Interview

Exklusives Interview mit YOSHIKI

23/09/2010 2010-09-23 15:39:00 JaME Autor: JaME-Team Übersetzer: lizard

Exklusives Interview mit YOSHIKI

Vor dem Start der X JAPAN-Nordamerika-Tour erhielt JaME die Chance, ein Interview mit Bandleader YOSHIKI zu führen.


© Japan Music Agency
Am 25. September startet X JAPANs Nordamerika-Tour, die sie durch sieben Städte der USA und Kanada führen wird. JaME wurde als einer der wenigen Plattformen ein exklusives Interview mit Yoshiki, dem Mastermind hinter X JAPAN, gewährt.



Wir haben kürzlich erfahren, dass du einige gesundheitliche Probleme hattest. Geht es dir heute besser?

Yoshiki: Ich denke nicht, dass ich gesundheitliche Probleme habe, ich glaube, ich bin einfach nur erschöpft. (lacht)

X JAPAN hat einen Auftritt in den USA beim Musikfestival Lollapalooza absolviert. Wie fühlt es sich an, endlich in den Staaten aufzutreten?

Yoshiki: Es war ein ganz besonderer Moment, denn es ist schon seit Langem unser Traum, auch außerhalb Japans aufzutreten. Der Auftritt beim Lollapalooza-Festival gab uns mehr Selbstvertrauen, denn während des Konzerts wuchs das Publikum zu ein paar tausend Leuten heran. Es ist ein Teil unseres Traums, endlich durch die USA zu touren, deshalb sind wir auch alle aufgeregt. Und ein klein wenig nervös!

Wie fühlst du dich, wenn ihr auf kleineren Veranstaltungen in den USA spielt?

Yoshiki: In Wirklichkeit mögen wir das! (lacht) Wenn wir in Japan auftreten, sind es immer riesige Veranstaltungen, aber wir haben das Gefühl, wir müssen zurück zum Ursprung gehen. Obgleich wir in den USA noch am Anfang stehen, ist es nicht so, dass wir in kleinen Clubs auftreten müssen. Für ein paar tausend Leute zu spielen, ist großartig. Wir werden keine aufwendige Beleuchtung und Bühnenbild haben, wir können so eher zurück zum Ursprung.

Das amerikanische Publikum würde sicherlich die kleineren Veranstaltungsorte schätzen, da diese eine intimere Atmosphäre gewähren.

Yoshiki: Ja, wir hätten die Chance, die Gesichter der Leute zu sehen! (lacht)

Abgesehen von der Reaktion des Publikums und der Konzert-Etikette, unterscheidet sich ein Auftritt in den USA stark von einem Auftritt in Japan?

Yoshiki: In den USA sind wir nur beim Lollapalooza-Festival aufgetreten. Es war großartig, alle waren sehr leidenschaftlich und haben uns viel Unterstützung gegeben. Wir werden in Zukunft sicherlich noch einige neue Erfahrungen sammeln in Bezug auf Konzerte in den USA. Natürlich werden wir in den USA nicht den Luxus haben, den wir von Japan her gewohnt sind. In Japan gibt es so viele Leute, die sich auch um die kleinsten Details kümmern. Natürlich strengen wir uns an und geben unser Bestes, dennoch könnte es diesmal etwas rauer werden. Hinzu kommt noch, dass wir schon für eine ziemlich lange Zeit nicht mehr miteinander getourt sind. Auch nicht in Japan; wir absolvierten für gewöhnlich nur Stadion-Shows in Tokyo. Ja, es ist wirklich sehr aufregend. Seit wir uns wieder auf den Ursprung konzentrieren, fällt uns so manches leichter.

Die X JAPAN-Tour führt durch alle größeren Städte, aber hauptsächlich bewegt ihr euch die West- und Ostküste entlang. Warum sind kaum Auftritte weiter im Inneren des Landes geplant, wie zum Beispiel in Texas?

Yoshiki: Ich würde liebend gerne nach Texas gehen! Du siehst, es ist unser erster Schritt. Wenn diese Tour erfolgreich wird, werden wir nächstes Jahr noch mehr Auftritte haben. Es ist wie eine Art Experiment; je nachdem wie gut es verläuft, werden wir unsere Konzertanzahl für's nächste Jahr steigern.

X JAPAN ist eine sehr berühmte Band. Angesichts der Tatsache, dass bereits japanische Künstler wie MIYAVI oder Dir en grey durch die USA getourt sind, gibt dir das mehr Sicherheit in Bezug auf einen möglicherweise großen Erfolg eurer angehenden Tour?

Yoshiki: Ja und nein. MIYAVI und Dir en grey sind großartige Künstler. X JAPAN mögen vielleicht in Japan größer sein, aber das bedeutet nicht, dass wir das in den USA auch sind. In den USA müssen wir bei Null anfangen. Obwohl... nein, wir fangen nicht direkt bei Null an, wir haben durchaus Unterstützung, aber wir müssen uns wieder mehr am Ursprung orientieren. Aber gleichzeitig wollen wir unbedingt in den USA auftreten, denn das ist einfach großartig!

Wir haben bemerkt, dass du in Interviews meistens Toshi, Sugizo und hide erwähnst. Aber was ist mit Pata und Heath? Was machen sie? Wie gehen sie mit der bevorstehenden Tour um?

Yoshiki: Sie sind sehr aufgeregt. Ich bin gestern erst aus Tokyo zurück gekommen, aber ich hab letzte Woche mit Heath und Pata in Japan Aufnahmen gehabt. Sie sind wirklich sehr aufgeregt! (lacht) Sie sind sehr ruhige Persönlichkeiten... (lacht)

Wie wir wissen, willst du ein neues Studio-Album veröffentlichen. Gibt es darüber schon etwas Neues? Wie wird es sich von den alten X JAPAN-Veröffentlichungen, die wir alle ja gut kennen, unterscheiden?

Yoshiki: Wir sind zwar noch immer am Aufnehmen, aber ich würde sagen, dass wir gute 90 % bereits fertig gestellt haben. Wir sind noch dabei, es zu vervollständigen. Nun, 50 % werden ältere X JAPAN-Songs sein und die anderen 50 % werden neuere Songs sein. Ich weiß nicht, ich glaube sie werden bissiger sein. Ich nenne es einfach mal bissiger.

Hast du die alten X JAPAN-Songs neu aufgenommen?

Yoshiki: Ja, aber nur den Gesangspart mancher Stücke.

Abgesehen vom Memberwechsel, was ist der größte Unterschied zwischen X JAPAN von heute und dem von vor zwanzig Jahren?

Yoshiki: Hm, wir sind älter. (lacht) Das bedeutet aber nicht, dass wir ruhiger geworden sind. Wir mögen älter geworden sein, aber im Herzen sind wir noch immer Kinder.

Aufgrund einiger Absagen und verschobener Plänen in der Vergangenheit, ist X JAPAN bei manchen Leuten in ein etwas negatives Licht geraten. Wie gehst du mit diesen negativen Rückmeldungen um?

Yoshiki: Nun, wir haben eine Menge Probleme. Wir hatten Probleme mit unserem Management. Zudem gab es Probleme mit unserer Gesundheit. Was geschehen ist, ist nunmal leider geschehen. Ich möchte mich bei einigen Leuten, ganz besonders denen in Frankreich, zutiefst entschuldigen, dass wir unsere Auftritte so häufig abgesagt haben. Ebenso in Ländern wie Süd-Korea. Aber wir wollen nochmal von vorne beginnen; wir haben uns ein neues Management zugelegt. Für unsere Gesundheit kann ich nicht garantieren, aber wir versuchen auf selbige so gut aufzupassen, wie es uns möglich ist. Wir wollen euch dieses Mal nicht wieder enttäuschen. Wir freuen uns sehr darauf, unsere Fans zu sehen.

Du bist praktisch sowas wie ein Aushängeschild für Fans in Japan wie auch in anderen Teilen der Welt. Wie willst du dich dem US-Mainstream annähern?

Yoshiki: Ich denke, es gibt keine Abkürzung dafür. Von daher werden wir dort das Gleiche machen, was wir schon in Japan gemacht haben. Wir werden einfach ordentlich rocken! (lacht)

Es gibt so viele erfolgreiche neue Bands in Japan, die auch schon eine gewisse Fangemeinde in Übersee haben. Inwiefern existiert da ein Konkurrenzdenken?

Yoshiki: Uhm.....wir sind einfach nur Konkurrenten! (lacht) Ja, es gibt eine Menge großartiger Bands.

Es gibt ein Foto, auf dem man dich mit Michael Jackson sehen kann und du wurdest kürzlich mit Bono von U2 verglichen. Von all den Künstlern, mit denen du gearbeitet oder die du getroffen hast, wer von ihnen hat dich am meisten beeinflusst?

Yoshiki: Hm, ich weiß nicht. Das sind alles große Namen. Michael Jackson war durchaus sehr inspirierend. Ich habe in Japan eine Menge toller Bands getroffen. Es muss nicht unbedingt ein großer Name sein. Eine Menge Künstler, die ich getroffen habe, waren sehr inspirierend für mich, nicht nur bedeutende Namen.

Wenn du auf die umfangreiche Karriere von X JAPAN zurück schaust, gibt es da irgendwas, was du bedauerst?

Yoshiki: Interessante Frage. (denkt nach) Ich weiß es nicht. Ich weiß wirklich nicht, ob es da etwas gibt. Es wird da sicherlich etwas geben, aber ich kann mich nicht daran erinnern. Ich weiß es nicht. Ich wollte hierher kommen, um mit hide außerhalb von Japan zu touren. Daher ist es kein direktes Bedauern, es ist einfach nur traurig. Aber gleichzeitig fühlt es sich für mich, an als täten wir das hier dennoch gemeinsam. Gerade vor ein paar Wochen habe ich erst sein Grab besucht und ihm erzählt, dass wir das hier gemeinsam machen.

Angesichts der Tatsache, dass dein Repertoire sehr vielseitig ist, mal eine off-topic Frage: Du warst an dem amerikanischen Film „Repo: The Genetic Opera“ von 2008 beteiligt. Wie hat das Ganze als Musical funktioniert?

Yoshiki: Es war sehr interessant, zugleich aber auch sehr hart. Ich habe jeden einzelnen Song produziert und manche Songs stammten von Sängern, die gar keine Vorkenntnisse als Sänger hatten. Es war wirklich harte Arbeit aber gleichzeitig auch überaus interessant. Der Film selbst war völlig anders. Ein sehr lustiger Film.

Magst du zum Schluss noch ein paar Worte an deine wartenden Fans richten?

Yoshiki: Wir sind sehr aufgeregt, durch die USA zu touren zu können. Hoffentlich wird alles gut gehen. Für all diejenigen, die diesmal nicht dabei sein können und auch die Fans in Europa und Asien, wir holen alles nach. Ich freue mich sehr darauf, euch alle treffen zu können.



JaME möchte sich bei YOSHIKI und Chase Wang für dieses Interview bedanken.



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