JaME hatte die Gelegenheit die Post-Rock Band MONO vor ihrem Konzert in London, UK, am 9. November zu interviewen.
Vor ihrem Auftritt in London hatten wir die Chance ein kleines Interview mit MONOs Gitarrist und Bandleader Takaakira Goto zu führen.
Wie würdest du MONO jemandem vorstellen, der noch nie etwas von euch gehört hat?
Takaakira: Im Grunde wollen wir die Band selbst kontrollieren.
Wir wollen keine übertriebene Promotion machen. Wir wollen neue CDs veröffentlichen und tolle Konzerte geben, was die grundlegende Funktion eines Musikers ist, anstatt viel Promotion zu betreiben.
Wir geben jedes Jahr viele Konzerte auf der ganzen Welt, besonders in Nord-Amerika, Europa und Japan
wir verbringen ein halbes Jahr damit Konzerte zu geben und das machen wir jetzt schon 6 Jahre lang. So wurden wir bekannt durch Mund-zu-Mund-Propaganda der Musikfans, die zu unseren Konzerten kamen. Wir trauen unseren Fans, weil wir sie durch unsere Konzerte treffen.
Was sind die Grundideen hinter MONO?
Takaakira: Es geht nicht darum ein perfektes Lied zu machen, sondern uns selbst auszudrücken, damit Leute es sehen und vielleicht ein Stück davon mitnehmen. Zum Beispiel würde ich nicht aufhören, sondern während einer Tour sechs Wochen weiterspielen, auch wenn ich 40°C Fieber habe. Ich denke es ist der beste Weg mit unseren Instrumenten und Songs eine Beziehung zu unseren Fans aufzubauen.
Warum macht ihr Instrumentalmusik?
Takaakira: Die Band fing an, als ich die anderen Mitglieder traf. Sie spielen Bass, Gitarre und Schlagzeug, ich selbst bin Gitarrist, kann also nicht singen. Als Kind bin ich mit ausländischer Musik aufgewachsen und konnte die Texte natürlich nicht verstehen. Aber ich konnte deren Bedeutung für mich selbst erahnen und es war mir wichtig mir die Atmosphäre der Musik vorzustellen. Ich mag diese Art Beziehung zur Musik. Wir bevorzugen es also einen Freiraum zu lassen, um etwas von der Musik selbst zu fühlen oder zu verstehen. Wenn keine bestimmten Informationen gegeben sind (Texte oder ähnliches) können wir uns also etwas vorstellen. So liegt es an den Zuschauern was sie sich vorstellen oder empfinden.
Ab wann hast du die für Musik interessiert?
Takaakira: Als Schüler habe ich immer westliche Musik gehört. Also habe ich als Grundschüler angefangen mich für Musik zu interessieren.
Seht ihr euch selbst als Japanische Band oder als eher als Band ohne Nationalität, da ihr seit 2004 mehr Auftritte in Amerika und Europa hattet als in Japan?
Takaakira: Wir fühlen uns als japanische Band und als Band ohne Nationalität.
Von 2001 zu 2002 haben wir die Plattenfirma gewechselt, um jemanden zu finden, der uns voll unterstützen kann. Auf der ganzen Welt warten viele Fans auf uns. Deshalb können wir jetzt um die Welt reisen und Konzerte geben. Ich denke, dass wir in unserer Position der Welt die japanische Kultur vorstellen können. Auch wenn unsere Musik japanisch ist, ist unsere Performance nicht japanisch. Die japanische Kultur ist sehr konservativ, weswegen ich sie kritisiere.
Welche Länder habt ihr noch nicht besucht, würdet dort aber gerne auftreten?
Takaakira: Süd-Amerika!! Süd-Amerika und Island. Nächstes Jahr touren wir in Australien, wir freuen uns darauf dort hinzugehen. Im Grunde möchten wir Fans auf der ganzen Welt kennen lernen
ich glaube in Süd-Amerika haben viele Leute ein problematisches Leben. Wenn wir sie treffen können wir diese sozialen Probleme erkennen und uns überlegen wie wir diesen Menschen helfen können
ich denke, dass diese Erfahrung uns zum nächsten Schritt führen wird um neue Songs zu machen.
Eine Nachricht an eure europäischen Fans?
Takaakira: Als erstes möchte ich wie immer unseren Fans danken. Wenn ihr die Möglichkeit habt zu unseren Konzerten zu kommen, dann kommt bitte und genießt es.
Nachdem alle Fragen gestellt wurden fügte Goto noch ein paar eigene Worte zum Gespräch hinzu.
Takaakira: Ich mag eigentlich keine Jrock bezogenen Interviews, deswegen zögerte ich dieses mal interviewt zu werden.
Bands, die großen Labels angehören und für die viel Promotion betrieben wird kommen oft grade nach London und viele japanische Fans folgen ihnen auch. Es scheint als ob alles auf Kapitalismus beruht. So was hasse ich, obwohl ich keine Bands mit pro und contra benennen will. Ich möchte auf so eine Art nicht abhängig sein.
Es gibt Leute, die an meiner Band und der japanischen Kultur interessiert sind. Einige Interviewer fragen mich nach japanischen Bands aber mein Standpunkt ist verschieden von deren Standpunkt. Deswegen habe ich mich geweigert Interviews zu geben.
Wie auch immer, dieses mal akzeptierte ich, denn ich denke, wenn ich mich während eines Interviews unwohl fühle, kann ich doch einfach ehrlich sagen was ich denke. Die schlimmste Entwicklung in Japan ist, dass viel Geld in die Verkaufsförderung gesteckt wird und die Bands sind auch noch glücklich damit. Das ist schade. Meine Freunde, amerikanische als auch europäische Bands, sind alle independent (wörtl. unabhängig; in der Musikbranche heißt es, dass sie bei einem Independent Label unter Vertrag sind oder vielleicht gar nicht unter Vertrag sind). Sie kontrollieren sich selbst und haben eine unabhängige Meinung. Ich finde nicht, dass Musik von solchen Methoden (Kapitalismus) abhängen sollte. Doch in der Tat ist die plumpe Musik derer, die bestrebt sind sich zu behaupten, wohl besser geeignet die Massen zu bewegen.
Dank geht an MONO, Matski and Reiko Kudo.
Dank geht auch an Mari und Yuki für die Übersetzung.