Review

Phobia - I

13/03/2009 2009-03-13 12:00:00 JaME Autor: Viktor Hemminger

Phobia - I

Vom Abgang einer Legende

Single CD

I

Phobia

Künstler: Phobia
Titel: I
Typ: Single
Release: April 2002
Stil: Rock
Bewertung: 7.5 / 10


Trackliste:
01. I


Sicher, die Band Phobia, an der sich durchaus die Geister scheiden, als Legende zu bezeichnen wird so manchem unsinnig vorkommen, sie aber nicht so zu bezeichnen wird wiederum anderen als Frevel erscheinen. Der Autor zählt sich zu den letzteren und nutzt das ihm gegebene Recht der Wortwahl! Tatsache ist, dass diese Single die letzte Neuveröffentlichung der Gruppe gewesen ist, bevor sie sich einen Monat später ein letztes Mal auf einer Bühne zusammenfanden. Was die androgyne Gestalt auf dem Cover darstellen soll, weiß man nicht. Die Single selbst ist durchaus interessant bedruckt, da das damals übliche "ein Song Mini-CD" Format eingehalten wurde, aber über dessen Ränder auf den verlängerten (durchsichtigen) Radius noch einmal das Cover gepresst wurde. Gewöhnungsbedürftig, aber muss man auch mal gesehen haben. Nun aber zum Wesentlichen.

Eine Art Backstage Aufnahme dient als Vorspann, bevor die Band in dem ihr eigenen Stil loslegt. Auch wenn einem ein Teil des ersten Vorabrefrains so gar nicht verkauft werden könnte, überzeugt der Sänger spätestens bei der sofort darauf folgenden Strophe. Diese begeistert mit einem Stakkato-artigen Gesang und wohl dosierten Instrumentalstellen. Doch dann kehrt wieder dieser ungenießbare Teil des Refrains zurück. Die zweite Strophe zeigt einen der ersten Ausflüge des Sängers in das Rapgenre. Dann folgt wieder beste musikalische Unterlegung, etwas, was man zuvor wohl fälschlicherweise als erste Strophe bezeichnet hat und langsam gewöhnt man sich auch an die grässliche Textstelle "baby.crazy my star" die einem von Anfang an auf den Wecker geht. Der Abschluss ist dann nur noch Formsache und war noch nie das Problem der Gruppe gewesen.

Fazit:
Gelungenes Lied, aber - und man kann es nicht oft genug sagen - diese eine Textpassage, die kontinuierlich daherkommt, ist schwer verdaulich. Wenn man so recht bedenkt, weniger wegen der Art wie es gesungen wird (denn solche oder ähnliche Passagen tauchen durch das gesamte Wirken der Gruppe auf), sondern vielmehr durch die Wahl der Worte. Wäre es eine andere Kombination gewesen, man hätte es wohl übersehen. Aber so...
Schade um das Vermächtnis einer solchen Band. Man hätte sich doch eher einen letzten richtigen Knaller gewünscht, der einen so richtig deprimiert zurücklassen würde, ob der quälenden Frage, warum es die Band nicht mehr gibt. Gut, die Frage stell ich mir auch so. Aber den Knaller hätten sie ruhig bringen können.
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Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Single CD 2002-04-03 2002-04-03
Phobia
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