Konzertbericht

stylish wave ILLUSION '08 Live Reports Part 2

15/03/2008 2008-03-15 12:00:00 JaME Autor: Finja & Jasy

stylish wave ILLUSION '08 Live Reports Part 2

Konzertberichte der Gewinner unseres stylish wave ILLUSION '08 Wettbewerbs - Teil 2


© star child
Am 19. und 20. Januar fand das Stylish Wave ILLUSION Festival im Zepp Tokyo statt. Zu diesem Anlass hatte JaME zusammen mit Zy/ starchild einen Contest organisiert, bei dem Tickets für das Event zu gewinnen waren. Ursprünglich standen 20 Tickets zur Verfügung, aber starchild beschloss alle Teilnehmer einzuladen. Unglücklicherweise tauchten nicht alle Gewinner zum Event auf, obwohl starchild ihnen exzellente Plätze reservieren ließ. Wir hoffen, dass zumindest diejenigen, die dem Event beigewohnt haben, eine großartige Zeit hatten und gefallen an den Auftritten von Vidoll, Mix Speaker's, Inc., Wizard, Jinkaku Radio, ayabie, Kra, Lolita23, sadie, lynch., Moi dix Mois, D'espairsRay und Plastic Tree fanden.

Hier könnt ihr den zweiten Teil der Konzertberichte der Gewinner lesen, den ersten Teil findet ihr hier.

Konzertberichte

Meine persönlichen Highlights der ersten Nacht waren ayabie und Jinkaku Radio. Obwohl die beiden Bands sich sehr voneinander unterscheiden, habe ich ihre Auftritte am meisten genossen. Jinkaku Radios Musik hat mich tief berührt; Yuukis Stimme ist wirklich schön. ayabie waren im Gegensatz dazu einfach nur unterhaltsam! Mit all den Fans gemeinsam die Furitsuke*-Bewegungen zu machen und wie verrückt herumzuspringen, hat mich sehr glücklich gemacht.

Die Band, die mich am meisten überrascht hat, war ohne Zweifel Mix Speaker's, Inc.. Ihr Auftritt war toll und obendrein sehr lustig. Sie waren neben all den anderen Bands eine erfrischende Abwechslung.

Der zweite Tag war eher 'düster', es war also nicht überraschend, dass auch das Publikum sich verändert hatte. Sie machten kaum Furitsuke*, headbangten dafür aber sehr viel. Ich würde sagen, dass lynch. die Halle am meisten gerockt haben, und dass die Menge wirklich mitgegangen ist.

Die letzte Band des Abends war Plastic Tree und ich nehme an, dass die meisten Menschen kamen, um sie zu sehen. Sie waren fantastisch! Die Bandmitglieder schienen sehr viel Spaß zu haben und natürlich waren Ryuutarous MCs** lustig wie immer. Ihre Set List war außerdem sehr überzeugend.

Ich habe beide Tage sehr genossen und bin froh, dass ich diese Gelegenheit bekommen habe.

Anmerkung:
*Furitsuke = Das japanische Wort für Choreographie, beim Furitsuke bewegen die Fans bei Konzerten vor allem ihre Hände synchron zum Takt der Musik, die Bewegungen werden meist vorgegeben.
**MC = Member Comment - Ein Mitglied der Band spricht zu den Fans.


- Sabina, Schweiz

Als allererstes, ehe ich das Konzert kommentiere, möchte ich JaME, Starchild und Zy, sowie allen an den zwei Abenden aufgetretenen Bands danken. Ich hatte eine wirklich tolle Zeit und traf viele wirklich coole Leute, also vielen herzlichen Dank, dass ihr mich eingeladen habt. Und nun, zu den Konzerten!

Ich möchte ehrlich sein, ich wusste nicht wirklich viel über diese ganzen Bands, aber ich schätze, das bedeutet, dass ich eine gute Einschätzung abgeben kann, da ich ohne vorgefasste Meinung darangehen konnte. Am ersten Abend hatte ich einen der besten Plätze im ganzen Haus (und auch am zweiten Abend hatte ich einen vergleichbar guten Platz). Ich saß auf der ganz rechten Seite der oberen Etage. Ich konnte alles, was sich auf der Bühne abspielte, perfekt sehen. Es war anhand des Equipments einfach zu erraten, dass Vidoll die erste Band sein würde, und obwohl ich nicht so viel über all diese Bands weiß, war Rames Bass einfach zu erkennen. Ich hatte eine Menge guter Sachen über Vidoll gehört, aber konnte mich bisher nicht mit ihnen anfreunden. Doch als sie auf die Bühne kamen, war ich sehr beeindruckt und verdammt aufgeregt. Sie schienen eine Menge Fans zu haben und wechselten während des Konzerts, wie es schien, zwischen fröhlicher und harter Musik hin und her. Ich war froh darüber, sie sehen zu können und sie waren auch unterhaltsam. Ich wünschte nur, ich würde verstehen, wovon die Lieder handelten.

Die nächste Band, die spielte, war Mix Speaker's, Inc.. Meiner Meinung nach sind sie eine recht harte Band, die man unmöglich verpassen sollte. Ich wusste, dass seek (Bass) und AYA (Gitarre) vorher in der berühmten Cosplay Kei Band Psycho le Cemu waren, aber darüber hinaus war ich skeptisch, ob diese Band live zu sehen gut oder schlecht sein würde. Ich war mir nicht sicher, ob ich die Kostüme ernst nehmen sollte oder nicht, aber ich war sehr gespannt, wie ihr Auftritt sein würde. Sie begannen das Set mit einem Intro Song, dass die beiden Sänger sangen, während die anderen Mitglieder durch eine Tür mit dem Mix Speaker's, Inc. Logo darauf kamen. Ich fand besonders seeks Stelzen lustig, und sein "Götterschildkröte" Kostüm war riesig. Sie spielten ein paar Lieder, tanzten zu anderen und machten ein paar MCs** (diese schienen für diejenigen, die sie verstehen konnten, lustig zu sein). Ich war überrascht, wie gut ihre Musik war, fröhlich, aber sie rockte. Sie hatten einen ungewöhnlichen Stil, aber das veranlasste mich dazu, ihnen aufmerksam zuzuschauen, um zu sehen, was sie wohl als nächstes tun würden! Ich habe es wirklich genossen, eine Band zu sehen, die so anders auftritt. So was hatte ich nie zuvor gesehen.

Nach Mix Speaker's, Inc. kamen Wizard an die Reihe. Ich hatte sie bereits den Monat zuvor im Shibuya O-East live gesehen und freute mich auf einen vergleichbaren Auftritt. Wizards Musik ist Heavy Rock mit einem sehr satten Sound und sie lieferten eine energiegeladene Performance ab, mit den Gitarristen und dem Bassisten, die über die gesamte Bühne liefen und die Menge aufheizten. Das Publikum ging völlig mit und war glücklich, ihren Auftritt sehen zu können. Ich denke, dass die Show, die sie beim stylish wave ILLUSION '08 abgeliefert haben, besser war, als ihr Auftritt, den ich das letzte Mal in der Shiranbanshow verfolgt hatte, und sie sind definitiv eine Band, die ich empfehlen würde!

Die Nächsten waren Jinkaku Radio, eine Band, über die ich so gut wie gar nichts wusste. Sie kamen in schwarzen Anzügen mit Armbändern herein und spielten ein langsameres und atmosphärischeres Set, als Wizard. Genau deshalb erinnerten sie mich auch an Placebo. Ich war von ihrem hohen Maß an musikalischem Talent sehr beeindruckt, obwohl die japanische Menge sehr still war. Ich war mir nicht sicher, warum sie das so machten, als erstes dachte ich, dass sie sie nicht mögen würden aber während deren MCs** klatschte die Menge und war sehr laut und das zu sehen, machte mich sehr froh. Viele der Lieder klangen für mich recht ähnlich und sie waren genauso aufregend, wie die anderen Bands, die bereits gespielt hatten. Ich schätze, dass sie eine ziemlich toughe Band für alle diejenigen sind, die die Lyrics nicht verstehen, um sie dementsprechend schätzen zu können. Das schließt mich leider mit ein.

ayabie war eine weitere Band, die ich bereits im Dezember in der Shiranbanshow gesehen hatte, und ich freute mich wirklich sehr darauf, sie wiederzusehen. Wie schon in der Shiranbanshow waren sie für mich die beeindruckendste Band. Als sie heraus kamen, trugen sie ganz andere Kostüme, als letztes Mal und ich denke, dass sie da viel besser aussahen als je zuvor. Sie sahen lässiger und weniger visuell aus, was mir gefiel und gemeinsam mit der originellen und kreativen Musik könnten sie es ohne den visuellen Stil, meiner Meinung nach, im Ausland sehr weit bringen. ayabie spielten ein lustiges, aufregendes und energiegeladenes Set, welches genauso beeindruckend für mich war, wie das erste Mal, als ich sie gesehen hatte. Die Menge unter mir schien sie ebenfalls zu lieben.

Die Headliner des ersten Abends waren Kra und sie schienen definitiv der Liebling der Masse zu sein. Sie spielten echte Rockmusik und hatten ein äußerst unterhaltsames Set. Ich war vom Bassisten Yuura am meisten beeindruckt, der, wie ich fand, wahnsinnig gut war, in dem was er tat. Der Schlagzeuger Yasuno ist wahrscheinlich der nächste beste Entertainer in der Band und ebenso talentiert und, nicht zu vergessen, charismatisch. Der Gitarrist Mai ist ebenfalls ein guter Musiker, aber für meinen Geschmack etwas zu egoistisch, doch die Menge schien es zu lieben.

Nachdem Kra ihre Zugabe beendet hatten, kamen die Gastgeber der Show (danke, dass ihr auch an JaME gedacht habt) zurück auf die Bühne, um ein paar schnelle Interviews mit den Bandmitgliedern zu führen, ehe sie das Event beendeten. Natürlich verstand ich von den Interviews nicht sonderlich viel, also kann ich euch nicht erzählen, was darin alles gesagt wurde, aber ich habe mir die Mitglieder notiert, die auf die Bühne zurückgekehrt sind. Alle von Kra kamen zurück, zusammen mit (ich bin mir nicht sicher, aber ich schätze) Jui von Vidoll, seek und Yuki von Mix Speaker's, Inc., alle von Jinkaku Radio, Hiro und Saki von Wizard und last but not least alle von ayabie. Einige von den Bandmitgliedern sprachen miteinander und machten ein paar Witze (inklusive eines running gags von Jinkaku Radio). Es war schön, sie alle wiederzusehen und es zeigte auf sehr schöne Weise den Gemeinschaftsgeist des Visual Kei. Ich habe es sehr genossen und freute mich schon sehr auf den zweiten Abend.

Beim Blick auf das Line-up des zweiten Abends erinnerte ich mich vage an ein paar Bands davon, und es sah so aus, als würde der zweite Abend musiktechnisch deutlich härter werden als der erste. Die Ersten waren Lolita23. Ich sah ihnen gerne zu. Sie hatten einen satten Rocksound und ihr Bassist war auch gut. Sie waren energiegeladen und rockten regelrecht. Wenn ich die Chance erhalten würde, würde ich sie definitiv ein zweites mal sehen wollen. Die zweite Band des Abends war Sadie, die mich wirklich beeindruckten. Sie erschienen weit weniger visuell als Lolita23 und legten einen energiegeladenen Auftritt hin. Ihr Leadsänger erinnerte mich sehr stark an Kyo von Dir en grey (ich wette, dass er das oft hört). Sie schienen eine Darkband zu sein, denn ihre Musik war punkig und hart. Ich genoss ihr Set sehr und freute mich auf etwas Vergleichbares von lynch....

... Und bekam genau das, was ich erwartet hatte. lynch. war Sadie sehr ähnlich im Aussehen, der Musik und im Stil. Der einzig wirkliche Unterschied bestand darin, dass lynch. noch etwas härter war. Ob dies gut oder schlecht ist, hängt vom jeweiligen Geschmack ab. Ich denke, dass ich beide Bands wirklich mochte. Sie zusammen auftreten zu lassen war eine gute Idee, denn sie gaben ein sehr gutes Paar ab. Ich denke, dass beide Bands es im Ausland ziemlich weit schaffen würden, denn ich schätze, dass beides, ihre Stile und die Musik, im Westen ein breites Publikum ansprechen würden.

Ich muss sagen, dass ich Moi dix Mois wirklich entgegen gefiebert habe, denn ich wusste, dass ich den legendären Gitarristen Mana in Aktion sehen würde. Sie kamen in stylischen Outfits auf die Bühne und ich erhoffte mir eine wirklich gute Show von ihnen. Sie spielten ein paar Lieder, aber ich war sehr enttäuscht, denn ich hatte etwas mehr erwartet und sie lieferten eine mittelmäßige Performance ab (zumindest meiner Meinung nach). Manas leuchtende Gitarre war cool, aber irgendetwas fehlte. Leider spielten sie während ihres letzten Liedes denselben Riff immer und immer wieder und erwarteten von der Menge, dass sie die Teufelshörner für sie zeigten. Die ersten paar Male ließ es die Masse erbeben, aber nach acht Malen wurde es allmählich langweilig. Ich hatte vorgehabt, ihnen die Hörner am Ende ihrer Bemühungen zu zeigen, aber nachdem ich Zeuge dieses Liedes geworden war, konnte ich es einfach nicht tun. Ich wollte sie ihnen als Wertschätzung ihrer Musik zeigen, aber dieses Lied war es einfach nicht wert.

Die nächste Band war D'espairsRay, eine weitere Band, über die ich viel Gutes gehört habe, deshalb hoffte ich, dass sich dieser Auftritt live lohnen würde. Als sie auf die Bühne kamen, drehte das Publikum vollkommen durch. Sie waren extrem bekannt und glücklicherweise rockte auch ihre Musik total. Ich habe ihr Set wirklich genossen, es blies mich und die anderen Bands förmlich weg. Ich schaute ihnen zu und dachte: "Diese Jungs lassen die vorherigen Bands wie Anfänger aussehen", denn sie waren so professionell! Sie waren die beste Band des Abends und nur Plastic Tree blieb noch übrig.

Ich habe mir vorher ehrlich versucht die Musik von Plastic Tree anzuhören, nur um herauszufinden, dass ich es nicht konnte. Deshalb erwartete ich nicht allzu viel von deren Auftritt, und schon ihr erstes Lied langweilte mich. Das Lied danach brachte meine Aufmerksamkeit zurück und ich hoffte, dass das Set mehr mit diesem Stil fortfahren würde, aber leider bestand es aus langweiligen Liedern, gelegentlich mit einem guten Lied dazwischen. Und wieder, wie schon bei Jinkaku Radio, dachte ich, dass Plastic Tree eine weitere Band ist, die man sehr schwer schätzen kann, wenn man kein Japanisch versteht. Das war der Grund, warum ich sie so extrem langweilig fand. Einige Parts der Lieder waren sehr langsam und mit langatmigen Gesangspassagen. Wie erwartet gaben sie eine Zugabe und beendeten es trotz allem mit einem guten Lied (wahrscheinlich das Beste, das sie je geschrieben haben), so war ich schlussendlich glücklich über diese Tatsache.

Und wieder, genauso wie am ersten Abend, wurden auch am zweiten Abend ein paar schnelle Interviews von den Gastgebern der Show durchgeführt und eine Gelegenheit gegeben, um unseren Dank an die Bandmitglieder herauszuschreien. Wie schon am ersten Abend, habe ich von den Interviews nicht wirklich viel verstanden, deshalb werde ich jetzt die Mitglieder für euch auflisten, die auf die Bühne zurückkamen: Der Bassist von Lolita23 Ryosuke und Schlagzeuger Ban, alle von Sadie außer ihrem Leadsänger Mao, alle von lynch., die Gitaristen Mana und K, ebenso ihr Sänger Seth von Moi dix Mois, und nur einer von D'espairsRay (ich denke, es war HIZUMI, aber ich war mir nicht ganz sicher) und danach alle von Plastic Tree.

Ehe ich meinen Konzertbericht beende, möchte ich noch ein paar Kommentare loswerden, die ihr möglicherweise ganz interessant finden werdet - der Vergleich zwischen japanischen und britischen/westlichen Konzerten. Jeder, der auf einem Visual Kei Konzert in Japan gewesen ist, wird mir sicherlich (und hoffentlich) zustimmen. Erstens sind 99% des Publikums Frauen, was sich nach einer guten Sache anhört, aber das bedeutet auch, dass es keine richtigen Mosh-pits gibt (nun es gibt eine mädchenhafte Variante ohne Kämpfen, Schlagen oder Stoßen, sie springen nur auf demselben Punkt im Kreis in ein paar andere Leute - das sieht nach Spaß aus, aber es wirkt verrückt für einen ausländischen Mann da mitzumachen). Was mich zum nächsten Punkt bringt: Das Publikum steht in geordneten Reihen da und es gibt keine Drängeleien nach vorne. Jeder, der schon einmal in einer japanischen Konzerthalle war, wird die Stangen kennen, die grob alle fünf oder mehr Reihen angebracht sind (hängt vom Schauplatz ab), glücklicherweise gibt es deshalb kein Drücken, da es sonst zu ein paar wirklich schweren Unfällen kommen könnte. Wie auch immer, diese Stangen dienen für die kleinen, niedlichen Japanerinnen einem guten Zweck, denn sie können sich gegen diese werfen, während sie headbangen oder sich über sie lehnen, während sie die synchronisierten Tänze ausführen.

Es ist wirklich seltsam (und überraschend) zu sehen, wie alle im Publikum dasselbe tun, während in England alles völlig chaotisch abläuft. Ich hatte erwartet, dass das Publikum durchdrehen würde und das machen würde, was sie wollten, denn alle diese Gruppen sind so unterschiedlich und kämpfen um Individualität und doch haben alle Fans das Gleiche gemacht. Jedermann schien es komplett zu genießen, aber auf dieselbe Art und Weise. Natürlich habe ich es auch voll genossen! Und noch einmal möchte ich JaME und allen anderen dafür danken, dass ich diese zwei Nächte von japanischer Musik erleben durfte!

- Ben, UK

Um zum Zepp Tokyo zu gelangen, muss man die Yurikamome U-Bahnlinie von Tokyo nehmen, die rüber nach Odaiba fährt - einer wunderschönen, künstlichen Insel, voll mit Geschäften und Unterhaltung. Die Fahrt an sich ist sehr ruhig und entspannend, mit einer Strecke, die über das blaue Wasser führt. Es gibt keinen menschlichen Fahrer, alles ist vollautomatisch. Und bei Nacht, auf dem Rückweg, kann man das hell leuchtende Riesenrad und den Tokyo Tower in der Ferne sehen.

Es war im Schauplatz ohne erkenntlichen Grund unglaublich verraucht: Die Beleuchtung war sehr dunkel und trüb. Hides Musik drang leise aus den Lautsprechern, was sehr einladend war, denn ich war mir sicher, dass alle dort mit seiner Musik vertraut waren. Kurz vor 17:00 Uhr kam Noriko Shoji heraus, um das Event zu eröffnen. Ich bin mir sicher, dass viele von euch sie geringfügig kennen werden. Sie war eine bekannte Nachrichtenmoderatorin und außerdem eine Sängerin von X Japan und LUNA SEA (Gruppen, die bekanntlich für die Visual Kei Bewegung verantwortlich sind) und besonders bekannt wurde sie durch miyavis 2004 erschienene Live DVD. Sie schien bei jedermann sehr beliebt zu sein. Ich habe sie, als sie herauskam, sofort erkannt und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, auch die Menge konnte ihre Freude nicht verbergen. Sie co-moderierte mit einem älteren Herren, der mir bekannt vorkam, aber ich wusste nicht, wo ich ihn schon einmal gesehen haben könnte. Er war ebenfalls sehr genial.

Ohne weiteren Wirbel begann Vidolls walk-on Musik, die das komplette Gegenteil von ihrem eigentlichem Stil ist. Wenn ihr je eine Live DVD von Vidoll gesehen habt, wisst ihr was ich meine: Sie benutzen agressive, sehr harte westliche Metalmusik für ihr Intro. Dieser Kontrast kommt jedoch relativ häufig vor. Ich wollte Vidoll schon sehr lange einmal sehen, deshalb war es umso schöner, sie live erleben zu können. Sie haben reichlich Energie und Jui hat eine perfekte Stimme und bestätigt nur meine Annahme, dass er einer, wenn nicht sogar, der momentan beste Sänger im Visual Kei Bereich ist. Alle Mitglieder hatte tollen Möglichkeiten, sich zu präsentieren: Giru lieferte ein paar wirklich wilde Hintergrundschreie ab und Tero ist einer der besten Schlagzeuger in der Szene, er lieferte präzise Fills und einen gekonnten Einsatz der Cymbals. "at age 13" war der solide Eröffnungstitel und "Lost Voice" klang live wesentlich besser, als auf CD. "Ningyo" war das dritte, und ab diesem Augenblick konnte ich einfach nicht mehr anders und schloss mich dem Schaukeln der Menge an, zu einem von Vidolls besten Stücken.

Bald wandten sie sich ihrem nächsten Lied "Tree" zu. Als die ersten Noten angespielt wurden, fing mein Herz an zu pochen. "Tree" entwickelte sich sehr schnell zu einer eingängigen, tanzbaren Nummer, mit einem Refrain, der einem einfach nicht mehr aus dem Kopf ging. Sobald das Lied vorüber war, sprangen sie über zu "Waisetsu ningyou", was die Menge zum Kochen und Juis Shirt zum Rutschen brachte. Alles in allem war es ein großartiges Set und alle Mitglieder waren in Topform.

Es lagen nur zehn Minuten zwischen Vidoll und der nächsten Band: Sehr beeindruckend. Die Drum-Sets waren auf Steigern aufgebaut und wurden auf Rollen einfach herein und heraus gerollt. Jinkaku Radio stahl allen die Show. Ihre Musik ist von der guten alten Radiohead/Oasis Sorte von britischen Popklängen und ist absolut phänomenal: Sie verbinden fantastische Dynamik und der Sänger kann mit seiner Stimme eine Menge Sachen machen. Sie reicht von 80-er Jahre metalähnlichem, perfekt hohen, stimmlichen Wehklagen über sanften, schmachtenden Gesang, bis hin zu starken, kraftvollen Melodien. Ihre einfachen schwarzen Anzüge und ihre subtilen Bewegungen standen im scharfen Kontrast zu ihrer bewegenden Musik. Ihr Sänger spielte ebenfalls Gitarre (eine Gretsch oder Rickenbacker, wenn ich mich recht erinnere), was eine echte Rarität im Visual Kei ist und ich denke nicht, dass es noch jemand sonst machen würde. Es ist unglaublich erfrischend, einen Sänger zu sehen, der auch ein Instrument spielt und außerdem eine einzigartige Persönlichkeit ist.

Der Schlagzeuger war sehr aktiv, aber auch gefühlvoll und der Gitarrist hatte eine Beatles-ähnliche Frisur (anno 1963) und eine Buddy Holly Brille und sah auch so ziemlich nach einer Mischung aus Buddy Holly und John Lennon aus. Er war ein vorzüglicher Gitarrist und rockte auf wunderbare Weise eine wunderschöne Fender Strat (die das "guitar non grata" Model unter den Visual Kei Künstlern zu sein scheint), und entlockte dieser einige großartige Soli mit der Single-coil Schaltung. Sie haben ein echtes Talent dafür, großartige Stimmungen und Momente zu schaffen. Sogar ihre Website hat ein wunderschönes Design. Sie mag eine der wenigen Webseiten sein, deren eingebaute Hintergrundmusik mich dermaßen verzaubert hat.

- Elec, USA

Setlist Nacht 1

Vidoll
at age 13
Lost voice
Ningyou
Tree
Waisetsu ningyou


Mix Speaker's, Inc.
~Opening narration~
Monster Start Instrumental
JUNK STORY
DoDo & PaPa ~MC
Go!Go!Bremen
MIKI~MC
My wish[horror]X'mas
Seek ~SMC
MONSTIME
Fanfare ~ED SE

Wizard
Trap lunch
Cocktail
Hanaichimonme
Okama no yoko
Materia


Jinkaku Radio
Houkaishita machi shihaisarenai basho
Saisei no ssa
Taion
Oborozuki
Milk


ayabie
SE
DAYDREAM
Kirisame
Izayoi no kaze
Yubisaki
Cubic'「L/R」ock


Kra
Extra Kingdom
Yell(New song)
LOST NUMBER
Ashitaya
Show Time


Setlist Nacht 2

Lolita23
SE
Red Room
Supernova
Mikansei Sapphire
Jenosence


Sadie
under the chaos
confusion
Psycho Culture
a holy terror
Meisai


lynch.
I'm sick, b'cuz luv u.
liberation chord
new song (Untitled song)
a grateful shit
unknown lost a beauty
pulse


Moi dix Mois
SE~ sacred lake
unmoved
exclude(loudspeaker version)
Perish
Immortal Madness
dues ex machine
END SE (rumbling of the earth)


D'espairsRay
SE
MIЯROR
Angeldust
SIXty∞NINe
[Fuyuusita risou]
Hollow


Plastic Tree
SE
Kuuchuu buranko
Melancholic
Makkana ito
Barrier
hate red, dip it


JaME dankt starchild, die dieses Event möglich gemacht haben. Wir hoffen, dass alle Gewinner unseres Wettbewerbs die Konzerte genossen haben und wir danken euch, dass ihr diese Konzertberichte geschrieben habt.
WERBUNG

Galerie

WERBUNG