Im März 2007 besuchten MUCC im Zuge ihrer Tournee zum ersten Mal London. JaME nutzt die Gelegenheit, um sie vor ihrem Auftritt in Camden zu treffen.
Die beliebte frühere Visual Kei Band MUCC ist nicht unbekannt in Europa, doch beinhaltete ihre derzeitige Europatour erstmals auch einen Stopp in London. Das Konzert wurde als eine Special Headline Show anlässlich ihres zehnten Geburtstages ausgeschrieben und JaME hatte die Gelegenheit, mit dem Quartett vor dessen Auftritt im Camden Underworld zu sprechen.
Wir stellten uns kurz vor und nachdem Tatsurou gehört hatte, dass beide Interviewer denselben Namen haben, stellte er sowohl sich als auch Yukke als "Yukke" vor, was für eine angenehme Atmosphäre gleich zu Beginn des Interviews sorgte.
Hallo!
MUCC: Hallo!
Ihr habt oft gesagt, dass ihr Großbritannien mal besuchen wolltet. Ist es für euch von besonderer Bedeutung, das erste Mal hier aufzutreten? Wie fühlt ihr euch in Hinblick auf das ausstehende Konzert heute Abend?
Yukke: Das ist nicht das erste Mal, dass ich London besuche. Vor zwei Jahren kam ich her, um mir ein Konzert der finnischen Band The Rasmus anzusehen und danach wollte ich hier selbst mal spielen. Deshalb ist das sehr aufregend.
Auf "Gokusai" gibt es recht originelle Sounds. So habt ihr in Songs wie "Nageki no Kane" verschiedene Stilrichtungen gemischt, in diesem Fall Heavy Metal, Reggae und etwas "Scratching". Wie habt ihr euch dazu entschieden, die Musik für diese Songs zu schreiben?
Yukke: Wir haben viele unterschiedliche Musikrichtungen gehört und ich wollte mit den verschiedenen Stilen experimentieren.
Was beeinflusst eure Songs allgemein am ehesten? Es scheint eine große Vielfalt zu existieren, speziell "Gerbera", "Haitoku no hito" und "Hakanakutomo" haben ein richtiges 70er- oder gar Spaghetti Western-Feeling.
Tatsurou: Die Musik, die wir komponieren, entsteht wie selbstverständlich, ebenso die Dinge, die uns beeinflussen. Wir hören Bands, die von spanischer Musik beeinflusst wurden, und fühlen uns dadurch inspiriert.
Verstehe. Wir hören also diese Bands und denken, dass sie zu einem Film passen. Klingt irgendwie nach Tarantino.
Tatsurous: Ahh. I like Pulp Ficiton.
Neuerdings ist euer Stil merklich heller geworden, die Melodien ebenso wie die Rhythmen. Was ruft diese Veränderungen hervor und habt ihr Vermutungen, wie MUCC sich in den nächsten Jahren wohl entwickeln werden? Haltet ihr irgendwelche Überraschungen für eure Fans bereit?
Miya: (lacht leicht) Es passiert einfach. Ich weiß nicht, ob unser Stil sich wirklich so sehr verändert, aber wir sehen jede Veränderung als eine Chance an.
Tatsurou, in Hinblick auf die kommende Single "Libra" porträtierst du dich im dazugehörigen PV auf eine Weise, in welcher du ein Alter Ego besitzt (Licht und Dunkelheit). Weshalb hast du dich dafür entschieden?
Tatsurou: Licht und Dunkelheit waren ein ziemlich klares Bild, das herausstach, als die Lyrics dazu fertig waren. Deshalb wollte ich es im PV zeigen. Habt ihr das auf YouTube gesehen? (MUCC lachen)
Nein, woanders.
MUCC: Ehhh!
Miya, du benutzt eine siebensaitige Gitarre. Wieso hast du angefangen, sie zu spielen? Hast du dich von einem anderen Musiker inspirieren lassen, der eine solche Gitarre benutzt?
Miya: Ich wollte so eine wegen KoRn spielen. Mit dieser Art von Gitarre kann ich einen größeren musikalischen Bereich abdecken und einen besseren Sound erzielen, aber sie funktioniert nicht so gut, wenn man sie tiefer stimmt.
SATOchi, bei den bisherigen Aufnahmen hast du Unterstützung von Sakura (Sons Of All Pussys) bekommen, aber bei "Gokusai" nicht. Wie gingen die Aufnahmen da voran?
SATOchi: Dieses Mal wollte ich alles selbst machen und Sakura hatte auch keine Zeit. "Gokusai" sollte mehr für uns selbst sein.
Da ihr gerade in England seid, wir wollten immer wissen, was genau Yukkes älteren Visual-Stil inspiriert hat. Er schien ziemlich an englische Schuljungen angelehnt zu sein.
Tatsurou: (zeigt grinsend auf sich) Yukke?
(Wir verwiesen stattdessen auf den echten Yukke und fuhren fort)
Yukke: Ah. Zu dieser Zeit hatte ich großes Interesse an England und seinen Menschen. Das wollte ich dadurch ausdrücken, dass ich diese Uniform trug.
Wir erinnern uns an eine alte Voice Message auf der "Aishuu" CD, bei der ihr erwähnt habt, dass ihr Harry Potter-Fans seid. Ist das immernoch der Fall und freut ihr euch auf den neuen Film?
(MUCC lachen und scheinen etwas verwirrt von dieser Frage, da sie sie ausführlich unter sich diskutieren.)
Tatsurou: Zu dieser Zeit wusste ich nicht allzu viel darüber, aber heute bin ich ein großer Fan von Harry Potter.
Gibt es irgendwelche Künstler, tot oder lebendig, mit denen ihr gerne zusammenarbeiten würdet?
Tatsurou: Hisaishi Joe, da ich seine Filme liebe.
Habt ihr zum Abschluss noch eine Botschaft für eure Fans?
Miya: Ich wollte schon sehr lange in England spielen und dies ist eine Erfahrung, die sehr wertvoll für mich bleiben soll. Es ist mir ein Vergnügen, hier zu sein und ich hoffe, dass ich bald wiederkommen kann. Und ich hoffe, dass ich heute Abend mein bestes geben kann.
Tatsurou: Ich habe den Besuch in Chelsea und Camden genossen. Es ist kalt hier, aber Vivienne Westwood ist preiswerter als in Japan!
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JaME möchte MUCC danken und auch Gan-Shin, die dieses Interview ermöglicht haben.