Interview

Exklusivinterview mit Pay money To my Pain

08/12/2007 2007-12-08 12:00:00 JaME Autor: Non-non, Yoosh und Ayou Übersetzer: softis

Exklusivinterview mit Pay money To my Pain

JaME hatte die Möglichkeit, eine exklusives Interview mit der Rockband Pay money To my Pain zu führen.


© VAP
Im Oktober hatte JaME die Möglichkeit ein Interview mit der Heavy Rockband Pay money To my Pain zu führen, deren Musik ein Mix aus Screamo und Hardcore ist. Obwohl P.T.P. eine japanische Band ist, sind all ihre Texte in Englisch und ihr amerikanisch angehauchter Sound findet viel Anklang. Im Moment ist die Band groß im Gespräch und die Anzahl ihrer Fans steigt, deshalb hat JaME sie interviewt, um die Band dem ausländischen Publikum vorzustellen.

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Könnt ihr euch bitte vorstellen?

K: Ich bin der Sänger K.
ZAX: Ich bin der Drummer ZAX.
JIN: Ich bin der Übersetzer JIN. (Lachen)
PABLO: Ich bin der Gitarrist PABLO.
T$UYO$HI: Ich bin der Bassist T$UYO$HI.

Pay money To my Pains Musik wird in die verschiedensten Genres eingeteilt, unter anderem Emo, Metal und Screamo. Könntet ihr uns über eure Musik und eure Band aufklären, für die Leute, die euch noch nicht gut kennen?

PABLO: Ich denke es ist den Leuten selbst überlassen unsere Musik mit anderen Sachen zu vergleichen. Ich weiß, dass wir mit Metal und anderen Genres verglichen werden, aber wir versuchen etwas Einmaliges zu schaffen und kümmern uns nicht um Genres. Wir wollen einfach einen originellen Sound, mit einem dunklen Aspekt. Wir haben viele Lieder die so klingen.

Euer Bandname ist sehr extrem. Was bedeutet Pay money To my Pain?

K: Es bedeutet genau das was es heißt. Ich bin der Typ Mensch der ziemlich negativ denkt, deshalb schreibe ich Lieder, wenn ich in einer dunklen Phase stecke oder in einem Tief. Und dann bezahlen die Leute, um unsere CDs zu kaufen, also indirekt zahlen und kaufen sie meinen Schmerz. Das wollte ich wirklich deutlich machen.

Bedeutet das, dass es für dich keine Musik ohne „Schmerz“ gibt, K?

K: Ja. Im Grunde schon. (Lachen)
PABLO: Ich verstehe seine Gefühle sehr gut.
K: Ich kann nicht vorwärts blicken oder weitergehen ohne Schmerzen.
PABLO: Mir kommt es so vor als könnte ich nirgendwo anders meine Gefühle ausdrücken als in der Musik. Die Leute denken über „Schmerzen“ verschiedene Dinge und so, wie die Art wie sie sie verstehen ist sehr unterschiedlich, aber ich denke, dass „Schmerzen“ unser Stress ist, unsere Traurigkeit im alltäglichen Leben. Ich muss das irgendwie ausdrücken, und das tue ich mit der Musik.

Also projiziert hr eure Wut und Traurigkeit auf die Musik, und nicht Glück oder Zufriedenheit?

K: Ähm... also ich schreibe nicht Lieder um meine Gefühle auszudrücken, sondern das was von alleine kommt. Ich schreibe auch nicht um meine Wut auszulassen. Wenn ich Lieder schreibe, kommen die Worte wie von selbst. Manchmal handeln sie von Schmerz, aber meine Lieder sind einfach nur für mich, so wie sie sind.

Eure Texte sind komplett in Englisch, gibt es dafür einen bestimmten Grund?

K: Wenn ich sie auf japanisch schreiben würde, könnten nur Japaner sie verstehen. Wenn ich sie aber auf Englisch schreibe, können sie Leute aus vielen Ländern verstehen.

Also ist es nicht weil es schwer ist eurer Musik japanische Texte zu geben, sondern weil ihr eine weltweite Message habt?

K: Ähm... ich weiß nicht. Vielleicht. Aber ich mag Englisch auch einfach! (Lachen)

Manche sagen, dass es schwer ist japanische Texte zu schreiben, und Englisch leicht.

K: Ja, aber wir können es auch wenn es schwerer ist und ich kenne einige Bands die japanische Texte schreiben. Ich glaube das hängt mehr davon ab, ob ich es will oder nicht.

Wie schreibt ihr eure Songs? Schreibt ihr sie zusammen?

K: Ja. Wir arbeiten zusammen im Studio. Im Grunde bringt uns PABLO Songs und dann arbeiten wir alle daran.

Also ist es nicht so, dass jeder alleine Lieder schreibt, sondern ihr arrangiert sie zusammen?

PABLO: Ja, alle fünf Bandmitglieder machen unsere gemeinsame Musik komplett. Wir schaffen und erweitern unseren Sound als Gruppe.

Schreibt ihr die Texte nachdem ihr die Melodie habt?

K: Ja, und wenn das Lied wirklich gut ist, schreibe ich den Text zur gleichen Zeit. Zum Beispiel höre ich mir die Musik an, öffne meinen Notizblock und fange an die Lyrics, so wie sie mir einfallen, aufzuschreiben.
PABLO: K macht das fast immer so. Wenn ich ihm im Studio meine Lieder gebe und sie ihm gefallen, fängt er auf der Stelle an den Text zu schreiben. Nun ja, das macht er meistens zur selben Zeit. Wir schreiben im Studio an der Musik während K weiterhin den Text schreibt. So machen wir es für gewöhnlich.

Denkst du zuerst an die englischen Texte?

K: Manchmal, und manchmal übersetze ich aus dem japanischen.

Du wohnst in Los Angeles, wie haltet ihr Kontakt? Vor allem mit der Musik, den Proben und so weiter?

K: Wir kommunizieren viel über den Computer, mit Skype Phone, meinem Laptop und Email. Manchmal telefonieren wir und das kostet mich ein Vermögen, wie du dir vorstellen kannst. (Lachen)

Und wie nehmt ihr eure Lieder auf?

K: Das machen wir, wenn wir uns im Studio treffen. Ich fliege nur vier mal von den USA nach Japan, also ist es nicht leicht. Es ist ziemlich heftig eigentlich. Zwölf Stunden in einem Flieger, das bringt mich um und ich mag es überhaupt nicht! (Lachen)

Warum habt ihr euch entschieden, einen so schönen Anfang mit Piano für euer erstes Lied „Another day comes“ zu verwenden?

PABLO: Unsere Band PTP spielt harte Musik, aber wir wollen nicht nur für unsere harten Songs bekannt sein. Das Piano überträgt eine gewisse Stimmung und ein Image mit klassischen Tönen. Wenn wir mit verzerrten Gitarren einsteigen, würde sich das Image der Band nicht großartig von anderen unterscheiden. Ich habe es gewagt das Piano mit einzubauen weil ich dachte, unsere Musik hätte diese Art Stimmung, nicht nur hart, sondern auch innig. Ein weiterer Grund ist, dass ich die Leute überraschen wollte! (Lachen)

Dieser Start schafft ein gutes Image eines tollen Anfangs, beginnend mit Piano und dann klaren Gitarrenriffs.

PABLO: Ja. Es ist wie ein Dämmern oder der Anfang von etwas.

Was meinst du, wenn du singst „by fight for your rights, fight for your justice“ im Lied „The sun, love, and myself“?

K: Recht ist das richtige, wie mein eigener Wille, mein eigener Stil, meine eigene Kultur und so weiter… es sind meine Wurzeln. Deshalb kämpfe ich für mein Leben, darum, das tun zu können, was ich will.

Kommt das aus deiner eigenen Erfahrung?

K: Ja, vom Publikum und von mir.

Euer Album ist sehr vielseitig. Warum?

K: Du meinst, weil wir manchmal Hardcore Lieder spielen und dann melodische Musik? Ich weiß nicht, es ist einfach die Chemie. Es ist PTP, unser Sound.
PABLO: Auf diesem Album wollte ich unsere Fähigkeiten zeigen. Nicht nur auf einem Gebiet, sondern auch auf anderen. Ich wollte unseren Horizont mehr und mehr erweitern.

Dieses Mal habt ihr euer Album selber produziert. Habt ihr das aus diesem Grund gemacht?

PABLO: Also, dafür gab es keinen wirklichen Grund. Wir dachten uns einfach, dass wir es schaffen könnten es selbst zu machen, und haben es getan.

K, warum wohnst du in Los Angeles? Was hast du hier schon gelernt?

K: Kultur, Sprache... Skateboarden! (Lachen)

Wohnst du in L.A. wegen dem Skateboarden?

K: (Lachen) Um die Sprache zu lernen.

Warum L.A.?

K: Weil New York ein bisschen zu weit weg ist. (Lachen) Das war’s!

Auf eurer Website steht „Wir existieren nicht im TV, in Magazinen und im PC. Wir existieren auf der gleichen Straße, auf der ihr steht.“ Warum habt ihr diese Message geschrieben?

K: Eigentlich hat ein Freund von mir diesen Satz gesagt. Er ist ein wenig ein Straßenkind und wuchs auf der Straße auf, deshalb war jede Regel und jeder Einfluss den er kannte von der Straße.
T$UYO$HI: Jetzt, da die Leute einfachen Zugang durch das Internet, Fernsehen und Magazinen haben, neigen sie dazu zu denken, dass sie alles wissen. Aber das tun sie nicht. Wir sind keine Helden für das Fernsehen, wir sind auf der gleichen Stufe wie ihr. Wir sind einfach normale Jungs, nur dass wir Musik in einer Band machen. Wir sind nicht fake, sondern sehr real.

Ihr betont dass ihr „auf der gleichen Straße geht“ wie eure Fans. Ist es euch wichtig mit ihnen in Kontakt zu kommen?

K: Ja, sehr. Finde ich schon.

Bemerkt ihr Interaktionen mit eurer Fans, ein Geben und Nehmen?

K: Meinst du einen Austausch? Ja, natürlich!
T$UYO$HI: Ich denke wir sind genau so wie ihr auch.
K: Wir sind Musiker und auch nur Menschen.

Hattet ihr schon Auftritte in den U.S.A.?

K: Ja.

Wie war das Publikum verglichen mit Japan? Welche Unterschiede gab es?

K: Sehr unterschiedlich! Als sie mich, als Ausländer, sahen, sagten sie „Oh Mann, Japaner können ja Hardcore spielen!“. Die Reaktionen waren immer gleich „Ohhh! Yeah!“. Das war’s. (Lachen) Sie wollten Spaß haben, Bier trinken und Ausländer spielen sehen.

Seid ihr daran interessiert, nach Europa zu kommen?

K: Natürlich. Ich bin daran sehr interessiert. Irgendwann werden wir in Europa touren.
PABLO: Das wäre toll.

Als ich eure Musik hörte, fand ich, dass moshen dazu am besten passen würde. Welches Publikum mögt ihr lieber? Das, das sich tatsächlich bewegt, oder das, das die ganze Zeit still steht?

K: Ich mag alles außer parapara. (Lachen) Ich weiß nicht, macht einfach das worauf ihr Lust habt. Es ist okay wenn man nur rumsteht, zuguckt, Bier trinkt oder mosht, was immer ihr wollt. Mir ist es egal.

Möchtet ihr gerne einen kurzen Kommentar über eure Lieder abgebeben, euren Eindruck der Songs eures letzten Albums „Another day comes“ beschreiben?

K: Welches interessiert euch?

Home, bitte! Wir mögen Home sehr!

K: Home ist ein sehr einfaches Lied. Die Menschen leben ihr Leben und wir unseres. Manchmal kommen wir uns verloren vor, manchmal müssen wir kämpfen. Wir suchen immer nach dem Licht der Hoffnung. In diesem Lied geht es darum, in Japan aufzuwachsen, aber im Moment lebe ich nicht in Japan, deswegen vermisse ich mein Zuhause manchmal. Mein Zuhause ist wie meine Schwäche, meine Zuflucht, mein Gefängnis, so etwas wie ein leerer Raum, den ich „Zuhause“ nenne.

Ich habe euer PV gesehen und sah das „PTP“-Tattoo auf deinem Arm. Wann hast du es dir stechen lassen und warum?

K: Bittesehr. (Zeigt das PTP Tattoo auf seinem rechten Arm) Ich glaube ich habe es mir vor drei oder vier Jahren in L.A. stechen lassen, weil ich Tattoos mag.

Welche Bands hört ihr?

K: Kennt ihr THE HIGHER? Deren Lieder sind ziemlich poppig, aber ich mag die Melodien.
ZAX: ....Noise (Lachen). .....Noise. (Die Musikrichtung Noise)
JIN: Johnny’s. (Lachen) NEWS von Johnny’s. (Lachen)
PABLO: Gestern habe ich mir den ganzen Tag Sigur Rós angehört, im Regen, bei voller Lautstärke. (Lachen) Ich mag Island sehr, also auch die dunkle Stimmung von mum, Björk und ANIMA.
T$UYO$HI: Ich höre verschiedene Genres, aber in letzter Zeit The Album Leaf, InMe und Idiot Pilot. Zu Hause höre ich nicht viel harte Musik.
PABLO: Ich hör auch nicht viel hartes zu Hause.
T$UYO$HI : Ich spiele und schreibe gerne harte Musik, aber ich höre sie nicht.

Was sind eure Pläne für die Zukunft?

PABLO: Nun ja, wir werden unsere Tour beenden, uns dann treffen und unsere zukünftigen Pläne besprechen, wie immer. Im Moment ist nichts besonderes geplant.

Könntet ihr den Lesern von JaME eine Nachricht hinterlassen?

K: Danke, dass ihr meine Freunde seid. (Lachen) Ich hoffe euch gefällt unsere Musik. Unser erstes Album „Another day comes“ bedeutet, dass jeder Tag ein neuer Tag ist, wie ihr ja wisst, und ich hoffe er ist brandneu für euch. Wir glauben daran. Ich hoffe, ihr fühlt genau so wie ich. Danke.
ZAX: Bitte hört euch unser Album „Another day comes“ an. Es ist dunkel, aber ihr könnt sicher das Licht darin sehen. (Lachen) Unterstützt uns!
JIN: Wir sind Freunde, also bitte kommt uns in Japan besuchen.
PABLO: Bitte erzählt euren Freunden von unserer Musik. Wenn ihr das macht, haben wir vielleicht eine Chance euch im Ausland zu sehen, und das hoffen wir sehr.
T$UYO$HI : Außer in Japan und den U.S.A. würden wir gerne in vielen verschiedenen Ländern spielen, vor unterschiedlichen Leuten, also bitte hinterlasst uns eine Nachricht auf unserer Myspace Seite und ladet uns für Konzerte in euer Land ein! Ihr könnt sowohl in Amerika als auch Europa unsere Lieder von iTunes laden, und ihr könnt unsere CDs auch kaufen, also bitte hört euch unsere Musik an!
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