V-ROCK FESTIVAL: Samstag, 24. Oktober – S-Stage
Highlights von der Action auf der S-Stage am ersten Tag des Mega-Rockfestivals.
Die S-Stage war umringt von SuG-Fans. Die Band erschien auf der Bühne inmitten von wild blinkendem Scheinwerferelicht und startete sogleich mit ihrem aktuellen Song "Life❤2Die" durch. Das Publikum reagiete voller Wärme auf den Neon-Poprock der Gruppe. Sänger Takeru nutzte die Räumlichkeiten gut aus, indem er während "butterlfy BoY" auf den Laufsteg, der ins Publikum ragte, hinaus lief, die Fans grüßte und ihnen zuwinkte. SuG schafften es sogar, ein MC in ihren kurzen Auftritt zu packen, in dem Takeru über ihre Anreise nach Makuhari berichtete. Er habe den ersten Zug genommen und ihm sei dabei eine Gruppe Mädchen aufgefallen, die aufgeregt miteinander tuschelten. Er habe angenommen, dass es sich dabei um enthusiastische Fans handelte, aber leider seien sie einige Stationen vorher ausgestiegen - und zwar an der Station für Tokyo Disneyland! Nach dieser kleinen Ansprache liefen SuG für ihre letzten beiden Songs zur Hochform auf. Chiyu stürmte kreuz und quer über die Bühne und rannte dann für sein Bassolo auf den Laufsteg hinaus, während die anderen Bandmitglieder zu dem Nu-Rave Pop von "Love Scream Party" aufgeregt umhersprangen, um dann ihre Show mit dem eingängigen "39GalaxyZ" zu beenden.
Set List:
1. Life❤2Die
2. butterfly BoY
MC
3. Love Scream Party
4. 39GalaxyZ
BOUNTY waren als nächste an der Reihe. Dies war Sänger Aois erster Auftritt an diesem Wochenende, denn am Sonntag hatte er auch noch einen Soloauftritt. Die Band begann mit dem melodischen "BLACK OUT". Aois Blusenkleid aus schwarz-glänzendem Satin bildete die perfekte Untermalung zu seinem eleganten Gesang und Auftreten. Nun folgte eine härtere Nummer und danach "LOVE SUITE", welches Aois warmen, hohen Gesang mit der kraftvollen Musik ausbalancierte. BOUNTY beendeten ihr Set mit dem äußerst eingängigen "PRISM", zu dem sich sowohl die Band als auch die Fans lebhaft mitbewegten. Sie lieferten eine unterhaltsame Performance und verließen die Bühne mit zufriedenen Gesichtern.
Set List:
SE
1. BLACK OUT
2. Coming brand new days
3. LOVE SUITE
4. Alive
5. PRISM
Die außergewöhnliche Gruppe Ninjaman Japan ließ die Erinnerung an Psycho le Cému und ihre Mischung aus Musik und Schauspiel auf der Bühne wieder aufleben. Die Band war spektakulär anzusehen. Die Mitglieder waren in leuchtend bunte, von Ninjas inspirierte Outfits gekleidet, die schrille Akzente wie Pelz oder glitzernde Borten aufwiesen. Der Auftritt begann mit sechs Tänzern, die Martial Arts vorführten und die Bühne in eine Trainingshalle verwandelten, in der die Bandmitglieder voller Energie gegen ein Team von Bösewichten kämpften. Inmitten der Action hielten sie plötzlich inne und die Musik begann. Es war beeindruckend und amüsant, Sänger Sarino, der soeben noch mit den Macho-Tänzern gekämpft hatte, plötzlich singen zu sehen. Sie begannen mit dem unwiderstehlich eingängigen "Ninjaman Japan's Theme". Während des nächsten Songs, der elektronischen Dancenummer "Asu he mukatte ninja man", setzten alle Bandmitglieder mit Ausnahme des Sängers ihre Instrumente ab und tanzten einfach zu dem eingängigen Rhythmus. Die Fans folgten ihrem Beispiel, indem sie ebenso energiegeladen wie die Musiker tanzten, und bis zum Ende des Sets wich das Lächeln nicht von ihren Gesichtern. Ninjaman Japan beendeten ihren Auftritt mit einem Hüpfer und verließen mit Martial Arts-Kicks die Bühne.
Set List:
1. Ninjaman Japan's Theme
2. Asu he mukatte ninja man
Megamasso gaben sich weniger theatralisch. Als sie die Bühne betraten, die in ein romantisches Licht getaucht war, wurden sie von mädchenhaften Schreien aus dem Publikum begrüsst. Die Stimmung änderte sich jedoch rasch, als sie mit ihrem ersten Song, "LIPS", begannen. Die drei Bandmitglieder, Inzargi, Gou und Ryohei, rannten voller Energie über die Bühne und Ryohei lief sogar auf den Laufsteg hinaus und drehte Pirouetten während er dem Publikum zuwinkte.
Ihr Set war kurz, aber abwechslungsreich. Nach dem poppigen "Beautiful Girl" erfüllte "Sodababe nigao" die Halle mit einer Retro-Atmosphäre, worauf das wildere, schwerere "Imomushi no nushi" folgte. Inzargi brüllte das Publikum an und dieses antwortete mit Händen und Köpfen. Mit ihrem Programm demonstrierten sie die gesamte Bandbreite ihres Talents und gewannen mit Sicherheit einige neue Fansdazu, denn bei ihrem letzten Song, "chimes", war die Halle von Lächeln und endlosem Applaus erfüllt.
Set List:
1. LIPS
2. Beautiful Girl
3. Sodababe nigao
4. Imomushi no nushi
5. chimes
Die zauberhafte Performance von ALI PROJECT stellte eins der Highlights des Tages dar. Sängerin Takarano Arika erschien in einem eleganten weißen, gothic-artigen Outfit, umringt von ähnlich gekleideten Tänzern. Ihr theatralischer Auftritt begann mit "Jigoku no mon". Danach folgte "Waga routashi aku no hana", bei dem es Arika gelang, elegant ein Schwert zu schwingen während sie sang. Ihre Stimme war so anmutig und klar wie immer. Zur Freude der Fans spielten sie auch das berühmte und beliebte "Seishoujyo Ryoiki", dessen opulenter Gothicsound die Halle mit einer dekadenten Atmosphäre erfüllte. Das Duo schloss mit einer Single aus seiner jüngsten Vergangenheit, "Rara eve shinseiki".
Set List:
1. Jigoku no mon
2. Waga routashi aku no hana
3. Boukokukakusei Catalysis
4. Seishoujyo Ryoiki
5. Rara eve shinseiki
Dass die in der Visual Kei-Szene äußerst beliebten D'espairsRay auf der S-Stage spielten, war eine Überraschung. Die höhlenartige Halle war jedoch gefüllt mit Fans, die sich in den freien Raum zwischen Bühne und Rückwand drängten. Der Auftritt begann mit dem rasanten "Bullet", dessen aggressiver Sound das Publikum zur Ekstase trieb. Auf die intensiven Elektrobeats und Sänger HIZUMIs Schreien in "REDEEMER" folgte mit dem langjährigen Favoriten "Garnet" ein kurzer Ausflug in die eher von Gothic inspirierte Vergangenheit der Band. Die Fans headbangten was das Zeug hielt und gönnten sich auch während des schweren "Lost in re:birth" keine Pause, welches die Menge in ein Meer aus wogenden Haaren verwandelte. Bevor sie zum Finale übergingen, gaben D'espairsRay mit "ARK IN THE STORM" einen Einblick in ihre unmittelbare Gegenwart, um dann nahtlos zu dem zum Mitsingen einladenden "TRICKSTƏR" überzugehen. Der Band gelang es fachmännisch, das Publikum bis zum Ende in Bewegung zu halten.
Set List:
1. Bullet
2. REDEEMER
3. Garnet
4. Lost in re:birth
5. ARK IN THE STORM
6. TRICKSTƏR
Nun wurde die Bühne von melancholischer, klassischer Instrumentalmusik umspült. Die ominösen Töne kündigten einen der eher von Gothic beeinflussten Acts an diesem Wochenende an: Moi dix Mois. Bis zum Erscheinen der Bandmitglieder war das Publikum vergleichsweise ruhig gewesen, doch dann entlud sich die Spannung in Schreien und Rufen. Der erste Song, "Metaphysical", war ein fantastisches, schweres Gothic Metal-Stück voller düsterer Vorahnung. Sänger Seth heandbangte mit dem Publikum um die Wette und warf seinen Kopf wild auf und ab, während das Kreuz auf Manas Gitarre in der Dunkelheit leuchtete. Es war der Auftakt zu einer beeindruckenden und optisch atemberaubenden Performance. Seth ergriff ein Megaphon und rannte aufgeregt über die Bühne, was einen scharfen Kontrast zu Mana und K bildete, die zu den Klängen von "dispell bound" und "immortal madness" würdevoll und ernst auf den Laufsteg hinaus schritten. Seths aggressive Schreie trieben die Fans derweil zu immer wilderem Headbangen an. In dieser Nacht entführten Moi dix Mois ihr Publikum in ihre aggressive, symphonische Welt und schlossen mit "Vizard" als Höhepunkt ab. Die Fans schlugen im Takt der dramatischen Musik mit den Fäusten in die Luft bevor ein letzter Wirbel von Headbangen den Auftritt beendete.
Set List:
1. Metaphysical
2. The SECT
3. exclude
4. dispell bound
5. immortal madness
6. Dead Scape
7. The Prophet
8. Vizard
Die letzte Band auf der S-Stage war D'ERLANGER. Aufgrund von technischen Problemen verzögerte sich der Auftritt etwas, doch als die Bandmitglieder dann auf der Bühne erschienen, erhoben die aufgeregten Fans sogleich ihre Fäuste, um sie zu begrüßen. Die Show begann mit "Dummy Blue". Sänger Kyo schritt voller Selbstvertrauen über den Laufsteg und kommunizierte mit den Fans während er sang. Das aggressive Programm schloss auch das kraftvolle "Deracine" ein. Die Bandmitglieder eilten munter über die Bühne und lieferten eine beeindruckende, aktive Performance. Als nächstes spielten sie ihren berühmten Song "LA VIE EN ROSE". Kyo ließ sich Zeit damit, die Menge in Stimmung zu bringen, bevor die nostalgischen Klänge dieser klassischen Visual Kei-Nummer die gesamte Halle zum Tanzen und Mitsingen animierten. Sowohl die Band als auch das Publikum gaben bis zuletzt ihr Äusserstes, als mit Kyos grollenden Schreien in "an aphrodisiac" der erste Tag auf der S-Stage zu Ende ging.
Set List:
1. Dummy Blue
2. Zakuro
3. Deracine
4. LA VIE EN ROSE
5. an aphrodisiac