Nachdem KOKIA JaME ein Interview gab, lud sie ihre Fans zu einer Podiumsdiskussion ein.
Vor ihrem FNAC-Projekt im Januar (FNAC ist eine französische Ladenkette, die auf den Vertrieb von Unterhaltungsprodukten spezialisiert ist), hatte ein kleines Publikum die Gelegenheit, KOKIA während ihrer Pressekonferenz aus der Nähe zu erleben. Zusätzlich hatten JaME und das Magazin Azu'ip die Möglichkeit, die berühmte Sängerin zu interviewen. Das Interview war sehr kurz, aber KOKIA schien mehr als glücklich zu sein und beantwortete unsere Fragen offen und mit einem Lächeln auf den Lippen.
Privates Interview
Was sind Deine besten Erinnerungen an das ausverkaufte Konzert im letzten Jahr und was hat dich dazu gebracht, zurückzukehren?
KOKIA: Letztes Jahr war ich zum Zeitpunkt des Konzertes sehr gestresst. Meine Fans jedoch gaben mir den Zuspruch den ich brauchte, um weiterzumachen. Das wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. Die Halle, in der ich morgen das Konzert geben werde, ist wesentlich größer als letztes Jahr und ich möchte sie ausfüllen. Ich bin schon sehr bereit für den morgigen Tag. Es wird außerdem anders sein als letztes Jahr, weil ich letztes Jahr ganz allein war, während dieses Mal meine Musiker mit mir gekommen sind, das gibt mit mehr Kraft!
Hast du das Gefühl, dass du der Pionier des J-Pops in Frankreich bist?
KOKIA: [lacht leise] Ich begnüge mich damit, daß die Europäer das von mir denken.
Hast du das Gefühl, daß japanischer Pop in Frankreich aufblühen kann?
KOKIA: Ich glaube, das würde ich nicht wollen. [KOKIA lacht, während alle anderen sie überrascht ansehen]
Warum das?
KOKIA: Für mich ist die Welt des J-Pop total künstlich. Es gibt Künstler die singen, aber sie tun es nicht für sich selbst; es ist pures Marketing. Ich möchte nicht, daß dieses Image in Frankreich gezeigt wird, weil die Menschen nicht diese Vision von japanischer Musik haben sollten.
Wenn man Text des Liedes "Hope of an ugly ducklin'" liest, denkt man schnell an die Geschichte "Das häßliche Entlein" von Hans Christian Andersen. Wie kamst du auf die Idee für diesen Song?
KOKIA: Meine Mutter hat mir dieses Märchen oft vorgelesen.
Einen Sommer lang hast du eine Schule in den USA besucht, deshalb sprichst du ein bißchen Englisch. Bist du auch daran interessiert, auf Französisch zu singen, wie andere internationale Künstler?
KOKIA: Ich werde morgen auf Französisch singen.
In dem Lied Music like a prayer singst du "Watashi no kami wa ongaku [...]" Könntest du ein bißchen genauer erklären, wie es dir gelungen ist, Gott zu finden?
KOKIA: Als ich jung war und mich oft traurig fühlte, ging ich in die Kirche und sang Kirchenlieder. Eines Tages fand ich eine überraschende Antwort. Die Antwort war, daß auch wenn die Dinge schwierig laufen, ich immer noch singen kann. Ich werde mein bestes geben und schöne Musik wird entstehen.
Was sind Deine musikalischen Einflüsse?
KOKIA: Meine Inspiration kommt von den verschiedenen Leuten, die ich getroffen habe und den verschiedenen Meinungen, die ich habe, wenn ich mit ihnen diskutiere.
Also hast Du autobiografische Lieder?
KOKIA: Es gibt da ein Lied, Kawaranai koto, welches sehr persönlich für mich ist, genau wie der Song Utau hito.
KOKIAs Manager: Sie bringt in ihren Liedern ihre eigenen Gefühle zum Ausdruck. Sie singt für sich selbst, anstatt für Andere und zugleich rät sie ihnen, das gleiche zu tun.
Glaubst du, daß du auch in anderen europäischen Ländern oder den USA auftreten wirst?
KOKIA: Ja, und ich werde durch Europa touren!
Zum Schluß, beantworte bitte diese oft gestellte Frage: Warum singst du barfuß?
KOKIA: Ehrlich gesagt tue ich das, um meine Balance halten zu können. Wenn ich Schuhe trage, fühle ich mich seltsamerweise unbehaglich! [Gelächter von allen]
Vielen Dank!
KOKIA: Danke.
KOKIA hat nach dem Interview ein Autogramm für JaME geschrieben, welches am Ende des Artikels zu sehen ist.
JaME dankt KOKIA, dem Manager von Paris Visual Prod und Wasabi Records for dieses Interview.
Nach diesem Interview ließen wir KOKIA die Zeit um sich für ihre Pressekonferenz und den Showcase vorzubereiten.
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Über 200 Fans sind in den sehr kleinen Raum 'gestopft', in dem KOKIAs Podiumsdiskussion stattfinden wird. Sie sind begierig, ihr viele Fragen zu stellen und ihre Antworten zu hören.
Pressekonferenz
Nach kurzem Warten taucht der Moderator auf und verkündet KOKIAs Ankunft. Sie trifft mit ihrem Übersetzer und einem Applaussturm ein. Drei Stühle stehen auf der Bühne und gegenüber von ihnen steht KOKIAs Kamerateam, um alles zu filmen. Der Moderator stellt KOKIA einige Fragen, ehe er das Mikrofon dem Publikum überläßt.
Moderator: Welche Message versuchst du mit dem Lied Yume ga chikara zu überbringen, welches dazu benutzt wurde, die antretenden Athleten in Athen zu unterstützen?
KOKIA: Das Lied wurde nicht nur geschrieben, um die Athleten zu unterstützen, sondern auch die, die die Athleten unterstützt haben.
Moderator: Und welche Bedeutung versuchst du zu übermitteln?
KOKIA: Herauszufinden, was Deine Träume sind und sie wahr werden lassen.
Moderator: Also kurz gesagt, "Tu es einfach!"
Moderator: Warum werden so viele Deiner Lieder in Animefilmen verwendet?
KOKIA: [Überrascht von der Frage] Das stimmt nicht wirklich
Moderator: Aber daher kennen wir Dich hier!
Publikum: Nein! [Alle lachen]
Moderator: Bist Du ein Anime-Fan?
KOKIA: Ich habe ein paar Anime gesehen, aber nicht allzu viele.
Moderator: Sag, wer sind Deine Fans?
[Jemand im Publikum: Es sind welche hier! gefolgt von einem fanatischen Schrei]
KOKIA: Ja, sie sind hier. [lacht]
Moderator: Was sind die Hauptunterschiede zwischen den japanischen und französischen Fans?
KOKIA: Franzosen und Japaner drücken ihr Interesse ganz unterschiedlich aus, denn Ihr Franzosen seid viel expressiver und gebt Euren Emotionen freien Ausdruck. Japaner sind im Gegensatz dazu etwas reservierter, auch wenn sie meine Musik genauso schätzen.
Moderator: Was sind Deine Projekte für 2007?
KOKIA: Nach dem Konzert morgen werde ich nach Japan zurückkehren und mich hauptsächlich in der Nähe von Tokio aufhalten, denn ich wohne dort. Was ich gerne tun würde, ist durch ganz Japan reisen und an abgelegenen Orten Konzerte geben. Dann werde ich mich nach Irland begeben, um dort ins Studio zu gehen.
Moderator: Mit wem? Gibt es Musiker mit denen Du gerne arbeiten würdest?
KOKIA: Ich werde mit dortigen Künstlern arbeiten, die traditionelle Musik machen.
Moderator: Wie entstand der Wunsch, nach Irland zu gehen?
KOKIA: Ursprünglich stammte die Idee nicht von mir, sondern von den Leuten um mich herum. Ich war einmal als Touristin dort und erhielt mehrere Angebote. Also werde ich Musik mit einigen der dortigen Künstler aufnehmen.
Moderator: Du hast einmal gesagt, daß Musik eine universelle Sprache ist. Was genau hast Du damit gemeint?
KOKIA: Musik ist eine universelle Sprache einfach weil ich nach Frankreich gekommen bin, ohne Französisch zu verstehen, so wie viele von Euch kein Japanisch verstehen. Trotz der Sprachbarriere haben meine Worte die Herzen der Franzosen berührt und wenn ich auf der Bühne stehe, habe ich das Gefühl, daß die Franzosen sehr empfänglich für meine Songs sind.
Moderator: Du hast einen Song auf Französisch geschrieben. Möchtest Du ihn singen während Du hier bist? Oder ist die Musik dazu vielleicht noch nicht fertig?
KOKIA: Das geht leider nicht, aber morgen wird das kein Problem sein und ich werde einen Song auf Französisch singen! [lacht]
Moderator: Hat jemand irgendwelche Fragen?
Fan: Wird es von den Konzerten letztes Jahr und morgen eine DVD geben?
KOKIA: Das Konzert morgen könnte auf DVD erscheinen! [das Publikum jubelt]
Fan: Könntest Du bitte ein Album machen, auf dem Deine Stimme nur von Klavier begleitet wird? Du zeichnest Dich in dieser Art Musik ganz besonders aus und wir würden uns sehr über ein solches Album freuen.
KOKIA: Ich habe das schon ziemlich lange vor. Ich werde es sicher bald veröffentlichen, aber ich weiß noch nicht genau wann. Während des Konzerts morgen könnt Ihr die Partitur für den Song Arigatou kaufen.
Fan: Du bist jetzt wieder bei einem Independent-Label [Anmerkung: KOKIA ist nicht mehr bei Victor Entertainment]. Ist das einfacher oder schwerer?
KOKIA: Ah...für mich ist es eine gute Sache, auch wenn ich viel zu tun und keine freie Minute habe. Der Vorteil ist, daß ich genau das singen kann, was ich möchte, und meine Gefühle Euch, meinen geliebten Fans, mitteilen kann.
Moderator: Noch eine Frage?
KOKIA: Ich bin sehr klein und kann Euch nicht alle sehen, besonders nicht in den hinteren Reihen!
[Eine junge Dame nähert sich und bringt KOKIA einen rosa Plüschelefanten.]
KOKIA: [auf Englisch] Für mich? Oh, vielen Dank! [wieder auf Japanisch] Morgen werde ich pink no zou singen!
Publikum: Ja!!
[KOKIA macht ihr berühmtes "paonnn paonnn" Geräusch]
Fan: Du bist jetzt zwei Jahre hintereinander nach Frankreich gekommen. Bitte ziehe in Erwägung, regelmäßig herzukommen, denn wir würden uns alle sehr darüber freuen!
KOKIA: Natürlich, wenn sich die Gelegenheit bietet, werde ich sie mit Freuden ergreifen!
Fan: Konnichi wa.
KOKIA: Konnichi wa.
Fan: Hast Du vor, mit französischen Sängern zusammenzuarbeiten?
KOKIA: Ich würde gerne, aber ich weiß noch nicht mit wem.
Fan: Ich möchte wirklich gerne wissen, warum Du gerade nach Frankreich gekommen bist.
KOKIA: Ich weiß nicht warum...
[Ein männlicher Fan nähert sich der Bühne.]
Fan: Ich wollte keine Fragen stellen, aber ich wollte Dich aus der Nähe sehen!
[wildes Gelächter im Publikum]
KOKIA: [geht zu ihm und reicht ihm ihre Hand] Hallo!
Fan: Wirst Du morgen Chouwa singen?
KOKIA: Ja!
Fan: Hast Du Dich vor Deinem Konzert letztes Jahr überhaupt für Frankreich interessiert?
KOKIA: Ich war bereits mehrere Male als Touristin in Frankreich und habe Freunde, die hier leben. Ich liebe Frankreich. Der Pianist und Gitarrist, die mit mir gekommen sind, haben sich auch sofort in Frankreich verliebt.
Die Podiumsdiskussion endete mit lautem Applaus des Publikums. Diese kurze Unterhaltung mit ihren Fans schuf eine wunderbare Atmosphäre und enthüllte wichtige Informationen über ihre zukünftigen musikalischen Projekte.Informationen über ihre zukünftigen musikalischen Projekte.