Review

dream - 777~Best of dreams~

01/10/2009 2009-10-01 12:00:00 JaME Autor: Jasy

dream - 777~Best of dreams~

Das Best of-Album-Release der Popgruppe dream 777~Best of dreams~ dank dem Label Edel in Deutschland.

Album CD

777 ~best of dreams~

Dream

Künstler: dream
Titel: 777~Best of dreams~
Typ: Album
Stil: Eurobeat/ Pop
Veröffentlichung: 23.09.2005
Wertung: 8,1/ 10

Tracklist:
01. Movin' on
02. Heart on Wave
03. Private wars
04. reality
05. My will
06. Believe in you
07. solve
08. Our Time
09. Get Over
10. Yourself

Beim renommierten Avex Label dachte man sich damals vermutlich, dass die Zeit für ein neues Best of-Album von dream gekommen war. Warum also nicht die alten Klassiker noch einmal neu aufnehmen? Gesagt, getan. Kurz darauf standen die damals sieben Mädchen der Eurobeatgruppe dream gemeinsam in einem Studio, vertonten die alten Titel noch einmal neu und ebneten den Weg für "777~Best of dreams~". Dabei ist der Charme der alten Aufnahmen durchaus erhalten geblieben, die eingängigen Lieder punkten nun mit noch mehr Fülle und sattem Sound. Und dank Edel, einem deutschen Label, fand besagtes Album fast ein Jahr nach dem Release in Japan auch den Weg in deutsche Gefilde, wenn auch nur in einer leicht abgespeckten Fassung (im jp. Original gibt es noch zwei Bonustracks). Vom Cover strahlen einem die sieben Mädchen schon entgegen und im Booklet selbst findet der deutsche Fan nicht nur ein ausklappbares Poster, sondern sämtliche Liedtexte in Romaji vor.

Das erste Stück auf der Scheibe ist vermutlich dreams Evergreen schlechthin - "Movin' on". Der markante Gitarrensound und das Intro sind erhalten geblieben, der einzig wirkliche Unterschied zum Original aus den Anfängen der Gruppe ist die Tatsache, dass der Song nun noch mehrstimmiger und voller klingt. Besonders im Refrain kommt dies sehr gut zur Geltung, allerdings kann man nach wie vor die Mädchen nur sehr schwer voneinander unterscheiden. Nach dem flotten Einstieg wird es im zweiten Song etwas ruhiger und besinnlicher. Kana eröffnet das Stück und wird dabei anfangs von kitschigen Synthesizern und einem Klavier begleitet. Die musikalische Untermalung plätschert dann die gesamte Zeit über munter im Hintergrund weiter, während mit dem Bass und der Gitarre in dieser Version noch ein paar rockigere Elemente einfließen und das Stück auflockern. Die Scratchingelemente in "Heart on Wave" wurden im Gegensatz zur Altaufnahme mehr in den Hintergrund gedrängt und man muss schon ganz genau hinhören, um diese noch wahrnehmen zu können. Am Ende bekommt man noch ein wunderbares Gitarrensolo zu hören.

Schnell und mit einem Effekt, der sich eigentlich nur noch wie ein startendes Flugzeug anhört, geht "Private wars" ins Rennen um die Hörergunst. Zu Anfang gelangt der Zuhörer erst einmal in den Genuss des Refrains, ehe das eigentliche Lied beginnt. Hier stechen ebenfalls die Gitarrenbegleitung, der mehrstimmige Gesang und die Synthesizer hervor. In ähnlichem Fahrwasser, zumindest was die Rhythmusbegleitung und das Tempo angeht, schwimmt auch "reality". Das Ambiente ist jedoch beschwingter und die Gesangsparts überzeugen ganz besonders, ganz egal, ob Einzel-, Doppelgesang oder ob wirklich alle sieben Mädchen singen. Ein sehr schönes Stück, das mich schon damals sofort begeistern konnte.

Danach ist die Zeit für etwas Ruhe und Entspannung gekommen, mag man jetzt denken, aber Pustekuchen! Zwar beginnt "My will" sehr verhalten und emotional und auch die Synthesizer, die sich nach einem Mix aus Cembalo und Akustikgitarre anhören, bestärken diesen Eindruck. Nach knapp anderthalb Minuten wird der Spieß jedoch umgedreht und das anfänglich so ruhige Stück legt nicht nur tempomäßig einen Zacken zu, sondern auch die Mädchen klingen wesentlich lebendiger und sprühen regelrecht vor Energie. Unterstützt werden sie dann natürlich wieder von der E-Gitarre und einem sehr prägnanten Bass. Der eingängige Refrain des Songs dürfte sicher nicht nur bei mir im Gedächtnis haften bleiben. Etwas hinter den Erwartungen, um nicht zu sagen enttäuschend, bleibt leider "Believe in you" zurück. Das sehr eigenwillige und irgendwie auch verzerrt wirkende Lied kommt besonders zu Beginn ungewöhnlich unstet und unausgegoren rüber, man gewinnt sehr schnell den Eindruck, als hätten die Musiker sich hier für keine klare Linie entscheiden können. Einziger Pluspunkt ist die wirklich sehr starke Bassbegleitung.

Gott sei Dank bleibt "Believe in you" der einzig wirklich schwache Track und ab "solve" mit der leicht spanisch angehauchten musikalischen Begleitung zeigen dream wieder Potenzial. Der einnehmende, dynamische Beat, der eingängige Sound sowie der bezaubernde Gesang und powervolle Refrain nehmen einen sofort gefangen. Sehr schön sticht Amis kleiner aber feiner Gesangspart hervor, sofern der Hörer sie mit ihrem Quietschstimmchen von den anderen zu unterscheiden vermag. Und es bleibt flott und dynamisch mit "Our Time", einer Popnummer mit Ohrwurmcharakter. Ein kurzer Rappart und ein gesonderter Chor im Hintergrund unterstützen das lebhafte Ambiente und sorgen für Abwechslung. Im Vergleich zum Original hat dieses Lied aber einen "großen" Wandel durchgemacht: Synthesizerklänge und diverse Effekte wie Echos wurden abgeändert oder komplett eingestampft, allerdings erschallt das Stück in der Neuaufnahme, eben wie schon gesagt, sehr dynamisch.

Mit ungewöhnlich vielen kürzeren Solostücken trumpft das mittelschnelle "Get Over" auf, allerdings können die Refrainstücke bisweilen etwas nervtötend ausfallen, da die Mädchen unter anderem recht hoch singen, was zum tiefen Klang des Songs so gar nicht passen will. Die Bridge kurz vor Schluss ist allerdings sehr bezaubernd und strahlt Ruhe und Kraft aus. Womit auch schon der vorletzte Song verklungen wäre und mit "Yourself", einer gemächlichen Ballade, das letzte Lied der deutschen Version aus den Lautsprechern dringt. Die Effektarmut mag vermutlich langweilig wirken, aber der minimalistische Einsatz der Effekte, besonders im Gegensatz zur Altaufnahme, die nicht mit Gitarren und noch mehr Tönen aus dem Synthesizer geizte, bringt den Charme des Songs wesentlich besser zur Geltung. Und man kann sich ungestört von den Mädchen in deren Zukunft entführen lassen.

Fazit: Obwohl bei "777~Best of dreams~" alle Mädchen mal glänzen dürfen und mit ihrer Stimmgewalt den Liedern mehr Tiefe schenken, hört man doch nach wie vor hauptsächlich die alteingesessenen Mitglieder Kana Tachibana und Yu Hasebe die meisten Soloparts singen. Die Neuaufnahmen sind zwar insgesamt gitarren- und gesangslastiger geworden, aber dies schadet vielen Tracks nicht. Im Gegenteil, der deutsche Fan bekommt dadurch energiegeladenere Songs in astreiner Tonqualität präsentiert. Ich habe meinen Zufallskauf von damals zumindest bis heute nicht bereut und das werden andere Freunde und Liebhaber des Pop bestimmt auch nicht, die rund 15 Euro werden also recht sicher angelegt.
WERBUNG

Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Album CD 2005-09-23 2005-09-23
Dream
WERBUNG