Konzertbericht

TOKYO CHAOS - Teil 1

06/04/2009 2009-04-06 12:00:00 JaME Autor: Sanaka, Kiri, Tessa Übersetzer: Till

TOKYO CHAOS - Teil 1

Beim Tokyo Chaos kamen unzählige Bands und Fans zusammen, nur um eine Sache zu tun: Zu rocken.


© JaME - lynch.
Das Live began mit einer aufheulenden E-gitarre, während Scheinwerfer über die Menge im vollgepackten Livehouse strichen. Plötzlich wurde die Bühne dunkel und ein Chor aus "ehhhs" stieg aus dem Publikum auf, als ein Bild von Uchuu Sentai Noiz die Leinwand füllte. Einige Augenblicke später kam stockend Leben ins Bild und ein eindrucksvolles Video eröffnete Tokyo Chaos. Jede Band wurde unter dem Jubel der Menge vorgestellt, bevor der Introfilm der SEX MACHINEGUNS abgespielt wurde. Das Publikum brüllte, als die drei Bandmitglieder und ein Tourgitarrist untermalt von einem stampfenden Marschlied auf die Bühne schritten.

SEX MACHINEGUNS verschwendeten keine Zeit und begannen ihr erstes Stück, ein Intro mit aggressivem Schlagzeug und E-gitarrenattacken. Sie hoben ihre Fäuste in die Höhe und Anchang schrie "SHIBUYA!", bevor Mikan no Uta endgültig Headbangtime einläutete. Es war eine recht theatralische Performance, die das ganze Publikum die Fäuste in die Luft stoßen ließ. Die drei Gitarristen hoben ihre Gitarren zeitgleich hoch und schwangen sie im Rhythmus zur Musik, während Anchangs schneidende Stimme die Decke des AX fortzupusten drohte.

Das zweite Stück, Famires bomber, begann mit einer Wand aus Lärm und allen drei Gitarren, die zu brennen schienen. Das Hauptriff wurde mehrmals gespielt, während die Gitarristen über die Bühne jagten und nur kurz bei Anchangs Mikrofon stehen blieben, um die Menge ihren Namen schreien zu lassen. Das Theatralische setzte sich mit high kicks fort, die die heulenden Vocals durchbrachen. Näher kommen Metaller einer Choreographie wohl nicht. Dann, unter rasend schnell flackernden Lichtern, endete der Song mit allen Members am Headbangen und einem verlängerten Outro von Anchang.

Ein kurzes MC unterbrach das Set. Die Band stellte sich vor und machte dazu auslandende Armbewegungen, die das Publikum nachahmte. Die Ansage war kurz, aber lustig. Bassist Shingo "entschuldigte" sich dafür, dass die SEX MACHINEGUNS nicht so gut aussahen (ikemen) wie die restlichen Bands des Abends, bevor er auf das Alter der Bandmember zu sprechen kam. Bassist, Tourgitarrist und Drummer waren alle sehr jung, was das Publikum hörbar erstaunte. Shingo sagte, Anchang sei erst 28, berichtigte es jedoch auf "38", was die Menge hörbar amüsierte. Die Stimmung stieg im Anschluss noch um einiges und die Ansage, sie würden nur vier Songs spielen, erntete lauten Protest.

Die Musik ging weiter mit sanften Balladenakkorden und Anchangs Gesang, bevor er sich in ein fantastisches, aufheulendes Introsolo stürzte. Nach einem kurzen Singalong fürs Publikum spielte Anchang ein unglaubliches Solo, das glatt durch die Wand aus drei röhrenden Gitarren schnitt. Triumphierend hoben sie ihre Fäuste, als ihre mächtigen Dreierparts in einen halsbrecherischen Drumbeat übergingen, der das Finale German Power einleitete. Die drei Gitarristen, immer noch in Bestlaune, sprangen über die Bühne und spielten. Plötzlich stoppte die Musik. Anchang und der Tourgitarrist schlichen leise mit gesenkten Köpfen von der Bühne. Währenddessen raste Shingo zwischen den Mikros hin und her, brüllte abwechselnd in sie und gestikulierte wild zur Menge. Mit einer großen Fanfare ging die Musik weiter, bis zum letzten kraftvollen Schluss. Die Gitarristen hielten den Ton eine lange Zeit, während sie gemeinsam schreiend dem Publikum dankten, bevor sie mit einer letzten Ansage von Anchang die Bühne verließen.

SEX MACHINEGUNS hatten eindeutig mit ihrer mächtigen Show aus echtem Achtziger-hairmetal die Messlatte für den Rest des Abends gelegt.

Set list

Opening SE
Mikan no Uta
Famires Bomber
MC
Katare! Namida
German Power


Nach dem Auftritt der SEX MACHINEGUNS lief erneut ein Video. Kurze Ausschnitte aus PVs und Kommentare der Bands des Abends wurden gezeigt. Als das PV zu heidi. lief, wurde der Raum dunkel und am Ende wurde der Bandname auf die Leinwand projiziert. Ein Schlagzeugbeat folgte und ein sanftes Rockintro war zu hören, während die heidi. Bandmember Yoshihiko, Nao, Kousuku und Kiri ruhig auf die Bühne kamen. Sie wirkten sehr entspannt und überhaupt nicht nervös.

Sie eröffneten die Show mit Remu, einem treibenden Rocksong. Während der Strophen war die Emotion in Yoshihikos Stimme klar zu hören, doch er sang auch kräftig genug, um im härteren Refrain nicht unterzugehen. Während er sang, bewegte er sich elegant und verbreitete eine ruhige Stimmung. Nao rückte ins Rampenlicht, als er ein langsames, aber starkes Gitarrensolo spielte. Der Song war auf jeden Fall eine gute Eröffnung für ihre Performance und die Fans headbangten und hüpften enthusiastisch mit.

Synchro folgte mit einer Ohrwurmmelodie, was die Menge ihre Hände in die Höhe strecken und im Rhythmus zur Musik bewegen ließ. Die musikalische Qualität von heidi.s Performance war sehr gut und sie waren eine der besseren Bands, die beim Tokyo Chaos auftraten. Während seines Solos sprang Nao auf der Bühne herum. Drummer Kiri und Bassist Kousuku spielten mit konzentierten Gesichtern. Am Ende des Songs dankte der Sänger dem Publikum und machte eine Ansage zu ihrer neuen Single und One-man-tour.

Nach der Ansage spielten sie vier weitere Songs und beendeten ihre Show mit Utakata. Schon auf die ersten Töne des Liedes reagierten die Fans, indem sie ihre Fäuste in die Luft stießen. Während des Refrains schrien sie außerdem die Backingvocals mit. Mehr und mehr Menschen machten mit und bewegten sich zur energetischen Musik. Am Ende warf Drummer Kiri seine Sticks weit in die Höhe, bevor er und die anderen Mitglieder die Bühne verließen. Die Band hatte ein Konzert voller Lieblingssongs der Fans abgeliefert.

Set list

Remu
Synchro
Orange Drama
Parade
Sentimental
Utakata


lynch. betraten die Bühne fünf Minuten nach dem Ende des letzten Sets. Alle Bandmember trugen schwarz und der Sänger Hazuki grüßte alle mit wedelnden Armen, bevor er das Mikrofon in seine Hände nahm und den Fans einen lauten Schrei entgegenschickte. Sie eröffneten ihr Set mit Ambivalent Ideal, ihrem neuesten Song von der gleichnamigen Single. Dieser Song wirkte recht ruhig im Vergleich zu ihrem üblichen Livematerial, doch das Publikum reagierte gut und während Hazuki sich verführerisch über die Bühne bewegte, spielten die anderen Musiker konzentriert und perfekt. Zum nächsten Song kamen Yusuke und Reo weiter nach vorne und die Menge kreischte, was die beiden Gitarristen breit grinsen ließ. Hazuki schrie mit ganzer Kraft und stellte sich zum Refrain auf die Monitorboxen, tanzend, headbangend und Kusshände verteilend. Schon während des zweiten Songs war deutlich zu spüren, wie stickig es im Saal wurde, weshalb die Band eine Pause für ein kurzes MC machte, in der Hazuki wie üblich allen fürs Kommen dankte.

Als nächstes spielten sie The Universe, alle Bandmember headbangten gemeinsam und das Publikum ahmte sie willig nach. Sie steckten viel Energie in diesen Song und diese erfasste den ganzen Saal. Es war nicht überraschend, dass Hazuki den Song mit einem lauten "Wow!" beendete, was alle ein wenig zum Lächeln und Lachen brachte. Sie spielten einen weiteren Song, bevor sie zu unknown lost a beauty kamen, ohne Zweifel der bisherige Publikumsliebling. Alle schüttelten ihre Fäuste und Köpfe. Hazuki setzte im zweiten Refrain aus und tanzte und alberte stattdessen über die Bühne, während die Fans statt ihm sangen. Einige von ihnen schienen so in der Musik vertieft, dass sie seine Pause gar nicht zu bemerken schienen. Der letzte Song ihrer Setlist war pulse, der ein guter Abschluss zu sein schien, da er sowohl energetisch als auch final wirkte. Drummer Asanao spielte ausgezeichnet während dieses Songs und die Drums waren so kraftvoll, dass man sie körperlich spüren konnte. Als der Song sein Ende erreichte, verließen die Musiker die Bühne, abgesehen von Hazuki, der noch eine Weile blieb und mit seinen Fans flirtete.

Setlist

Ambivalent Ideal
I'm sick,b'cuz luv u.
MC
the universe
Adore
unknown lost a beauty
pulse
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Galerie

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