Künstler: XodiacK
Titel: owari no hajimari
Typ: Single
Release: September 2008
Stil: Rock/Metal
Bewertung: 8.5 / 10
Trackliste:
01:
kuroi taiyou
02:
kimi ni furu zetsubou no ame
03:
kimi no koe
XodiacK, so der Name der noch nicht in Erscheinung getretenen Band, die sich jedoch offenbar anschickt, die Szene in der Zukunft zu erobern. Umso interessanter ist es, eine Tracksammlung zu erhalten, von der man nicht mal ansatzweise ahnt, was einen erwartet. Nun denn, lassen wir uns überraschen.
Die ersten paar Takte sind gespielt und man erfreut sich am ungestümen aber wohldosierten Metal. Und zu aller Überraschung kriegt man dann nicht die zu erwartende hohe Stimme eines Sängers, der den Metal nicht als Alibi für seinen Oshare-Pop missbraucht, sondern fragt sich, ob denn
Six Feet Under jetzt auch auf Japanisch singen. Ein Growl der derbsten Sorte, begleitet von sehr dezenten Backing-Vocals. Der Refrain ist deutlich überraschungsarmer - weiß zwar zu gefallen, enthält aber recht alltägliche Noten düsteren Rocks. Die zweite Strophe offenbart dann aber sehr direkt, wem die Chose nachempfunden ist: die guten alten
Dir en grey standen mal wieder Pate. Musikalisch insgesamt einwandfrei und ordentlich gegrowlt.
Der zweite Track beginnt sehr, sehr oldschool. Mit Riffkombinationen, die man vergessen glaubte, taucht man in die Hochzeit des düsteren Rock-VK Ende der 90-er ein. Ein tiefer, sehr melodischer Gesang mit Anleihen bei
Tatsuro von
MUCC und
Asagi von
D. Verfeinert wird das Ganze von einem deftigen Bass-Riff, welchem ein Gitarrensolo erster Güte folgt. Als Minuspunkt könnte man nur anbringen, dass dem Sänger die Stimme bei zu hohen Parts aussetzt. Andererseits ist gerade so etwas ein Markenzeichen vieler bekannter Sänger gewesen. Zum Abschluss noch ein eindeutig überproduzierter Ausklang, aber was anderes würde einfach nicht passen.
Der Überraschungen nicht genug, kriegt man mit "
kimi no koe" einen ordentlich
BUCK-TICK angehauchten Track. Ein wenig feinen Industrial-Goth-Rock für die musikalische Unterlegung und ein glasklarer Gesang erzeugen eine interessante Atmosphäre. Kurz vor der Hälfte driftet das Stück ein wenig in
MUCCsche Gefilde ab, was dem Hörgenuss aber keinen Abbruch tut - zu mitreißend ist dafür die Einlage. "
ware arubeki basho" grüßt ganz dezent und wird mit einen guten Instrumentalpart gewürzt. Und auf einmal klappt es auch mit den hohen Tönen.
Fazit:
Wenn die drei Stücke nicht das Maximum sind, was die Gruppe zu bieten hat, darf man sich ab dem Jahreswechsel auf einen neuen Big-Player in der Szene freuen. Mit derartiger Musik dürfte es ein leichtes sein, die Mengen von sich zu überzeugen. Den ersten beiden Songs kann man so ziemlich wenig vorwerfen, unterhalten sie doch ganz gut. Dem dritten Stück ist als einzigem ein ganzer Minuspunkt zu setzen, da er einfach zu sehr nach
MUCC klingt. Nicht, dass es im Augenblick des Hörens stören würde, aber ein bisschen mehr an eigenen Noten dürfte man erwarten. Und dennoch sollte man sich diesen Nachwuchskünstler, sofern es einer ist, nicht entgehen lassen. Da bis auf das Gesicht des Sängers keines der anderen Mitglieder enthüllt wurde, könnte noch der ein oder andere große Name auftauchen. Denn anders könnte man den Rückhalt seitens der Produzenten schwer verstehen.