Das JaME-Team hört...
Was aktuell bei uns läuft.
BERLIN - "undead's call"
Netter Goth-Rock-Reisser mit ordentlich Melodik und einem eingängigen Industrial-Riff im Hintergrund. Jalousien zuknallen, Türe schließen und in künstlicher Nacht der Finsternis fröhnen. Was man halt an einem sonnigen Sonntagnachmittag so gelegentlich macht.
BAISER - "EVE"
Pop-Rock mit kleinen Gothic Anleihen, der eigentlich nur Dank der Stimme des Sängers aus dem alltäglichen Radioeinerlei hervorstechen würde. Aber einige Lieder der späteren BAISER-Phase sind einfach derart melodiös, dass man den Jungs deren damalige Entwicklung nicht wirklich verübeln kann. Obwohl man es an und für sich definitiv tun sollte.
Poisonous Doll - "RECTO AND VERSO"
Für Zwischendurch mal ein wenig vergessenen Underground mit einer schrägen Stimme. Obwohl es eigentlich recht deftige Gitarrenparts aufweist, verweicht der Sänger den Track derart, dass er auch von der breiteren Masse rein theoretisch verarbeitet werden könnte. Man muss aber eingestehen, dass dieses auf einem Sampler untergebrachte Lied für eine solche Verwendung eindeutig viel zu gut ist.
Rkyu Harker - "GUILTY EYES"
Nach einem gemächlichen Beginn brennt der Song einem glatt die Boxen weg. Sehr stark oldschool-orientierter Rock, der, sofern mit englischem Text versehen, locker in den 80ern die Charts gestürmt hätte. Natürlich mit dem unvermeidlichen "Cock-Rock" Solo bei dem selbst Europe einpacken könnten. Und das Beste: der Song ist irgendwann Anfang diesen Jahrtausends entstanden. Wenn das nicht Neoklassizismus ist...
Rin Oikawa - "She said"
Dieser niedliche Song aus dem Film Kamikaze Girls dient momentan als akustische Untermalung meiner Regenwettermelancholie, welche ich vor dem Fenster sitzend und verträumt seufzend auslebe.
deadman - "Follow the night light"
Nagoya-Kei at its best. deadmans Musik bleibt einzigartig fesselnd. Schade, dass die Band sich getrennt hat. Dieser absolut stimmungsgewaltige Song erinnert mich immer wieder schmerzhaft daran.
Syndrome - "deep sky"
Es war einmal, vor langer Zeit, da kamen J-Rockbands manchmal auch ganz ohne Gitarren aus. Ein melancholisches, leicht jazziges Piano, Bass, Schlagzeug und elektronisch verzerrte Vocals schaffen hier eine hypnotische, mysteriöse Atmosphäre. Auch dieser Band hätte man eine dauerhaftere Karriere gewünscht, denn der Einfallsreichtum, den sie in den zwei Jahren ihrer Existenz an den Tag legten, hätte sie locker doppelt so lange versorgt.
MALICE MIZER - "au revoir"
Wenn einem das CD-Regal auseinander fällt und man alles wieder reinsortieren muss, da stößt man auf Sachen, die man fast schon vergessen hatte. Und hält man es dann wieder in der Hand, kommt der Gedanke, ob's nicht extra auf einen gewartet hat - bis die richtige Stimmung wieder da ist, bis man sich so melancholisch und sanft wie das Streicherarrangement von au revoir fühlt...
COMA-CHI feat. MICKY RICH - "HEY BOY, HEY GIRL"
Montag. Ich gucke in den Briefkasten, da liegt ein Paket. Das neue Album von COMA-CHI. Ich schiebe die CD nach einem längeren Freudentanz in meinen Player und fühle mich wie ein kleines Kind an Weihnachten. Ein paar Stunden später ist dieses zufriedene Gefühl nach der Bescherung immer noch da.