Interview

Interview mit SCREW bei der J-ROCK INVASION

01/02/2008 2008-02-01 12:00:00 JaME Autor: Finja & Laura

Interview mit SCREW bei der J-ROCK INVASION

Interview mit der jungen Visual Kei Band SCREW in Köln


© PS COMPANY
Einen Tag vor der J-Rock INVASION hatten wir die Möglichkeit, ein Interview mit SCREW zu führen, einer relativ jungen Visual Kei Band die im Rahmen des Rock Identity Events erstmals in Deutschland auftraten. Die fünf Musiker - allesamt in dicke Jacken gehüllt und offensichtlich etwas mitgenommen vom langen Flug - begrüßten uns freundlich in einem der Backstage Räume im Kölner Palladium.

Hallo. Bitte stellt euch unseren Lesern vor!
Jin: Ich bin der Drummer der Band, Jin.
Yuuto: Ich bin Yuuto, der Bassist.
Manabu: Ich heiße Manabu und bin Gitarrist.
Kazuki: Ich bin ebenfalls Gitarrist und heiße Kazuki.
Byo: Ich bin der Sänger, Byo.

Ihr seid zum ersten Mal in Deutschland. Welche Eindrücke konntet ihr bisher sammeln und was denkt ihr über Deutschland?
Jin: Ich habe im Vorfeld gehört, dass Deutschland super ist und dass die deutschen Fans generell sehr gut drauf sind. Das gefällt mir, ich hoffe, es wird sich morgen bewahrheiten!
Yuuto: Ich habe bisher nur Köln gesehen, für mich ist diese Stadt schön - wie aus einem Film.
Manabu: Seit ich am Flughafen angekommen bin, habe ich das Gefühl, dass die Luft irgendwie anders ist.
Kazuki: Ich habe gehört, in Deutschland wäre es sehr kalt. Aber ich persönlich finde das Klima sehr angenehm!
Byo: Ich denke, die Deutschen sind sehr gut im Fußball. (lacht)

Morgen tretet ihr auf der J-Rock INVASION auf. Was sind eure Erwartungen?
Jin: Ich würde mich freuen, wenn wir mit unserem Sound die Fans begeistern könnten.
Yuuto: Wenn ich in Japan auftrete, dann ist das eher eine Kopfsache. Hier ist man so nah an den Fans dran, das finde ich toll.
Manabu: Ich denke, die deutschen Fans reagieren und empfinden anders als die Fans in Japan. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie die Fans uns aufnehmen werden, wie es gefühlsmäßig sein wird.
Kazuki: Morgen spielen wir mit Bands zusammen, die sozusagen über uns stehen, gerade deshalb möchten wir unser Können unter Beweis stellen und eine gute Show abliefern.
Byo: Wir wollen - gerade als japanische Band - Eindruck hinterlassen mit unserem Auftritt.

Manabu, du bist seit Mai 2007 festes Mitglied bei SCREW. Hast du dich gut eingelebt?
Manabu: Ich bin wirklich froh, Mitglied in dieser Band zu sein. Es ist eine schöne Sache und es macht mir sehr viel Spaß.

Was für eine Bedeutung hat der Name SCREW?
Byo: Ich mag Sachen die 'straight forward' sind nicht so gerne, sondern bevorzuge Dinge, bei denen man den Kopf benutzen, nachdenken muss. Screw heißt übersetzt Schraube, man muss sich als Zuhörer intensiv mit uns befassen, sich 'rein drehen' und wir als Band wollen uns mit unserer Musik in die Herzen der Fans drehen (lächelt).

Wie habt ihr euch kennen gelernt?
Yuuto: Nun, Byo und ich haben zuvor schon gemeinsam Musik gemacht, Kazuki wurde uns von Bekannten vorgestellt und wir fanden direkt, dass er zu uns passt. Jin haben wir im Internet kennen gelernt (lacht), wir fanden ihn cool und er passte zu uns, Manabu wurde uns schließlich ebenfalls persönlich von einem Freund vorgestellt und kam dann zu uns.

Byo und Yuuto, ihr wart also schon mal gemeinsam in einer Band. Wie kommt es, dass ihr wieder zusammen in einer Gruppe spielt?
Yuuto: Ich habe zwischendurch auch mit anderen Leuten Musik gemacht, habe aber gemerkt, dass Byo und ich einfach am besten zusammenpassen. Mit ihm macht es am meisten Spaß, außerdem erzielen wir gemeinsam musikalisch die besten Ergebnisse und ziehen beide Vorteile daraus.

Ihr seid eine relativ junge Band und habt bereits die Möglichkeit, im Ausland aufzutreten. Was denkt ihr darüber?
Jin: Als wir davon erfahren haben, waren wir wirklich sehr verwundert, gerade weil wir eine so junge Band sind. Wir hätten damit wirklich nicht gerechnet, aber diese Chance hat uns ehrgeizig gemacht - wir wollen auf jeden Fall eine gute Show abliefern und gegenüber den anderen Bands nicht 'verlieren'.

Ich habe gehört, dass eure Bühnenshows sehr interessant sind. Wodurch zeichnen sie sich aus?
Jin: Unsere Lieder sind einerseits sehr hart, beinhalten aber auch schöne Melodien. Wir versuchen, dieses Zusammenspiel auch auf der Bühne bestmöglich zu überbringen.

Byo, du warst Roadie bei der Band kagerou und hast einmal gesagt, dass Sänger Daisuke dein Vorbild ist. Warum?
Byo: Ja. Durch Daisuke habe ich sehr viel gelernt, er war so etwas wie ein Lehrer für mich. Sein Einfluss hat mich definitiv positiv geprägt.

In eure Musik fließen viele verschiedene Stilrichtungen mit ein. Entscheidet ihr vorher, in welche Richtung ein Lied gehen soll, oder geschieht das spontan?
Kazuki: Byo gibt meistens eine Struktur vor und sagt uns, wie er sich ein Lied vorstellt. Der Rest der Band kreiert dann den Song nach diesem bestimmten Bild, so wie es uns gefällt. Also entscheiden wir tatsächlich meistens vorher, in welche Richtung das jeweilige Lied gehen soll und welches Thema es hat.

Hat der Beitritt zum Label Indie PSC eurer Karriere eurer Meinung nach geholfen?
(Die Band berät sich kurz untereinander und mit der Managerin)
Byo: Erstmal wurde die Band natürlich sehr gepusht. Außerdem kam Manabu dazu, wodurch die Band gewachsen ist, er ist wirklich eine Bereicherung für uns. Es war also eine positive Entscheidung die uns definitiv geholfen hat.

Warum habt ihr Anfangs nur sogenannte Secret Lives gegeben?
Byo: Wir wollten damals erstmal sehen wie es ist, zu Viert aufzutreten. Wir mussten uns zuerst an das Ganze herantasten und deshalb fand anfangs auch alles geheim statt (lacht).

Habt ihr eine bestimmte Message, die ihr in euren Songs übermitteln wollt?
Yuuto: Eine spezielle Message haben wir nicht, es ist immer von dem Song den wir spielen abhängig. Der Zuhörer muss unsere Musik auf sich wirken lassen und dann selbst entscheiden, welche Botschaft er darin sieht.

Wie seid ihr zum Visual Kei gekommen und was fasziniert euch daran?
Jin: Ich wurde vor allem von X Japan beeinflusst und meine Leidenschaft für ihre Musik hat mich zum Visual Kei gebracht. Diese Band hat mich definitiv begeistert.
Yuuto: Mir gefällt am Visual Kei vor allem, dass in dieser Szene verschiedene Musikstile vorherrschen. Es gibt poppige Bands, sehr harte Bands und ganz verschiedene melodische Bands. Diese Vielfalt finde ich toll.
Manabu: Mir hat vor allem das ganze Drumherum gefallen, besonders der außergewöhnliche Style.
Kazuki: Dem kann ich mich nur anschließen. Der Style hat mich wirklich fasziniert, außerdem wurde ich sehr durch meine älteren Freunde beeinflusst, die sich für diesen Stil und die Musik interessiert und mich schließlich auch dazu gebracht haben.
Byo: Gott hat mir gesagt, ich solle mich dem Visual Kei anschließen! (lacht)

Und was für Musik hört ihr privat?
SCREW: Vor allem Slipknot und Radiohead. Privat hören wir aber auch oft unsere eigene Musik!

Habt ihr als Band Ziele für die Zukunft?
Jin: Wir wollen uns als Band weiterentwickeln und erfolgreich sein.
Yuuto: Wir wollen nicht nur in Deutschland auftreten, sondern wünschen es uns, überall auf der Welt unsere Musik spielen zu können.
Manabu: Wir möchten Stück für Stück erfolgreicher werden und uns musikalisch verbessern.
Kazuki: Ich finde, man sollte sich immer nur ein Ziel setzen, dieses erreichen und sich dann ein neues, höheres Ziel stecken. Im Moment freue ich mich auf morgen und sehe den Auftritt als Ziel, danach werde ich mir ein höheres Ziel suchen!
Byo: Wir würden gerne allein durch Deutschland touren.

Habt ihr zum Abschluss eine Message an unsere Leser?
Jin: Ich hoffe, dass ihr SCREW besser kennen lernt und dass wir euch gefallen.
Yuuto: Wir wollen eine bekannte japanische Band werden und es würde uns freuen, wenn die Leser von JaME uns dabei unterstützen würden.
Manabu: Ich würde mich auch freuen, wenn durch die Hilfe der Leser unsere Popularität in Deutschland steigen würde. Danke!
Kazuki: Wir wollen auf jeden Fall zurück nach Deutschland kommen und hoffen dabei auf eure Unterstützung!
Byo: Ich würde mich über neue Freunde freuen. (lacht)

Vielen Dank für dieses Interview!
SCREW: Vielen Dank.
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