Konzertbericht

Merry in Paris

08/12/2006 2006-12-08 12:00:00 JaME Autor: Sanaka Übersetzer: Curi

Merry in Paris

Ein Konzertbericht von Merrys Live in Paris


© JaME
Merrys langerwartetes Konzert fand am Abend des dritten Dezember in der la Maroquinerie statt. Die Halle war voller aufgeregter Fans, die bereits nach Merry riefen und schrieen. Sogar die Roadies wurden angefeuert! Die Konzerthalle selbst war klein, aber es herrschte eine tolle Atmosphäre und es war schön all die Menschen zu sehen, die nur für Merry gekommen waren. Es schienen ungefähr 300 zu sein, die die Location füllten.

Merry waren die einzigen, die an diesem Abend spielten, also begann das Konzert pünktlich. Das Publikum musste nicht lange darauf warten alle fünf Bandmitglieder zu sehen. Einer nach dem anderen kam in einen Anzug gekleidet auf die Bühne und die Fans waren nicht mehr zu halten!

Gestartet wurde mit “Kyousou Carnival“, was alle zum tanzen brachte. Gara zeigte dem Publikum was er drauf hatte – seine Stimme klang live mindestens genauso gut wie auf CD. Nero trug wie üblich eine Brille, aber nach wenigen Minuten flog sie gewohnheitsgemäß davon, als er mit der Musik mitging. Dieser Mann kann seinen Kopf einfach nicht still halten! Es war beeindrucken zu sehen, wie energiegeladen sie alle waren. Kenichi und Yu standen auf je einer Seite der Bühne, während Tetsu sich meistens links hielt. Keiner von ihnen bewegte sich großartig, sei es weil die Bühne so klein war oder weil Gara mit seinen Possen so viel Platz einnahm.

Es war beeindruckend dem Sänger Gara zuzusehen. Er schien immer überall gleichzeitig zu sein und gab den Fans das, was sie haben wollten. Er war nicht nur energiegeladen, sondern ging auch ziemlich intim mit dem Mikrophon um – die Fans schienen das auszukosten.

Auch schien die Band die perfekten Lieder für das Konzert ausgesucht zu haben. Alle tanzten und sprangen und es wurde sehr schnell sehr heiß. Es war überraschend, dass niemand in Ohnmacht fiel, da man sich gegenseitig anstieß und schwitze und die Luft knapp wurde. Es war schwer zu unterscheiden, wer da war um Merry zu sehen und wer da war um einfach mal eine neue Band auszuprobieren, da jeder einzelne zur Musik abging.
Alle tanzten und viele sangen mit Gara mit, das gab dem Konzert ein tolles Feeling. Es war fast, als wäre Gara ein Lehrer und wir die Schüler, die genau das taten, was er wollte: abgehen. Wie in einem Theater. Bei “Sayonara Ame“ (ame – Regen) sah Gara nach oben, als würde es regnen und er rieb sich die Arme, als wären sie kalt und nass. Dann war der Regen plötzlich verschwunden und er sah erleichtert aus – es war fast als würde er uns glauben machen, dass es in der Konzerthalle wirklich regnet.

Nach weiteren Songs legten sie eine kleine Pause ein, verließen die Bühne aber nicht. Stattdessen spielten sie ein typisch japanisches langsames Lied und Gara schrieb Kaligraphien – nicht nur auf Papier, er malte auch auf seinen Oberkörper. „Merry – go – mad“ war es, was auf dem Papier stand, aber eigentlich wurde nur er verrückt. Er hing von der Decke und jeder wollte einen Teil von ihm haben.
Viele Fans hatten Geschenke für die Band mitgebracht, aber sie akzeptierten nichts. Tetsu, Yu und Kenichi warfen nur ihre Picks in die Menge. Nero schmiss seine Drumsticks hinter sich anstatt ins Publikum.


Wie immer sagte Gara überhaupt nichts. Nero hatte einen Zettel, auf den er einige französische Sätze geschrieben hatte. Anscheinend verstand niemand so richtig, was er sagte, also versuchte er es mit einem Gemisch aus Englisch, Japanisch und Französisch. Darauf reagierte das Publikum viel besser und alle waren glücklich, lachten und feuerten ihn an.
Nach etwa dreizehn Liedern konnte man sehen, dass die Menge müde wurde und das Atmen in der Halle viel immer schwerer. Ich glaube, wir hofften alle, dass Nero etwas mehr reden würde, da es alle ausruhen ließ und uns eine kleine Pause verschaffte, bis Merry uns wieder genug Gründe gaben zu rocken.

Die Band spielte “Lost Genration“ und ”Japanese Modernist” bevor Nero wieder etwas sagte. Auf zweiteres schienen alle schon gewartet zu haben, denn die Menge sang so laut mit, dass sogar Merry überrascht waren. Yu sah sehr zufrieden aus, fast als würde er es zum ersten mal hören, dass Fans bei diesem Lied mitsangen. Gara legte sein Herz in jede einzelne Note und die anderen gaben ebenso alles.

Es war toll zu sehen, wie die Band mit den Fans agierte. Wie Merry es wollten, wurde alles durch die Musik verstanden. Kenichi meinte, dass sie spielen würden, als wäre es nur für einen einzigen Fan und man hatte wirklich den Eindruck, als würden sie für jede einzelne Person in der Halle spielen. An diesem Konzert war nichts oberflächlich, die Bandmitglieder schienen sich vor diesem Publikum wohl zu fühlen und glücklich darüber zu sein in Paris zu spielen.

Es war, als wäre das Konzert schnell vorüber gegangen, da es keine langweiligen Momente gegeben hatte. Nach fast zwanzig Liedern verließen sie die Bühne, aber es dauerte nicht lange bis die Fans nach einer Zugabe riefen. Ein paar Minuten lang ließen sie uns warten, dann kamen sie in neuen Outfits zurück. Keiner trug mehr seinen Anzug und Gara hatte seinen berühmten Hut von ihrer Show im Hibiya Yagai Ongakudo (von der SCI-FI nu Chemical Rhetoric DVD) auf.

Die Zugabe begann mit “Ringo to Uso“ und wieder tanzten und sangen die Anwesenden, was sehr schön anzusehen war. Einige weinten sogar, vielleicht weil sie so froh darüber waren, Merry zu sehen, oder weil die ganze Atmosphäre des Konzerts so wunderschön gewesen war.
Sie spielten sechs Lieder in ihrer Zugabe, aber leider muss alles einmal ein Ende haben. Bevor sie zum letzten Mal die Bühne verließen, danke Nero jedem, der gekommen war, und meinte „Bis bald!“

Das Live war einfach umwerfend. Sie haben zwar ihr neues Lied “Calling“ nicht gespielt, aber die Setlist war genial – Es hat mich wirklich überrascht, dass sie so viele „bekannte“ Songs gespielt haben! Sie klangen großartig, sie sahen großartig aus (der Glitzer!) – das einzig passende Wort dafür ist großartig. Nero war total witzig (wer sein Gesicht schon einmal live gesehen hat, weiß warum) und er ist so ein guter Schlagzeuger. Tetsu spielte auch total gut Bass - Yu und Kenichi gaben ihr Herzblut in ihre Gitarren und klangen einfach nur toll.

Hoffentlich kommen Merry in Zukunft noch einmal nach Europa zurück. Ihre fast schon magische Art das Publikum zu verführen reicht um jeden dazu zu bringen, mehr haben zu wollen.



Setlist

01 Kyousou Carnival
02 Sentimental New Pop
03 Dekiai no Suisou
---
04 Meisai no Shinshi
05 Misemono Tengoku
06 Kimatteru Taiyou
---
07 Sayonara Rain
08 Kousoubiru no Ue de Last Dance
09 Bara to Katasumi no Blues
10 Refrain ~namida no doyoubi~
--- Kalligraphie
11 Deji Note
12 Kubitsuri Rondo
13 Retro Future
14 PLTC
--- MC: Nero
15 Lost Generation
16 Japanese Modernist
--- MC: Nero
17 Nameless Night ~na mo naki yoru~
18 Freaks A GO GO
19 Mousou rendez-vous

--- Encore
E1 Ringo to Uso
E2 Mado Kara Nigeta Love Song
E3 Omoide Sunset
--- MC: Nero
E4 Hi no Ataranai Basho
E5 T.O.P
E6 Violet Harenchi



Fotos: Niok- and Ayou.

Dank an Ganshin/JVStore und Merry

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