Sommer Special Teil I

Die Temperaturen steigen, Winterfrust und Kälte sind vergessen und die Stimmung ist gut - was gibt es schöneres, als sich in dieser Jahreszeit in die Sonne zu setzen und neben kalten Getränken gute Musik zu genießen? Eben, nichts! Und genau deshalb hat das JaME-Team für euch eine Sommer-Compilation zusammengestellt, die zum Wetter passt und auch Gegner von Hitze und Lagerfeuer in Sommerstimmung bringen dürfte!


Dragon Ash

Sommer und Dragon Ash gehören zusammen, daran gibt es keinen Zweifel. Und warum das Ganze so gut harmoniert, lässt sich leicht erklären: Eine japanische Crossover-Band, die Hip-Hop und Rock spielt, mit Akustik-Gitarren und Ukulelen bewaffnet ist und seit 2005 einen auf Latino-Septett macht, das passt einfach. Sänger, Rapper und Gitarrist Kenji 'Kj' Furuya ist vermutlich in einer Finca in Spanien aufgewachsen, so authentisch wirkt der südländische Flair bei ihm. Dazu kommen harmonische Melodien, geniale Texte und in jedem Song dieses ganz spezielle Gefühl, also: Keine Grillparty ohne Dragon Ash!

Anspieltipps:
Definitiv das Album "Rio de Emoción". Vor allem der Song "Los Lobos" (Inklusive spanischem Gesang). Vom aktuellen Album "INDEPENDIENTE" außerdem "Ivory", beide Songs sind sehr gitarrenlastig, schnell, südländisch und absolut tanzbar. Bei "soldier" (2005 auf der Single "crush the window" erschienen) geht es wesentlich ruhiger zu, für Sommerstimmung sorgen Dragon Ash in diesem Song mit Akustikgitarren, Ukulelen und Rasseln, anstelle des Schlagzeugs sorgt einer der beiden Tänzer der Gruppe mit dem Geräusch seiner Schuhsohlen auf dem Boden für den 'Beat' (Hört sich zumindest verdächtig nach dem Geräusch an, was Schuhe auf einem Hallenboden verursachen) und Kjs ungewohnt ruhiger Gesang (!) haucht dem Lied viel Gefühl ein, eine Mischung aus Melancholie und Hoffnung, die das Ganze zu einem angenehmen, entspannenden Song macht. "Shizuka na Hibi no Kaidan wo" (Album: "LILY OF DA VALLEY", 2001) gehört zwar zu den älteren Songs der Gruppe, verliert aber auch nach all den Jahren nicht seine Wirkung. Einigen dürfte das Lied als Ending Theme von Battle Royale bekannt sein, am Ende des Filmes hatte der hoffnungsvolle Song etwas makaberes, ironisches - als harmloser Sommersong ist seine Wirkung eher beflügelnd. Mit den treibenden Akustikgitarren, den ruhigen Rap-Parts und der ganz besonderen Atmosphäre ein absolutes Muss auf dieser Liste!


Shiina Ringo

Shiina Ringo hat im Laufe ihrer Karriere schon einiges ausprobiert - sei es als Solokünstlerin oder mit ihrer Gruppe Tokyo Jihen. Jazz, Rock, Funk, Experimental oder gar Enka, Shiina ist für ihre Vielseitigkeit und Experimentierfreude bekannt, mit Sommerhits würde man die smarte Künstlerin dennoch nicht unbedingt in Verbindung bringen. Doch das Album "Karuki Zamen Kuri no Hana" enthält einen Song, der den anderen Liedern in dieser Sammlung in Sachen Sommertauglichkeit in nichts nachsteht!

Anspieltipp: Auf der analogen Version von "Karuki Zamen Kuri no Hana" befindet sich der Bonustrack "Ichijiku no hana" (Zu Deutsch in dem Zusammenhang "Feigenbaumblüte" oder auch "Blume ohne Früchte", genau darum geht es nämlich in dem Lied), der sich lediglich durch den Klang einer Akustikgitarre und Shiina Ringos sanftem Gesang zusammensetzt und dadurch recht simpel ist, jedoch macht gerade das diesen Song so einzigartig und tief gehend. Die zarte Stimme der Sängerin sorgt für die besondere Melodie, klingt meist sehr unschuldig und kindlich bis naiv (Im Songtext wird ein altes, japanisches Kinderlied erwähnt, somit ist Shiinas Gesang in diesem Fall sehr passend) und dann wieder melancholisch und beinahe wie ein Streichinstrument. Man kann "Ichijiku no hana" nur schwer beschreiben, ohne in romantische Floskeln und Plattitüden abzudriften, hört es euch lieber selbst an, dann versteht ihr, was dieses Lied so besonders macht. Übrigens ist auch das Musikvideo sehr empfehlenswert und ebenso direkt wie der Track selbst, so sieht man Shiina und ihre Freundin, offensichtlich mit einer Handkamera (Also sehr persönlich) gefilmt, in verschiedenen Lebenssituationen, und passend zum Thema kommen obendrein Strand, Meer und Sonnenschein darin vor.


m-flo

Die Musik des Hip-Hop Duos m-flo ist meist zeitlos und lebensbejahend. Man könnte also theoretisch sagen, dass nahezu jeder Song von VERBAL und Taku zur Jahreszeit passt und schlicht die gesamte Diskographie der Gruppe hier auflisten, aber mit diversen Ausflügen ins Reggae-Genre und Songs, die sich gänzlich dem Thema 'Sommer' widmen, machen die beiden es uns etwas einfacher und die Auswahl somit kleiner.

Anspieltipps: Wer hätte gedacht, dass man der Ballade "Let Go" so viel positive Energie einhauchen kann? So geschehen auf m-flos 2005 erschienenen Remix-Album "DOPE SPACE NINE", der "Reggae Disco Rockers Remix" des Songs machte, wie der Name schon verspricht, aus der Ballade einen astreinen Sommerhit - der Text und auch YOSHIKAs Gesang bleiben zwar sentimental, den positiven Vibes kann man sich aber unmöglich entziehen, highly recommended! Auch "Uchû no UoUo" (Album: "ASTROMANTIC") ist ein mitreißender und vor allem spaßiger Reggae-Song, sehr schnell und gespickt mit witzigen Rap-Passagen von VERBAL und einem Japaner, der eher wie ein Jamaikaner klingt. Dazu gibt's grandiose Instrumentalunterlegung made by BLACK BOTTOM BRASS BAND (also zahlreiche Trompeten) auf die Ohren - bleibt nur noch eines zu sagen: "Keep on movin'..! Keep on dancin'!".. und wer schon mal dabei ist, sollte sich unbedingt "Other Side Of Love" (Stimmungsvoller Akustikpop feat. EMYLI), "Float'n Flow" (Softer Pop-Reggae feat. Rie Fu) und "WAY U MOVE" (feat. Dragon Ash) zu Gemüte führen! Und dann wäre da noch "Summer Time Love" (feat. Hinouchi Emi & Ryohei, 2006 DER Sommersong in Japan und immer noch aktuell.


BENNIE K

Ende 2005 veröffentlichten die beiden Urban-Ladies ein Album, welches seinem Namen alle Ehre macht: Die Tracks auf "Japana-rhythm" sind allesamt tanzbar, sommerlich und eben typisch BENNIE K (Sprich, tougher Rap gemischt mit mitreißenden, spaßigen Refrains) - auch nach drei Jahren noch eine CD, die in dieser Jahreszeit nicht fehlen sollte!

Anspieltipps: "Utopia" wird von Wasserrauschen und Vogelgezwitscher begleitet, kombiniert mit Akustik- und E-Gitarren, treibenden Drums und abgedrehtem Gesang - "It's like a kiss from the mermaid!" Und wer "Utopia" mag, dem werden sicherlich auch die zwei sommerlichen Partysongs "Dreamland" und "OSAGA" gefallen.


BEAT CRUSADERS

1997 geschah viel in der Musikszene Japans - unter anderem wurden die BEAT CRUSADERS gegründet. Ihre erste Veröffentlichung erschien 1999 und seitdem sind die vier mit Papiertüten verhüllten Musiker nicht mehr aus der japanischen Punkrock Szene wegzudenken.

Anspieltipp: Fans vom Anime BECK hören den Song vermutlich täglich, andere graben die Platte erst aus, wenn die Grillsaison ansteht. Dazu passt der Akustiksong "MOON ON THE WATER" nämlich, ruhig, ein wenig melancholisch und doch nicht zu dramatisch, die ideale Begleitung zum Sonnenuntergang. Wer es dann doch etwas fröhlicher mag, sollte unbedingt das "99 LUFTBALLONS" Cover anhören, mit dem die Gruppe sicherlich auch hierzulande den Durchbruch schaffen könnte.. immerhin ist ihr Deutsch nahezu perfekt! Mehr oder weniger.


POLYSICS

Wenn man sich die POLYSICS anhört, muss man eigentlich nicht lange nach den Wurzeln ihrer Musik suchen. Selbst Frontman Hayashi erklärte, dass er die Band aus seiner Bewunderung und Leidenschaft zu Devo gründete. Die musikalischen Wurzeln also im New-Wave verankert, aber mit einer Intensität und Energie wie man sie eher vom Punkrock kennt, erfreuen die POLYSICS ihre Fans mit den energiegeladensten Live-Shows die man sich vorstellen kann, den wildesten Outfits Marke "Out of Space" und mit Texten in multiplen Sprachen (Irgendwo zwischen Englisch, Japanisch und ihrer eigenen, außerirdischen Sprache).
Ihre Musik ist, wie schon erwähnt, irgendwo im New-Wave verankert aber trotzdem so eigenwillig und orginell, dass man sie in keinster Weise als eine New-Wave Revival Band bezeichnen könnte.

Anspieltipp: "Electric Surfin' Go Go" (Von der gleichnamigen Single) ist zwar eines der eher leicht verdaulichen Lieder der Chaos-Truppe, manch einer wird diesen grandiosen Song jedoch vermutlich erst nach ein paar Bierchen genießen können. Hat man dann aber mal den Zugang zum Track gefunden, kann man getrost auf der elektrischen Welle surfen - und die hat es in sich!


Weitere Songs, die auf einer Sommer-Compilation nicht fehlen sollten:

Sakamoto Maaya - "24 (twenty-four)": Karibischer Anime-Pop, gespickt mit Akustik-Gitarren und dem unverkennbaren Gesang Maayas, da hätte man gern ein Cabrio, um mit geöffnetem Verdeck durch die Stadt zu cruisen und dabei den Song in voller Lautstärke zu hören..

Sowelu - "Akatsuki NI OmoU" (feat. Miss Monday): Sehr entspannter Urbantrack mit R&B-Einflüssen von Sowelu, dazu Rap von der fabelhaften Miss Monday, das gefällt!

RIP SLYME - "Super Shooter": Spaßige Upbeat-Nummer mit abwechslungsreichen Raps, war hierzulande Openingsong zum Anime GANTZ.

Aya - "Baghdad Sky": Ernster und harmonischer Mädchen-Poprock mit viel Gefühl und noch mehr Gitarre!

Kuroyume - "HELLO, CP ISOLATION": Meisterwerk aus dem Jahr 1998, sehr abgedreht und spaßig, besonders die Trompetenbegleitung..
"Hello, This is Isolation Mata kurikaesu "Kiss my ass" YEAH!
Hello, This is Relaxation
Toniiiiight YAI YA" So ist das.

STANCE PUNKS - "Mayonaka Shounen totsugeki dan": Einst Battle Royale II Ending, heut immer noch gerne gehört, ein sanfter Punkrocksong, der im spektakulären Finale eher an eine Hymne erinnert und definitiv Spaß macht!


Teil II folgt in den nächsten Tagen. Kennt ihr sommerliche Lieder, die unbedingt in diesem Artikel erwähnt werden sollten? Dann schreibt eine Mail an finja@jame-networks.com und teilt uns eure Vorschläge mit!