Konzertbericht

AYA the Little Witch - Konzertbericht und Videobotschaft

10/09/2008 2008-09-10 12:00:00 JaME Autor: Ayou & Finja

AYA the Little Witch - Konzertbericht und Videobotschaft

JaME wagte sich in fremde Gefilde vor und besuchte in Japan ein Konzert der angesagten "Idol"-Sängerin Aya Matsuura.


© 2008 UP-FRONT AGENCY
Das Schicksal meint es gut mit ihr. Mit gerade mal einundzwanzig Jahren ist Aya Matsuura (auch Ayaya genannt) bereits einer der bekanntesten japanischen Popstars und arbeitet eifrig an ihrer Karriere. So hat sie im Rahmen ihrer Aya Concert Tour 2008 Haru "AYA The Witch" zwischendurch sogar zwei Konzerte an einem Tag gegeben. Japan hat sie ins Herz geschlossen - nun möchte Ayaya auch Europa erobern. Deutschen J-Pop Fans dürfte die Sängerin bekannt sein, andere Leser werden sie nun kennen lernen. Wir besuchten eines ihrer Konzerte im Sun Plaza in Nakano. Bei dieser Show handelte es sich übrigens um den zweiten Auftritt, den die Sängerin an diesem Tag absolvierte. Viele Fans warteten vor der Halle, unterhielten sich über das erste Konzert (das fand um 14 Uhr statt) und bereiteten sich auf den zweiten Gig vor. Wir entdeckten viele männliche Besucher, aber auch einige junge Damen, die ihrem Vorbild Ayaya sehr ähnlich sahen.

Bevor Ayaya die Bühne betrat, trafen wir das junge Idol backstage und die Sängerin nutzte die Gelegenheit, um sich direkt an ihre Fans weltweit zu wenden:



Nachdem das Video im Kasten war, verabschiedete Aya sich, um schließlich auf die Bühne zu verschwinden.

Die Show begann um 19:10 Uhr und die Sängerin war hinter einem großen, weißen Schleier versteckt. Japanischer Pop ist rein musikalisch betrachtet wenig anspruchsvoll, umso überraschender also, dass sich neben Aya Matsuura selbst auf der Bühne auch eine Band mit Instrumenten befand - zwei Keyboards, Schlagzeug und Trommeln, eine Gitarre, Bass und zwei Chorsängerinnen, keine Musik vom Band. Obwohl es schon das zweite Konzert des Tages war, war die 2100 Sitze umfassende Halle gut gefüllt. Der Bereich vor der Bühne bestand vor allem aus männlichen Zuschauern, die sehnsüchtig auf den Beginn der Show warteten und sich an ihre Tour-Goodies klammerten. Ein ziemlich überraschender Anblick, immerhin sind wir von JaME an Konzerte gewöhnt, die von weiblichen Besuchern dominiert werden. Die waren in diesem Fall übrigens zahlreich auf dem Balkon vertreten, vermutlich, um sich von der Männermasse zu distanzieren.

Die ersten Noten wurde angestimmt, der Vorhang fiel und überraschenderweise begann das Set mit einem eher rockigen Stück, "From That Sky ~Kaedama wa Katamen de~". Aya zeigte sich erstmals dem Publikum, das ausgelassen "Ayaya!" schrie. Das Rockensemble, angeführt von Aya, zog jeden Zuschauer schnell in den Bann und die talentierten Musiker sorgten für Stimmung. Auf den überraschenden Einstieg folgte natürlich ein Popsong ("Tokeru Mondai X= ♥ ") der die Halle zum beben brachte, die Fans sangen lautstark mit und bewegten sich im Einklang mit der Musik. Nach der Hälfte des Liedes schnappte Aya sich eine Flying V-Gitarre, die gut zu ihrem roten Kleidchen passte, und imitierte ein geniales Gitarrensolo. Der 'echte' Gitarrist zeigte sich allerdings recht bald neben ihr und offenbarte dem Publikum, dass eigentlich er das Solo spielte - die Zuschauer antworteten mit Gelächter.

Zeit für den ersten Kommentar von Aya. Sie stellte sich selbst als böse Hexe vor, nahm das allerdings schnell zurück und erklärte, dass sie eigentlich eine nette kleine Hexe ist, die es sich nur wünscht, alle glücklich zu machen. Nach diesen rührenden Worten (wir wollen die Filmrechte!) ging es mit dem Konzert weiter und nach kurzer Zeit kehrte Aya in einem langen, roten Abendkleid auf die Bühne zurück, die sie zuvor schnell verlassen hatte. Das Lied "Oshare" erwies sich als sehr sanftes Stück, unterstützt von einer wunderschönen Bassline und einem kurzen, aber exzellenten Synthie-Solo, unterschied es sich jedoch sehr von der CD-Version und überzeugte durch und durch. Das Publikum wurde wesentlich ruhiger, die Atmosphäre in der gesamten Halle war einzigartig. Und wie das bei Popkonzerten so üblich ist, hatten die geübten Konzertgänger natürlich ihre Leuchtstäbe dabei (manche auch gleich ein Dutzend in einer Hand), die nun enthusiastisch durch die Luft gewedelt wurden.

Als nächstes schwebte ein Spiegel von der Decke und die roten Kleider der Backgroundsängerinnen verschwanden wie durch Zauberhand. Die folgende Lichtshow war perfekt, Ayas Gesang nur beinahe - aber das sei ihr vergeben, immerhin stand sie an diesem Abend schon zum zweiten Mal auf der Bühne. Das Programm ging weiter, ein Lied folgte auf das andere und das enorme Tempo der Veranstaltung gefiel nicht nur dem Publikum, sondern ließ auch Aya zu Hochformen auflaufen. So rannte sie von einer Seite der Bühne zur anderen, um auf die Rufe des Publikums zu reagieren. Ihre Ausdauer und ihre Performance verzauberten an diesem Abend auch jene JaME-Redakteure, die mit japanischem Idol-Pop eigentlich rein gar nichts anfangen können.

In einer weiteren Pause sprach Aya wieder zu ihren Fans und erzählte ihnen, dass sie einen neuen Badeanzug kaufen will. Spannend. Gerade für die männlichen Fans, die nach der Frage "Wollt ihr den sehen?" mit lauten Rufen reagierten, allerdings nicht in den Genuss einer halbnackten Aya kamen. Die antwortete nämlich prompt "In meinem nächsten Fotobuch werdet ihr das bestimmt sehen", worauf das Publikum mit Lachen reagierte. Weiter ging es im Text, nun befasste Aya sich nicht mehr damit, ihre Fotobuch-Verkäufe in die Höhe zu treiben, sondern sprach über ihre Abneigung gegenüber Insekten ("Selbst Geister wären mir lieber!"). Während sie das den Zuschauern offenbarte, kreierte die Band im Hintergrund unheimliche Geräusche, um eine gruselige Atmosphäre zu schaffen.

Als das Konzert weiterging, war das Publikum sogar noch euphorischer als zuvor und Aya, die mittlerweile den Platz hinter einem der Keyboards eingenommen hatte, spielte dieses Mal tatsächlich. Ihre Stimme klang - wenn auch zwischendurch etwas nasal - wirklich klasse.
Nach dem Lied gönnte Ayaya sich ihre erste richtige Pause. Der Spiegel, den man zuvor herabgelassen hatte, zeigte eine aufgenommene Rede der Sängerin. Sie erzählte dem Publikum die Geschichte von Aya der kleinen Hexe, die schön, aber sehr arglistig war und darüber hinaus einen Spiegel besaß, der nicht nur sprechen, sondern auch in den Herzen der Menschen lesen konnte. Aya fragte den Spiegel dann, wer die Schönste im ganzen Land sei, wartete aber eigentlich eher auf die Antwort des Publikums, und nicht auf die des Spiegels.

Ayaya kehrte in einem neuen Outfit auf die Bühne zurück und gab ihre 20. und aktuellste Single "Kizuna" zum Besten. Während des folgenden Liedes, "Double Rainbow", wurde sie lediglich von einem Piano begleitet. Der letzte Refrain war definitiv sehr emotional und die Sängerin zeigte, was in ihr steckt. Schließlich forderte Aya das Publikum dazu auf, ein bisschen Gymnastik zu machen und verzauberte die Anwesenden im wahrsten Sinne des Wortes, jeder machte die Bewegungen der 'kleinen Hexe' nach.

Schließlich folgten die wohl bekanntesten Lieder der Sängerin, darunter "Kiseki no Kaori Dance", "The Bigaku" und "Yeah! Meccha Holiday". Selbstverständlich befand das gesamte Publikum sich in einem Zustand purer Ekstase und so wurde wie beim Karaoke lautstark mitgesungen. Nachdem Aya dem Publikum ihre Musiker vorgestellt und jeder von ihnen ein Solo gespielt hatte, verließ die gesamte Truppe die Bühne, um sich auf die Zugabe vorzubereiten.
Nach 15 Minuten kehrten sie zurück, Ayaya natürlich wieder neu eingekleidet, der Rest der Crew ganz simpel in Tour T-Shirts. Das Publikum hörte auch, als Aya längst wieder auf der Bühne war nicht auf, ihren Namen zu rufen.

Weiter ging's mit "LOVE Namida Iro", einem weiteren Hit der Sängerin. Jeder Anwesende tanzte zum Beat und von oben sah das ganze ziemlich beeindruckend aus. Dass Aya sich später ausgiebig bedankte, war bei diesem euphorischen Publikum wirklich angebracht. Nach zwei Liedern wurde die Show beendet.

J-Pop ist ein heikles Thema. Die einen mögen's, andere verteufeln dieses Genre. Es ist jedem selbst überlassen, wie er dazu steht und wir hoffen, dass auch eingefleischte J-Pop Fans diesen Artikel mit einem Schmunzeln gelesen haben und die Seitenhiebe nicht zu ernst nehmen. Wenn man mit dieser Einstellung an die Musikrichtung selbst rangeht, kann man eigentlich nichts falsch machen - einfach Spaß an der Musik haben, aber auch mal einen skeptischen Blick hinter die Kulissen wagen und sich von perfekten Gesichtern und gekonntem Marketing nicht zu sehr blenden lassen. Aya Matsuura zumindest hat auf der Bühne nicht nur Talent, sondern auch Humor bewiesen und eine Show geboten, die zwar - wie erwartet - perfekt durchgestylt, aber durchaus unterhaltsam war. Aya bietet mehr als nur ein schönes Gesicht und hat zumindest ihre Fans einmal mehr verzaubert. Die waren übrigens auch normaler als erwartet. Klar, im Sun Plaza haben wir auch randalierende Otaku-Fans gesehen, die eher furchteinflößend waren, aber wen kümmert das schon? Wir haben uns auf die Sängerin selbst konzentriert und festgestellt, dass hinter dem japanischen "Idol"-Phänomen echte Künstler stecken (die muss man bei der enormen Anzahl der jungen Frauen in diesem Business manchmal suchen..), die mit Leib und Seele dabei sind und die man durchaus ernst nehmen kann.


Setlist

01. From That Sky ~Kaedama wa Katamen de~
02. Zettai Tokeru Mondai X= ♥
MC1
03. Soulmate
04. Oshare!
05. Onna Day by Day
06. Hitori
MC2
07. Dokki Doki! LOVE Mail
08. Date Biyori
09. Hajimete Kuchibiru wo Kasaneta Yoru
10. Yuugure
MC3
11. Kizuna
12. Double Rainbow
MC4
13. Koishite Gomen ne
14. Kiseki no Kaori Dance.
15. The Bigaku
16. Yeah! Meccha Holiday
Encore
17. LOVE Namida Iro
MC5
18. Kanousei no Michi
19. YOUR SONG ~Seishun Sensei~
20. Egao ni Namida


JaME möchte Up Front Agency und Aya Matsuura für ihre Zeit danken.
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Galerie

Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Single CD 2008-05-21 2008-05-21
Matsuura Aya

Mission Hello!Project

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