Viel hat sich für die fünf Japano-Rocker von
Dir en grey in den letzten zwei Jahren geändert - zahlreiche Europa-Auftritte sowie die erfolgreiche Teilnahme an der Family Values Tour mit
KoRn und Konsorten forderten der Band einiges ab und sorgten unter anderem für den geringen Output der Band in letzter Zeit. Die letzte Single, das wunderbare
RYOUJOKU NO AME, erschien zwar erst im Juli, aber war es doch lange Zeit eher ruhig um Kyo & Co. gewesen. Nun melden sich Dir en grey jedoch endlich zurück - mit einer Single, die den Trend der vorherigen Veröffentlichungen fortsetzt.
Agitated Screams of Maggots, also das "aufgeregte Geschrei von Maden", ist nun der Titel der neuen Single, die zusammen mit einigen anderen Songs bereits live auf der USA-Tour gespielt wurde. Hätten Dir en grey doch mal lieber einen anderen Track gewählt. Agitated Screams of Maggots geht in die gleiche Richtung wie
CLEVER SLEAZOID zuvor, nur noch einmal eine Ecke brachialer und durchtriebener. Doch während
CLEVER SLEAZOID melodisch und stilistisch einen ganz besonderen Touch spendiert bekam, ist
Agitated Screams of Maggots ein herzloses, trockenes Stück, das bis auf die zum Erbrechen wiederholte Refrain-Melodie (oder so) so rein gar nichts außer verqueres durch-die-Gegend-Geschrammel zu bieten hat.
Kyo strapaziert seine armen Stimmbänder bis aufs Übelste, doch der Funken mag auch in speziellen Zuständen zu keiner Zeit überspringen -
Agitated Screams of Maggots ist ein lieb- wie planloses Geschredder, das kein Mensch braucht. Was gibt es aber sonst noch so auf der Single zu entdecken? Drei Lives? Na, welche Überraschung! Dieses Mal ist die Akustik zwar wesentlich besser als auf den Berlin-Lives der
RYOUJOKU NO AME-Maxi, doch die relativ unspannenden Versionen von
KODOKU NI SHISU, YUENI KODOKU.,
Spilled Milk und
OBSCURE stellen heutzutage auch keinen sonderlich großen Kaufanreiz mehr dar, hat man diese Songs doch bereits so oft live bewundern dürfen.
Die wuchtigen Lives wissen aber durchaus zu gefallen und versumpfen nicht in fragwürdigen Regionen wie das selige
HIGEKI HA MABUTA ..., sondern dürften besonders Fans sogar ein lohnenswertes Anhängsel sein. Und so qualvoll mir der Titeltrack gelegentlich in die Ohren prallt, so willkommen ist das rabiate
OBSCURE-Live jederzeit. Nur worum es im Endeffekt geht, ist der neue Track, und der reicht in seiner Banalität zu keiner Sekunde an die vorherigen Veröffentlichungen heran. Und sei es auch das erste Mal, dass die Bonus-Lives eine Dir en grey-Maxi retten, so hat
Agitated Screams of Maggots diesen ungewohnten Umstand dringend nötig.
Wertung: 3 von 5 möglichen Punkten aufgrund der Live Takes.
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