle lachen) Gab es jemanden oder etwas bestimmtes, das Dich dazu inspiriert hat, Gitarre spielen zu lernen?
Nana: Als ich zu Konzerten ging und Leute auf der Bühne Gitarre spielen und singen sah, fand ich das cool und es sah so aus, als hätten sie sehr viel Spaß dabei. Außerdem liebe ich den Klang von Gitarren.

Als Du drei Jahre alt warst, hast Du Klavierspielen gelernt. Spielst Du noch immer?
Nana: (lacht) Nein, ich habe vergessen, wie das geht.

Hast Du vor, in Zukunft wieder zu spielen?
Nana: Wenn ich Songs schreibe benutze ich manchmal das Klavier.

Da wir uns auf einer Anime-Con befinden, lass uns über Anime reden! Schaust Du gern Anime?
Nana: Ich schaue nicht allzu viel.

Was war das für ein Gefühl, als Du erfahren hast, daß einer Deiner Songs ("Indelible Sin ~Kesenai Tsumi") für eine Anime-Serie verwendet wird?
Nana: Der Song, der als Abschlußlied für "Full Metal Alchemist" gewählt wurde, war meine Debut-Single und die Bestätigung kam aus heiterem Himmel, also war ich sehr überrascht und sehr, sehr glücklich und aufgeregt.

Denkst Du die Tatsache, dass Dein Song für einen Anime verwendet wurde, hat Dir geholfen, außerhalb von Japan populär zu werden?
Nana: Ja, ich denke der Song hat für mich Grenzen gesprengt, denn sonst wäre ich wohl nicht hier in Amerika und in der Lage, ein Konzert für meine amerikanischen Fans zu geben. Aber ich finde es toll, dass mein Song das Abschlusslied ist und ich liebe diese Anime-Serie. Ich finde sie sehr cool.

Was ist das also für ein Gefühl, hier auf einer Anime-Con zu sein, auf der vermutlich so gut wie jeder "Full Metal Alchemist" gesehen hat, und daher fast jeder den Song kennt? Die Serie ist ja sehr beliebt.
Nana: Da ich zum ersten Mal in Amerika bin, hatte ich bis jetzt noch nicht richtig realisiert, dass meine CD hier veröffentlicht ist und dass Leute meine Musik hören. Ich weiß wirklich nicht, was ich von den amerikanischen Fans erwarte, da ich noch nie vor einem großen amerikanischen Publikum aufgetreten bin, aber bei diesem Konzert werde ich es endlich erfahren. Ich bin etwas nervös und mein Herz schlägt etwas schneller, aber ich bin auch sehr glücklich und aufgeregt.

Wir freuen uns mit Dir!
Nana: (Nana und alle anderen lachen) Ich freue mich wirklich sehr!

Hast Du auch vor, Europa oder andere Länder außer Amerika zu besuchen?
Nana: Ja! Das würde ich wahnsinnig gerne! Auf jeden Fall! Ich bin jederzeit dazu bereit, nach Europa zu reisen. Laßt mich wissen, wann dort eine Anime-Con stattfindet, und ich werde dort sein!

Hattest Du schon Gelegenheit, die anderen musikalischen Gäste zu treffen – MUCC oder Yoshiki? Und was ist das für ein Gefühl, für MUCC zu eröffnen?
Nana: Ich habe sie bis jetzt noch nicht getroffen. Da ich MUCC noch nie getroffen oder live gesehen habe, weiß ich nicht, wie sie auf der Bühne sein werden, aber ich für meinen Teil werde mich auf meine Performance konzentrieren und für meine Fans das Beste geben.

Wir sind uns natürlich noch nie begegnet, aber manchmal können Musiker sehr eingebildet und arrogant sein. Du dagegen scheinst sehr bescheiden zu sein und einfach nur glücklich und aufgeregt darüber, hier zu sein, anstatt das als selbstverständlich anzusehen. Wie erhältst Du Dir Deine Nüchternheit und Bescheidenheit?
Nana: (lacht) Ich denke nicht, dass ich so bescheiden bin. (alle lachen) Aber als Musiker, als Künstler, ist es mein Job, Musik zu machen und ich habe Spaß daran, Musik zu machen und meine Gefühle auszudrücken. Es ist nur einfach sehr anders, etwas ganz neues, in Amerika zu sein.

Nach welchen Kriterien hast Du die Songs ausgwählt, die Du dieses Wochenende spielen wirst?
Nana: Ich habe Songs ausgwählt, von denen ich möchte, dass meine amerikanischen Fans sie hören, einschließlich einiger Songs von meinem Album "18 –Eighteen–" sowie einige neue, bisher noch unveröffentlichte Songs.

Werden wir Dich heute Abend Gitarre spielen sehen?
Nana: Ja.

Wieviele Gitarren besitzt Du?
Nana: Zwei, die ich ziemlich oft für verschiedene Dinge benutze. Dann habe ich eine akustische Gitarre und noch einige mehr. Ehrlich gesagt, Leute geben mir ihre Gitarren! Sie haben gute Gitarren, aber sie sagen: "Oh, ich benutze sie nicht mehr", und geben sie mir einfach. Also habe ich eine ganze Menge.

Hast Du für heute Abend eine bestimmte Gitarre ausgewählt?
Nana: Ich konnte meine eigenen Gitarren leider nicht mitbringen, aber die Leute hier haben dafür gesorgt, dass ich heute Abend meinen bevorzugten Gitarren-Typ in den Händen halte.

Wird die Liederfolge von Konzert zu Konzert unterschiedlich sein?
Nana: Nein, die Liederfolge wird an beiden Tagen gleich sein.

Das war's! Vielen Dank für das Interview. Wir sind Dir wirklich sehr dankbar, daß Du Dir dafür Zeit genommen hast.
Nana: (auf Englisch) Thank you.



Vielen Dank an Yuriko Inagaki von Tofu Records/Sony Music, die dieses Interview arrangiert hat – der Dolmetscher was sehr tüchtig und freundlich! – und an Shinsuke Irihi für die Fotos.
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