Konzertbericht

Moi dix Mois live in München

21/12/2007 2007-12-21 12:00:00 JaME Autor: Geisha

Moi dix Mois live in München

Livebericht vom Konzert der Gothic Metaller am 21. Oktober 2007 im Backstage


© Midi:Nette
Die deutsche Etappe von Moi dix Mois' DIXANADU ~Fated "raison d’étre"~ Europa-Tour stand unter keinem guten Stern. Eine unglückliche Kombination aus übereifriger Planung und einer im Umbruch begriffenen Fangemeinde führte dazu, dass sich selbige auf fünf Konzerte verteilte, von denen dann drei so kurzfristig abgesagt wurden, dass die Betroffenen nicht mehr umplanen konnten und Moi dix Mois auf den verbleibenden zwei Konzerten nur vor einem kleinen Teil ihrer deutschen Fangemeinde spielten. Eisige Temperaturen sowie anhaltende Streiks im Nahverkehr taten ein Übriges und so hatten sich nur etwa 200 Zuschauer an der Friedenheimer Brücke eingefunden, etwa ein Drittel von ihnen Goths und Metaller, die mindestens zehn Jahre älter waren als die Fans aus dem JRock-Lager.

Falls die Band über diese vergleichsweise geringe Zuschauerzahl enttäuscht war, so ließ sie es sich nicht anmerken, sondern legte den unverwüstlichen Enthusiasmus an den Tag, den man von ihr gewöhnt ist. Nacheinander erschienen Hayato, Sugiya, K, Mana und zuletzt Seth auf der nur mit dem Bandlogo dekorierten Bühne und heizten der Menge sogleich mit Metaphysical kräftig ein. Es folgte ein ausgewogenes Set aus Songs von ihrem aktuellen Album, DIXANADU, die mit unglaublicher Energie zum Leben erweckt wurden, und alten Favoriten, bei dem jede der verschiedenen Fangruppen auf ihre Kosten kam: Night breed, Vain, Unmoved, Vizard, neo pessimist und Forbidden ließen besonders die Metaller jubeln, während Exclude, Last Temptation, Lamentful Miss und Perish vor allem die Goths entzückten.

Die "wiedergeborenen" Moi dix Mois mit Seth als Sänger und Sugiya und Hayato an Bass und Schlagzeug sind über das vergangene Jahr hinweg zusammengewachsen und hatten keinerlei Schwierigkeiten, die kleine Menge in Stimmung zu bringen. Anfänglich fühlte sich diese in der 800 Zuschauer fassenden Halle sichtlich verloren und war dementsprechend zurückhaltend, doch die Band feuerte sie unermüdlich an und ruhte nicht, bis sie sie in den sonst üblichen Hexenkessel verwandelt hatte - allen voran K, Seth und Mana, der, obgleich stumm wie immer, so oft wie möglich Blickkontakt suchte und bis an den äussersten Bühnenrand turnte um die Hände der Fans zu schütteln.

K mimte den Einpeitscher und erklärte, dass dispell bound ein ritueller Songs sei, der die Mitarbeit des Publikums erfordere. Seinen Anweisungen folgend erlernte dieses einige einfache, aber effektive furi, die von den J-Fans sogleich folgsam nachgeahmt wurden. Die Goths und Metaller bedachten dieses Schauspiel zunächst mit einem amüsierten Lächeln, doch nicht wenige ließen sich von der allgemeinen Partystimmmung anstecken und intonierten schließlich mit im Chor "D-i-x - Dix!". Die Band revanchierte sich, indem sie den nächsten Song, Angelica, ihren Fans widmete, die dann wiederum dazu aufgefordert wurden, zu Immortal Madness lautstark ihre "Dix Love" zu bekunden.

Gegen Ende des Sets hatten Moi dix Mois auch den schüchternsten Fan von den einsamen Höhen der diversen Tribünen hinunter aufs Parkett gelockt, und als sie nach knapp eineinhalb Stunden Spielzeit die Bühne verließen, wurden sogleich Rufe nach einer Zugabe laut. Diese wurden schließlich mit drei der schönsten Songs des Abends belohnt: Xanadu und Lilac of Damnation gaben Seth einmal mehr die Gelegenheit, mit herzzerreißenden Tremoli zu brillieren, und den krönenden Abschluss bildete das energiegeladene deus ex machina.

Dann hieß es endgültig Abschied nehmen. Hayato warf seine Trommelstöcke ins Publikum und Seth bedankte sich auf Deutsch mit "Danke". Mana blieb als Letzter auf der Bühne zurück, verbeugte sich graziös und verteilte Kusshändchen, und selbst die bärtigen Metaller ließen den stark geschminkten Japaner in seinem langen weissen Kleid hochleben.

Nachdem die Musiker verschwunden waren, streifte ein Kamerateam durchs Publikum und interviewte Fans für die geplante Live-DVD. Moi dix Mois, die trotz der widrigen Umstände eine erstklassige, mitreissende und vor allem sehr fannahe Performance lieferten, dürften mit den Reaktionen zufrieden gewesen sein.

Falls der Ausrutscher in Deutschland einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen hatte, so war der spätestens am nächsten Tag in Italien verflogen, wo Moi dix Mois - ebenso wie in Finnland, Spanien und Frankreich - Zuschauerzahlen verzeichneten, die alle Erwartungen übertrafen. Sie sind damit eine der wenigen japanischen Bands, die ihre Fangemeinde in Europa trotz Überangebot und durch die Medien geschürte Vorurteilen nicht nur halten, sondern weiter ausbauen konnten. Wir wünschen ihnen, dass sich diese erfreuliche Entwicklung auch in Zukunft fortsetzt!

Set List:
1. Metaphysical
MC
2. Exclude
3. Night Breed
4. Vain
SE A Lapis Night's Dream
5. Lamentfull miss
SE
6 Last Tempation
7 Perish
Long MC
8. Dispell Bound
9. Angelica
10. Immortal Madness
11. Unmoved
12. Neo P Intro
13. Neo Pessimiste
14. Vizard
15. Forbidden
Zugabe:
16. Xanadu
17. Lilac of Damnation
18. Deus ex Machina
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