Am 22. Juni 2007 lud Hitomi Shimatani zu einem Konzert in Tokyos Stellarball-Halle ein. Dem Aufruf waren etliche ihrer Fans gefolgt und seit dem 12. September 2007 konnte sich davon jedermann selbst überzeugen bzw. einen eigenen Eindruck von jenem Abend gewinnen.
Was man zu Beginn des Konzertes hört und sieht, sind jubelnde Fans, eine bezaubernde Panflötenmelodie, gedämpftes Licht und tröpfelndes Wasser. Ganz plötzlich steht dann Hitomi mit einem außergewöhnlichen Kleid auf der Bühne und bringt das Publikum mit den ersten vier Nummern so richtig in Stimmung. Einen Tempo- und Stilwechsel lässt sie erst mit dem gefühlvollen Liebeslied "Kimi no koe" aufkommen, ehe es ausgelassen und fröhlich weitergeht. Dabei liefert Hitomi mit ihren Support-Musikern ein paar beeindruckende Darbietungen ab. Auch das sich anschließende "Ichiba ni ikou" ist nicht minder faszinierend, immerhin erlebt man hier einen Hauch von Flamenco und spanischem Temperament, woran nicht nur die Akustikgitarre eine Aktie hat, sondern auch Hitomi mit ihrem spanisch angehauchten Tanz. Vor der ersten großen Pause stimmt sie eine weitere Ballade und einen sommerlich leichten Song an. Anschließend stiehlt sie sich von der Bühne und lässt ihre Musiker und das Publikum allein zurück.
Als sie zurückgekehrt, scheint eine von Grund auf veränderte Hitomi zu erschienen: Die schwarze Lederjacke, das weiß-rote Fransenkleid und die wilde Mähne sind einem pinken Cheerleader-Outfit mit braver Pferdeschwanz-Frisur gewichen. Der nun folgende musikalische Abschnitt ist zwar etwas poppiger inszeniert, aber sehr sehenswert. Zu faszinierend-exotischen Latino-Rhythmen tanzt Hitomi (die nun gelegentlich von zwei Tänzerinnen unterstützt wird) ein paar wunderschöne Choreografien, die zwar sexy aber keineswegs lasziv wirken, und brilliert auch gesanglich. In "Taiyou kami" sorgt sogar noch eine Diskokugel für zusätzliches Ambiente und noch eh man sich's versieht kündigt sie das letzte Lied "Camellia" an. Mit einem Handtuch bewaffnet, das beständig umhergewirbelt wird, versetzt sie die sie nachahmende Menge in Ekstase, sodass die gesamte Darbietung des Liedes als buntes Farbenmeer mit Spaßfaktor beschrieben werden kann. Klar, dass da die Fans sofort nach der Zugabe rufen und über das Erhören des Wunsches mehr als nur ein bisschen erfreut sind.
Der erste Eindruck der Zugabe: total durchgeknallt! Die gesamte Präsentation des beschwingten Liedes "Neva Eva" mit seiner Hitomi im kariert spießigen Hosenanzug und knallroter Brille auf der Nase wirkt vollkommen überdreht. Das I-Tüpfelchen ist da noch die alberne Choreografie dazu. Die nachfolgenden drei Songs sind weit weniger abgefahren, bringen sogar wieder eine gewisse Balance in das Geschehen. Nicht nur beim Publikum im Saal des Stellarballs kommt Freude und gute Laune auf. Allerdings ist diese Zugabe doch viel zu schnell vorbei und man landet wieder im Hauptmenü.
Das Bühnendesign war schlicht und karg, dafür jedoch funktional. Alle Musiker waren gut drauf und vermittelten viel Lebensfreude bei ihrem Spiel oder Gesang. Eine ausgewogene Setlist, stimmungsvolle Präsentationen und dezente Effekte zeichnen dieses Live aus. Die Nah- und Weitwinkelaufnahmen sind zwar nicht immer hundertprozentig gut eingefangen worden, aber sie lassen doch ein Gefühl der Nähe aufkommen.
Laufzeit: ca. 97 Min.
Bild:
Die Qualität des 4:3-Bildes schwankt zwischen klar und einem leichten Kriseln hin und her. Ist das Bild sauber, dann gibt es kräftige Farben und satte Kontraste zu sehen.
Ton:
Zur Wahl stehen ein satter PCM-Stereoton und ein etwas mangelbehafteter Dolby Digital 5.1-Ton. Letzterem fehlt deutlich der Bass und der Ton dringt meist nur aus den vorderen drei Lautsprechern, sodass ein räumliches Gefühl eher selten aufkommt.
Specials:
Die DVD kommt im schickem Papp-Klappschuber und bietet neben dem Konzert noch einen 15-minütigen Blick hinter die Kulissen mit dem "Document of "Hitomi Shimatani Live 2007-PRIMA ROSA-""-Film an. Der Zuschauer schaut den Musikern bei den Proben, der Planung, den Aufbauten, ersten Probeaufnahmen und diversen Kamerachecks zu. Jedoch ist der Zusammenschnitt leider sehr wirr ausgefallen, da tröstet auch das schöne Material nicht hinweg, das für diesen Bonusfilm zusammengetragen wurde. Die Bildqualität ist der vom Hauptfilm ähnlich, der Ton jedoch nicht. Dieser dringt sehr dumpf aus den Lautsprechern.
Fazit: Alles in allem hat man schon einen bezaubernden Konzertmitschnitt geschaffen. Leider trüben die vorhandenen Mängel in Bild und Ton das Vergnügen ein klein wenig. Entschädigen tun allerdings die Darbietungen von "Ichiba ni ikou" und den beiden Medleys. Fans werden jedoch schnell noch ganz andere Favoriten finden. Wegen der bunten Vielfalt an Songs ist "PRIMA ROSA" auch durchaus für Quer- und Neueinsteiger geeignet.
Wertung: 7,9 / 10 Punkten
Setlist/Tracklist:
Kaihouku
Dragonfly
Domenica
Ramblin'
Kimi no koe
Bye-Bye
C'est la vie!
Ichiba ni ikou (Melancholic Version)
Koimizu -tears of love-
Itsu no hi ni ka...
ANGELUS intro~Garnet Moon~Falco~ANGELUS (Medley)
PASIO~El Dorado (Medley)
Perseus
Taiyou kami
Camellia (Original Version)
Zugabe:
Neva Eva
Amairo no kami no otome
Psychedelic Future
Brand new Dream