Review

MUCC - FUZZ

27/02/2008 2008-02-27 12:00:00 JaME Autor: YURA

MUCC - FUZZ

Review zur Special Edition mit CD und DVD von MUCCs Electro Hymne FUZZ

Single CD + DVD

FUZZ

MUCC

Künstler: MUCC
Titel: FUZZ
Typ: Maxi-Single
Veröffentlichung: Oktober 2007
Stil: Electro-/Rock
Bewertung: 8.5


Tracks:

01 FUZZ
02 Chain Ring
03 mae he (2007/05/01 CLUB CITA)
04 FUZZ electro cruisin' mix

DVD: beyond 10th anniversary the brilliant


Die heißdiskutierte Single von MUCC, ob deren überraschende Entwicklung. Das das Titellied in einem amerikanischen Blockbuster lief, ist für einige der Anfang vom Ende. Andererseits hat die Band wie kaum eine andere so viel Wandlungsfähigkeit bewiesen wie MUCC.

Warum "FUZZ" von manchen so verrissen wird ist, aufgrund der Vielseitigkeit des Stückes, ein Mysterium. Abgekoppelt von der visuellen Unterlegung durch das PV, durch das es die meisten kennen, entfaltet das Lied noch weitere starke Momente, vor allem das Element der Mundharmonika, das bei Rock Bands nicht sonderlich neu ist, aber auch keine Alltäglichkeit darstellt. Ansonsten bietet das Stück eine interessante Techno-Rock Mischung und einen absolut mitreißenden Refrain. Und die unvergleichliche Stimme von Tatsuro tut ihr Übriges.

"Chain Ring" ist umso mehr ein etwas typischeres Neu-MUCCsches Machwerk. Ein wenig poppiger gleichzeitig, aber noch punk-rockig genug um nicht in der Belanglosigkeit zu verschwinden. Reicht nicht unbedingt an "FUZZ" heran, aber macht trotzdem ordentlich Spaß. Und das Gitarrensolo gegen Mitte ist auch ganz passabel und erfüllt seinen Zweck. Zum Schluss noch eine metallige Einlage, so als Erinnerung an die früheren Zeiten und fertig.

Der Live-Mitschnitt hat ein paar Mix-Schwächen, bei der im instrumentellen Teil der Bass manchmal zu dröhnend durch die Boxen kommt. Das Lied gehört aber nicht zu den besten Stücken von MUCC. Erinnert ein wenig an "Utagoe", ist aber von dessen Klasse ein, zwei Schritte entfernt. Was Klasse ist, ist der Einsatz der Mundharmonika in der zweiten Hälfte. Sehr überraschende Einlage, die aber zu sehr an "How to use Love R-TYPE" von Bang-Doll erinnert, vor allem durch die Metal-Untermalung im Hintergrund. Und ab diesem Punkt wird das Lied tatsächlich besser. Bretthart geht es auf die letzten zwei Minuten los. Diesmal erinnert es noch mehr an eine härtere Version von "Utagoe". Dürfte aber sein Ziel, der Halle ordentlich einzuheizen, erreicht haben.

Der "electro cruisin’ mix" von "FUZZ", ist interessanter Weise fast noch besser als das Original, da konsequent noch mehr Richtung Trance-Metal gebürstet. Die Unterschiede sind nur marginal, dafür kommt aber der Refrain besser raus. Der Mittelteil ist dann wieder etwas daneben gegangen, da er zu sehr an schlechten 80-er Jahre Techno erinnert. Dafür geht es zum Schluss wieder besser. Und wieder ist es die kräftige Stimme, dank derer das Lied überhaupt eine Seele bekommt. Eindeutig ist, dass es mit anderem Vokalisten nicht so gut oder gar nicht funktionieren würde.


Und nun noch paar Worte zur DVD. Der etwa 13 Minuten dauernde Zusammenschnitt hat einige interessante Momente zu bieten, wie das Konzert mit einem Streichorchester oder die Soundchecks, bei denen schon mal der Roadie das Mikrophon übernimmt und dafür von der Band Applaus bekommt. Alles in allem ist es aber eher ein sehr langer Trailer für die Live DVD Chroniken, die erst nach dieser Single veröffentlicht wurde. Man kommt aber auch hier auf seine Kosten, wenn man denn nur Japanisch kann, da sehr viele Sprüche der Band zwischendurch in japanischer Schrift eingeblendet werden.

Wen das nicht stört und wer auch nicht über große Japanisch Kenntnisse verfügt, der kann sich an einigen kleinen Neckereien der Band gegen Yukke und anderen Schelmereien der Band erfreuen, die universell verständlich sind. Außerdem ist es schon großartig genug aus größerer Distanz, sprich ohne direktem konzertuellen Involvement, die MC Hammer Hosen von Sänger Tatsuro zu betrachten. Für hiesige Fans dürfte wohl die Tatsache, das keine Mitschnitte deutscher Konzerte auftauchen (zumindest waren keine offensichtlich als solche zu erkennen) einen kleinen Wermutstropfen darstellen. Dafür dürften sich die französischen um so mehr freuen, da das La Locomotive immer wieder gezeigt wird.

Und erst wenn man gesehen hat, wie viel Spaß man in einem japanischen Konzertsaal wohl haben kann - das Maximum der Bewegungsfreiheit ist die Bewegung der Arme - dann lernt man selbst die letzte Spelunke im eigenen Lande zu schätzen.

Fazit:
Die Jungs sollten häufiger zur Mundharmonika greifen. Und auch weiterhin an ihrem Stil herumexperimentieren. Bei ihnen scheinen diese Versuche nämlich besser zu klappen als beim Rest. Die Single ist es definitiv Wert gekauft zu werden, nur sollte man in Sachen DVD nicht anfällig für Epilepsie sein, denn der Bilderrausch am Anfang bereitet auch gesunden Menschen unglaubliche Kopfschmerzen.
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Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Single CD + DVD 2007-10-31 2007-10-31
MUCC
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