Interview

Interview mit ACID

08/06/2007 2007-06-08 12:00:00 JaME Autor: Non-Non Übersetzer: Finja + curi

Interview mit ACID

JaME hatte kürzlich die Möglichkeit, ACID in Japan zu interviewen und mit ihnen über ihre neusten Veröffentlichungen zu sprechen.


© J-ROCK
Könntet ihr euch bitte vorstellen?
Daisuke: Ich bin einer der Gitarristen, Daisuke.
Yuta: Ich bin der Bassist, Yuta.
Junpei: Ich bin der Sänger, Junpei.
Masamitsu: Ich bin der andere Gitarrist, Masamitsu.
Seiichirou: Ich bin der Schlagzeuger, Seiichirou.

Eure neuste Single „0:00 A.M./Hanafubuki“ wurde für den Anime „Tokyo Majin Gakuen~Kenpu-cho“ verwendet. Habt ihr zuerst den Anime gesehen und dann das Lied dazu geschrieben oder umgekehrt?
Daisuke: Nein, wir hatten zuerst den Song.

Also habt ihr von euren Songs den ausgesucht, der gut zum Image des Anime gepasst hat?
Daisuke: Ja. Der Text dazu stand noch nicht fest, also schieb ich ihn erst nachdem wir uns mit dem Anime Staff beraten hatten.

Daisuke, du hast also den Text zu „0:00 A.M.“ geschrieben, was bedeutet denn die Zeit 0:00 Uhr im Titel für dich?
Daisuke: Nun ja, mitternachts denken die Menschen über viele Dinge nach, bevor sie einschlafen. So kommt es mir jedenfalls vor.

Junpei, du hast den Text zu „Hanafubuki“ geschrieben. Hast du dir dabei die Kirschblüten vorgestellt, die Begegnungen und Abschiede von Menschen, die der Frühling bringt?
Junpei: Ja. Der erste Eindruck von Daisukes Demoversion waren ‚sakura‘ (Kirschblüten) und ‚hanafubuki‘ (fallende Blüten), also habe ich etwas dazu passendes geschrieben. Zu der Zeit habe ich meinen College Abschluss gemacht und hiermit vielen Menschen danke gesagt.

Warum habt ihr euch nun dem Visual Kei zugewandt, wenn ihr eigentlich mit einem Alternative Look angefangen habt?
Yuta: Ich glaube, dass die Leute sich vom dem, was sie sehen, einen Eindruck verschaffen und es in verschiedene Kategorien einordnen. Wir waren es gewohnt, Make-Up zu tragen. Wir haben mehr und mehr Leute aus der Visual Kei Szene kennen gelernt und uns gedacht, dass wir im Visual Kei besser sein können. Es ist uns egal, ob wir nun Visual Kei Künstler sind oder nicht, da es nur darauf ankommt, wie uns die Leute sehen. Wir wollten nur unsere Botschaft besser rüberbringen und unsere Auftritte visueller gestalten, also dachte wir uns, dass der beste Weg das zu tun wäre, in der Visual Kei Szene zu spielen.

Im Visual kei gibt es Pop, Rock, Punk und Metal – verschiedene Stilrichtungen, also könnt ihr vieles herausfordern.
Yuta: Ja, da stimme ich dir zu. Wir denken nicht, "Leute, die Make-Up tragen sind Visual Kei". In der Visual Szene machen die Leute einfach das, was sie wollen. Wir wollen diese Art Emo-Rock spielen, den wir immer gemacht haben und das in der VK Szene ausprobieren. Das ist interessant, da es diese Musikrichtung in der Szene noch nicht gibt und wir wollen die Reaktionen darauf sehen.

Daisuke, du hast schon vorher im Visual Kei-Bereich gespielt, kommt es dir vor, als würdest du zur Szene zurückkehren?
Daisuke: Ja, mir kommt es so vor, als müsste ich mich wieder um so viele Dinge kümmern (lacht). Ich glaube mir ist es wichtiger als zuvor (lacht).

Junpei, ist es dir bewusst, wie du dich auf der Bühne zeigst?
Junpei: Ja. Nicht nur um Visual Kei gibt es interessante Bands, also sehe ich mir ihre Lives an und merke mir die positiven Dinge. Wenn ich Make-Up auftrage, verändert sich meine Stimmung, und die Art, wie ich mich zeige, ist auch anders.

Masamitsu, machst du dir viele Gedanken darum, wie du dich zeigst?
Masamitsu: Na ja, ich verändere mich oft. Aber es macht mir nichts aus, was die Leute um mich herum über mich denken.

Warum spielt ihr nun eher mit Visual Kei Künstlern, wo euer Stil doch mehr in die Emo-Rock und Indierock Szene passt?
Yuta: Daisuke und ich waren in der Visual Szene aktiv und kennen dort viele Leute. Als wir Events organisiert haben und mit vielen Bands spielten, fanden wir es schwer eine Emo-Rock Szene aufzubauen. In Japan ist Emo-Rock nicht sehr aktiv, das war einer der Gründe, warum wir uns auf etwas anderes spezialisiert haben. Wir haben darüber nachgedacht, unsere eigene Szene aufzubauen und fragten uns, wie wir da spielen sollten. Beim Visual Kei sind viele Bands von westlichen Musikern wie Korn beeinflusst und wir hören uns das oft an. Als ich das gemerkt habe, habe ich begonnen mich für diese Art Musik zu interessieren. Ich wollte, dass wir das auch ausprobieren um herauszufinden, was uns das bringen kann.

In den Staaten wird Rockmusik oft gesendet und das musikalische Umfeld ist ganz anders als in Japan.
Manager: In Japan werden Visual Kei Bands im Moment von anderen Bands getrennt, die im Entertainmentbereich aktiv sind, wie zum Beispiel für Werbespots, Idolgruppen, Bands die sich auf ihre Weltanschauung konzentrieren und Bands, die sich nur auf ihren speziellen Sound festlegen. Das wichtigste ist, dass es nun ein großes Publikum für diese Szene gibt und Visual Kei sehr aktiv geworden ist. Visual Kei wird besser verstanden und so wollen die Menschen mehr über ihre Musik, ihren Charakter wissen. Das ist ein sehr guter Einstieg in die Musikszene.
Yuta: Visual Kei Künstler arbeiten oft mit Animeproduktionen zusammen, also kann ihre Musik sich in der ganzen Welt verbreiten und auch nicht-japanische Fans erreichen. Das erweitert die Szene enorm.

Findet ihr, dass die Sprachbarriere für nicht-japanische Fans ein Problem ist, wenn sie eure Musik in ihren Vollen erfahren möchten? Ich finde, es gibt viele Leute, die sich erst ansehen wie die Musik rüberkommt und wie die Musiker aussehen und dann wirklich die Musik anhören. Sie mögen es, auch wenn sie oft nicht verstehen, was gesagt wird. Vielleicht machen wir Japaner es ja genauso, wenn wir nicht-japanische Sachen hören. Wir fangen an uns für das Image eines Künstlers zu interessieren und dann für die gute Musik.
Manager: Nun hören nicht-japanische Menschen auch einfach die japanischen Texte. Früher sagte man, dass die Sänger für das ausländische Publikum auf Englisch singen muss, aber jetzt können sie ihre Gefühle auch auf Japanisch herüberbringen. Vor den Anime gingen die Videospiele ins Ausland, gefolgt von japanischer Mode und nun boomt japanische Musik. Ich denke, dass das musikalische Umfeld, in dem Menschen sich japanische Musik anhören, besser wird.
Yuta: Ehrlich gesagt haben wir, als wir sehr jung waren, nur angefangen Musik zu hören, weil wir dachten es wäre cool. Als ich in der Junior High das erste mal Metallica gehört habe, dachte ich mir „Das ist cool!“, auch wenn ich nicht verstanden habe, was sie sangen. Wenn nicht-japanische Leute unsere Musik hören, haben sie ihre eigenen Standarts um sie zu bewerten. Es freut mich zu sehen, dass junge Menschen ihre Entscheidungen nach dem treffen, was ihnen wichtig erscheint.

Könnt ihr mir sagen, wie ihr euch fühlt, nachdem ihr eure Tour „ACID TOUR 2007 ~Prologue~“ hinter euch habt, die im März 2007 begonnen hat? Habt ihr einen Lieblingsort oder eine besondere Erinnerung an etwas?
Daisuke: Das Tour Final im Daikanyama UNIT hat mich sehr beeindruckt. Natürlich mochte ich auch die Konzerte davor, aber für dieses One Man Live haben unsere Staffleute und so viele andere Menschen zusammengearbeitet und es hat sich angefühlt, als hätten wir es alle gemeinsam bestritten. Das Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr, also hat mich das sehr gefreut. Ich würde gerne noch einmal so ein Live machen.
Yuta: Ich habe viele Eindrücke von den Orten, zu denen wir gekommen sind, gute und schlechte Punkte in meinem Spielen und meiner körperlichen Verfassung mit einbezogen. Es ist etwas unerwartet, aber ich erinnere mich eher an die schlechten als an die guten Dinge. Während der Tour spielten wir bei einem Event und ich war wirklich schlecht, das hat einen Eindruck bei mir hinterlassen (lacht). Ich denke wirklich darüber nach, was ich tue. Und Chiba! Wir haben das zweite Mal im Route14 (in Motoyahata, Chiba) gespielt. Auch schon zuvor war das Live in Chiba toll und wir haben uns gedacht, dass wir echt gut darin sind, in Chiba zu spielen (lacht). Ich weiß nicht warum, aber jedesmal, wenn wir dort spielen, sind die Konzerte spannend und wirklich eindrucksvoll. Wir sind nicht aus Chiba, nur der gute Masa (= Masamitsu) hier (lacht).
Junpei: Mich hat auch das Daikanyama UNIT Konzert am meisten beeindruckt, wie Daisuke es schon beschrieben hat, aber auch das Live in Koufu. Am Tag des Koufu Konzerts war die Graduiertenfeier in meinem College.

Also konntest du nicht daran teilnehmen?
Junpei: Doch, ich konnte. Ich dachte daran, nicht teilzunehmen, aber meine Bandkollegen meinten immer „Du solltest hingehen!“ (lacht).

Das war sicher ein anstrengender Tag für dich.
Junpei: Na ja, ich war beschäftigt. Aber ich ging zur Abschiedsfeier um meinen Klassenkameraden Lebewohl zu sagen und habe dann live gespielt, das tat ziemlich gut.

Hattest du bei diesem Konzert dann ein bestimmtes Gefühl im Kopf?
Junpei: Ja, aber das kann ich schlecht in Worten ausdrücken.

Wie ist es bei dir, Masamitsu?
Masamitsu: Natürlich Route14 in Chiba!

Warum magst du Chiba?
Masamitsu: Als Schüler in der Mittelstufe bin ich da oft hin.
Yuta: Masa fährt da oft mit dem Fahrrad herum.
Masamitsu: Zuvor haben wir im LOOK gespielt. Jedesmal, wenn wir in Chiba spielen, sind die Konzerte toll.
Yuta: Masa scheint Chiba gut zu kennen, aber er verläuft sich manchmal.
Masamitsu: Ich hab mich etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt als ich gesagt habe „Ich gehe heim indem ich die Abkürzungen durch die Gassen nehme!“. Zuerst ging das noch gut, aber irgendwann hatte ich keine Ahnung mehr, wo ich war. Ich habe nach Hauptstraßen gesucht, aber dann habe ich gemerkt „Ach du meine Güte! Ich hab‘ mich verlaufen!“ (lacht)
Yuta: Wie bei einem Brettspiel ist er dann wieder zum Ausgangspunkt zurück gegangen (lacht)! Wir haben uns nur gedacht „Was haben wir in den letzten 30 Minuten eigentlich gemacht?“ (lacht)
Masamitsu: Dann habe ich nur gemeint „Lasst uns ganz normal heimgehen.“ und wir haben den einfachen Weg genommen (lacht).

Ich denke, wenn du sagst „Ich mag Chiba!“, dann freuen sich die Fans aus Chiba. Ich schlage euch vor, dass ihr überall sagt „Ich liebe diesen Ort!“.
Alle: (lachend) Natürlich lieben wir jeden Ort!

Ich habe gehört, ihr habt ein Straßenkonzert gemacht? Wie war das?
Yuta: Ja, haben wir. Zu der Zeit hatte Junpei eine Lungenentzündung und konnte bei der Tour nicht singen. Also haben wir das ganz alleine gemacht.

Habt ihr das Straßenkonzert genossen?
Yuta: Um, ich kam mir so vor, als würde ich abseits des Gewohnten spielen (lacht). Es war aber eine gute Erfahrung, weil wir etwas derartiges noch nie zuvor gemacht hatten. Ich habe bereits einige Straßenkonzerte in Hokoten (Fußgängerzone in Harajuku) gespielt, aber mittlerweile spielen wir andere Lives, weil wir keine Band sind, die nur Akustikgitarren verwenden und unser Musikstil nicht wirklich für einen Auftritt auf der Straße geeignet ist. Nachdem wir diese Erfahrung gemacht hatten, war ich der Meinung, dass wir Lieder mit Akustikgitarren brauchen, um unsere Botschaft mithilfe von dieser Art von Musik zu übermitteln. Ich habe daraus gelernt.

Seiichirou, was für Eindrücke hattest du während der Tour, was hat dir am besten gefallen?
Seiichirou: Ich kann mich nur schwer festlegen, vielleicht Niigata. Wir waren damals zum ersten Mal in Niigata und die Fans dort warteten auf uns, das war ein gutes Gefühl, ich war beeindruckt.
Yuta: In Niigata waren viele Leute, die nicht unsere Fans waren und zum ersten Mal ein Konzert von uns besuchten. Normalerweise gehen bei den Live House Events (dort spielen meist mehrere Bands hintereinander) viele Leute nach Hause, nachdem sie ihre Favoriten gesehen haben. In Niigata waren wir die letzte Band, aber es blieben viele Leute um uns zu sehen und sie waren richtig gut dabei. Es war nicht die Atmosphäre, die wir von anderen Auftritten kennen.
Manager: Die Menschen dort sind freundlich. Wir fühlten uns willkommen.

Was für eine Botschaft hat euer neues Album "PRAY FOR THE FUTURE", was wollt ihr damit übermitteln? Hat es etwas mit den Kriegen zu tun, die die Welt bewegen?
Yuta: Sogar in Japan passieren um uns herum viele tragische Geschehnisse. Von globaler Erwärmung, über Verbrechen, Kindesmissbrauch und Mobbing bis hin zu Selbstmord, ich mache mir über all diese Dinge Gedanken und fühle mich schlecht. Unsere Botschaft ist ‘PRAY’, unsere Hoffnungen und Wünsche gehen aus den Texten hervor. Jeder Song hat sein eigenes Thema, allgemein ist es eben ‘PRAY’. ‘I pray’ hat verschiedene Bedeutungen, zum Beispiel “Ich möchte so und so sein.”, “Ich hoffe auf dies und das”, “Ich hoffe dies und das für eine andere Person.” und “Bitte hilf mir, Gott!”, ich denke, jeder macht mal diese Erfahrungen und denkt etwas ähnliches. Wir haben uns im Endeffekt für das Thema ‘PRAY FOR THE FUTURE' (Bete für die Zukunft) entschieden.

Als ihr das Album gemacht habt, hattet ihr besagtes ‘PRAY’-Konzept von Anfang an?
Yuta: Als wir die Musik geschrieben haben, hatten wir noch kein Thema, dann begannen wir mit dem Schreiben der Texte und legten uns fest. Ich erklärte den anderen Bandmitgliedern, dass ich mich für das Stichwort ‘PRAY’ entschieden hatte, wir diskutierten das Ganze aus, stimmten miteinander überein und dann hat jedes Mitglied dementsprechende Texte verfasst.

Wie verlief der Prozess des Schreibens und Aufnehmens? Brachte jeder von euch Demotapes mit und habt ihr dann im Endeffekt die Lieder gemeinsam ausgewählt und arrangiert?
Yuta: Dieses Mal haben Daisuke und ich die Lieder geschrieben. Nachdem wir das Album "ACID 2.0~SPIRITUAL CIRCUS COMPLETE~" während unserer Tour veröffentlicht hatten, dachten wir, dass wir neue Songs brauchten und schrieben welche. Auf diesem neuen Album befinden sich also einige Lieder, die wir bereits auf Konzerten gespielt haben, allerdings haben wir die Texte neu verfasst. Meist sammeln wir Lieder für das jeweils kommende Album, spielen diese dann auf Lives und ändern, was uns nicht gefällt. Natürlich beachten wir unseren Stil und unser Genre. Manchmal können wir einige Songs nicht verwenden, weil wir sie einfach nicht mehr spielen wollen. So werden einige Lieder ausgelassen und wir müssen neue schreiben. Ehrlich gesagt hätten wir diesmal beinahe nicht durchgehalten, weil wir eigentlich etwas vollkommen anderes machen wollten. Deshalb dauerte es recht lange, die Lieder zu produzieren, wir standen sehr unter Zeitdruck. Die Texte wurden jeweils von den Bandmitgliedern geschrieben.

Zu den Texten zum Thema ‘PRAY’, was für Wünsche und Bitten habt ihr in euren Texten verarbeitet?
Daisuke: Mein Thema ist 'Zärtlichkeit'. Ich sage nicht "Bitte seid zärtlich" und die Inhalte meiner Texte sind anders, aber während des Schreibens dachte ich mir, dass man sich gut fühlt, wenn man meine Texte liest.
Yuta: Ich habe zwei Lieder geschrieben. In einem Lied habe ich eine sehr direkte Botschaft, das Lied handelt vom Selbstmord junger Leute. Ich verstehe, was sie empfinden, weil ich als Kind gehänselt wurde, desalb wollte ich diesen Menschen die Botschaft “Bitte bleibt am Leben!” übermitteln. Das Lied "Prayer" ist der Trigger des Albums "PRAY FOR THE FUTURE" und ich wollte in diesem Song die Bedeutungen des Wortes 'PRAY' übermitteln. Wir wollten uns in diesem Album mehr auf unsere Botschaften konzentrieren, die Musik bleibt dabei unserer Meinung nach hart und melodisch. Die Leute sollen, wenn sie unsere Musik hören, nicht nur denken “Das sind gute Lieder.”, wir wollen in ihnen etwas bewirken, ihnen etwas übermitteln. Ich denke es ist gut, den Menschen einen kleinen Denkanstoß zu geben, damit sie sich über die Dinge in dieser Welt Gedanken machen.
Junpei: Dieses Mal habe ich nicht sonderlich viel geschrieben. Das was ich verfasst habe handelt von eher populären Dingen, bei denen die Menschen beim Lesen vielleicht bemerken, dass sie so etwas schonmal erlebt haben.
Masamitsu: Ich habe nur ein Lied geschrieben und dieses handelt davon, wie ich mich als Schüler gefühlt habe… es kommt mir nicht sonderlich lange her vor (lacht).
Seiichirou: Ich habe den Text zu Yutas Song "Darling" geschrieben. In einer Demoversion des Liedes war das Schlüsselwort ‘Darling’ in der Hauptmelodie, von da an hatte ich dieses Wort ständig im Kopf. Allgemein gesehen nennen Frauen ihre Männer Darling (Liebling), zumindest ist das das Bild, welches wir davon haben. Aber ich habe gelernt, dass sowohl Frauen als auch Männer eine wertvolle Person Darling nennen, und das muss nicht nur zwischen Liebenden so sein, diese Erkenntnis war neu für mich. Ich schrieb also über die Schwäche und den Schmerz eine Mannes der sich verliebt, also aus meiner männlichen Perspektive, wenn ein Mann sich verliebt oder seinen Liebling findet, ist er so. Aber dein 'Darling' muss nicht dein Liebespartner sein, sondern vielleicht jemand aus der Familie. Man begreift das, wenn man meinen Text liest.

Inwiefern unterscheidet sich das Album von euren bisherigen Veröffentlichungen?
Yuta: Die Lieder sind simpler. Wie ich bereits gesagt habe, verändern wir, was wir wollen. Im Moment wollen wir immer noch wie zuvor harte Songs mit guter Melodie machen. Aber nun, wir müssen nicht immer hart sein (lacht)! Ich denke, jenes realisiert zu haben ist sozusagen ein Teil unserer Evolution und ich glaube, das merkt man bei unserem Album. Natürlich wollen wir uns treu bleiben und unsere Originalität bewahren, aber mittlerweile sind wir flexibler und wissen, dass wir nicht immer nur harte Stücke schreiben müssen.

Zuvor habt ihr gesagt, dass ihr eure Botschaft in die Herzen vieler Menschen bringen wollte. Es gibt welche, die harte Songs mögen und welche, die harte Sachen nicht gerne hören, es gibt Leute, die mögen schöne Melodien, Gitarrenriffs oder sie achten auf die Texte. Ich glaube, dass eure Message sie erreichen kann, solange ihr euren starken Willen beibehaltet und wollt, dass viele Menschen eure Musik hören.
Yuta: Ja, es gibt Menschen, die keine harte Musik mögen, während Bandleute so was meistens lieber haben. Unser Ziel ist keines von beidem, aber unsere Ausdrucksweise und unsere Songs müssen nicht unbedingt hart sein. Wenn man sich alle Lieder auf dem Album anhört, wird man sehen, dass sie viel mehr an Melodien und Botschaften in sich tragen.
Manager: So können sie sich ihre eigene Musik anhören. Man kann das ohne Selbstvertrauen nicht machen und ich glaube, dass ihr Sound wirklich in eine bessere Richtung geht.

Nachdem ihr euer neues Album herausgebracht habt, werdet ihr am 21. Juli eure „ACID TOUR 2007 ~Epilogue~ Ver.2“ ACID/rice Coupling Tour „&“ starten. Wie werdet ihr bei diesen Konzerten spielen?
Yuta: Zuvor haben wir noch unsere „ACID TOUR 2007 ~Epilogue~Ver.1“ Tour im Juni. Wir wollten eine lange Tournee machen. Bei unserer vorherigen, „ACID TOUR 2007 ~Prologue~“ war das Album noch nicht draußen, also wollten wir die jetzige Tour mit einem ähnlichen Wort wie „Prologue“ im Titel anschließen. Nun machen wir das mit „Epilogue“ um das auszudrücken, was wir nach der Veröffentlichung des Albums und nachdem es die Leute gehört haben denken. Wir wollen uns live visueller zeigen als bei der „ACID TOUR 2007 ~Prologue~“ und verschiedene Sachen ausprobieren, für die neue Version haben wir nun also neue Ideen. Je mehr wir ausprobieren, desto mehr verändern wir uns auch, also wollen wir immer mehr versuchen. Was die Coupling Tour mit rice in der Version 2 angeht, wird es neu für un sein, da wir noch nicht mit einer zweiten Band zusammen getourt sind. Ich finde das auch sehr interessant, da rice musikalisch gesehen ein ganz anders sind als wir. Wir haben uns einfach getroffen und es hat sich so ergeben, dass wir eine gemeinsame Tour machen werden. Ich glaube, dass wir beide etwas von dieser Tournee haben werden.

Können wir mehr als nur Musik erwarten, auch Visuelles?
Yuta: Ja... aber kann ich das so definitiv sagen? (lacht) Wenn ich jetzt ja sage, wird später vielleicht jemand kommen und meinen „Ihr habt euch überhaupt nicht verändert!“ (lacht)
Daisuke: Ich glaube wir können schon ja sagen. (lacht)
Yuta: Daisuke hat ja gesagt, also mache ich das auch! (lacht)

Angefangen habt ihr im Jahr 2003, seid jetzt also schon vier Jahre aktiv. Könnt ihr etwas mehr dazu sagen, welches Gefühl das für euch ist?
Yuta: Ich sehe nur meine Zukunft und schaue nicht auf meine Vergangenheit zurück!
Daisuke: Es fühlt sich an wie „Waren das wirklich schon vier Jahre?!“
Manager: Sie scheinen es zu sehen, als hätten sie gerade erst angefangen. Sie haben Vertrauen in ACID und veröffentlichen mehr Musik, die sie wirklich so machen wollen. Sie stehen nun in einer Weise wieder am Anfang.
Yuta: Junpei hat seinen College Abschluss gemacht, Kim musste zurück nach Korea um seinen Wehrdienst abzuleisten und wir hatten auch einige Dinge vor uns, die wir erst erledigen mussten. Aber nun haben wir das hinter uns gelassen, wurden sowohl geistig, als auch als Band und als Menschen stärker. Das, was ich von dieser Band mit auf den Weg bekommen habe, möchte ich nun in unsere Musik einbringen.

Wenn man sich ACID ansieht, sind die Mitglieder alle unterschiedlich alt. Was die Jüngeren angeht, wie wollt ihr eure Musik in Zukunft machen?
Junpei: Ich möchte meinen eigenen Stil in meine Lieder und Texte einbringen. Ich möchte als Musiker über mich hinauswachsen, genauso wie ich möchte, dass ACID über sich hinauswächst.

Du hast deinen Abschluss am College gemacht und hast nun Zeit, dich auf die Musik zu konzentrieren. Besteht dein Leben nun nur noch aus Musik?
Junpei: Vielleicht. Am College waren immer viele Studenten um mich herum, da ist es mir manchmal schwer gefallen, mich auf meine Musik zu konzentrieren. Jetzt bin ich frei davon.
Masamitsu: Ich möchte jemand mit einer gewissen Präsenz sein. So wie „Ich weiß nicht warum, aber ich muss ihn andauernd ansehen.“

Bist du dir dessen bewusst, wenn du auf der Bühne stehst? Versuchst du dann etwas komisches oder besonderes zu machen?
Masamitsu: Nein, ich drücke einfach nur aus, was ich fühle. Geradeaus und auch körperlich.
Yuta: Nun, er ist ein Mensch der Emotionen (lacht). In guten und in schlechten Zeiten.
Seiichirou: Für unsere Konzerte und unsere CDs zahlen die Fans tausende von Yen, also möchte ich ihnen danke sagen, jedes Mal dafür sorgen, dass sie unsere Lives genießen und ihnen meine Energie mitgeben. Es macht mich jedes mal glücklich wenn ich höre „Mir ging es nicht gut, aber ihr habt mich wieder aufgebaut“ oder „Mir hat es einfach Spaß gemacht“. Ich möchte mehr Konzerte geben und so etwas von den Fans hören. Ich finde, so ein Musiker sollte ich sein. Als Schlagzeuger möchte ich mehr Stabilität bieten. Der Drummer ist wie ein Pfeiler und wenn dieser in sich zusammenfällt, würde die Band auch fallen. Also möchte ich standhafter und und stärker sein. Ich möchte auch ein eher technisch guter Schlagzeuger sein, also muss ich mehr üben.

Bitte gebt noch eine Nachricht an die JaME Leser weiter.
Daisuke: Ihr, die ihr entgegen die Anziehungskraft der Erde lebt, rockt!
Yuta: Bitte hört euch unser neues Album “PRAY FOR THE FUTURE” an, das am 6. Juni erscheint, und fühlt sowohl den Unterschied von den vorherigen, als auch unsere Botschaft darin. Wenn ihr es mögt, dann ladet uns doch bitten nach Übersee ein!
Junpei: Wir haben Singles und Alben, also hört euch bitte beides an. Wenn ihr sie mögt, dann kommt dich nach Japan, schaut euch die Sehenswürdigkeiten an und kommt zu unseren Konzerten. Wir warten auf euch!
Masamitsu: An alle die Screamo, Emo und Post Hardcore mögen, lasst uns Freunde sein! Ich möchte viele Länder sehen!
Seiichirou: Das Internet macht große Fortschritte und man kann überall in die Welt verlinken, also schaut euch bitte unsere Homepage an und hört euch unsere Musik an! Wenn ihr sie mögt, dann kommt doch bitte, um uns und unser Land, Japan, zu sehen.
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Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Album CD 2007-06-06 2007-06-06
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