Review zur 7. Majorsingle der J-Rock Künstlerin, die am 12.11.2003 in Japan erschienen ist.
Mit "Chou" lieferte Tsukiko Amano ihre erste Zusammenarbeit mit der Softwarefirma Tecmo ab. Sie schrieb dieses Lied als so genannten Imagesong (Titellied) für den zweiten Teil der Project Zero Reihe (Dabei handelt es sich um ein in Japan und auch im Ausland populäres Videospiel). Diese Kollaboration hat wunderbare Früchte getragen. Schon das Cover der Maxi Single scheint von Einflüssen übersäht. Tsukiko steht in einem weißen Kimono in einem gewaltigen Tempel und auch die roten Schmetterlinge, die in Project Zero eine gewichtige Rolle spielen, finden sich darauf wieder. Im Booklet findet der Fan nicht nur die Songtexte, sondern auch einen kleinen Flyer mit Werbung zum PS 2 Spiel. Auf diesem wurden ebenfalls ein paar Zeilen von Tsukiko Amano abgedruckt, die ihre Gedanken zu dieser Zusammenarbeit wiedergeben. Sie schrieb dieses Stück um die Situation von Mio und Mayu (den Protagonisten im Spiel) auszudrücken. Es geht in dem Lied vor allem um die Angst sich zu verlieren und auch die Furcht darüber, wenn man allein in einer beängstigenden Umgebung ist oder ganz einfach die Angst davor, einem geliebten Menschen nicht helfen zu können. Die Scheibe beinhaltet zwei Lieder.
Das erste ist der Imagesong "Chou" (zu Deutsch: Schmetterling). Mit Becken und Trommeln und den nur wenig später einsetzenden Violinenklängen beginnt das Lied wunderbar traditionell japanisch angehaucht und melancholisch, "Chou" setzt auf diese Weise schon den ersten, würdigen Akzent als Titellied zu diesem Videospiel. Der Bass begleitet mit seinem tiefen Klang harmonisch bis Tsukikos Gesang einsetzt. Beim Refrain spielen Bass und E-Gitarre zu einem wahren Crescendo auf, passend dazu auch der tief ergreifende Gesang von Tsukiko. Dieses Wechselspiel aus sanften, melancholischen Passagen und rockigen Abschnitten zieht sich durch das gesamte Lied und verleiht ihm auf diese Art und Weise Gänsehautfeeling pur. Kurz vor Schluss spielt die Gitarre in einem Solo so richtig auf, die begleitenden Streicher und Glockenklänge im Hintergrund sorgen zusätzlich für Stimmung. Absolut stimmig ist dabei auch immer Tsukiko Amanos Gesang, der dem gesamten noch die Krone aufsetzt, ehe das Lied sanft mit den Violinen-, Bass- und Gitarrenklängen ausklingt. Besonders bei diesem Lied sind auch die Lyrics an sich: Rein japanische Texte und auch der Sinn der Worte schaffen unbewusst eine absolut glaubwürdige Untermalung zu dem storytechnisch sehr traditionellen Project Zero: Crimson Butterfly. Hier ist eine kurze sinngemäße Wiedergabe der Lyrics aus dem Lied: Es wird aus der Sicht des Zwillings der geopfert wurde erzählt, der nun als Schmetterling sein Dasein fristet. Sätze wie "Wenn du mich nicht schreien hörst, werde ich mich durch dich selbst zerstören. Deine Arme die mich halten zerfallen zu Staub." und immer wieder "Sieh, ich fliege besser als du dachtest!" machen das Ganze zu einem sehr emotionalen Stück und es lohnt sich definitiv, sich die Übersetzungen mal anzusehen.
Tsukikos Coupling Single ist "Shou". Ein Lied, das schon deutlich gemächlichere Töne anschlägt. Glocken-, Klavier- und seichte Gitarrenklänge begleiten mit kontinuierlichem Bass das Lied. Schließt man die Augen und lässt sich vom Rhythmus treiben, landet man unwillkürlich in einer Nightbar mit Liveband. Stellt man sich nun vor, dass Tsukiko neben einem Klavier steht und singt; ihre Supportband im Hintergrund spielend, lässt einen das ungewollt schmunzeln. Ein ruhiges Lied das für Ambiente und Stimmung sorgt. Es bildet allerdings auch einen starken Kontrast zur Mainsingle auf der CD, lässt Neuzugänger jedoch einen kleinen Blick in Tsukiko Amanos abwechslungsreiche, musikalische Welt werfen.
Bei der Titelauswahl auf dieser CD fällt Tsukiko Amanos Hang zum reimen auf. Meist reimt sich der Titel des ersten Tracks auf einer Maxi Single mit dem Klang der Couplingsingle. Ein nettes Gimmick das für die Künstlerin selbst sicherlich einen tieferen Sinn hat, dieser erschließt sich dem ausländischen Fan allerdings nicht. Muss er auch nicht. Für Freunde der PS 2 Videospielreihe eine Pflichtanschaffung, für alle diejenigen, die von der Künstlerin aus Fernost überhaupt noch nichts gehört haben, ein lohnender Einstieg.
Gesamtwertung: 9,5 von 10
Gesamtlaufzeit: 10:12 Min.
Tracklist:
01. Chou (05:50 Min.)
02. Shou (04:21 Min.)