Review

alice nine. - HELLO, DEAR NUMBERS

11/03/2007 2007-03-11 12:00:00 JaME Autor: kasumi

alice nine. - HELLO, DEAR NUMBERS

Eine Review zur limitierten Version der zweiten Live DVD von alice nine.

Am 24.01.2007 starteten alice nine. zu Beginn des neuen Jahres mit der Veröffentlichung ihrer zweiten Live DVD HELLO, DEAR NUMBERS. Zu sehen ist das Abschlusskonzert ihrer dritten Oneman Tour "HELLO, NEW SUPER VIEW", welches sie am 6. Oktober 2006 gaben. Die besonders Schnellen konnten sich ein Exemplar der limitierten Version mit einer Bonus-CD sichern, die außerdem mit einem Sticker und einem farbigen Booklet im sternbesprenkelten Design daherkommt.

Nach dem Opening zu der Instrumentalversion von Corona, zu welchem alice nine.s Diskografie begleitet von chronologisch geordneten PV-Ausschnitten über den Bildschirm flackert, betreten die Mitglieder nacheinander ganz in schwarz-rot-gold gekleidet die Bühne und liefern mit dem rockigen Velvet einen energiegeladenen Auftakt zum Konzert, der gleich zu Beginn durch eine untermalende Lichtshow und passend gesetzte Schnitte einen Eindruck der technischen Bearbeitung verschafft.

Das Duett von Sänger Shou und Bassist Saga leitet das fetzige Q. ein, gefolgt von RED CARPET GOING ON, und die offensichtliche Lebhaftigkeit und Freude am Spiel stehen jedem einzelnen Mitglied dieser sympathischen Band ins Gesicht geschrieben und bringen auch dem Zuschauer definitiv seinen Spaß.

Während H.A.N.A.B.I. und Lemon kommt auch Shous bewährtes Parapara wieder zum Zuge, welches im Vergleich zur ersten Live DVD ALICE IN WONDEЯFILM allerdings deutlich kürzertritt, was wohl auch daran liegt, dass der Großteil der neueren Songs dank eher rockiger Einflüsse einfach nicht sehr geeignet für diese Art des Tanzens ist. Amüsante Synchronbewegungen der ganzen Band sorgen dennoch für eine verspielte Atmosphäre, die mit dem ruhigeren, balladenartigen Mugen no hana jedoch umschwingt und eine Pause in die powervolle Show bringt. Shous zärtlicher Gesang gegen Ende bereichert das Konzert um eine weitere Facette, bevor die Musik sachte verklingt.

Vor allem beim nachfolgenden Fantasy fällt das ausbaufähige Potenzial in Shous Stimme auf, der live zwar teils noch nicht ganz überzeugen kann, dem man dieses Manko aber dank seiner leidenschaftlichen Begeisterung verzeiht. Gesanglich durch Gitarrist Hiroto unterstützt kommt auch dieser Song bald zum Ende.

Nun wird der Bildschirm schwarz und der aufleuchtende Schriftzug "Nao Time" verkündet den Beginn des Drum Solos, allerdings tut sich dann erstmal nichts weiter und jene, die des Japanischen nicht mächtig sind, dürfen sich die nächsten dreieinhalb Minuten an der kryptischen Bedeutung der drei japanischen Alphabete erfreuen, die in immer wieder auftauchenden Schriftzügen ganz langsam aber sicher doch noch das Drum Solo einleiten. Naos fluoreszierende Drumsticks sorgen für einen schönen optischen Effekt, während das Solo selbst durch den kindlichen Charme des Drummers zwar nett anzusehen ist, aber den Zuschauer vom technischen Aspekt her nicht wirklich mit beeindruckt aufgerissenen Augen vom Hocker reißt. Nacheinander betreten dann auch wieder Saga, Hiroto und Tora, gefolgt von Shou die Bühne und rocken das Haus mit haikara naru rinbukyoku erneut. Auch dieses Mal fehlt die bereits bekannte Vorstellung der einzelnen Mitglieder in einem improvisierten Zwischenpart nicht, welchem sich das Basssolo von Saga - stilvoll mit weißer Lilie zwischen den Lippen - anschließt und mit dem charakteristischen French Kiss für sein Instrument endet.

Das trashig-coole DEAD SCHOOL SCREAMING hält improvisierte Soli für die zwei Gitarristen und den Bassisten bereit und wird gefolgt von der damals aktuellen Single NUMBER SIX.. Schließlich bildet das heitere Heisei juushichinen shichigatsu nanoka den herzigen Abschluss des Hauptprogramms und alice nine. verlassen die Bühne für eine Pause, bevor sie zum Encore wiederkommen.

Mit dem für die Verhältnisse der Band recht düsteren Rocksong Kowloon -NINE HEADS RODEO SHOW- hauen die Fünf wieder rein bevor die Stimmung mit dem anschließenden Blue Planet auflockert. Das endgültige Finale bildet dann Shunkashuutou, bei dem die Band unter dem zeitlupenhaften Umherfliegen von überdimensionalen, bunten Ballons nochmal alles gibt. Zu der leisen Instrumentalversion von Fantasy laufen anschließend die Credits über den Bildschirm, während man die teilweise zu Tränen bewegten Bandmitglieder beim üblichen postkonzertlichen Ritual des Dinge-ins-Publikum-Werfens beobachten kann.

Alles in allem bringt DVD 1, die außerdem ein übersichtliches Menü hat, also eine Menge Spaß mit der lebhaften und liebenswerten Band. Im Gegensatz dazu stellt die zweite DVD allerdings eine Enttäuschung dar. Lediglich dreißig Minuten Bonusmaterial, von dem für den Großteil der nicht-japanischen Fans auch nur die Hälfte überhaupt irgendwie nützlich ist, bringen die Gewissheit, dass es sich finanziell nicht recht lohnen will, die limitierte Version zu ergattern, sieht man vom Sammlerwert mal ab. Der erste Teil besteht aus Backstagematerial, das Impressionen vom Tag des Tourfinales liefert und Aufnahmen des technischen Aufbaus und der teils possierlichen Albernheiten der Band vor und während dem Konzert umfasst. Anschließend folgt im zweiten Teil ein fünfzehnminütiges Interview mit den einzelnen Bandmitgliedern, natürlich komplett auf Japanisch (ohne Untertitel) und deshalb für den westlichen Durchschnittsfan nicht sehr ergiebig, sieht man mal von Naos unterhaltsamer Imitation seines Drum Solos mit Hilfe zweier Bananen ab.

Abgesehen von diesem Manko lässt HELLO, DEAR NUMBERS allerdings nicht viel Raum für negative Kritik und bekommt deshalb vier von fünf alice nine.-typischen Sternchen.


Bewertung: 4/5


Disc 01

01. Velvet
02. Q.
03. RED CARPET GOING ON
04. H.A.N.A.B.I.
05. Lemon
06. Mugen no hana
07. Fantasy
-Drum Solo-
08. Haikara naru rinbukyoku
09. DEAD SCHOOL SCREAMING
10. NUMBER SIX.
11. Heisei juushichinen shichigatsu nanoka
-ENCORE-
12. Kowloon -NINE HEADS RODEO SHOW-
13. Blue Planet
14. Shunkashuutou

Disc 02
Making Of & Interview
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Zugehörige Veröffentlichungen

Konzert DVD 2007-01-24 2007-01-24
ALICE NINE.
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