Review

Vanilla - sagashimono / chiisana negai

13/03/2009 2009-03-13 12:00:00 JaME Autor: Viktor Hemminger

Vanilla - sagashimono / chiisana negai

Made in VANILLAND

Single CD

sagashimono/chiisana negai

Vanilla

Künstler: Vanilla
Titel: sagashimono / chiisana negai
Typ: Single
Release: Juni 2002
Stil: (Pop-)Rock
Bewertung: 6.5 / 10

Tracklist:
01. sagashimono
02. chiisana negai
03. sagashimono (instrumental)
04. chiisana negai (instrumental)
05. Call or Down


Und weiter geht die Reise durch die Tiefen des letzten Jahrzehnts in der Visual Kei Szene. Diesmal traf es die recht unbekannte Band Vanilla, die zwischen 2002 und 2003 nur knappe anderthalb Jahre bestand. Die Unbekanntheit ist umso unerklärlicher, als dass nicht wenige Mitglieder davor und danach in recht bekannten Bands unterkamen. Das Interessanteste an dieser Veröffentlichung ist die Aufmachung der CD. Im Stile sehr früher CD-Veröffentlichungen (gefühltes Ende 80-er), ist das Layout der CD-Oberseite sehr dezent gehalten und nur mit dem Allernötigsten versehen. Darunter der Vermerk "Made in Vanilla", was dem Untertitel der Review nicht ganz entspricht. Das eigene Label, so scheint es, trug dann aber doch den Namen "VANILLAND".

Der erste Track startet sehr zurückhaltend mit einer simplen aber ordentlichen Schlagzeug / Gitarre Kombination. Der Gesang ist etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber mit seiner zeitweiligen Start-Stop-Technik sehr gut zur gleichartigen Musik. Manchmal gerät die Melodie etwas arg avantgardistisch, was an anderen Stellen durch sehr konservative Kompositionen ausgeglichen wird. Insgesamt etwas unauffällig und als Instrumental-Version irgendwie besser.

"chiisana negai" ist musikalisch auf einem deutlich höheren Level anzusiedeln. Nicht nur, dass es deutlich forscher zur Sache geht, auch ist das Ganze etwas melancholischer. Es funktioniert. Der Gesang ist sehr angenehm wegen der klaren Abgrenzung zur musikalischen Unterlegung. Ist im Endeffekt auch nicht die Offenbarung, aber durchaus hörbar, wenn auch etwas zu lang geraten. Daher ist auch die rein instrumentelle Version in diesem Fall deutlich langweiliger als die mit Gesang, da einige Passagen mit Sänger deutlich besser klingen.

Das eigentliche Highlight - und meiner Meinung nach zu Unrecht als Bonus-Track deklariert - ist das jazzige "Call or Down". Hier konzentriert man sich nur marginal auf die musikalische Begleitung, da der gefühlvolle Gesang eindeutig im Mittelpunkt steht. Da übersieht man auch gerne einige etwas holprige Passagen der instrumentellen Art. Melancholischer Pop-Jazz wäre als musikalische Definition wohl am passendsten.

Fazit:
Die Single ist nicht wirklich atemberaubend und vor allem nicht sonderlich innovativ. Dennoch kann man ihr einen gewissen Charme nicht absprechen, vor allem der zweite und der fünfte Track wären alleinstehend eine gute 8.x Wertung wert. Aber da der erste Track so unglaublich nichtssagend ist und auch die Instrumental-Versionen eher fürs selbstgemachte Heimkaraoke taugen, anstatt Gehörtes zu variieren, kommt man nicht umhin, nur eine relativ mittelmäßige Bewertung abzugeben. Dass dieses Werk eine Art Ausrutscher gewesen ist, bewies die Band mit ihren anderen Singles "[A]" und "[Q]".
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Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Single CD 2002-06-01 2002-06-01
Vanilla
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