dream - ID (Ltd. Version)
Poppige Lieder und vor Herzschmerz triefende Balladen verspricht das zweite Album mit ex. dream Mitglied Ai Risa.
Künstler: dream
Titel: ID
Typ: Album
Stil: Eurobeat, Pop
Veröffentlichung: 10.03.2004
Wertung: 8,4 /10
Tracklist CD:
01. Identity -intro-
02. Fake or Truth
03. Wo ai ni
04. Aisaretai
05. Embrace Me
06. ARC DAYS
07. Innocent
08. Honto no watashi
09. Hideaway
10. Tenshi no haoto kikoetara
11. Identity -prologue-
12. Everlasting Snow
13. I love dream world ~sekai chuu no shiawase wo utaou~
DVD:
01. Identity ~prologue~ PV
02. I love dream world Ver. 3 PV
03. Member Interview
"ID" war das zweite und letzte Album mit dem achten dream-Girl Ai Risa. Wenig später verließ sie die Gruppe, dennoch lohnt sich ein Blick auf das vorliegende Album und das Reinhören ebenfalls. "ID" wurde in zwei Versionen von Avex Trax auf den Markt gebracht, einer limitierten mit beiliegender DVD und einer regulären Fassung, auf der zumindest alle 13 Tracks enthalten sind. Auf dem Prüfstand steht die limitierte Version.
Wer die CD einlegt, bekommt zuerst ein seichtes Instrumentalstück serviert, bei dem Mundharmonika und Klavier die dominierenden Instrumente bilden. Die Hauptmelodie wird einem später noch einmal in einem anderen Stück auf der Scheibe präsentiert. Bedeutend lebhafter wird es dann schon mit der zweiten Nummer "Fake or Truth". Hinter dem zweiten Stück verbirgt sich ein Lied mit leichtem Groove-Charakter, der von einem sehr schönen Bass unterstützt wird und sehr gut zu einer Bühnenshow in einem Kasino in Las Vegas passen würde. Aber das ist, verglichen mit dem nachfolgenden Track, noch gar nichts. "Wo ai ni" klingt nicht nur irgendwie Chinesisch, es wurden beabsichtigt chinesische Elemente, Lyrics etc. eingebaut. Herausgekommen ist dabei eine flotte Nummer, die auch mit so einigen Soloparts der Mädels aufwartet. Das nützt dem Hörer zwar nicht viel, da man nur die Wenigsten der Mädchen stimmlich auseinander halten kann, aber Spaß macht das Lied allemal. Wer sich im Anschluss daran auf eine weitere fetzige Pophymne freut, wird sicher erst einmal enttäuscht sein, denn es folgt eine der vielen schnulzigen Liebesballaden dreams. "Aisaretai" erinnert dabei entfernt an Celine Dions "My heart will go on", nicht zuletzt durch den Einsatz einer Panflöte. Sicher ist die Grande Dame kein schlechtes Vorbild, überzeugender ist aber definitiv das folgende Stück "Embrace Me". "Grandios", so könnte man die mitreißende Dancenummer am kürzesten umschreiben. Der schnelle Beat, die sehr schönen Synthesizer und interessant umgesetzte elektronische Verfremdung bergen Suchtfaktor. Leider erscheint es mit rund vier Minuten sehr kurz.
"ARC DAYS" versucht das Tempo mit beschwingtem und fröhlichem Beat zu halten. Passender mehrstimmiger Gesang und ein Gitarrensolo runden das Stück schlussendlich ab. Und dann wird es einmal mehr Zeit für einige Balladen. "Innocent" glänzt mit angestaubten Synthesizer- und Klavierklängen (so, als würde die Musik von einer Schallplatte abgespielt werden), bleibt dabei aber stets ein gemächliches Stück und man vermisst ein wenig die Klasse von "Aisaretai". Auch "Honto ni watashi" ist eine gemächliche Ballade ohne herausragende Merkmale. Abwechslung erklingt mit "Hideaway", einem Track, der ohne Schwierigkeiten von seiner Klasse und seinem Ambiente her mit "Embrace Me" mithalten kann. Denn auch hinter "Hideaway" versteckt sich eine fetzige Dancenummer und das Ganze wartet in einer Bridge noch mit einem genialen Gitarrensolo auf. "Tenshi no haoto kikoetara" zählt dann wieder eindeutig zu den ruhigen und stillen Balladen mit altbackenem Charme. Akustikgitarre und Perkussionsinstrumente begleiten dabei die Musik. Entweder man liebt oder hasst es.
In "Identity -prologue-" erklingen die Töne aus dem ersten Track der CD in einem flotteren Stil - mit Glöckchen. Des Weiteren begleitet E-Gitarrensound vom feinsten das Stück. Das Lied, welches auch als Singleauskopplung zu haben ist, ist ein zauberhaftes und faszinierendes Popstück, das mit vielen Soloabschnitten und Chorgesang der Sängerinnen aufwartet. Es versprüht viel Leidenschaft und Energie. Mit dem vorletzten Track auf der CD wollte man vermutlich der schönsten Seite des Winters huldigen. Allerdings weist nur das Intro des Liedes mit weihnachtlicher Stimmung darauf hin, mit allem was dazu gehört (Schellen, etc.). Danach bekommt es jedoch relativ unverhofft eine groovige Note. Eine sehr schöne Verwandlung. Zum Abschluss servieren uns dream noch ein richtiges Liedchen zum Schunkeln. Ein alter Klang, wie von der Schallplatte, Trompeten und Akustikgitarre sorgen für den musikalischen Background in "I love dream world". Spätestens in den Schlussakkorden, wo die Mädchen eigentlich nur noch "la la la la" singen, hat es auch den letzten mitgerissen. Ein perfektes Stück für den Abschluss von "ID".
Widmen wir uns nun der beiliegenden DVD. Sie startet nach dem Einlegen von alleine und als allererstes bekommt man es auch visuell mit "Identity -prologue-" zu tun. Die Mädchen, gehüllt in Anzüge, wandeln durch eine fiktive Ruinenlandschaft und werden dabei von ihren Alter Egos, man könnte sie mit Engeln vergleichen, gehüllt in weißen Tüll, beobachtet. Wer noch nie zuvor etwas von dream gesehen hat, bekommt hier auch zum allerersten Mal deren Synchrontanz zu Gesicht. Auch als PV weiß das Stück zu begeistern. Ihm folgt "I love dream world" in der dritten Version, keine Ahnung, wie die vorhergehenden Versionen ausgesehen haben mögen, aber in dieser wurden die Mädchen in einem Tourbus, auf einem Spielplatz und an verschiedenen anderen Orten mit der Kamera begleitet und daraus wurde dann kurzerhand das PV gebastelt. Hin und wieder werden auch selbstgemachte Fotos mit eingeblendet und werten das Stück optisch zusätzlich noch auf. Im Anschluss an die beiden PVs läuft noch ein kurzes Interview mit den Mädchen durch. Sie wurden hier zum Album befragt und immer zwei Mädchen stehen Rede und Antwort, dabei wird die Frage immer rechts im Bild eingeblendet und auch die Namen der Mädchen sind kurzzeitig zu lesen. Nach rund 14 Minuten ist die DVD jedoch schon komplett durchgelaufen und man landet in einem Auswahlmenü, wo man sich bei Bedarf das eine oder andere Video noch einmal ansehen kann.
Bild:
Das 4:3-Bild ist überwiegend klar und weist nur ein ganz leichtes Bildrauschen auf.
Ton:
Der reine Stereoton birgt eine fantastische Bassunterstützung in sich und bringt daher besonders viel Freude ins Heimkino.
Gesamtfazit:
Das Album in seiner Gesamtkomposition mit Booklet, Tracklist etc. gefällt mir extrem gut. Es fasziniert immer wieder durch den mehrstimmigen Gesang der Mädchen und die eingängigen Pophymnen. Die Mädchen von dream versuchten ein gewisses Gleichgewicht aus Balladen und Dancenummern herzustellen und dies haben sie, meiner Meinung nach, auch größtenteils geschafft. Die DVD ist vom Umfang her zwar etwas kurz, aber fügt sich in das Ensemble sehr gut ein. Freunde der Popmusik hätten mit diesem Album also durchaus ihre helle Freude, nicht zuletzt durch die Aushängeschilder: "Embrace Me", "Aisaretai" und einige andere.