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PS COMPANY Peace & Smile Carnival Live DVD (Reguläre Version)

25/05/2009 2009-05-25 06:36:00 JaME Autor: Jasy

PS COMPANY Peace & Smile Carnival Live DVD (Reguläre Version)

Der 10. Geburtstag der PS COMPANY jetzt auch auf DVD für Zuhause.

Konzert DVD

PS COMPANY [10th Anniversary Concert Peace & Smile Carnival]

ALICE NINE., Kagrra,, Kra, MIYAVI, SCREW, SuG

Am 3. Januar 2009 hatte sich in Tokyo etwas Gewaltiges zusammengebraut. Die PS COMPANY, ein sehr bekanntes Label, lud sieben Bands ein, um mit ihnen den 10. Geburtstag zu feiern. 13.000 Fans erschienen zum ausverkauften Megakonzert und sammelten sich im Nippon Budokan. Die Veranstalter ließen das Konzert aufzeichnen und nun darf man seit dem 30. April das Event im Heimkino erleben. Zwar wurde nicht die gesamte Show auf den Silberling gebannt, aber es entstand dennoch ein repräsentativer Querschnitt. Heimkinozuschauer dürfen sich über Darbietungen von SuG, SCREW (den beiden Eröffnungsacts), Kagrra,, Kra, alice nine., the GazettE und miyavi freuen.

Nachdem man sich erst einmal für eine Untertiteloption entschieden hat, kann man dann anschließend wählen, ob man sich das gesamte Werk zu Gemüte führen möchte oder einfach bei einer bestimmten Gruppe einsteigen will (über den gesamten Bildschirm wurden extra dafür die verschiedenen Bandlogos verteilt). Beim Click auf das PSC-Logo startet die gesamte Veranstaltung mit einem Einführungsintro, ehe dann die magischen Worte "OPENING ACT" eingeblendet werden und man nur wenige Sekunden darauf das Logo von SuG vorgeführt bekommt. Die Gruppe um Sänger Takeru powert sofort mit "LOVE SCREAM PARTY" los. Die Menge wird in Stimmung gebracht und schon werden die ersten Ausflüge auf den metallenen Ausläufer hinter der Bühne gemacht, aber auch der Rest des Platzes wird von SuG optimal ausgenutzt. Immer wieder heizt Takeru der Menge ein, selbst Bassist Chiyu fördert dies mit seinem Basssolo. Anschließend verabschiedet sich das quirlige Quintett wieder und im Heimkino wird das zweite Logo eingeblendet: SCREW. Von den zwei Tracks der Gruppe hat es das energetische "VEGAS" auf den Silberling geschafft, in welchem Byo ordentlich grölt und schreit aber ebenso viele melodische Parts singt. Ein tiefer Bass und ein sehr satter Sound dringen aus den Lautsprechern. Während Byo gegen Ende des Songs über die Ausläufer flitzt, gibt Gitarrist Manabu ein großartiges Solo zum Besten, außerdem wird die Menge verstärkt zum Springen aufgefordert, stellenweise sogar mit Erfolg.

Nachdem auch SCREW die Bühne verlassen haben, wird mit einem zweiten Video zur Zepptour aus dem Vorjahr fortgesetzt und anschließend betreten miyavi und Keiyuh in traditioneller Gewandung zu passenden Tönen die Bühne und stimmen auf die folgenden Ereignisse ein. Wenig später folgt bereits das Vorstellungsintro zu Kagrra,. Die Mitglieder, alle in farbenprächtige Kimonos gehüllt, - Sänger Ishii trägt zu Beginn sogar noch eine Maske - betreten nach und nach die Bühne. "Kotodama" schaffte es als Eröffnungstitel der Gruppe auf die Scheibe. Der mysteriöse Track wird mit einem Fächertanz untermalt, den das Publikum eifrig nachzuahmen versucht. Akiya spielt ein sehr schönes Solo und Ishii begeistert ab und an mit seinem Falsettgesang. Nahtlos schließt sich "Sai" an, anstatt der Fächer werden hier Handtücher umhergewedelt und die Mitglieder verirren sich verstärkt auf den Bühnenausläufer. Eine bezaubernde Performance, die von einigen meisterhaften Soli und Gruppeninteraktionen unterstützt wird. Im Anschluss bezaubert das Quintett mit "Utakata". Bei der wunderschönen Ballade unterstützt Akiya seine Kollegen mit seinem Spiel auf der Akustikgitarre und Shin auf der Koto. Violinenklänge vom Band und ein paar Papierlaternen, die ein angenehmes indirektes Licht spenden, verfeinern den Auftritt. Zum Finale hin gesellen sich zwar ebenso die elektrischen Gitarren hinzu, dies stört aber in keiner Weise. Klar, dass das mit einem tosenden Applaus belohnt wird.

Das Kra-Logo folgt und prompt steht auch schon Keiyuh, ein kleines Kerlchen mit kraftvoller Stimme, auf der Bühne. Er verbeugt sich tief und nimmt gleich darauf hinter einem gewaltigen Flügel platz. Während seines Spieles kommen die restlichen drei Mitglieder Kras auf die Bühne und nehmen ihre Plätze ein. Kaum ist dies geschehen, wird "artman" angestimmt. Alle heizen der Menge ein und sorgen für Stimmung, dabei nutzt man selbstverständlich auch den Ausläufer. Allerdings entstellt ein ziemlich hässlicher Schnitt das Ende des Songs, denn prompt wird mit "Mutaku to mutaku to" fortgesetzt. Viel Bewegung auf der Bühne und Umgebung seitens der Mitglieder in der Performance schlagen mindestens genauso stark in den Bann wie Mais wirklich äußerst fingerfertiges Solo. Ein Déjà-vu-Erlebnis erwartet jeden im nachfolgenden "Amaoto wa Chopin no shirabe", spätestens dann, wenn Keiyuh den weltbekannten Refrain "Rainy Days [...]" singt, wird sich auch der Letzte in seine frühe Kindheit oder Jugend versetzt fühlen. So richtig gefühlvoll wird es auch noch einmal im beschwingten "Buriki no hata" gleich danach: Das Publikum singt kurz vor Schluss etliche Passagen a capella. Hin und wieder zwar unterstützt von Keiyuh, aber ansonsten ganz auf sich allein gestellt. Nach vielen Verbeugungen, Dankbekundungen und ohrenbetäubendem Applaus ist die Zeit für den nächsten Künstler gekommen.

alice nine.-Logo wird eingeblendet und da es bei dieser Gruppe kein gesondertes Intro gab, stehen alle auch schon auf der Bühne. Shou ergreift das Wort und fordert von Anfang an die Hingabe des Publikums heraus. "Velvet", der erste von drei Tracks der Band, legt mit ordentlich viel Power und Dynamik vor. alice nine. und ihr Publikum sind ständig in Bewegung, so wird gesprungen, geklatscht, geheadbangt, etwas gegrölt und etliche Interaktionen unter den Mitgliedern gibt es ebenso zu sehen. Sehr schön ist auch die Szenerie, in der das Publikum blaue Leuchtstäbe im Takte der Musik schwingt. Nach einem kurzen Wortwechsel, in welchem Shou die versammelte Menge zum Klatschen animiert, setzt das Quintett mit "RAINBOWS" fort. Der mitreißende Song lebt von der sprühenden Energie alice nine.s und es macht einen Riesenspaß, den Jungs bei ihrer Performance zuzusehen. Ähnlich spielt sich auch der Nachfolger "Blue Planet" ab: Klatschen, viel Bewegung und ein ständiges Anstacheln des Publikums.

Nach deren Performance kommt die nächste mit viel Spannung erwartete Gruppe des Abends - the GazettE. Mit frenetischem Jubel werden die einzelnen Mitglieder der Band empfangen und begrüßt, eher ungewohnt ist der Look der Band. the GazettE haben sich in traditionelle Kleidung gehüllt. Zu sehen und zu hören gibt es einen Headbanger nach dem anderen, darunter auch ihr damals brandneuer Song "LEECH".

Seichte Klänge von der Akustikgitarre unterlegen ein kurzes Zwischenvideo, in dem diverse wichtige Botschaften nahe gebracht werden. Nur wenige Sekunden später folgt der Gitarre auch die stimmliche Untermalung; miyavi steht in einem einzigen, schwachen Scheinwerferlicht. Die ruhigen Töne schlagen jedoch bald in fetzige kurze Solostücke um, in denen der Entertainer das Publikum mit einbindet. Energetisch setzt der Riese mit Unterstützung der KAVKI BOIZ im gleichnamigen Track fort. Ein wirklich recht amüsantes aber ebenso nachdenkliches MC* folgt gleich darauf. Musikalisch setzt miyavi mit seinem Song "Saikihokoru hana no you ni -Neo Visualizm-" fort. Hier sieht mit ihn von Herzen singen und spielen, hin und wieder interagiert er mit dem Publikum und fordert sie zum Mitsingen auf. Allerdings bekommt es das Publikum relativ leicht gemacht, denn auf den Bildschirmen im Budokan werden den gesamten Song über die Lyrics eingeblendet. Ein weiteres MC* schließt sich an, ehe er mit "As Ur -kimi ha kimi no mama de-" nachlegt. Im Track wird zum letzten Mal so richtig Power gezeigt und die KAVKI BOIZ sind ebenso mit von der Partie. Sehr amüsant ist eine Szene, in welcher der Sänger und seine Supportmusiker auf dem Ausläufer stehen und nur mit ihren Fingern schnippen. Nach dessen Verabschiedung läuft der Abspann hindurch, allerdings bleibt das Geschehen in der Halle und es gibt ein Wiedersehen mit allen Künstlern. Zuerst wohnt man ihnen beim Anstich eines Sakefasses bei, anschließend lassen sich alle Gruppen noch einmal kurz feiern, nachdem Keiyuh deren Namen hinausschreit.


Die Kameraaufnahmen fallen sehr positiv auf und bleiben nahezu immer dicht am Geschehen und fangen die vorherrschenden Stimmungen sehr schön ein. Selbst die individuellen Beleuchtungseffekte sind äußerst stimmig geraten. Zwar hat es wie eingangs erwähnt nicht jedes Lied auf die DVD geschafft, aber die ausgewählten Tracks die darauf vertreten sind, sind sehr atmosphärisch und spiegeln auf wundersame Weise die jeweiligen Bands und deren musikalische Stile wieder. Die Untertitel machen das knapp zweistündige Konzert verständlich, auch wenn sie hin und wieder zu schnell umgeschalten werden.

Laufzeit: ca. 115 Min.

Bild:
Das 16:9-Bild erstrahlt vor Farbe, Kontrast und Schärfe. Selten habe ich solch ein klares Bild gesehen.
Untertitel: Deutsch, Englisch

Ton:
Der Dolby Digital-Ton ist etwas frontlastig ausgefallen, nach ein wenig Nachjustieren aber doch sehr räumlich und satt. Wer keine 5.1-Anlage besitzt, dem werden die leichten Tonmängel gar nicht weiter auffallen, denn er wird dafür mit einem sehr guten Stereoton belohnt.

Specials:
Lediglich zwei Booklets liegen der regulären Fassung bei, hierbei handelt es sich um ein reich bebildertes und eines mit den Songtexten in Romaji und der jeweiligen englischen Übertragung. Auf der Disc befinden sich keinerlei Specials.

Fazit:
Ein breit gefächertes Repertoire erwartet den Käufer dieser rund 25 Euro teuren DVD. Man könnte sogar sagen, dass die PSC unter ihrem Dach die Crème de la Crème versammelt hat. Fans kann man die Scheibe getrost ans Herz legen, aber auch diejenigen, die von bestimmten Künstlern noch nie zuvor etwas gehört haben, brauchen sich keine Sorgen zu machen, da hier für jeden etwas dabei ist.

Gesamtwertung: 8,9 von 10 Punkten

Setlists:

SuG
LOVE SCREAM PARTY

SCREW
VEGAS

Kagrra,
Kotodama
Sai
Utakata

Kra
artman
Mutaku to mutaku to
Amaoto wa Chopin no shirabe
Buriki no hata

alice nine.
Velvet
RAINBOWS
Blue Planet

the GazettE
Filth in the beauty
LEECH
DISCHARGE

miyavi
KAVKI BOIZ
Saikihokoru hana no you ni -Neo Visualizm-
As Ur -Kimi ha kimi no mama de-

Anmerkungen des Autors:
* MC = Member Comment - Ein Mitglied der Band spricht zu den Fans.
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Zugehörige Veröffentlichungen

Konzert DVD 2009-04-15 2009-04-15
ALICE NINE., Kagrra,, Kra, MIYAVI, SCREW, SuG
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