Review

Lamiel - aka Review

06/07/2008 2008-07-06 12:00:00 JaME Autor: YURA

Lamiel - aka Review

Einige Worte über das Demotape der Wegbereiter für Nagoyas VK-Jugend anno 1998

Demo Kassette

Aka

Lamiel

Künstler: Lamiel
Titel: aka
Typ: Demotape
Release: Januar 1998
Stil: Nagoya-kei Rock
Bewertung: 7.0 / 10


Trackliste:
A: taiyou ni sayonara wo...
B: sabaki no tenbin


Es gibt Bands, da kann man einfach nicht ohne Vorurteile eine CD auspacken und sich anhören. In diesem Fall ist es halt ein Demotape und die Vorurteile sind allesamt rein positiver Natur. Mit einer Veröffentlichung aus der goldenen Zeit des Nagoya-Kei, von 1997 bis 2002, kann man eigentlich wenig falsch machen. Vor allem nicht, wenn es vom Donuts Record Label kommt, welches damals noch ohne West im Namen auskam. Nun denn, lassen wir uns "überraschen". Aber eines vorweg, ein Lied von aie (the studs) findet sich nicht auf dem Tape. Muss man auch mal erleben.

Ein kurzes Instrumentalintro, dann singt schon Yuina seine erste kurze Strophe. Die Intonation macht Lust auf mehr, denn nach viel hatte der Sänger gleich zu Anfang nicht zu leisten, die Gitarren dafür umso mehr. Mit dem kleinen Textbooklet in der Hand fragt man sich dann aber schnell, wann der Refrain kommt. Denn es sind immer wieder kürzere Textpassagen aber offenbar kein wiederkehrender Teil. Auf alle Fälle interessant. Zur Mitte hin packen die Jungs schwere Gitarren aus. Besser gesagt schwermütige Gitarren. Und alsbald diese verklungen trifft einen der Schlag, es ist nicht der Refrain der fehlt, sondern fast eher die Strophe, welche aus gerade mal zwei Versen besteht. Den nun erkannten Refrain kann man als sehr melodisch loben, auch wenn er nicht unbedingt unbekannte Pfade beschreitet, wobei, vor zehn Jahren vielleicht schon. Gegen Ende noch mal ein nettes Gitarrenspiel und aus dem Off eingeflüsterte Worte, die man nirgends einordnen kann. Durchaus gelungen.

Der zweite Track beginnt ein wenig sanfter und mit einem deutlich längeren Instrumentenopener. Der Gesang in der Strophe erinnert irgendwie an ein Lied von Dir en grey, welches einem dann wenn man es gerade braucht natürlich nicht einfällt. Der Refrain fällt nicht weiter auf und die zweite Strophe wirkt noch abgehakter als es die erste schon tat. Und wenn man denkt das Lied ist schon verloren packen die beiden Gitarristen ein ordentliches Solo aus. Dann folgt auch schon wieder der Refrain, bei dem es zwar den üblichen, ich nenne es mal, Nagoya-Hard-Rock zu hören gibt, den man nicht zu 100 Prozent abkauft. Es passt einfach nicht zu den Bands, macht aber gerade die Faszination um diese aus. Dann noch ein überraschender kleiner Tempowechsel und schon ist das Stück vorbei.

Fazit: Haut einen nicht direkt um, vor allem nicht der zweite Song, hat aber durchaus seine Momente und vor allem einen interessanten Sänger. Und wer weiß, wenn sich die Gerüchte bewahrheiten die seit Frühjahr kursieren, bekommen wir die Stimme bald wieder zu hören. Daher sind auch die Vorurteile des Nagoya kei einmal mehr bestätigt. Musik auf einem guten Niveau, weit weg von der überproduzierten Aristokratie der Majors und den zahlreichen untalentierten Hinterhof-Indies, die zur eigenen Überraschung einen Plattenvertrag bekommen. Irgendwo in der Nagoyanischen Bourgeoisie angesiedelt - ist halt ein eigener Kreis gewesen diese zweite Generation. Und man braucht wohl kaum die Empfehlung aussprechen zu müssen, dieses Tape zu kaufen, wenn man die Möglichkeit dazu bekommt. Alleine schon um sich selbst auf die Schulter zu klopfen und zu sagen: "Du gehörst zu den 1000 Glücklichen, die das Tape ihr Eigen nennen".
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Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Demo Kassette 1998-01-31 1998-01-31
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