Interview

Globalisiertes Visual Kei: Interview mit Jimi Aoma

10/09/2011 2011-09-10 11:04:00 JaME Autor: Meg Pfeifle (Phelan) Übersetzer: Geisha

Globalisiertes Visual Kei: Interview mit Jimi Aoma

Im vierten Teil unserer Artikelserie hatten wir die Gelegenheit, ein Interview mit Jimi Aoma über die Visual Kei-Szene, die Fans und seine persönlichen Erfahrungen zu führen.


© Lydia Michalitsianos
Im Frühjahr 2011 hatten wir die Gelegenheit, ein Interview mit Jimi Aoma zu führen. Jimis Erfahrungen sind einzigartig: der gebürtige Kalifornier und ehemalige Bassist der Band Chemical Pictures war über vier Jahre lang in der japanischen Visual Kei-Szene aktiv. Derzeit lebt er in Tokyo und spielt für verschiedene Künstler, darunter Steve Appleton und Tommy heavenly6.

Warum hast du dich dafür entschieden, in einer Visual Kei-Band anstatt einer normalen Rockband zu spielen?

Jimi: Es fing ganz zufällig an, wie so ziemlich alle Entscheidungen in meinem Leben! Ich hatte in Amerika in Bands gespielt und man könnte sagen, dass wir eine Art Pseudo-Theater gemacht haben. Eine dieser Bands war ziemlich albern, eine andere etwas düsterer, und ich war Schauspieler und Sänger und hatte die Hauptrolle in einer ganzen Reihe von Bühnenstücken und Musicals gespielt. Deshalb fühlte es sich einfach nicht richig an, einfach nur so in einem T-Shirt dazustehen, auf meiner Gitarre zu schrammeln und zu singen. Also haben wir ein paar Sachen ausprobiert.

Ich hatte durch mein Japanischstudium vom Visual Kei gehört und mochte einige Bands, aber von der Musik her sagten mir andere Genres mehr zu. Die erste Band, bei der ich einsteigen wollte, war eine Progressive Metal-Band. Aber anstatt mich zu nehmen haben sie sich lieber getrennt! Die meiste Zeit über ging ich nur zu vielen verschiedenen Studios, schaute mir deren "Musiker gesucht"-Pinnwand an und nahm Anzeigen für Bassisten, Gitarristen, Keyboarder, Schlagzeuger und Sänger mit. Meine Rolle war mir egal, ich wollte nur als Musiker beurteilt werden. Ich hatte mich mit vielen Bands unterhalten, die der Aussicht, einen "Gaijin" (Ausländer) in der Band zu haben, entweder skeptisch gegenüber standen oder zu sehr darauf versessen waren.

Eine dieser Bands nannte eine Menge westlicher Metal-Gitarristen und LUNA SEA als Lieblingskünstler und stellte sich als eine Art europäische neo-klassische Visual Kei-Band heraus! Glücklicherweise waren die Jungs sehr nett und fragten nicht, ob ich Japanisch sprechen kann und erwähnten meine Nationalität nicht. Ich fand das sehr erfrischend. Ich traf eine Menge Leute durch Networking und obwohl fast jeder Japaner dich erst einmal anstarrt und dumme Sachen zu dir sagt, waren die Leute aus der Visual Kei-Szene am verständnisvollsten und am meisten daran interesseirt, was ich als Musiker drauf hatte. Sie sahen meine Nationalität als Teil von mir, nicht als meine ganze Identität.

Vielleicht wäre es mir in einer anderen Szene genauso ergangen, wer weiß. Visual Kei ist die einzige Szene, mit der ich Erfahrung habe. Aber eine große Mehrheit der Jungs in der Szene hilft einander.

Was war das Schönste und das Frustrierendste daran, in einer Visual Kei-Band zu sein?

Jimi: Die Kameradschaft, die Fans, die dich zu mögen scheinen egal was passiert, die wunderbaren, aufmerksamen Geschenke, der Kitzel, auf der Bühne zu stehen und richtig gut in Stimmung zu kommen, seine Ideen in ein paar CDs einfließen zu lassen, sie zu hören und zu denken "wow, das habe ich geschrieben!" und so weiter. Das war alles recht angenehm.

Weniger angenehm waren der Geldmangel, zu sehen, wie Bands, die du nicht gut findest, viel mehr Karten verkaufen als du (niemand ist über ein wenig Eifersucht erhaben!), die langen, ermüdenden Fahrten nach Osaka, Nagoya und Sendai, tonnenweise schweres Gerät überall hinschleppen, wochenlang im Keller sitzen und Musik aufnehmen, ständig Makeup abwaschen und Haarspray aus den Haaren waschen müssen, verschwitzte Kostüme waschen, Mangel an Schlaf und Freizeit.

Als wir in Schwung kamen und mehr tourten hatte ich außerdem das Gefühl, dass meine Kreativität abnahm. Bevor wir ins Studio ginegen hatten wir so viele Songs, dass wir gar nicht wussten, was wir mit ihnen allen machen sollten. Wir arbeiteten alle daran, uns zu verbessern. Aber danach hatte ich das Gefühl, dass ich da nichts mehr draufsetzen konnte. Das war eine ernüchternde, unangenehme Erkenntnis.

Etwas anderes, was ich persönlich unangenehm fand, war die Idee, dass man seine Rolle zu einem gewissen Grad auch im Privatleben weiter spielen muss. Mir wurde oft gesagt, dass ich mich hübsch anziehen soll, auch wenn ich nur zum Supermarkt gehen, falls mich jemand sieht. Oder dass ich, wenn ich eine Freundin habe, mit ihr nicht in belebte Gegenden gehen oder ihre Existenz ganz verschweigen sollte. Mit wurde klar, dass es mir wichtiger war, mein wahres Leben zu leben als ein erfundenes.

Bist Du von Fans oder anderen Bandmitgliedern (japanischen oder westlichen) dafür kritisert worden, dass Du als Nicht-Japaner in einer Visual Kei-Band spielst?

Jimi: Jetzt werde ich nicht mehr kritisiert (oder wenn, dann bekomme ich nichts davon mit!), aber in den drei Jahren hat nur ein Japaner etwas auch nur im Entfernten fieses zu mir gesagt. Auf meinem alten, japanischen Chemical Pictures Blog sagte mir ein japanisches Mädchen: "Geh zurück in dein eigenes Land!" Das war nur lächerliche, harmlose Fremdenfeindichkeit. Die weitaus meiste Kritik kam von westlichen Fans. Sie sagten, ich sei hässlich, ein Idiot oder ein Trottel, und waren allgemein dagegen, dass ein Nicht-Japaner in einer japanischen Band spielt. In Wahrheit bin ich aber keinesfalls der erste. Ben von Chaos System, die Brüder von MONKEY MAJIK, Shen von Def Tech, und Jero. Es gibt also durchaus Vorläufer. Warum war es etwas Anderes, wenn es sich um Visual Kei handelte, und um eine bekanntere Visual Kei-Band?

Ich habe mich davon aber nicht entmutigen lassen. Für jede dieser Messages bekam ich massenweise Messages von Leuten, die mich unterstützten, und die ziemlich rührend waren. Ich versuche, die fiesen zu ignorieren. Die beste Art, mit ihnen umzugehen, ist zu versuchen, weiterhin ein netter Kerl und guter Musiker zu sein. Ich weiß nicht, wie gut mir beides gelungen ist, aber ich habe es zumindest versucht. Ich verstehe nicht wirklich, warum man jemandem aufgrund eines Fotos und ohne dessen Musik gehört zu haben, eine fiese Message schicken möchte.

Kannst du uns von ein paar negativen Erfahrungen berichten, wenn du ein Kostüm getragen oder Freunden, Kollegen und deiner Familie von deinem Job erzählt hast?

Jimi: Ich hatte insofern großes Glück, als dass ich weder innerhalb der Szene noch in meinem Freundeskreis, mit meiner Familie oder meinen Kollegen negative Erfahrungen gemacht habe. Ich habe meiner Familie ganz offen erklärt, was ich mache und was das beinhaltet, und ich denke, sie waren mir dafür dankbar. Außerdem wussten sie, dass ich ein guter Junge bin und dass mir, falls es mit der Musik nicht klappen sollte, andere Wege offen stünden. Was meine Freunde angeht, so habe ich mich immer mehr oder weniger unter Künstlern bewegt. Da gab es also keine Probleme. Und obwohl ich versucht habe, es geheim zu halten, fanden meine Arbeitskollegen es cool, dass ich in einer Band war und dass sie auf Youtube nach Videos mit mir suchen konnten. Es schien ihnen nichts auszumachen, dass es Visual Kei war, und die Tatsache, dass Chemical Pictures vom Aussehen und Sound her keine typische Visual Kei-Band waren, hat geholfen.

Das einzig Negative, das einem zusetzen kann, sind die eigenen Vorstellungen. Wenn man anfängt etwas Erfolg zu haben, muss man seine Fans nicht mehr als Gesichter, sondern als Nummern sehen und man steht unter Druck, mehr Käufer anzulocken. Das ist aber eine innere, persönliche Sache.

Was was dein erfolgreichstes Event?

Jimi: Das könnte unser Oneman am 14. März 2010 im Ikebukuro Black Hole gewesen sein. Wir haben eine große, fünf Monate lange Serie von CD-Veröffentlichungen angekündigt und es kamen etwa 200 Leute, darunter viele gute Freunde. Alles in allem war es einfach eine solide Performance, mit der wir alle sehr zufrieden waren. Unser Oneman im September 2010 im Shibuya O-West hat großen Spaß gemacht, als wir auf der Bühne gestanden und gespielt haben, aber die Vorbereitungen waren sehr stressig!

Hattest du je Shows oder Touren, bei denen die Band oder der Veranstalter Geld verloren haben? Was denkst du steckte dahinter?

Jimi: Mit Chemical Pictures nicht, aber in meiner Band davor haben wir oft nicht die erforderlichen 20 Karten verkauft und mussten für die Differenz selbst aufkommen. Nachdem ich bei Chemical Pictures anfing, fingen wir an, auf besser besuchten Events zu spielen, und es gab nie wirklich einen Verlust. Jedenfalls nicht für den Sponsor! Und oft wird nebenher auch Merchandise verkauft. Sobald man Merchandise hat, das man verkaufen kann, und auf der niedrigen Stufe angekommen ist, auf der wir waren, macht man keinen wirklichen Verlust mehr. Man kann zwar mehr als seine Kosten decken, aber man scheint trotzdem auch nie den Durchbruch zu schaffen.

Bei dem Konzert im September, das ich in meiner letzten Antwort erwähnt habe, haben wir allerdings lange ein Auge auf den Kartenverkauf geworfen, und die Karten haben sich so langsam verkauft. Es war eine große Erleichterung, als wir am Vortag des Konzerts dann dochnoch gut verkauft hatten. Es ist stressig wenn man eine Show so lange im Voraus ankündigt und dann wie besessen den Kartenverkauf beobachtet. Oh Mann, ich weiß ja noch nicht mal, was ich morgen mache, geschweige denn an einem Donnerstag in vier Monaten!

Visual Kei-Bands beschweren sich oft über Geldmangel. Was denkst du wieviel Geld pro Monat regelmäßig in eine Band investiert wird? Und wieviel Geld wird normalerweise in dem selben Zeitraum verdient?

Jimi: Ich war nicht für die finanzielle Seite verantwortlich, also habe ich keine genauen Zahlen dafür, wieviel wir verdient haben. Aber du kannst dir anschauen, wieviel die Karte für eine Show kostet, die "50% von der 21sten Karte an" ausrechnen und dann bekommst eine ungefähre Idee davon, was ein "guter" oder "schlechter" Abend ist. Plus Merchandise. Wir haben nie etwas für uns behalten; alles, was wir verdient haben, ging in unser kleines Bandkonto, von dem wir Benzinkosten und andere aus unseren Aktivitäten resultierende Kosten, wie manchmal Hotels wenn wir auf Tour waren, bezahlt haben. Instrumente, Proben, Essen und so weiter haben wir selbst bezahlt. Manchmal, wenn wir sehr knapp bei Kasse waren, haben wir das Bandkonto auch für Instrumente oder technische Gerätschaften angegriffen, aber wir haben versucht, es zurückzuzahlen.

Darüber hinaus haben wir auch Geld von unserem Plattenlabel geborgt, um CDs aufzunehmen. Wir mussten das dann von den Verkäufen zurückzahlen und das Label musste seinen Gewinn machen, was es meistens nicht gemacht hat. In Japan sind greifbare CD-Verkaufszahlen immer noch sehr wichtig und obwohl wir versucht haben, digitale Verkäufe zu promoten, hat unser Label das nur sehr zögerlich in Erwägung gezogen.

Sofern du nicht jeden Abend riesige Zuschauermengen anziehst, tonnenweise CDs verkaufst und nicht zuviel Geld auf Titelstories in Magazinen verschwendest oder bereit bist, in ein paar gute Anzeigenseiten in Magazinen zu investieren, siehst du nicht viel Geld. Wenn du richtig gut bist, dann gibt dein Manager dir ein monatliches Gehalt, aber das ist nicht wirklich genug, um deinen Tagesjob aufzugeben. Ich kann sagen, dass wir zwei bis dreimal pro Woche geprobt haben, was eine kleine Summe pro Person gekostet hat, plus die Zugfahrt. Es summiert sich also.

Hast du oder Chemical Pictures etwas Spezielles von anderen Bands oder japanischen Veranstaltern darüber gelernt, wie man eine erfolgreiche Visual Kei-Band wird? Gibt es etwas, das westliche Veranstalter deiner Meinung nach wissen sollten?

Jimi: Eines der Probleme, das wir hatten, und ich glaube wir wussten das, war, dass die meisten unserer Mitglieder vorher in reltiv erfolgreichen Bands gespielt hatten. KuRt waren ziemlich beliebt, genauso wie SCISSOR. Ich habe oft gefragt, ob sie und andere Musiker wie sie irgendwie an einer bestimmten Vorstellung festhielten, wie die Dinge in der Zeit geregelt wurden, in der sie erfolgreich waren - Vorstellungen, die vielleicht in der heutigen Szene nicht funktionieren. Das kann ein Problem sein weil sie dann vielleicht weniger gewillt sind, eine neue (oder riskante) Geschäftsstrategie auszuprobieren.

Westlichen Veranstaltern würde ich nahelegen, dass wir Musiker normalerweise keine Ahnung von der Logistik haben. Veranstalter verhandeln sowieso mit dem Management. Ich würde empfehlen, ganz offen zu sagen, wie das normalerweise in eurem Land gehandhabt wird und das Management fragen, wie sie es von Japan gewöhnt sind, zu arbeiten. Lasst sie wissen, was ihr erwartet und fragt sie, was sie erwarten, und versucht, einen Kompromiss auszuhandeln. Es scheint da riesige Unterschiede bei der Organisation zu geben. Korea war einfach für uns, aber ich glaube ich hätte große Probleme, mich daran zu gewöhnen, nach Amerika zu kommen und dort ein Konzert zu spielen.

Das mag ebenfalls eine rein persönliche Sache sein, aber ich höre oft, dass eine Band, von der ich buchstäblich noch nie etwas gehört habe, auf einer Convention oder so spielt, und diese Band wird trotzdem von der Con mit Pressestimmen überhäuft. Es kann sein, dass sie noch nicht einmal gut sind. Hat das mit dem Budget zu tun? Warum greift sich der Veranstalter nicht einfach ein Magazin und wählt eine Band aus, die sich ein paar Seiten im hinteren Teil sichern konnte? Wenn man eine junge Band ins Ausland holt, kommt sie oft zu nichts zurück, weil dann ihre gesamte Fangemeinde in einem einzigen Land konzentriert ist, das nicht ihr Heimatland ist.

Ich höre auch oft Horrorstories und wünschte, dass mehr Veranstalter und Mitarbeiter in der Lage wären, ihr Fansein von ihrer Rolle als jemand, dessen Job es ist, dafür zu sorgen, dass eine Veranstaltung reibungslos abläuft, zu trennen. Ich habe mittlerweile einen sehr guten Riecher dafür, wer seinen Job gut machen und jemanden, den er liebt, helfen will, und wer einfach nur an mich herankommen will, um Insiderwissen zu bekommen oder um sagen zu können, dass er mit einem J-Rocker abgehangen hat oder sonstwas!

Hatten alle Mitglieder von Chemical Pictures mindestens einen Teilzeit-Job außerhalb der Band? War es jemals mehr als ein Job?

Jimi: So ziemlich jeder in Chemical Pictures hatte einen Job und es passierte manchmal, dass einer von uns seinen Job aufgab wenn wir sehr viel zu tun hatten, und sich einen neuen suchte wenn es für eine Weile wieder ruhiger wurde. Man muss schließlich seine Miete zahlen können. Es war einfacher für sie weil sie Japaner waren und so ziemlich jeden Teilzeit-Job machen konnten. Für mich war es schwieriger weil ich im Endeffekt beweisen musste, dass ich Sachen kann, die ein normaler japanischer Angestellter nicht kann. Dazu kamen noch andere Notwendigkeiten wie Visa und so weiter. Ich habe das nicht gerne ausbalanciert.

Musiker machen meistens Dateneingabe oder arbeiten in einem Laden, Restaurant, auf dem Bau oder bei einem Zustelldienst. Für die, die wilde Haare oder Piercings haben, ist es schwer, einen relativ normalen Job zu finden. Ich war Kindergärtner (was toll war) und Übersetzer. Heute übersetze ich neben einem anderen Vollzeit-Job immer noch und arbeite ab und zu als Bassist, Gitarrist, Keyboarder, Drummer oder was auch immer für andere Musiker, aber nur, weil ich Musik immer noch mag. Ich weiß nicht, ob ich "der Typ" sein will! Mit den ganzen Musikvideos und Werbefilmen, in denen ich mitgewirkt habe, kann man auch nicht wirklich Geld verdienen, es sei denn, man macht eine Menge davon oder ein paar sehr bekannte.

Lass uns über die Visual Kei-Szene allgemein reden. Was sind die häufigsten Fehlvorstellungen, die Fans von der Szene haben, einschließlich Bands und Management?

Jimi: Visual Kei mag in einer Ecke des Internets beliebt sein. Aber außerhalb dieser eng verbundenen Gemeinschaft ist es in Japan weitgehend unbekannt. Visual Kei-Musiker verdienen sich ihren Lebensunterhalt mit anderen Jobs, oft in Vollzeitbeschäftigung, und wenn nicht dann werden sie von ihren Familien oder Freundinnen finanziell unterstützt. Manche haben Freundinnen oder sind verheiratet. Fans mögen das aus irgendeinem Grund nicht. Wenn eine weibliche Prominente, die ich mag, heiratet oder mit jemandem ausgeht, dann denke ich "oh, Mist". Ich meine das aber nicht wirklich ernst, denn sonst würde ich mir etwas vormachen. Aber aus irgendeinem Grund sieht die japanische Fanszene das gar nicht gerne.

Visual Kei-Bands denken nicht so sehr über "Visual Kei" nach. Es ist nur eine Art Sammelbegriff, den sich die Leute, die die Bands finanzieren und die Magazine, Läden und so weiter am Laufen halten können, ausgedacht haben, um aus dem Phänomen Kapital zu schlagen. " Kapital schlagen" hört sich schmutzig an und ich bin ein liebraler Hippie, aber das ist einfach Geschäft und ich akzeptiere das.

Alles kostet Geld, sogar auf das Cover eines Magazins zu kommen, weshalb man oft jeden Monat die selben Bands sieht. Selbst wenn eine Band eine Majorvertrag unterschreibt wird sie oft weiterhin von der selben winzigen Managementfirma gemanaged. Sie bekommt nur höhere Druckauflagen und besseren Vertrieb. So viele Visual Kei-Bands sind mittlerweile Major, dass es nichts Besonderes mehr ist.

Ich bin sicher, dass es noch mehr gibt, aber ich frage mich, ob das mit Fehlvorstellungen über Visual Kei oder über japanische Musik zu tun hat oder mehr mit Fehlvorstellungen darüber, wie das Musikgeschäft und/oder Geschäfte generell ablaufen. Ich bin aber selbst kein Experte.

Warum wird Visual Kei generell von der japanischen Gesellschaft in einem negativen Licht gezeigt?

Jimi: Ich glaube ein großer Teil des ursprünglichen Visual Kei-Image und der Fanszene kam aus einer ziemlich dunklen Ecke. In der Anfangszeit, als ein am Gothic orientierter Stil beliebt war, sah man eine Menge Blut, Tod und Schmerz - sogar Naziinsignien. Viele Bandnamen drückten ziemlich grausige Konzepte aus. Ihre Fans waren typischerweise "verlorene Kinder", die vielleicht emotional distanziert, verkümmert oder verletzt waren und sich äußerlich durch abnormale Haare, Kleidung und Makeup ausdrücken wollten. Da die Mehrheit der Fanszene weiblich ist, ist der gesamte Markt auf diese Demographie abgestimmt.

Als sich Visual Kei auf dem Höhepunkt der Beliebtheit befand tauchten einige der "schockierenderen" Bands an prominenten Orten auf - in dem TV-Programmen mit den höchsten Einschaltquoten und so weiter. Die Art Visual Kei, an die sich die Leute heute erinnern, ist der Shock Rock von X JAPAN, das sexy Schwadronieren von LUNA SEA und die Androgynität von SHAZNA, über die viele Eltern verständlicherweise besorgt waren. Manchmal muss man sich wohl vorstellen, dass man selbst Kinder hat. Alle meine früheren Bandkollegen haben davon erzählt, wie sie X oder LUNA SEA im Fernsehen sahen und ihre Eltern zu ihnen gesagt haben "werde bitte nicht sowas." Als sie Musiker wurden, wurden ihre Träume glücklicherweise dann doch zumindest ein wenig von ihren Eltern unterstützt, solange sie nicht in Schwierigkeiten gerieten. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass man als Eltern an die zwielichtigeren Seiten der Musikindustrie denkt, die mit den seltsameren Genres assoziiert werden.

Wie man an den Titelseiten der Magazine sehen kann ist Visual Kei nicht mehr dieses düstere, triefende, schwere, Gothic Ungetüm, das sich in den 80ern und frühen 90ern entwickelte, aber es ist auch bei weitem nicht mehr so eine sichtbare Modeerscheinung wie früher. Es hat wirklich seine Nische gefunden. In einer Ära, in der jeder technologisch verbunden und es einfach ist, Gleichgesinnte zu suchen und zu finden, ist es nicht mehr nötig, im Bewusstsein der Nation zu sein, um Geld zu verdienen. Das hat zur Folge, dass Leute, die relativ wenig Ahnung von der Szene haben, bei dem Wort "Visual Kei" an das Image zurück denken, an das sie sich am lebhaftesten erinnern.

Eine simplere Erklärung ist, dass die Leute oft einfach denken, dass die Besessenheit damit, ständig gut oder seltsam auszusehen, ihn hohem Grad narzissistisch ist. Ich will nicht bestreiten, dass es beinahe zu einfach ist, eine Stunde lang in der Maske zu sitzen, die Klamotten zu tragen, die jemand anders für dich entworfen hat, sich retuschierte, gut ausgeleuchtete Fotos anzusehen und zudenken "verdammt sehe ich gut aus!" Ich nehme an, sowas kann zu Problemen in der Einstellung führen. Ich denke was ich mit diesen Antworten sagen will ist, dass die Medaille zwei Seiten hat.

Was denkst du hat das plötzliche Interesse und die Akzeptanz von Visual Kei im Ausland, die wir in den vergangenen zehn Jahren erlebt haben, ausgelöst?

Jimi: Ganz eindeutig das Internet. Als ich jünger war und anfing, Japanisch zu lernen, hörten viele meiner japanischen und japanisch-amerikanischen Freunde japanische Musik übers Internet. Heutzutage haben sich Nischen gebildet, die selbständiger und genügsamer sind, als das je vor der Verbreitung des Internets möglich gewesen wäre. Ich vermute, dass die Werbekosten dein ganzes Geld aufgefressen hätten.

Ich bin ein extrem normaler Typ, das ist also alles nur Vermutung. Aber ich denke, es hat geholfen, dass moderne Szenen und Goth Subkulturen sich gerade zu der Zeit als Szenen mit einer ähnlichen Ästhetik entwickelt haben, als Visual Kei (in seiner damaligen Form) zum ersten Mal sein Gesicht in Übersee gezeigt hat. Außerdem haben einige Leute, die sich der nischigen Natur des Visual Kei bewusst waren, auf bewundernswert penetrante Weise versucht, anderen Leuten von dieser verrückten neuen Musik aus Japan zu erzählen, die sie gefunden hatten. Natürlich stießen sie mit ihrem Enthusiasmus auf großen Widerstand, abere ich erinnere mich daran, als vor Jahren überall im Internet Fansites waren. Das waren die Zugänge. Wenn sich eine Gemeinschaft von Leuten zusammenfindet, die sich als Teenager allein und unbehaglich gefühlt haben, dann halten sie sehr eng zusammen. Man kann das bei vielen anderen Sachen beobachten, ob das nun gut oder schlecht ist. Die Welt ist zu groß und zu voll mit zu vielen verschiedenen Arten von Leuten, als dass eine Sache universal akzeptiert werden kann, und ich denke, dass die meisten Leute das schweigend akzeptiert haben. Ich denke, die Leute fühlen sich eher in der Lage, sich mit vielen verschiedenen Sachen zu beschäftigen, um sie nicht so klein und verloren vorzukommen.

In den vergangen Jahren hat das Interesse in den USA abgenommen, ist aber in Europa gleich geblieben. Es gab sogar in jüngster Zeit einen kleinen Visual Kei-Boom in Osteuropa. Was denkst du darüber? Hast du eine Erklärung für dieses Wachstum?

Jimi: Ich habe mit vielen verschiedenen Bands darüber gesprochen und greife auch auf meine eigenen Erfahrungen als Amerikaner zurück, der mit seinen alten Bands in einigen Staaten aufgetreten ist. Tatsache ist, dass die USA einfach zu groß sind. Egal wo du ein Konzert spielst, es wird immer für viele Leute unzugänglich sein, die sonst wirklich gerne kommen würden. Sie müssten dazu aber einen Flug buchen, ein Auto mieten, mit dem eigenen Auto Tausende von Meilen fahren und so weiter. Von ein paar großen Städten abgesehen, gibt es kein verlässliches öffentliches Verkehrssystem. Die Kosten sind einfach zu hoch für einen 16-Jährigen aus Nebraska oder sonstwo. Ich habe selbst nur selten meine Heimatstadt verlassen, um ein Konzert zu besuchen, selbst wenn ich jemanden wirklich sehen wollte. Ich bin aus Kalifornien, aus dem Central Valley, und nach San Francisco oder Los Angeles zu kommen war eine riesen Tortur für ein einziges Konzert.

Ich war noch nie in Europa, aber ich habe gehört, dass es dort viel einfacher ist, von Land zu Land zu reisen, vor allem mit der EU. Die Länder sind viel kleiner und es scheint so, als ob die europäischen Underground-Szenen sich allein aufgrund der Geographie besser ausbreiten können, von verschiedenen Einstellungen einmal abgesehen.

Im Ausland aufzutreten kostet die Bands viel Geld. Du musst mehr als ein Konzert spielen, damit es sich sowohl vom emotionalen als auch vom finanziellen Standpunkt gesehen lohnt. In Amerika gibt es vielleicht genug Leute, die quer durchs ganze Land reisen würden, um ein Konzert zu sehen, aber wo auch immer du auftrittst, du wirst wahrscheinlich nicht genung Karten verkaufen, damit es sich für alle Beteiligten lohnt, es sei denn du machst eine große, ausgiebige Tour, wie DIR EN GREY oder D'espairsRay.

Viele Fans beschweren sich, dass keine Bands in ihr Land kommen und dass sie es schwer haben, Konzerte zu besuchen, wollen aber gleichzeitig, dass die Szene klein und intim bleibt. Denkst du, dass sich ein Kompromiss finden lässt?

Jimi: Es ist echt Scheiße, wenn du eine Band sehen willst, aber keine Möglichkeit dazu hast. Aber das ist mehr ein persönliches Problem. Es gehören viele Vorbereitungen dazu, um eine Show jeglicher Art im Ausland zu spielen. Als wir in Korea aufgetreten sind, haben wir unsere Visas super früh beantragt, unsere Sachen in Ordnung gebracht, überlegt welchen Staff wir mitnehmen und was wir mitbringen sollten. Wir sind mit der selben Fluglinie von Tokio nach Seoul geflogen, aber obwohl man uns erlaubt hat, auf dem HINFLUG unsere Gitarren mit ins Flugzeug zu nehmen, sagte man uns auf dem Rückflug, dass wir sie einchecken müssten. Wir hatten unsere festen Gitarrenkästen nicht mitgebracht weil man uns gesagt hatte, dass wir die Gitarren mit in die Kabine nehmen könnten. Ich hatte also ziemlich hitzige Diskussionen mit verschiedenen Repräsentanten und es wurde Koreanisch, Japanisch und Englisch durcheinander gesprochen - und ich stand in der Mitte, weil ich als Einziger wenigstens zwei Sprachen sprechen konnte!

Wenn wir eine größere Band gewesen wären, hätten wir einfach jemanden einstellen können, der sich um alles kümmert, aber kleine Bands müssen alles selbst machen. Ironischerweise machen aber gerade große Bands wenig Anstrengungen, im Ausland aufzutreten, weil sie im eigenen Land ein ausreichend gutes Geschäft laufen haben.

Ich denke, der einzig mögliche Kompromiss ist, zu akzeptieren, dass du dich dafür entschieden hast, etwas zu verfolgen, das super nischig ist, und einfach das zu genießen, wozu du in der Lage bist.

Nathan Reaven von der legalen japanischen MP3-Website Hear Japan hat einen Brief an Fans verfasst, in dem er schrieb "illegales Downloaden zerstört die Visual Kei-Szene im Ausland". Was denkst du darüber?

Jimi: Zu allererst, ich habe schon mit Nathan zusammengearbeitet und er ist ein großartiger Typ. Ich respektiere ihn und sein Geschäft sehr. Ich denke, er hat einen harten Kampf vor sich, aber wenn jemand es schaffen kann, dann er. Außerdem unterstütze ich den Gedanken, der seinem Brief zugrunde liegt, wenn auch nicht den Ton. Ich denke nicht, dass daran etwas krumm ist, wenn deine Verkaufszahlen sich nicht mit der Zahl der Leute decken, die sagen, dass sie deine CD hören. Als angehender Musiker ist es mir egal, ob die Leute meine Musik herunterladen. Ich denke, wir sind an einem Punkt angelangt, an dem den Leuten klar wird, dass sie ihre Nischen finanziell unterstützen müssen, wenn sie wollen, dass sie weiterhin Geld verdienen. Du bist nicht mehr überrascht wenn eine Band, deren gesamte Diskografie du umsonst heruntergeladen hast, sich trennt.

Als Künstler ist es mir egal, ob die Leute meine Musik herunterladen, denn ich möchte einfach nur gehört werden. Wir wollen, dass die Leute über uns reden. Wir wollen einen harten Kern, der unsere Sachen kauft, und dann Andere dazu ermuntert, sie ebenfalls zu kaufen. Ich mag das, weil es heute größtenteils organisch zu wachsen scheint. Ich weiß nicht, was ein Street Team ist, aber ich kann mir keine bessere Werbung vorstellen als Mundpropaganda, Social Networking und so weiter. Und wenn die japanische Musikindustrie wirklich in den westlichen Markt eindringen will dann muss sie auf jeden Fall digitale Verkaufsformen annehmen und darf nicht so aggressiv dabei sein, Kanäle zu schließen, die sehr gute Promotion darstellen. Ich kann ihre Strenge verstehen wenn es darum geht, westliche Künstler in Japan zu vermarkten, aber im umgekehrten Fall funktioniert das einfach nicht.

Wenn du zu niedrigeren Kosten verkaufen willst, dann musst du digitale Verkaufsformen anbieten. Wir haben für jedes Release 1000 CDs gepresst. Das war die beste Stückzahl/Kostenrelation, die wir zustande bringen konnten. Manche Bands machen weniger als das. Wenn wir zusätzlich digitale Verkaufsmethoden angeboten hätten, hätten wir die Kosten für die Aufnahmen viel leichter wieder reinbekommen.

Wo Nathan missverstanden wird, oder sich vielleicht nicht klar genug ausdrückt, ist dass er meines Erachtens nach nicht meint, dass es nur die Visual Kei-Szene zerstört. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Visual Kei derzeit den Großteil seiner Verkaufszahlen ausmacht, sofern sich das nicht in letzter Zeit geändert hat. Ich denke, was die Leute verstehen müssen, ist, dass er in der Mitte steht zwischen japanischen Labels, die diesen neuen Vertriebsmethoden widerstehen und sich stur stellen, obwohl er ihnen im Grunde einen Gefallen tut, und jungen Kids, die wenig Geld haben und sich theoretisch ein digitales Release leisten könnten, sich aber außerhalb der Ursache-Wirkungskette fühlen und nicht verstehen, was für eine Auswirkung es hat, nicht Teil einer empirischen Statistik zu sein, um sicherzustellen, dass die Musik, die sie mögen, auch weiterhin gemacht wird. Ich habe zwar gerade modernes Social Networking angepriesen, aber das kann auch zu einer starken Entfremdung führen. Die Musikindustrie hat drei Möglichkeiten: darauf zu verzichten mit Zwischenhändlern zu arbeiten und anfangen, digitale Releases selbst zu vermarkten, gar nicht mehr ins Ausland verkaufen oder in den sauren Apfel beißen und lernen, mit den wenigen Firmen wie Hear Japan zu arbeiten.

Nathan versucht, eine Brücke zu bauen für Firmen, die nicht wissen, wie man eine neue Art von Kunden anspricht, nämlich eine, die immer noch glaubt, dass sie diesen Firmen eins auswischt. Leider wischen sie damit Leuten wie Nathan eins aus, der ein ziemlich gutes Geschäftsmodell hat, wenn man die Leute nicht mitzählt, die meinen, dass ihnen etwas zusteht.

Ich verstehe schon - CDs sind teuer, aber es kostet auch Geld, sie zu machen. Allein die ganze Studiomiete. Selbst wenn du alles zuhause in den eigenen vier Wänden aufnimmst, must du trotzdem sehr viel Zeit investieren. Einige radikal eingestellte Leute meinen, dass Musik umsonst sein sollte, weil das Geld mit Konzerten gemacht wird, aber ich sehe keinen Sinn in diesem Argument.

Umgekehrt denke ich nicht, dass illegales Downloaden völlig vermieden werden sollte, denn ich weiß von mehreren Fällen, in denen Leute sich einen oder mehrere Songs geschnorrt oder geliehen haben, sie sich eine Weile anhört haben und dann dachten "das ist cool, ich sollte es kaufen" und das dann auch getan haben. Ich denke dabei immer daran, was Radiohead mit "Rainbows" gemacht haben. OK, sowas abzuziehen und dabei immer noch Geld zu machen konnte wohl nur Radiohead gelingen, aber ich will zu dem Thema nur sagen, dass ich Sachen, die ich mir vorher ausgiebig anhören konnte, viel öfter gekauft und genossen habe, als Blindkäufe.

Was müsste deiner Meinung nach passieren, damit Visual Kei ein Mainstreamstil wird?

Jimi: Die Geschäftsleute in dem Genre müssten wohl allgemein anfangen, sich an die Regeln der restlichen Musikindustrie zu halten, ob in Japan oder international. Von der geschäftlichen Perspektive aus gesehen ist es eine erfolgreiche kleine Marktnische, aber es muss sich mehr ausdehnen als das momentan der Fall ist. Das hat natürlich auch viel damit zu tun, welche Abnehmer gewillt sind, Visual Kei-Bands in ihre TV-Shows, Werbeblöcke oder sonstwo hin zu lassen. the GazettE war vor ein paar Jahren in der japanischen Sendung "HEY HEY HEY", aber davon abgesehen habe ich keine Visual Kei-Bands sowas machen sehen und es hat anderen nicht die Tür geöffnet.

Die Bands und deren Management müssten vielleicht ihr Image etwas weniger beschützen. Nichts gegen the GazettE, aber ich erinnere mich daran, dass ihnen bei diesem TV-Auftritt die Offenheit und frei fließende Konversation gefehlt hat, die man von fast allen anderen Künstlern gewohnt ist. Das ist seltsam, denn wenn man Interviews in Visual Kei-Magazinen liest, wird dort immer viel herumgewitzelt und alberne Geständnisse abgelegt. Es ist einfach, zu kontrollieren, was in ein gedrucktes Interview einfließt, aber für einen guten TV-Auftritt braucht man eine bestimmte Art von Persönlichkeit und ich persönlich kenne nur wenige, die das Zeug dazu hätten. Zum Beispiel würde ich liebend gerne NoGoD in so einer Show sehen weil Danchou den Moderatoren garantiert gut kontra geben könnte.

Natürlich möchten viele Fans, dass Visual Kei Mainstream wird, aber die Frage ist, ob die Szene selbst und die Geschäftsleute dahinter das wollen. Ich habe oft meine Zweifel. Seit der amerikanischen TV-Sendung "Pink Lady and Jeff" wurde in kleinen Dosen versucht, mit japanischer Musik den amerikanischen Markt zu erobern, aber es klappt nie.

Ich vermute, dass es mit der Sprache zu tun hat. Abgesehen von dem Spanischen Musikphänomen, das hauptsachlich dadurch zustande kam, dass in Amerika viele Spanisch sprechenden Emigranten leben, kann ich mich an keine nicht Englisch-sprachige erinneren, die sich lange gehalten hat, außer vergleichbaren Nischenkünstlern wie Sigur Ros. Sehr wenige japanische Musiker sprechen gut Englisch und selbst die, die es können, denken oft nicht daran, zu versuchen, den amerikanischen Markt zu erobern. Und wenn sie gut Englisch sprechen, dann scheitern sie aus anderen Gründen. Deshalb war der Misserfolg von Utada Hikaru für mich so frustrierend. Ich bin der Meinung, dass ihr Songwriting für ihre japanischen Songs fantastisch ist, aber für ihre englischsprachigen Sachen haben sie mit amerikanischen Produzenten gearbeitet und ich denke, jemand hätte ihr helfen sollen, bessere Lyrics zu schreiben.

Viele Fans sagen, dass sie froh sind, die Lyrics von japanischer Musik nicht zu verstehen, weil sie meinen, dass Lyrics in ihrer eigenen Sprache schlecht sind, aber mein Gott, es gibt in jeder Sprache massenweise schlechte Lyrics!

Außerdem - und ich denke, das ist das Hauptproblem - wird Japan schon als Land sehr missverstanden. Es besteht nicht nur aus Samurai, Ninjas, Dragonball, minderjährigen Schulmädchen und seltsamen sexuellen Fetischen. Vieles hier ist unglaublich normal und manchmal ein wenig langweilig. Japan ist einfach nur anders. Japaner packen die Dinge anders an als wir, essen andere Sachen und sagen andere Sachen. In Großbritannien wird auch anders gehandelt, gegessen und gesprochen als in den USA, aber wir sprechen zufällig mehr oder weiger die selbe Sprache. Daraus kann man machen, was man will.

Ich bin davon überzeugt, dass Kulturexporte aus Japan erst ernst genommen werden können, wenn wir anfangen, das zurück zu erobern was westliche Internetfreaks, die lediglich die Behauptungen von japanischen Internetfreaks wiederholen, für ihre Zwecke entfremdet haben und aufhören, zu behaupten, dass irgendein unglaublich obskurer Comic oder wer weiß was das A und O des Landes darstellt. Ich werde oft gefragt, was ich über irgendeine seltsame Internet-Subkultur denke, die in jüngster Zeit populär geworden ist, und man ist dann sehr überrascht wenn ich sage, dass ich ganz ehrlich noch nie etwas davon gehört habe und ebenso bezweifle, dass der Japaner auf der Straße davon etwas gehört hat. Es besteht eine sehr peinliche Kluft zwischen dem was im Internet und dem was außerhalb populär ist. Das Internet ist letzten Endes ein zweischneidiges Schwert.

Denkst du, dass es für einen Trend wie Visual Kei besser ist, ein Undergroundphänomen zu bleiben?

Jimi: In gewisser Weise, ja... zumindest bis zu den nächsten X oder LUNA SEA, also Bands, die bei einer riesigen Anzahl von Leuten Gehör finden können. Ich glaube aber nicht, dass die Szene für ein landesweites Publikum schreibt.

Sobald du eine vage Bezeichnung wie Visual Kei auf etwas beziehst, limitierst du automatisch dein Publikum. Ich meine, es ist nicht wirklich ein Musikgenre. Ja, es gibt definitiv einige Merkmale für Visual Kei-Songwriting oder Sounds, aber das sind oft einfach Klischees, die aus moderner japanischer Musik allgemein abgeleitet sind. Visual Kei verlässt sich gewissermaßen auf sein Underground-Dasein. Wenn es Mainstream wäre, dann könntest du nicht zu einem In-Store gehen und mit der Band reden, ihnen die Hände schütteln oder mit ihnen zusammen Fotos machen. Die Tatsache, dass AKB48 sowas auf landesweiter Ebene abziehen kann, ist also ziemlich aufregend. Die Szene ist was sie ist, im guten wie im schlechten Sinn, und es wird interessant sein, zu sehen, wie sich die Dinge in den nächsten paar Jahren entwickeln im Vergleich zu dem, woran ich mich aus meiner Zeit in der Szene 2007-2010 erinnere.

Viele Fans beschweren sich über die elitäre Einstellung der westlichen Fanszene. Ist das deiner Meinung nach in der japanischen Szene genauso stark vorhanden? Und denkst du, dass man etwas dagegen unternehmen kann?

Jimi: Ja, in der japanischen Szene kann es auch ziemlich schlimm sein. Chemical Pictures hatten großes Glück, dass wir keine Probleme mit Fans hatten. Einige unserer Freunde mussten "Stellungnahmen" über Hierarchien unter den Fans veröffentlichen, die festlegen wollten, wo wer während eines Konzerts stehen durfte, Platzreservierung oder den Kauf von CDs oder limitertem Merchandise und so weiter. Ich kann sowas nicht ausstehen; es verdirbt mir die Lust, mit den Fans umzugehen. Das ist schade, denn es sind nur ein paar Leute, die mich nerven, und es gibt hundertmal mehr wirklich tolle Fans, die wunderbare Sachen sagen und tun. Ich war mit den Bands von engen Freunden auf Tour, die regelrecht gestalkt wurden oder denen Fans Dinge angetan oder gesagt haben, die mich um ihre leibliche Sicherheit besorgt gemacht haben. Glücklicherweise habe ich selbst so etwas nie erlebt - ich inspirere sowas wohl nicht!

Ich kann nicht für andere Bands oder andere Mitglieder meiner früheren Band sprechen, aber die wenigen Male, wenn ich einen besonders aggressiven Fan erlebt habe, fühlte ich mich beleidigt. Ich meine, du würdest sowas nicht zu deinen Freunden sagen oder tun, oder? Ich versuche, niemanden zu hassen, aber ich mag Leute nicht, die sowas tun. Wir beißen die Zähne zusammen und ertragen es, aber ich frage mich, ob sie genauso handeln würden, wenn ich ganz offen sagen wurde "das geht mir echt an die Nieren, hör bitte auf". Andererseits gibt es Leute, die gerade deshalb Ärger machen, damit man ihnen Aufmerksamkeit schenkt.

Manchmal ist es am besten, es zu ignorieren, aber in manchen Fällen ist das schwer. KAMIJO gibt offen und ehrlich zu, dass er elitäres Verhalten oder Uneinigkeiten unter Fans nicht mag und ich denke, sein persönliches Egagement, anstatt das vom Hallenpersonal oder anderem Staff regeln zu lassen, ist sehr gut. Ich wünschte ich wäre so stark!

Und innerhalb der Szene... oh Mann, ich verstehe das Bedürfnis, zu beweisen, dass man ein größerer Fan ist als alle um einen herum, einfach nicht. Wenn ich Konzerte gespielt habe, dann habe ich mich genauso an eine Person erinnert, die hinten stets gestanden, gelächelt und sich nicht bewegt hat wie an ein Mädchen in der Mitte der ersten Reihe, die bei jedem Konzert wild abgegangen ist und geschrien hat. Vielleicht ist das aber nur meine Art. Es war mir egal, ob sie nichts über mich wussten und nur einfach das Konzert genossen haben oder ob sie alles wussten, was ich je gemacht habe, und mir die richtigen Geschenke mitgebracht haben. Natürlich ist das sehr cool, aber letztendlich bist du die einzige Person, der das etwas ausmacht, und wie das zu deinem allgemeinen Wohlbefinden beiträgt.

Ich habe nichts mit der Fanszene zu tun, insofern bin ich mir nicht sicher, worin elitäres Verhalten besteht oder welche Art von elitärem Veralten vorherrscht... aber ich spiele gerade dieses Spiel und versuche herauszufinden, wie ich es besser spielen könnte. Und da gibt es Leute, die darüber reden, wie sehr sie "Neulinge" hassen und dass sie nur spielen, um besser zu sein als andere Spieler, und das Spiel so sehr wie möglich auszunutzen. Dazu kann ich nur sagen "OK, wir machen ganz klar unterschiedliche Erfahrungen". Ich will nur Spaß haben. Wenn ich mit meinem Bruder spiele, dann verlieren wir beide ständig, aber wir lachen und haben einen Riesenspaß und bauen eine Verbindung auf, und das ist viel wichtiger als wie viele Leute ich umgebracht habe oder wie viele Levels ich aufgestiegen bin. Ich bin sicher, daraus lässt sich auch eine Lehre für die Musik ziehen...

Letzten Endes ist es nur Kunst - Kunst, mit der für dich gute Erinnerungen verbunden sind. Ich würde nie die Nase rümpfen, wenn ich ein Bild mag und du es nicht magst, aber ich würde es tun wenn ich sage, das ich die Beatles liebe und du sagst, dass du lieber die Rolling Stones magst. Ersetze das mit BOØWY und BUCK-TICK oder was auch immer.

Ich denke einfach, wenn du Fan einer Szene bist und Diskussionen hast und mit Anderen auf Konzerte gehst, aber mehr Feinde als Freunde gewinnst, dann machst du etwas falsch. Es ist schwer, wenn du jung bist und das Bedürfnis hast, dich von der Menge abzuheben, dich aber gleichzeitig auch anzupassen, und du nach etwas suchst, dass dich zu etwas Besonderem macht. Aber ich denke, darin besteht wohl der ganze Sinn, eine Gemeinschaft zu finden. Ich weiß nicht, woher das elitäre Verhalten in Japan kommt, und ich habe es absichtlich vermieden, Fandiskussionen zu lesen. Andere Musiker, die ich kenne, googlen ihre Namen oder sehen sich die Threads ihrer Bands auf japanischen Internetforen wie 2 Channel und so weiter an, um zu sehen, was die Leute über sie sagen. Ich könnte das nicht. Ich habe aber Chemical Pictures und meinen Namen schon auf Englisch gegoogelt und es - bis jetzt! - noch nicht bereut.

Hast du zum Abschluss noch irgendwelche Erfahrungen, die du mit unseren Lesern teilen möchtest?

Jimi: Ich habe verschiedene Antworten zu den Fragen hier geschrieben und wieder gelöscht weil sie vom Ton her anders klangen, als ich wollte. Ich wünschte, ich könnte hier sitzen und euch Künstler empfehlen, die ich für gut halte und die es meiner Meinung nach verdienen, unterstützt zu werden. Aber das würde sich letztendlich wie eine Liste meiner Freunde lesen, auch wenn ich aufrichtig glaube, dass sie Talent haben.

Ich möchte nur einfach alle dazu ermuntern, sich vor Augen zu führen, was hinter der kleinen Gruppe Leuten steckt, die eine Band darstellen. Ja, die meisten dieser Bands fangen als echte, organische Rockbands an, aber es liegt in der Natur dieses Genres, dass man viele Leute braucht, um sie zu lenken und zu formen. Man muss in sie investieren. Sie können die Kostümbildner, die Visagisten und die Tontechniker nicht alle aus eigener Tasche bezahlen. Das Management ist dazu da, um die rohe Energie der Band zu etwas zu formen, das ein weiteres Publikum sich anhören kann, und garantieren damit ein Einkommen, das regelmäßig genug ist, um wenigstens auf dem selben Niveau weiterzumachen, ähnlich wie Künstler und Repertoire funktioniert haben. Generell sind Visual Kei-Künstler selbst auf mittlerem Niveau Pop-Idols mit Gitarren und Makeup und ich denke viele von uns in Japan sehen das als selbstverständlich an.

Ich wünschte, mehr Leute wären gewillt gewesen, uns unter die Fittiche zu nehmen, aber ich denke die Leute in der Musikindustrie wussten nicht so recht, was sie mit uns anfangen sollten. Als ich noch in der Band war, hatten wir viele Verhandlungen mit vielen verschiedenen Labels und Managementfirmen, die uns all sehr mochten. Aber ich denke, sie wussten nicht, wie sie das, was wir gemacht haben, zu etwas formen sollten, das ein Visual Kei-Publikum in großen Mengen konsumieren möchte. Das waren meine frustrierendsten Erfahrungen. Ich bin ein vorsichtiger Optimist, aber manchmal war es demoralisierend.

Manchmal hört man Horrorstories über beliebte Bandmitglieder und "verrückte" Fans, aber ich bin so dankbar, dass alle, die sich als Jimi-Fans geoutet haben, so nett und großzügig waren. Manchmal wenn Bandmitglieder aussteigen kommt es zu Verbitterung unter den Fans oder sie fangen an, das ehemalige Mitglied zu hassen. Aber ich denke ich war in vielerlei Hinsicht ein Sonderfall und habe noch immer engen Kontakt zu meinen früheren Bandkollegen und Fans, auch wenn ich den Visual Kei verlassen habe. Ich habe sogar Taku beim Proben geholfen. Mir war nicht klar, wie selten sowas ist.

Ich denke letztendlich will ich sagen, dass dies keine typische Visual Kei-Erfahrung war. Ich kann sagen, dass es eine kleine Welt ist, in der jeder jeden kennt, jeder mit jedem in einer Band oder Session-Band oder Beinahe-Band war oder einfach nur befreundet ist. Es ist wirklich wie die Bacon-Zahl. Es gibt wenig direkte Rivalität zwischen uns, es sei denn es gibt wirklich üblen Ärger, aber das ist so selten, dass es bewusst vermieden wird. Alles in allem ist in einer Band zu sein härter, als es aussieht. Besonders in einer, die so viele andere perirphäre Investitionen hat.

Ich hatte so viele coole Erfahrungen und bereue meine Zeit in der Szene nicht. Ich hätte es anders machen können, aber was soll's. Unterstützt die guten Künstler, ignoriert die schlechten und seid nett zu den übrigen.

JaME bedankt sich bei Jimi Aoma für dieses Interview.

_____________________________

[1] Jimi Aoma, E-mail Interview mit dem Autor, März 22, 2011.
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