Review

Nagabuchi Tsuyoshi - JEEP

14/10/2011 2011-10-14 10:00:00 JaME Autor: Viktor Hemminger

Nagabuchi Tsuyoshi - JEEP

Melancholie von der Straße

Single CDS

JEEP

Nagabuchi Tsuyoshi

Künstler: Nagabuchi Tsuyoshi
Titel: JEEP
Typ: Maxi Single
Release: Juli 1990
Stil: Folk-Rock / Akkustikgitarren-Rock
Bewertung: 9,0 / 10


Tracklist:
01. JEEP
02. onna ya, gomen


Heute gibt es ausnahmsweise mal eine Review von jemandem, der auch in Japan mehr als nur einer handvoll Fans bekannt ist. Wie es der Zufall wollte, fand die CD ihren Weg in meine Sammlung wohl noch vor über fünf Jahren und erst jetzt hör ich sie mir an. Mann muss ja erst mit was Kleinem anfangen, wenn man seit Ewigkeiten keine Review mehr geschrieben hat. Obwohl es fraglich ist, ob es bei den Massen ankommt, machen wir hier mal auf Programmkino.

Das Intro von "JEEP" braucht noch nicht einmal 20 Sekunden und hat den geneigten Hörer schon gewonnen. Eine angenehme Akkustikgitarre und eine noch angenehmere Stimme sind die großen Pluspunkte dieses Songs. Der Refrain hat ein paar kleine Störfaktoren in Form von allzu hoch gesungenen "Huh"-Aneinanderreihungen, die Strophen machen das aber mehr als wett. Man muss nicht jedes Wort verstehen, um zu verstehen, was der Mann mit der Gitarre einem sagen möchte über seinen Jeep und die Unternehmungen, die er damit macht. Einfach nur ein herzensguter Song.

"onna ya, gomen" macht an gleicher Stelle weiter, nur merkt man sofort, dass die Stimmung eher balladesk ausfällt, weil sich der Sänger offenbar bei einer Frau entschuldigt. Naja, der Titel ist schon recht offensichtlich diesbezüglich. Aber man kauft es ihm sofort ab. Zwischendrin haut der Liedermacher noch ein Mundharmonikasolo rein und fesselt den Hörer in der zweiten Strophe einmal mehr mit seinem Gesang. Mit der stilistischen Bestimmung solcher Musik kann man sich sehr schwer tun, weshalb ich es mal unter Vorbehalt als Folk bezeichne.

Fazit:
Vielleicht liegt es daran, dass die Single über 21 Jahre alt ist und wie guter Whiskey reifen musste, um richtig genossen zu werden. Vielleicht liegt es aber auch am ausklingenden Sommer, dass die beiden Songs perfekt zur Stimmung passen. Klar ist, dass man sich bei Gelegenheit diese Single ruhig mal antun kann, wenn man gewillt ist, vom Hardrock, Metal oder Plastikpop eine kleine Auszeit zu nehmen. Die acht Minuten vergehen wie im Flug und man spielt plötzlich mit dem Gedanken, weitere CDs dieses Musikers zu ordern. Qualität ist offensichtlich zeitlos.
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Zugehörige Künstler

Zugehörige Veröffentlichungen

Single CDS 1990-07-25 1990-07-25
Nagabuchi Tsuyoshi
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