Wir interviewten Sel'm, eine der hoffnungsvollsten Newcomerbands, und befragten sie zu Themen wie ihrem Besetzungswechsel, ihren Plänen für die Zukunft und Weiterem.
Kurz nach dem Ende ihrer erfolgreichen ersten Tour in neuer Besetzung bekam JaME die Gelegenheit, die ehrgeizige Band Sel'm zu interviewen, sie unseren Lesern vorzustellen und mit ihnen über einige wichtige Veränderungen der letzten Zeit zu sprechen.
Bitte stellt euch unseren Lesern vor.
MANJ": Ich bin der Drummer; MANJ".
Tsubaki: Ich bin der Gitarrist; Tsubaki.
Nagi: Ich bin der zweite Gitarrist; Nagi.
Tora: Ich bin der Sänger; Tora.
Takuma: Ich bin der Bassist; Takuma.
Wie habt ihr euch getroffen und wie wurde Sel'm gegründet?
MANJ": Takuma und ich waren früher Roadies für eine ältere Band und haben so Zeit miteinander verbracht. Ich sagte zu ihm "Lass uns eine Band gründen." Ich wollte Drummer sein und Takuma wurde Bassist. Tsubaki arbeitete für eine andere etablierte Band und wir kannten uns. Als ich nach Musikern suchte, fand ich Tsubaki sehr ernsthaft, also traf ich mich und redete mit ihm. Was Tora angeht, stellte ein Bekannter ihn mir vor und ich ging alleine zum letzten Konzert seiner damaligen Band. Ich dachte "Ah, er würde gut zu Sel’m passen." Ich war nicht perfektionistisch und Tora war noch sehr jung (lacht) aber ich sah sein Potential. Dann waren wir also zu viert und gründeten Sel'm.
MANJ", war Ernsthaftigkeit dein Maßstab für potentielle Bandmitglieder?
MANJ": Eigentlich hatten wir vor Tora und Tsubaki einen anderen Sänger und Gitarristen. Aber als wir über dies und das redeten, merkten wir, das sie woanders hinwollten als wir. Insgeheim dachte ich "Sel'm ist nicht so." Dann traf ich glücklicherweise Tora und Tsubaki.
Tora und Tsubaki, wie habt ihr euch nach MANJ"s Angebot gefühlt?
Tora: Ich traf ihn ein paar mal, hörte mir seine Songs an und wir sprachen über Dinge wie "Ich würde gerne eine Band mit diesem Konzept gründen." Meine Band hatte sich da schon aufgelöst und ich wollte nach vorne schauen, ich wollte einen Platz zum Singen. Ich wollte mich der Musik widmen, also entschloss ich mich schnell zum Beitritt.
Tsubaki: Ich habe auch seine Songs angehört. Ich kannte seinen Schlagzeugstil und entschloss mich sehr früh, Teil der Band zu werden.
Takuma, du kennst MANJ" schon recht lange, hast du dich schon früh entschieden, auf diese Art mit ihm weiterzumachen?
Takuma: Als wir Roadies waren, hörte ich ihn sagen "Nach meinem Abschluss will ich eine Band gründen und sie Sel'm nennen." Ich sagte "klingt gut." Nach dem Abschluss stand ich alleine da und als auch er seinen Abschluss hatte, fragte er mich "Warum machst du nicht mit?" Also sagte ich "OK, ich mache mit." (lacht)
Was bedeutet der Name Sel'm und wie kamst du auf ihn?
MANJ": Es bedeutet “Serum” und die Kanji bedeuten “Prägung”. Um ehrlich zu sein, habe ich im Nachhinein einen Sinn hineingelegt. (lacht)
Wie kamst du auf 'Serum'?
MANJ": Ich wollte einen Namen, der keine musikalischen Assoziationen weckt. Ich wollte, dass er zu jedem Musikstil passt, egal, wohin wir uns entwickeln.
Was ist das Konzept der Band?
MANJ": Ich habe mir die Färbung und das Image der Band von Anfang an visuell vorgestellt. Das mag komisch klingen, aber ich wollte, das die Band schwarz klingt und dass wir schwarze Haare haben. Naja, im Moment habe ich ein paar blonde Strähnen. (lacht) Ich wollte von Anfang an ernsthaft Musik machen, statt nur durch die Optik Aufmerksamkeit zu erregen.
Also ging es dir eher um die Musik als um euer Aussehen.
MANJ": Ich dachte, durch Lives könnten wir unser Image von alleine entwickeln. Ich hatte nur das Düstere als Grundkonzept.
Was beeinflusst und inspiriert euch musikalisch?
Takuma: Ich höre viel verschiedene Musik, unter anderem westlichen Rock, J-Rock und J-Pop. Ich mag Musik im allgemeinen und interessiere mich für viele verschiedene Dinge. Ich höre auch Filmmusik und Instrumentalmusik.
Wieso hast du dich fürs Bassspielen entschieden?
Takuma: Ich mag den Klang. Ich mochte den Basssound und dachte “Von welchem Instrument kommt das?” und wollte es spielen. Ich kam mit dem Bass in Berührung und fing an, ihn zu spielen, als ich auf die Oberschule kam.
Tora: Die erste Band, die ich kannte, war X JAPAN, weil meine Mutter sie zu hause hörte. Aber ich fing nicht sofort mit Singen an. Zuerst habe ich Drums gespielt. (lacht)
Wegen YOSHIKI?
Tora: Nein, ich wollte sie einfach nur nachspielen. (lacht)
MANJ": Er ist wirklich gut!
(alle lachen)
Tora: Ich habe es nur ganz kurz probiert. (lacht) Als ich dann in der Oberschule eine Band anfing, hörte ich mir die Musik vom Bandleader an und sagte "Ich will singen!" So wurde ich zum Sänger.
Nagi: Ich habe durch LUNA SEA angefangen, ernsthaft über Musik nachzudenken. Aber im Moment versuche ich eher, keine Musik zu hören, denn wenn sie mich zu sehr beeinflusst, kann ich nur noch kopieren. Ich schreibe Songs, die von alleine aus mir kommen, ich habe also im Moment keine bestimmten Einflüsse.
Tsubaki: Ich kam durch X JAPAN zur Musik und ich mochte früher Metalcore, aber in letzter Zeit höre ich oft J-Pop, wobei mir die Melodien und Harmonien am wichtigsten sind.
MANJ": Im Studio ist er der Spezialist für Harmonien.
Ist Tsubaki alleine für den Gesang zuständig?
MANJ": Nein, nein, er schreibt die Gesangslinien. Wenn er sich alleine um den Gesang kümmern würde, bestünden alle Lyrics aus “Miaumiaumiau”. (lacht)
(alle lachen)
Tsubaki: Ich mag keine Musik ohne Instrumente wie Trance oder Hiphop, das höre ich nicht gerne. Ich mag Musik mit echten Instrumenten.
MANJ": Ich versuche, alles Gute zu übernehmen und bin deshalb auch beeinflusst von den guten Seiten der Bands, mit denen wir zusammengespielt haben, solche Dinge inspirieren mich. Ich habe mit den Drums angefangen, weil mein älterer Bruder schon spielte und wir ein Drumkit zu hause hatten. Ich konnte von Anfang an zwei Takte am Stück sauber spielen. Und mit sauberem Üben bin ich bis hierher gekommen. (lacht)
MANJ", welche Musik hörst du normalerweise?
MANJ": Ich höre verschiedenes Zeug, von westlichem Heavyrock zu japanischer Popmusik. Ich höre sie nebenbei. Die guten Sachen bleiben hängen und ich benutze sie als Anhaltspunkt zum Songwriting.
Achtest du bewusst auf die Drums?
MANJ": Nein, das mache ich nicht. Melodien und Gitarrenlicks interessieren mich. Wenn etwas kompliziertes gespielt wird, denke ich “häh?” Ich spule dann zurück und höre den Part noch einmal. (lacht)
Wann hast du dich für ein Leben als Profimusiker entschieden?
MANJ": Ungefähr mit 19. Ich war in der Gunma-präfektur und dann ging ich nach Tokyo, um Roadie zu werden.
Takuma: Bei mir war es in der Oberschule.
Wie kamt ihr dazu, die Art Musik zu machen, wie ihr sie spielt?
MANJ": Wir setzen bis heute auf Versuch und Fehlschlag. Ich denke, eine Band kann nie nur eine Sache machen, sie kann nie stehenbleiben. Eine Band ändert sich durch ihre Umgebung; die Vorlieben der Mitglieder und ihre Vorstellungen von der eigenen Musik ändern sich. Außerdem wollen wir gar nicht stehenbleiben.
Aber ihr hattet von Anfang an die Farbe der Band im Kopf und habt ein Ideal angestrebt, oder?
MANJ": Natürlich. Und Nagi kam letzten November dazu, was mir mein Ideal noch klarer gezeigt hat.
Vier Jahre lang wart ihr erfolgreich zu viert unterwegs. Wieso habt ihr euch für ein fünftes Mitglied entschieden?
MANJ": Nach der Tour zu unserem ersten Album brilliant force 2008 dachte ich "Wäre es nicht toll, noch eine zweite Gitarre in der Band zu haben?” Wir redeten darüber, wie unser Livesound voller werden könnte und alle begannen, nach talentierten Gitarristen zu suchen. Ich wusste, dass Takuma und Nagi sich kannten: Sie hatten eine Band in der Oberschule, also lud ich ihn ein.
Takuma: Ich habe mit Nagi in einer Band gespielt, als wir 16 waren.
War es die gleiche Art harte Musik wie heute?
Takuma: Nein – wir spielten extremen visual kei! Und trugen viel Makeup!
(alle lachen)
Findest du, dass Nagi den Bandsound verändert hat?
MANJ": Natürlich! Wir haben jetzt eine zweite Gitarre und ich kannte seine frühere Band, aber ich fand auch ihn selbst als Person faszinierend. Als er vorspielte, dachten wir sofort "Alles klar, er ist es." Er spielte Melodien, die genau das waren, was wir wollten und wir spürten, wie ernst es ihm war, also dachten wir wahrscheinlich alle "Das wird die Band viel besser machen."
War es erfrischend?
MANJ": In diesem Augenblick im Studio spürten wir, dass eine zweite Gitarre wirklich Vorteile brächte, wir dachten "Das ist genau das, was wir brauchen." Ja, es war erfrischend! (lacht)
Nagi, wie fühlte es sich an, Sel'm beizutreten? War es schwierig, sich in eine Band einzufügen, die bereits etabliert ist?
Nagi: Das war die erste bekannte Band, der ich beitrat, deshalb war ich bei den Proben für die ersten Lives aufgeregt. Ich war unsicher, wie die Fans auf ein neues Bandmitglied reagieren würden etc.
Kamst du gut mit den anderen Mitgliedern während der Proben zurecht?
Nagi: Da gab es keinerlei Probleme.
Wie hast du dich in die Arrangements eingefügt, die ursprünglich für vier Musiker gedacht waren?
Tsubaki: Eigentlich haben sich meine Parts nicht geändert und Nagi füllte einfach die Lücken. Äh... das erklärt er dir besser selbst. (lacht)
Nagi: Nun, du kannst dir vorstellen, dass es schwierig war. Ich hörte mir ihre Musik an und fand, dass sie eigentlich komplett klangen. Als zweiter Gitarrist habe ich dann an einigen Stellen das Gleiche gespielt wie die erste Gitarre, an anderen Stellen füllte ich dann Lücken mit meinem eigenen Stil. Ich habe Tsubakis Parts wie auf einer Aufnahme gedoppelt.
MANJ": Er spielt bei Livesoli außerdem die zweite Stimme. Ich denke, dass das der Rauheit des Sounds gut dient.
Nagi, du hast vor Sel'm schon in anderen Bands gespielt. Findest du, dass diese Band etwas Besonderes ist?
Nagi: Ja. Es ist bis jetzt meine beste Band. Auch wenn ich sie nicht direkt mit meinen anderen Bands vergleiche, ist Sel'm am besten!
MANJ": Wow, du machst mich an!
(alle lachen)
Nagi: Dann war das wohl eine gute Antwort. (lacht)
Wie schreibt ihr normalerweise Songs?
MANJ": Das ist unterschiedlich, aber in letzter Zeit haben wir Songs zuhause geschrieben und dann mit dem Rest der Band arrangiert, so dass sie sich teilweise änderten. Ich würde gerne Songs schreiben, indem wir gemeinsam proben und Stück für Stück durch Jammen Parts entwickeln. Das würde ich gerne machen, sobald wir einmal Zeit dafür finden.
Also bringt ihr Demotapes mit, sucht Songs aus und jeder arbeitet dann an seinen Parts?
MANJ": Genau. Zum Beispiel schreibe ich einen Song und sage Takuma "Schreib dazu bitte eine Bassline." Ich mache nur Skizzen und es ist OK, wenn diese nur Grundlagen von dem sind, was die anderen daraus machen.
Schreibt ihr die Lyrics zuletzt?
Tora: Ja. Sobald der Song fertig ist, höre ich ihn immer wieder an und schreibe die Lyrics zu dem, was mir einfällt.
Tora, über welche Themen singst du meistens und woher bekommst du die Ideen?
Tora: Manchmal schreibe ich über persönliche Erfahrungen und oft sind die Lyrics sehr pessimistisch, aber es geht mir darum, Bilder im Kopf des Zuhörers zu erzeugen, das ist mein Hauptziel. Ich schreibe gerne Lyrics und stelle mir dabei vor, wie ich bestimmte Vorstellungen damit erzeugen kann.
Bei Konzerten änderst du manchmal spontan einige Zeilen der Studioversion ab. Wieso passiert das? Sind es spontane Einfälle?
Tora: Hm, die Lyrics verändern sich bei Konzerten genauso wie Instrumentalparts. (lacht)
Der Song "dusty doll" scheint ein Publikumsliebling auf den Konzerten zu sein, aber obwohl ihr ihn schon länger spielt, wurde er noch nicht veröffentlicht. Plant ihr, ihn aufzunehmen?
MANJ": Natürlich denken wir darüber nach.
Tsubaki: Im Moment planen wir unseren nächsten Release, seid also gespannt.
Ihr habt gerade eure erste CD mit neuem Lineup veröffentlicht, Creature. Sie klingt recht anders als eure vorherigen CDs. Was war dieses mal anders?
Takuma: Nagis Beitritt war natürlich der größte Unterschied. Es war unsere erste Aufnahme mit ihm.
Es ist ein ziemlich eingängiger, fröhlicher Song, nicht wahr?
Takuma: Wir wollten etwas, was man leicht anhören kann.
Der zweite Song ist sehr anders, ein ziemlich episches Stück. Eine gute Kombination.
MANJ": Sie waren vor allem als Single gedacht, darauf haben wir hingearbeitet.
Ihr habt gerade eure erste Tour zu fünft hinter euch. Wie lief es? Was war neu oder anders als bei den früheren Touren?
MANJ": Ich habe es genossen, die Liveaufnahmen zusammen mit den anderen abends im Hotel anzusehen.
Tsubaki: Wir hatten einen freien Tag in Toyama und ich ging mit Nagi und Takuma in der Stadt spazieren. Wir kamen zurück zum Hotel, badeten... Und fanden heraus, dass Nagi ziemlich trinkfest ist. (lacht)
Nagi, stimmt das?
MANJ": Er verträgt echt viel! (lacht) Er wird nicht merkwürdig und benimmt sich ganz normal! Weder sein Gesicht noch seine Art zu sprechen ändern sich. Wenn ich trinke, sehe ich so aus – (mimt einen Betrunkenen und nickt langsam). (lacht) Ich bewundere ihn wirklich! Ich dachte immer, Tsubaki wäre hart... Aber wenn er trinkt, wird er ziemlich albern. (lacht)
Tsubaki: Ich rede viel, wenn ich betrunken bin und erzähle viel Unsinn. (lacht) Am nächsten Tag bereue ich es dann.
Nagi, wirst du nicht betrunken?
Nagi: Doch.
Aber du änderst dich nicht?
Nagi: Naja, innerlich schon. (lacht)
Aber man sieht es nicht, oder?
MANJ": Ich bewundere das. Takuma redet und lacht immer sehr viel. Tora wird auch albern. (lacht) Wir sind viel leichter betrunken.
Nagi: Was die Tour angeht... Sie hat mich müde gemacht.
Mental? Hat es mit den anderen Mitgliedern zu tun?
Nagi: Nicht wirklich, man könnte zwar denken, dass eine Tour mit fünf verschiedenen Charakteren anstrengend ist, aber das fand ich nicht. Die erste Tour ist immer mit Sorgen verbunden. Auf dieser Tour habe ich mir zum Beispiel Sorgen gemacht über mein Auftreten, wie die Fans mich am besten wahrnehmen.
Hast du dich nach der Tour verändert gefühlt? Hattest du das Gefühl, du seist gereift?
Nagi: Ich hatte geistig einen Durchbruch. Quasi eine Art Gefühl von “Jetzt bin ich mal ich selber!”
MANJ": Ich fühlte mich schuldig dafür, dass es so schwer für ihn war. Ich hatte ihn kontaktiert und noch bevor er sein endgültiges OK gab, planten wir schon die Solokonzerte in Meguro Rokumeikan (am 9. und 10.11. 2008). Vor den Lives musste er alle Songs und Arrangements lernen und dazu kamen die Aufnahmen und das Arrangement für die neuen Songs. Außerdem war die Tour schon beschlossen. Wir waren besorgt, weil wir ihn so unter Druck setzten.
Das passierte alles in sehr kurzer Zeit, oder?
MANJ": Ja, es war sehr wenig Zeit. Ich denke, ein normaler Mensch hätte es nicht geschafft. Er muss stärker geworden sein und eine neue Stufe erreicht haben.
Nach dem ersten Live in Rokumeikan zu viert müsst ihr beim nächsten Konzert zu fünft (am nächsten Tag) doch Panik gehabt haben?
Nagi: Ich war wirklich nervös! (lacht)
MANJ": Ich verstehe gut, was er mit dem mentalen Durchbruch meint. An seiner Stelle hätte ich das in so kurzer Zeit nicht geschafft. Ja, wir waren ziemlich stark! (lacht)
Tora: Durch das Touren zu fünft hat sich jedes Live unglaublich frisch angefühlt. Bei den Proben hörte ich uns außerhalb des Proberaums und spürte die Energie im Sound. Einige der Konzerte waren in sehr kleinen Hallen und weil wir größere Bühnen gewöhnt sind, rannten wir andauernd ineinander. Ich nahm alles anders war und es war alles wie neu.
Takuma: Als Nagi in die Band kam, rückte ich etwas mehr in den Hintergrund. Dadurch wurde auch mein Blickwinkel anders und ich konnte plötzlich alle Mitglieder sehen. Ich sah zwei von ihnen, die vorher hinter mir standen und dachte “Oh, sie strengen sich wirklich an!” (lacht) Ich wollte nicht hintenan stehen, sie motivierten mich.
Dass Takuma so weit hinten steht, macht wohl einige Fans traurig.
Takuma: Wir haben Briefe und Zettelchen deswegen bekommen... Aber ich bin ja nicht ausgestiegen. (lacht)
Du kommst während der Lives auch näher zum Bühnenrand.
Takuma: Ja. (lacht)
MANJ" ist der Bandleader und Takuma scheint oft den Bandbus zu fahren... Habt ihr alle feste Aufgaben außerhalb der Musik?
MANJ": Nun, ich habe mich nie selber zum Bandleader ernannt. Aber ich bin der Gründer, also bin ich wohl so etwas wie... In Wirklichkeit zieht er die Strippen! (knufft Tsubakis Schulter)
(alle lachen)
Takuma: Ich kümmere mich meistens um den Van. Aber auf Tour fahren MANJ" und Tsubaki auch oft.
Auf Tour verbringt ihr viel Zeit miteinander und kennt deshalb vermutlich das Verhalten der anderen gut. Was sind einige eurer Marotten?
Tsubaki: Wenn Takuma schlafen geht, kriecht er nicht unter die Decke, sondern fällt aufs Bett und schläft ein.
Kollabierst du vor Müdigkeit?
Takuma: Nein, ich liege einfach ungern unter einer Decke.
Machst du das wirklich? Hast du nicht Angst, dass du bei kaltem Wetter stirbst?
(alle lachen)
Tora: Und MANJ" mag scharfes Essen. Wenn wir zusammen essen...
MANJ": Ah, deshalb fühle ich mich heute so...
Isst du so scharf, dass es dir schadet? (lacht)
MANJ": Ja. Ich esse so scharf, dass ich manchmal kurz taub bin.
Du gehst wohl gerne an deine Grenzen. (lacht)
MANJ": Ja, das stimmt wohl. (lacht) Und ich schwitze gerne. Ich esse gerne roten Pfeffer in solchen Mengen, dass es wehtut. Ich stimuliere mich gerne.
Takuma, deine Haare sind beeindruckend. Wann hast du dich entschieden, sie so lang wachsen zu lassen?
Takuma: In der Oberschule. Mein Haar war damals noch nicht so lang wie heute, aber trotzdem schon länger als das aller anderen.
Wie pflegst du es?
Takuma: Eigentlich mache ich nichts besonderes. Ich werde oft gefragt "Was für Haarpflege benutzt du?" und so, aber ich benutze wirklich nichts besonderes.
Hast du dein Haar jemals gefärbt?
Takuma: Ja, ich habe es früher einmal komplett blond gefärbt.
MANJ": War das nicht zu der Zeit, als ich dich kennengelernt habe?
Takuma: Stimmt. Seitdem habe ich mein Haar nicht mehr gefärbt und als es weiterwuchs, habe ich es nach und nach herausgeschnitten, bis es so wie jetzt aussah.
MANJ": Auf seinem früheren Führerschein war ein Foto mit grünen Haaren.
Hast du damit einen Führerschein gekriegt? (lacht)
Takuma: Ja, natürlich. (lacht)
Was macht ihr gerne in eurer Freizeit, was sind eure Hobbies?
Takuma: Ich gucke gern Filme, vor allem ausländische. Vor kurzem habe ich “The Dark Knight" gesehen, ich mochte ihn so sehr, dass ich vielleicht die DVD kaufe.
Tora: Normalerweise entspanne ich einfach.
Tora, machst du gerne Sightseeing?
Tora: Ich liebe es. Und ich liebe hochgelegene Orte, ich bin oft alleine aufs Rathaus von Shinjuku gegangen. Ich mag auch Bücher, ich kaufe und lese verschiedene. Ich mag Bücher von Frauen und ich mag Kei Yuikawa, Kaori Ekuni und ähnliche.
Ich sehe Filme und Anime. Vor kurzem habe ich "NARUTO" gesehen, aber jetzt schaue ich mir "DRAGON BALL" komplett an. (lacht)
Tsubaki: Ich schlafe gerne aus. Ich schlafe unglaublich lange. (lacht) Und ich trinke alleine vor dem Schlafengehen, Bier, Sake und Shochu.
MANJ": Ich habe seit einiger Zeit weder Spiele gespielt noch Anime gesehen.
Takuma: Du kochst doch, oder?
MANJ": Kochen dauert nicht lange. (lacht) Aber ja, ich koche gern.
Bei eurem letzten Konzert habt ihr eure nächste Aufnahme für den Frühling bekanntgegeben. Könnt ihr uns dazu mehr erzählen?
MANJ": Wir werden euch hinters Licht führen. Creature ist ein direkter und eingängiger, einfacher Song, nicht? Fürs nächste mal planen wir etwas Ausschweifendes und wir werden immer etwas Überraschendes tun.
Habt ihr mit dem neuen Lineup ein klares Ziel?
MANJ": Für die Zuhörer wollen wir eine Band sein, die im positiven Sinne Erwartungshaltungen umgeht. Ich hätte uns gerne als Band, die sogar Kinder cool finden.
Tsubaki: Durch die fünf Mitglieder gibt es wohl fünf Sichtweisen zu Sel'm. Ich denke, wenn jeder von uns über den Tellerrand schauen würde, wäre das gut. Ich will auch, dass die Band stärker wird.
Nagi: Ich will berühmt werden! (lacht) Ich hätte gerne, dass jeder den Namen Sel'm kennt.
Tora: Ich wollte immer ein faszinierender Sänger sein. Ich will mich also verbessern und im nächsten Jahr weiter wachsen.
Takuma: Das denke ich jedes Jahr, aber ich will auch, dass wir und das Publikum Spaß haben. Egal ob Konzerte oder Songwriting, ohne Spaß macht es keinen Sinn, denke ich.
Würdet ihr gerne außerhalb Japans auftreten?
MANJ": Wenn uns jemand anfragt, würden wir überall spielen.
Bitte gebt unseren Lesern noch ein paar letzte Worte.
Takuma: Wir sind Sel'm. Dieses Jahr werden wir weiter viel tun und hart arbeiten, um unsere Band bekannter zu machen.
Tora: In letzter Zeit freut es mich sehr, auch ausländische Fans im Publikum zu sehen. Ich will weiter daran arbeiten, den Namen Sel'm bekannter zu machen und vielen Leuten die Möglichkeit geben, uns zu hören.
Nagi: Ich kam alleine in die Band, bitte unterstützt mich. (lacht)
Tsubaki: Ich will mit Sel'm im Ausland auftreten. Wenn ihr dafür arbeitet, können wir vielleicht bei euch spielen, also bitte gebt euch Mühe.
MANJ": Für alle auf der Welt, die dies lesen, wir würden gerne in eurem Land spielen, also erwartet uns!
Vielen Dank für das Interview.