Interview

Interview mit Euthanasie in Russland

19/01/2007 2007-01-19 12:00:00 JaME Autor: Karnagor Übersetzer: YURA-sama

Interview mit Euthanasie in Russland

JaME sprach mit den Mitgliedern von Euthanasie am Anfang ihrer Europa-Tournee in St. Petersburg, Russland am 24. November.


© JaME
Euthanasie spielen bereits seit einigen Jahren zusammen, aber dieses Mal traten sie erstmals außerhalb Japans auf. Sie begannen mit zwei Konzerten in St. Petersburg. Wir hatten die Möglichkeit mit den Musikern nach dem ersten Auftritt ihrer Tour zu sprechen.

Wie habt ihr euch kennengelernt?
Euthanasie: Es war so, wir mögen alle europäische Musiker wie Garbage oder Rammstein, und da hatten wir uns im Internet getroffen und miteinander über die Bands diskutiert. Es war wohl Schicksal! (lacht)

Habt ihr vorher bereits in anderen Projekten mitgearbeitet, bevor ihr mit Euthanasie begonnen habt?
#449: Ich habe in einer visuellen Metal-Band gespielt. Aber die existiert nicht mehr.
Andro: Dies ist meine erste Band.
n@o: Ich habe bereits in (zählt an seinen Fingern ab) mehreren Gruppen gespielt.

Was hatte euch bewegt den Namen der Band auszuwählen?
Euthanasie: Es ist der Titel eines Romans von Ota Mori. Wir mögen das Buch sehr.

Viele Fans würden gerne wissen, warum #449 ein Pseudonym trägt?
#449: Es ist eine Art Wortspiel. Wenn man Nummern anstatt Silben benutzt, wird aus meinem richtigen Namen, Yoshiki, 449. Das ist alles.

Nicht viele russische Fans können Japanisch. Worum handelt es in euren Liedern?
Euthanasie: Jedes Lied hat natürlich seine eigene Geschichte. Zum Beispiel hatten wir auf unserem ersten Album ein Lied, das hieß Empire und handelte vom Krieg im Irak. Es wurde vor drei Jahren geschrieben zu der Zeit als der Krieg anfing. Eines der Lieder auf unserem letzten Album ist ein Requiem an einen Freund, der im Februar diesen Jahres starb.
Andro: Im allgemeinen sind unsere Lieder über Schmerz, Trauer und andere negative Aspekte des Lebens über die die Menschen nicht gerne reden.

Woher bezieht ihr eure Inspiration, neben der Musik?
Andro: Musik und Filme. Ich wuchs mit vielen Filmen auf. Meine Lieblingsfilme sind Texas Chainsaw Massacre, Exorzist und viele, viele andere. Weiterhin inspirieren mich Kämpfe.
#449: n@o ist auch ein Fan des Kinos. Bei mir wären das Kino, Bücher, schöne Dinge und Menschen mit starken Emotionen wie Freude oder Trauer.

Da ihr alle Kino mögt, würdet ihr gerne mal Musik für einen Film aufnehmen? Wenn ja, für was für eine Art von Film?
Euthanasie: Ja, es könnte sehr interessant werden, einen Soundtrack für einen Thriller oder einen Kunstfilm aufzunehmen.

Welche Erfahrung hat euch als Künstler am meisten beeinflusst?
#449: Leute zu treffen die mich sehr inspirierten.
Andro: Ich beziehe Energie aus sozialen Problemen und negativen Dingen die uns umgeben.
#449: Und es ist komplett negative Energie. (lacht)
n@o: Ich beziehe die Energie aus der dunklen Seite Tokyos: Kriminalität, Gewalt und so weiter.

Wir wissen, dass ihr bereits mit SPEED-ID, BAAL und Aural Vampire aufgetreten seid. Seit ihr mit den Bands gut befreundet, oder mit einer anderen?
Euthanasie: Was SPEED-ID und BAAL angeht, so traten wir alle im Tokyo Dark Castle auf, welches das Hauptevent der japanischen Gothik Musik ist. Und so trafen wir uns dort und kamen sehr gut miteinander aus.
Andro: Ein Freund von mir spielt bei Aural Vampire, wir sehen uns also hin und wieder.

Gibt es eine Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit diesen Bands?
Euthanasie: Es ist möglich, aber wir haben keine konkreten Pläne.
#449: Ich würde gerne etwas mit europäischen Musikern machen, vor allem mit F. Bogart. Er ist so elegant und wirklich fantastisch.

Gibt es japanische Künstler die euch beeinflusst haben, oder die ihr bewundert?
Euthanasie: Eigentlich nicht. Unsere Musik wurde von der europäischen Musik beeinflusst, wie man an unseren Präferenzen erkennen kann. Folglich können wir keine japanische Band nennen, die wir bewundern.

Würdet ihr eure Musik als dem Visual Kei nahestehend bezeichnen?
Andro: Definitiv nicht. In Japan sind Gothik und Visual Kei nicht miteinander verbunden. Es ist unterschiedliche Musik für unterschiedliche Zuhörer. Tatsächlich sind Gothik Bands irgendwie am europäischen Standard orientiert, also haben wir nichts mit dem Visual Kei zu tun.

Soweit wir wissen, ist das eure erste Tournee außerhalb Japans. Wie sind eure Eindrücke bisher?
Euthanasie: Es ist aufregend. Was dieses Konzert der Tournee angeht hat das Publikum auf unsere Musik angesprochen und war aktiver als wir es erwartet hatten. Wir waren überrascht Gothik Lolita Cosplayer zu sehen. So viele Stile waren an einer Stelle zusammengemischt. Es war komplett anders als unsere übliche Zuhörer.

Wie sehen eure Pläne nach der Tour aus? Wir haben von Andros Projekt AndroLady gehört. Wirst du dich damit beschäftigen?
Andro: Das Projekt läuft bereits, ich werde in zwei Gruppen gleichzeitig spielen. Euthanasie ist aber weiterhin das wichtigste Projekt für mich.
#449: Ich werde mich mit unseren Computern beschäftigen und vielleicht gibt es danach ein paar Pläne. Aber das kann ich erst später sagen.
n@o: Ich denke nach der Tournee darüber nach.

Ihr habt eine MySpace Seite, wird es dort irgendwelche Kommentare nach der Tour geben?
#449: Ich habe bereits angefangen einige Eindrücke in meinem persönlichen Blog niederzuschreiben.
Andro: Auf unserer Seite ist derzeit das Posten deaktiviert, weil sie von Leuten gehackt wurde und dorthin viel Spam gesendet wurde. Also haben sie die Administratoren von MySpace geschlossen. Es ist wirklich enttäuschend, da wir nicht unseren Fans antworten und auch keine Werbung für unsere Tournee machen können. Wenn wir nach Japan zurückkehren werden wir die Administratoren kontaktieren oder einen neue Seite aufmachen. Aber ihr könnt über die Seite von #449 mit uns Kontakt aufnehmen.

Wir danken für die großartige Show und das Interview und wünschen ihnen viel Glück für den Rest der Tournee.

Vielen Dank an Ulsa und Leonid Novikov, die Organisatoren des Gothik Festivals „Radio Inferno“ auf dem Euthanasie auftraten.
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