La'cryma Christi - LIFE

Künstler: La'cryma Christi
Titel: LIFE
Typ: Maxi-Single
Release: November 2000
Stil: Pop-Rock
Bewertung: 8.7 / 10

Tracklist:
01. LIFE
02. Down to Earth
03. LIFE (unvocal version)
04. Down to Earth (unvocal version)


Bevor etwas die eigene Sammlung verlässt, sollte man vielleicht hin und wieder vorher noch einmal reinhören. Es entgehen einem oft manche vergessene Perlen. So auch in diesem Fall, der mich zu diesem Drei-Single Marathon geradezu aufforderte. Die anderen zwei Reviews erschienen ja bereits zuvor.

Nach einem unauffälligen Anfang legt "LIFE" gleich zwei Gänge höher. Im leicht verträumten Pop-Rock, ist die Melodie gänzlich dem Sänger zu verdanken. Die Instrumente sind zwar merklich vorhanden und hin und wieder auch sehr auffällig im Vordergrund, halten sich aber in Strophen und Refrain sehr stark zurück, wodurch die interessante Stimme des Sängers voll zur Geltung kommt. Eine gefühlvolle Melodik, die vor allem den Refrain so einprägsam macht, ist maßgeblich am Erfolg des Liedes beteiligt. Und siehe da, gegen Ende dürfen auch die anderen Musiker noch einmal ihr Talent beweisen.

"Down to Earth" ist deutlich düsterer und leicht am Industrial orientiert. Die Strophe ist sehr gedrückt vorgetragen, wogegen das "I don't know what makes me confused" aus dem Refrain mit voller Inbrunst und gleichzeitigem Leiden erklingt. Man ist bereit, Mitgefühl zu empfinden, da der Gesang hier noch überzeugender als beim ersten Lied daherkommt. Auch die Musiker, allen voran die Gitarristen, geben im Mittelteil und Ende ihr Können zum Besten. Leider dauert das obligatorische Ausklingen bei solchen Pop-Rock Balladen unglaublich lang. Aber das ist auch das Einzige, was zu beanstanden wäre.

Die instrumentellen Gegenparts sind sehr gut gelungen, da in den wichtigen Passagen anscheinend darauf geachtet wurde, dass das Fehlen des Gesangs ausgeglichen wird. So sind ausnahmsweise auch die Instrumental-Beilagen sehr genießbar.

Fazit:
Eine sehr gelungene Single, bei der die B-Seite als Solche eigentlich eine Vergeudung ist. Auf einem Mini-Album wären beide Songs womöglich besser aufgehoben. Auch weil man dann auf die Füllkraft der Versionen ohne Gesang verzichten könnte. In diesem Fall sind sie zwar sehr gut, aber dieser Umstand macht sie nicht unbedingt nötiger. Man könnte auch ohne sie überleben.